Das teils massive Gepixel auf vielen Kanälen ist bekannt und man ist dran. Es ist im ganzen Netz so, auch in der Geschäftsstelle. Es muß also niemand einen Hausbesuch kommen lassen, weils nicht an der Hausverteilung liegt. Mein Vater nervt mich auch damit, bei jedem Bildruckler kommt er zu mir uns teilt mir das mit. Ich habe zwei Theorien dafür, die jetzt geprüft werden müssen (Temperatur und Eingangspegel, denn gestern nachmittag beim Gewitter war es weg). Früh zeitig und spätabends ists auch besser. Während der Ruckler bricht kurzzeitig die Signalqualität teils oder völlig weg, die Q-Anzeige pumpt regelrecht. Tecosi weiß Bescheid, ich stehe im Kontakt mit dem zuständigen Mitarbeiter. Der Sache aber bitte morgen nochmal in der Geschäftsstelle Nachdruck verleihen.
So, jetzt habe ich mal sortiert, wie der Stand der Dinge ist. Hier die aktuelle Belegung.
Kabelbelegung_Antennengemeinschaft_ Gera_Status_20120711.pdfDie "hinteren" Kanäle bitte als experimentell betrachten. Nicht alles muß da laufen und nicht viel davon ist wirklich wertvoll. Wer von Hand nur die vorderen Kanäle einliest, hat weniger Müll. Der deutsche "Standardverbraucher" ohne Pay-TV liest sich 113, 121, 129, 137, 145, 153, 161, 250, 258, 266, 298, 306, 674 und 682 ein und mehr nicht.
Es werden in den kommenden Wochen/Monaten gewiß noch Updates kommen für dieses und jenes, von denen normalerweise nichts bemerkt werden sollte - außer Stabilisierung. Diese moderne Kopfstellentechnik ist wie ein Computer: alles wird per Software gemacht. Alle Ausgangsspektren werden regelrecht "ausgerechnet" und dann in ein Kabelsignal gewandelt. Das ist nicht mehr wie früher, als da klassische analoge Modulatoren drin waren. Inzwischen sind alle Hersteller zu rein digitalen Lösungen übergegangen. Vorteil: es sollte (!) alles wesentlich langzeitstabiler und spektral sauberer sein. Nachteil: es wird alles immer komplexer - auch für die Hersteller.
Es fehlt auch noch ein Sky-Kanal (SD) und ein Digitalpaket ist doppelt drin. Einige interessante (!) Pakete sind auch noch nicht da, weil noch Technik fehlt. Offener Kanal und TV-Ostthüringen sind davon auch betroffen. Kleinere Neu- und Umbelegungen wird es also noch geben, die Hauptprogramme sind aber alle schon da.
Erfreulich auch: ein Sharp-Aquos TV in der Nachbarschaft, der seit 30.4. verweigert hat, zahlreiche Digitalpakete überhaupt anzuerkennen, ist jetzt wesentlich kooperativer. Alle ARD HD, 3sat HD, Pro7 / Sat 1 SD, RTL Deutschland SD gehen seit der NIT-Umstellung am Mittwoch. Eine wirre Kanalliste generiert sich die Kiste selbst (warum müssen die TVs immer irgendwie selbst sortieren wollen?), aber ZDF HD (258 MHz) geht noch nicht. Hat jemand das gleiche Problem?
UKW: betrachtet das bitte als vorläufig. Da müssen noch Frequenzen feinjustiert werden, hr1 geht z.B. wegen MDR 1 Ronneburg nicht sauber zu empfangen. Das werde ich im August in Angriff nehmen.
Einige Radiotips hat der Radiowaves aber noch.
Sowohl auf UKW als auch digital haben wir
FM4 in der Anlage, das junge Szeneprogramm des Österreichischen Rundfunks und die Referenz für alternatives, "schräges" Jugendradio in Europa. Das Programm ist einzigartig. Da moderieren teils über 50-jährige authentischen Jugendfunk in wunderbarer Wiener Langsamkeit ohne geheimnisvolle Geräusche, Musikbetten, Fake-Gewinnspiele, dummes Gebrülle und ohne Lady Gaga. Vormittags auf englisch, den restlichen Tag auf deutsch - und keine Musik aus den Charts. FM4 digital auf 274 MHz, UKW derzeit 103.25 MHz.
Digital zu haben auf 674 MHz:
egoFM, ein junger Privatsender aus München. Wer das alte Radio Top40 (so bis Sommer 2008) mochte, wird egoFM sicher auch mögen. Thommi von Top40 ("Bestimmershow mit Anne und Thommi") ist Chef bei egoFM und hält die Fahne für liebevoll gemachtes buntes Radio hoch. Musikauswahl generell eher nicht nach den Charts, recht viel unbekanntes Zeug, abends teils sehr gute Specials, auch vertrautes von Top40 ist dabei (SonoFM, Komisch Elektronisch).
Was exotisches noch, das kaum jemand kennt, weil kaum jemand 23.5° Ost mit seiner Satschüssel anpeilt: die Tschechen haben auch eine Jugendwelle, die heißt "
Radio Wave"

und geht auch gut ab. Digital zu haben auf 386 MHz. Ich hätte ja gerne noch das polnische Trojka, auf dem abends auch schonmal Punk aus Deutschland zu hören ist, aber den Kanal haben wir nicht in der Anlage.
Rockfreunde mögen manchmal die
RockAntenne, das Schwesterprogramm von Antenne Bayern. Da gehts etwas härter zur Sache mit den Rock-Klassikern der letzten Jahrzehnte bis heute. Digital zu haben auf 666 MHz.
Auf 666 MHz ballert auch
Sunshine Live sein "Electronic Music Radio" raus.
Sehr gediegen und digital (113 MHz) auch rauschfrei:
Bayern 2, eines der letzten echten Vollprogramme im Land. Bayern 2 ist wirklich "die ganze Welt im Radio", abends auch mit sehr anspruchsvollem jungen Szeneprogramm ("Zündfunk"). Der Claim "grenzenlos hören" paßt wirklich perfekt.
Der NDR hat seine Musikkultur auf der Infowelle versteckt.
NDR Info (digital 113 MHz) bietet abends erst täglich Jazz und wird dann vor Mitternacht sehr bunt. In der Nacht von Sonnabend auf Sonntag moderiert zum Beispiel ab 0:05 Uhr
Paul Baskerville, die NDR-Legende aus Großbritannien, die schon bei "Musik für junge Leute" in den 80ern dabei war. Baskerville bekommt wöchentlich massenweise neue Platten aus aller Welt geschickt und sucht das beste und interessanteste aus allen Bereichen des Indie Rock/Pop für seine Nachtsendung aus.
Die anderen Nächte sind nicht weniger spannend, von Indie über Black zu bis französischer Musik ist alles dabei. Derzeit nicht auf UKW, aber das versuche ich noch mit reinzubasteln. Bis dahin: digital. Playlisten und Infos unter
www.paul-baskerville.de.
on3radio vom BR (digital 113 MHz) bietet eine nette Indie-Musikauswahl, die doch sehr jung und teils schräg ist. Auch finden sich darin etliche Perlen aus dem BR-Archiv, die es sonst nirgendwo gibt. Musikalisch ein Programm, bei dem sich wohl einige 16- bis 30-jährige wiederfinden können. Leider wird kaum moderiert, nur wenige Stunden am Tag.
Ebenfalls musikalisch abwechslungsreich ist
RBB Radio Eins (digital 113 MHz) ab 21 Uhr. Da gibt es sogar noch manchen alten DT64-Moderator zu hören. Leider ist der Klang von Radio Eins seit einem Jahr für die Tonne und das Tagesprogramm hat massiv nachgelassen. Deshalb nur für highfidele Masochisten.
Kultur aller Facetten bieten freilich alle ARD-Anstalten auf ihren Kulturwellen. Ich kann besonders
SWR 2 empfehlen, auch
WDR 5 (eigentlich keine "Kulturwelle"), manchmal das
Nordwestradio und
WDR 3 sowie
BR Klassik, auf dem nicht nur Klassik läuft. Alle digital auf 113 MHz.
Der Österreichische Rundfunk hat zwar eine der schäbigsten Popwellen Europas (Ö3), aber zur Entschädigung neben FM4 auch
Ö1, eine gediegene Kulturwelle. Digital auf 274 MHz.
Eine akustische Weltreise bieten die
französischen Radioprogramme auf 370 MHz. Jetzt sind sie auch endlich alle da, es waren aus nicht nachvollziehbaren Gründen etliche rausgefiltert, ich habe am Mittwoch das Filter entfernt. Neben den klassischen Kulturkanälen gibt es auch eher Indie-Rock (
Le Mouv',
Oui FM), das legendäre Pariser House-DJ-
Radio FG und ne Menge mehr bis hin zu afrikanischen Klängen.
Wer das legendäre Pausenzeichen der
Deutschen Welle nochmal hören will, bevor endgültig damit Schluß ist: auf 770 MHz besteht die Möglichkeit dazu.
Und wenn mal alles absaufen sollte und DSL zur Verfügung steht, empfehle ich
Byte.FM.