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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Di 01.Mai 2012 18:56 

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silvester hat geschrieben:
pfiffikus hat geschrieben:

Pfiffikus,
der sich sehr sicher ist, dass keiner der beiden von dir genannten fürs Autoanzünden oder Schaufenster einschmeißen eintreten würde


Gera hat ein Problem mit "Linksextremisten", die Autos anzünden und Schaufenster einwerfen? Was soll dieser Quark? Verlass mal Gera und rede mit Menschen darüber, was sie über Gera denken! Ich kann dir versichern, dass ihnen sicher nicht die "Linksextremisten" aufgefallen sind, sondern eine erschreckend hohe Anzahl an Ḿenschen mit Naziklamotten!

Einige merken gar nicht mehr, welchem Unsinn sie auf dem Leim gehen...


warum wohl? Weil sie keine brauchbaren Alternativen für sich erkennen können. Es wird hier alles reglementiert und vieles davon ist unverständlich, deshalb Trotz und Resignation.

Gruß phoenix66


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Di 01.Mai 2012 21:09 

Barvermögen: Gesperrt
silvester hat geschrieben:
pfiffikus hat geschrieben:

Pfiffikus,
der sich sehr sicher ist, dass keiner der beiden von dir genannten fürs Autoanzünden oder Schaufenster einschmeißen eintreten würde


Gera hat ein Problem mit "Linksextremisten", die Autos anzünden und Schaufenster einwerfen? Was soll dieser Quark? Verlass mal Gera und rede mit Menschen darüber, was sie über Gera denken! Ich kann dir versichern, dass ihnen sicher nicht die "Linksextremisten" aufgefallen sind, sondern eine erschreckend hohe Anzahl an Ḿenschen mit Naziklamotten!

Einige merken gar nicht mehr, welchem Unsinn sie auf dem Leim gehen...



Ja Gera hat ein Problem mit Linksextremen. 400 Linke die von 5000 Polizisten bewacht werden. Nicht die Rechten haben mir vor zwei Jahren ne Beule in die Autotür getreten und auch nicht die Rechten wollten mich letztes Jahr vom Motorrad werfen. Ich will hier keinesfalls Werbung für rechte Gesinnung machen aber man muss die Sache auch mal realistisch sehen.
Unser OB nutzt diese Veranstaltung jedes Jahr um kostenlose Wahlwerbung für sich zu machen. Bekannte Konzepte wie in Jena Weimar Erfurt oder Quedlinurg werden nicht umgesetzt sondern der Vornehm grinst jedes Jahr aufs neue in die Kamera und belügt Gerarer Bürger.

Halb Deutschland kennt Gera nur weil er dafür Sorgt.

Er bräuchte die Wiese nur einen Tag vorher pflügen zu lassen die Maschinen dazu stehen in der Stadtwirtschaft.
Eine schiefgegangene Sanierungsaktion des Rasens oder oder frisch sähen und von irgend einem Bauern im Umkreis düngen lassen, der Gestank geht vorbei. Es gibt so viele einfache Sachen die er tuen könnte aber einfach nicht macht wil Ihm dann ja die Plattform fehlt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Mi 02.Mai 2012 7:16 

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Was treibt euch nur immer den Schaum so vors Maul wenn es gegen links geht? Ist das in dieser Gesellschaft schon so verwurzelt?

Zum Glück nicht. Zum Glück auch nicht bei allen Piraten.

https://www.youtube.com/watch?v=PeMILrlF55Q

Oder?

Zitat:
Auf dem Parteitag der Piraten wird ein Journalist der rechten Zeitung „Junge Freiheit“ geschnitten. Weil sich die Sprecherin bei ihm dafür entschuldigt, kriegt sie nun Ärger.
weiter in der taz


Liebe Piraten. Na dann. Freut euch mal auf die lieben netten Jungs und ihre schöne Musik am 07.07.2012 in Gera. Da kommen endlich mal wieder ein paar kulturinteressierte junge Leute in die Stadt. Helft am besten auch der Polizei diese Linken zu bewachen,
sage ich nurmalso.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Mi 02.Mai 2012 11:18 
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Ständig wird , gerade nach den Aktionen der bekannten Zelle nach Maßnahmen gegen den Rechtsextremismus gerufen. Ja, richtig so. Aber der linke Extremismus existiert auch. Dieser ist nicht mit der RAF zu Ende gegangen. Darüber wird im Moment nichts geschrieben.
Wenn man sich auf eins konzentriert, so hat das andere immer die Chance wieder zu erstärken. '

Fazit: Keiner sollte den Rechtsextremismus abschwören, aber auch den linken Part vergessen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Mi 02.Mai 2012 12:52 
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Zwischen rechten und linken Idioten gibt es einen Unterschied. Die rechten (zumindest die die man vorschickt) mögen durchschnittlich zwar intellektuell etwas einfacher getrickt sein, aber zumindest ist die Gehirnwindung aktiv, die sie daran hindert, ständig sinnlos fremdes Eigentum zu demolieren. Außerdem ist bei den rechten ein Ziel und eine Art Langfriststrategie zu erkennen (von den hirntechnisch etwas höher ausgestatteten im Hintergrund entworfen). Bei den linken ist es umgekehrt, die reklamieren zwar für sich immer den Gesamtdurchblick, aber ihr Handeln zeugt vom Gegenteil, es gibt keinerlei Strategie, kein Gesamtkonzept, keine Ahnung von nichts (hier bewahren sie ihrer Tradition, in der Weimarer Republik war das ja auch schon so), und die Aktionen ihrer Jünger sind größtenteils Sachbeschädigungen im Rahmenprogramm irgendwelcher Demos.

Und ja, es nervt einfach nur noch wenn es tagtäglich nichts anderes mehr gibt als dieses stets und ständige Gekeife und Geseiere über irgendwas was mal jemand gesagt oder getan haben soll wo man über zig Ecken und an den Haaren herbeigezogen irgendeeine rechtslastige Beziehung hineindeuten kann wenn man will.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Mi 02.Mai 2012 14:12 
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silvester hat geschrieben:
Gera hat ein Problem mit "Linksextremisten",

Ja, hat es.

silvester hat geschrieben:
die Autos anzünden und Schaufenster einwerfen?

Von in Gera beschädigten Autos wusste ich bisher noch nichts. Aber du hast ja gelesen, was Guy_Fawkes schrieb.
Schaufenster mussten meines Wissens nach in Gera noch nicht dran glauben.

Gera, insbesondere meine Familie, hatte am 6.8. des vergangenen Jahres ein Problem mit blockierten Rettungswegen. Ich habe da überhaupt kein Verständnis, wenn jemand neben mir liegt, in Lebensgefahr schwebt, aber die dringende medizinische Hilfe erst 45 Minuten nach dem Hilferuf eintrifft, nur weil irgendwelche Unverbesserlichen die Heinrichsbrücke blockieren, damit sich die Fronten weiter verhärten.


silvester hat geschrieben:
Was soll dieser Quark? Verlass mal Gera und rede mit Menschen darüber, was sie über Gera denken! Ich kann dir versichern, dass ihnen sicher nicht die "Linksextremisten" aufgefallen sind, sondern eine erschreckend hohe Anzahl an Ḿenschen mit Naziklamotten!

Einige merken gar nicht mehr, welchem Unsinn sie auf dem Leim gehen...

Ja warum haben denn die Rattenfänger am rechten Rand des politischen Spektrums so viel Zulauf? Ein wichtiger Grund dafür dürfte sein, dass sie mit der Politik in diesem Staat nicht so zufrieden sind. Und wenn das hier in Gera besonders auffällt, dann sind sie wahrscheinlich mit der Politik in Gera besonders unzufrieden.


@silvester Wenn es hier in Gera keine Linksextremismus gäbe, hätten sich hier auch keine sprichwörtlichen "betroffenen Hunde" zu Wort gemeldet.

nurmalso hat geschrieben:
Was treibt euch nur immer den Schaum so vors Maul wenn es gegen links geht? Ist das in dieser Gesellschaft schon so verwurzelt?

Wer hat denn hier so ein Schaum vor dem Maul, nur weil eine Partei mal beide Augen aufmacht?
Natürlich sollte man auch noch die Taschen fest zubinden und gut sortieren, was da mancher so einfüllen will:
nurmalso hat geschrieben:
Liebe Piraten. Na dann. Freut euch mal auf die lieben netten Jungs und ihre schöne Musik am 07.07.2012 in Gera. Da kommen endlich mal wieder ein paar kulturinteressierte junge Leute in die Stadt. Helft am besten auch der Polizei diese Linken zu bewachen,
sage ich nurmalso.

Gut, dass wir uns die Taschen zu halten!
Die Piraten freuen sich ganz gewiss nicht auf dieses Ereignis, auch wenn du immernoch verzweifelt versuchst, sie in diese Ecke zu drängen (Schwarz-Weiß-Motto: Wer nicht mit uns auf der Heinrichsbrücke sitzt, ist selber ein Nazi!)
Den Herrschenden in unserem Lande gelingt es immer wieder aufs Neue, die Leute aufeinander zu hetzen, um damit vom eigentlichen Klassenfeind abzulenken. Seid stolz darauf! Das Motto ist schon Jahrtausende alt: Teile und herrsche!

Von den Piraten sind ganz sicher keine Aktionen zu erwarten, die nur darauf abzielen, die Teilnehmer dieser Veranstaltung zu mobben und sie dadurch enger aneinander zu schweißen.
Von ihnen darfst du aber einzelne Aktionen erwarten, die versuchen, in den Köpfen der Menschen etwas zu erreichen, so dass sie möglichst weniger als bisher in diesen Gruppen Zuflucht suchen. Zugegebenermaßen werden die Effekte nicht sofort deutlich sichtbar, wie die Mobbingerfolge (Die Nazis mussten Kisten schleppen-grandioser Erfolg!) Dafür sollten sie nachhaltiger wirken.


Pfiffikus,
der befürchtet, dass er das wieder umsonst geschrieben hat


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Mi 02.Mai 2012 16:16 

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Wenn man ein Problem mit der herrschenden Politik hat, ist es nur logisch sich an Ausländern, Homosexuellen und Behinderten abzureagieren? Schon klar. Erschreckend welche Akzeptanz diese miesen Typen hier erfahren. Nicht jeder der was gegen diese Menschenfeinde unternimmt, tritt irgendwelche Autotüren ein. Ich finde diese Beispiele auch eher lächerlich im Vergleich zu den Gewalttaten der NeoNazis. Von den diametralen Inhalten mal ganz abgesehen.

Du kannst ja gerne dein Bier mit diesen Gestalten trinken, damit sich die Fronten "nicht weiterverhärten". Ich habe in den 90igern am eigenen Leib erfahren müssen, wo dieses Wegsehen hinführt! Diese Typen haben ganze Stadtteile terrorisiert, Menschen schwerst verletzt, usw... Waren die Nazis also damals so aggressiv und zahlreich weil es in Gera zuviele Linke gab? Also bitte...

Und warum die "Rattenfänger" Erfolg haben? Sicher auch, weil es immer wieder Menschen gibt, die deren Treiben verharmlosen.

Die Piraten aus Gera haben übrigens auch gegen Nazis in Gera demonstriert:
http://www.youtube.com/watch?v=kVNe1QdXtZo

Aber was nimmt sich dieser homosexuelle Pirat überhaupt raus gegen Menschen zu demonstrieren, die ihn am liebsten vergasen würden?

Mir wird gleich ganz schlecht hier...


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Mi 02.Mai 2012 18:26 
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silvester hat geschrieben:
Wenn man ein Problem mit der herrschenden Politik hat, ist es nur logisch sich an Ausländern, Homosexuellen und Behinderten abzureagieren? Schon klar.

Wenn man sich auf der Verliererseite des Lebens befindet, wenn man sich auf dieser Seite wähnt, dann entsteht Frust. Dafür bieten sich zahlreiche Ventile an. Die Heilsbringer sind eins davon. Flucht in Depression ein weiteres. Aber es wird wohl zu komplex, auf alle Arten der Frustbewältigung einzugehen.

silvester hat geschrieben:
Erschreckend welche Akzeptanz diese miesen Typen hier erfahren.

Hast du hier irgendeine Silbe davon gelesen, dass derartiges Gedankengut hier von irgendwem akzeptiert wird? Schon wieder einer, der hier schwarz/weiß malt. Wer euren gewaltsamen Weg der Nazibekämpfung nicht gut heißt, dem sagt man gleich mal Akzeptanz dieses Gedankenguts nach?

silvester hat geschrieben:
Nicht jeder der was gegen diese Menschenfeinde unternimmt, tritt irgendwelche Autotüren ein.

Und nicht jeder, der gegen Extremismus in jeder Form ist, trägt rechtes Gedankengut in sich oder akzeptiert dieses.

silvester hat geschrieben:
Ich finde diese Beispiele auch eher lächerlich im Vergleich zu den Gewalttaten der NeoNazis.

Das finden die Piraten auch. Was bringen solche Spiele "immer zweimal mehr wie du!"? Was bringt es, das Eine gegen das Andere aufzuwiegen? Was bringt es, zwischen guten und schlechten Gewalttaten zu unterscheiden? Es bringt nichts.
Und aus diesem Grunde ist es konsequent, sich von Extremismus von links und von rechts zu distanzieren.


silvester hat geschrieben:
Du kannst ja gerne dein Bier mit diesen Gestalten trinken, damit sich die Fronten "nicht weiterverhärten".

Mach ich. Heute abend, 20:00 Uhr ist wieder Stammtisch im Süßen Winkel. Aber keine Angst, die Fronten werden auch ohne Bier keinesfalls verhärten, denn das ist eine dufte Truppe. Komm doch mal vorbei!


silvester hat geschrieben:
Die Piraten aus Gera haben übrigens auch gegen Nazis in Gera demonstriert:
http://www.youtube.com/watch?v=kVNe1QdXtZo

Weiß ich doch. Deshalb ist es ja so lustig (wenn es nicht so traurig wäre), wenn hier versucht wird, die Piraten in die rechte Ecke zu drängen. Wer das versucht, argumentiert ganz schön auf verlorenem Posten.

silvester hat geschrieben:
Aber was nimmt sich dieser homosexuelle Pirat überhaupt raus gegen Menschen zu demonstrieren, die ihn am liebsten vergasen würden?

Und an diesem Satz wird deutlich, worin sich Linke und Piraten gleichen und wo sie sich unterscheiden.
Die Piraten distanzieren sich von extremistischen Gedankengut, die Linke offensichtlich auch, wenn es von rechts kommt. Aber die Piraten wenden sich niemals gegen Menschen, sondern nur gegen derartige Gedanken und Meinungen. Und aus diesem Grunde fühle ich mich, wenn ich meinen bescheidenen Beitrag gegen Nazis leisten möchte, bei den Piraten viel besser aufgehoben, als beispielsweise bei den Linken.

silvester hat geschrieben:
Mir wird gleich ganz schlecht hier...

Dann trink am besten auch ein Bier! Auf das Wohl der Piraten.


Pfiffikus,
der den Sven (den von der Demo) heute Abend von dir grüßen wird


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Mi 02.Mai 2012 18:40 

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Ich akzeptiere diese Veranstaltung keines Wegs, ich akzeptiere auch dieses Gedankegut und die NPD nicht.

Was mich maßlos ankotz ist der Hass der jedes Jahr aufs neue durch Geras Straßen zieht und am liebsten alles Niederknüppelt was auch nur im entferntesten nach Neonazi aussieht.
Was mich genauso ankotzt ist das in Gera ein Musikstudio bestrieben wird das Europaweit rechte Hassmusik aufnimmt und vertreibt darunter auch massen an Tonträgern die auf dem Index stehen aber hier wird von Seiten der Stadtregierung, Polizei und von Gerichten nichts unternommen.

Man kann einen Menschen nicht ändern indem man ihm Hassreden an den Kopfwirft oder beschimpft man muss ihm eine Alternative bieten.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Mi 02.Mai 2012 19:18 

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@pfiffikus schrieb
Zitat:
Und an diesem Satz wird deutlich, worin sich Linke und Piraten gleichen und wo sie sich unterscheiden.
Die Piraten distanzieren sich von extremistischen Gedankengut, die Linke offensichtlich auch, wenn es von rechts kommt. Aber die Piraten wenden sich niemals gegen Menschen, sondern nur gegen derartige Gedanken und Meinungen. Und aus diesem Grunde fühle ich mich, wenn ich meinen bescheidenen Beitrag gegen Nazis leisten möchte, bei den Piraten viel besser aufgehoben, als beispielsweise bei den Linken.


Das erschließt sich mir eben genau nicht, weil das aufgeführte Beispiel keines ist, was wirklich einer seriösen Überprüfung Stand hält. Inzwischen ist z.B. das Plakat der PDS/LINKEN "Nazis raus: aus den Köpfen" legendär. DIE LINKE war es, die zur Bundespräsidentenwahl eine engagierte Anti-Nazi-Aktivistin zur Wahl stellte, die auch mehr Stimmen bekam, als DIE LINKE Vertreter hatte (vielleicht auch von den Piraten...)

Was machen denn die Piraten konket "viel besser" gegen die braunen Undemokraten?

Wir müssen endlich gemeinam als Demokraten handeln gegen die, die unsere Demokratie abschaffen wollen (NSU muss doch nun auch dem Letzten die Augen geöffnet haben!) Martin Niemöller schrieb doch nicht von ungefähr:

„Als die Nazis die Kommunisten holten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Kommunist.

Als sie die Sozialdemokraten einsperrten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Sozialdemokrat.

Als sie die Gewerkschafter holten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Gewerkschafter.

Als sie mich holten,
gab es keinen mehr,
der protestieren konnte.“

socialist, der an der Begründung von pfiffikus nichts pfiffiges finden kann


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Mi 02.Mai 2012 19:33 

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Ich bekämpfe niemanden mit Gewalt - aber danke für die Unterstellung. Desweiteren wirfst du, Pfiffikus, ständig meine Aussagen durcheinander. Mit "Gestalten" meinte ich die Nazis und nicht die Piraten. Aber ich klinke mich jetzt hier eh aus, denn das schwarz/weiß-Bild ist eher auf der anderen Seite zu verorten.

Ein Berliner Pirat hat sich übrigens auch als "linksextrem" bezeichnet, denn was (links-)extrem ist, hängt vom jeweiligen status quo ab. Das Gute ist, dass man sich hinter solchen Begriffen schön verstecken kann, denn wer möchte schon über Inhalte diskutieren? Waren es nicht die Piraten selbst, die solchen Bezeichnungen abgeschworen haben, weil es um Inhalte gehen soll? Die Piraten sind doch in den Augen der CDU bspw. wahrscheinlich selbst linksextrem...

Was hier in Deutschland als "linksextrem" bezeichnet wird, ist in anderen Ländern nicht mal sozialdemokratisch. Ich wohne nicht mehr in Gera, allerdings ist mir noch nicht zu Ohren gekommen, dass dort "Linksextreme" ständig Radau machen, Gera also ein Problem mit diesen Leuten hätte. Gibt es da Beispiele? In welchen ideologischen Punkten sind Nazis und Linke deckungsgleich?

Was ist denn DIE Mitte?

Kapitalistisch/Sozialistisch? Gewalttätig/Gewaltfrei? Rassistisch/Antirassistisch? Können Menschen aus der Mitte auch randalieren und wo liegen da die Ursachen? Wer hat denn im Hofwiesenpark ständig randaliert? Wer prügelt sich in Geras Bierzelten und Kneipen? Wer schlägt seine Kinder oder Frauen? Wir scheinen im Paradies zu leben, denn alles schlechte sammelt sich scheinbar nur am Rand der Gesellschaft...

Edit:
Noch ein Link zur Extremismustheorie http://www.publikative.org/2009/06/16/e ... ustheorie/


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Mi 02.Mai 2012 22:03 
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ich weiß gar nicht, wie oft sich solche diskussionen im kreis drehen :roll:

aber es kommt immer dasselbe herüber...

und nicht schon wieder dieses gedichtchen.... :roll:


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Mi 02.Mai 2012 22:11 

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Das nenn ich mal wieder einen inhaltsschweren, richtig wertvollen Beitrag der strubbelmiez.
Aber es geht ja auch um fast nichts - bis auf die Grundlagen unserer demokratischen Grundordnung...

Schon mal drüber nachgedacht, warum ein Dresdner Gericht den Unterschriftszwang unter die Extremis-Persilschein-Klausel von Ministerin Schröder gekippt hat???

Aufwachen, Nazi-Terror hat in den letzten Jahren viel mehr Totesopfer gekostet als die 10, die jetzt dem NSU zugeschrieben werden!

Aber es dreht sich doch immer alles im Kreis, natürlich. Schnarch!


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Mi 02.Mai 2012 22:16 
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unwichtig ist so ein thema nicht, aber mal ehrlich: wie oft wurde seitenweise darüber diskutiert? und wie oft muss das gedicht nun noch hochgezwirbelt werden? :roll: und da gebe ich bezüglich dem gepflegten *schnarch" verdammt recht oder soll ich mit verdammt warmen worten sagen:"ich bin da ganz bei ihnen"? 8)

es lohnt bei vielen hier (ganz besonders bei einer fraktion) auch nicht die mühe, ständig romane zu rödeln, da es eh nicht begriffen wird (ob unfähigkeit oder unwille, keine ahnung).


Zuletzt geändert von strubbelmiez_1975 am Mi 02.Mai 2012 22:20, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Mi 02.Mai 2012 22:18 
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socialist hat geschrieben:
Aufwachen, Nazi-Terror hat in den letzten Jahren viel mehr Totesopfer gekostet als die 10, die jetzt dem NSU zugeschrieben werden!
Beispielsweise durch Ärztepfusch kommen noch viel mehr Menschen ums Leben, oder durch Verkehrsunfälle.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Mi 02.Mai 2012 22:53 
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Die Piraten, um die es in diesen Thema geht, werden innerhalb kürzester Zeit nicht das schaffen was CDU & Co. in der ganzen Jahren versäumt nicht geschafft haben: Den Extremismus beider Seiten zu beenden. (zugegeben, Fanatiker und Extreme wird es immer geben)

Wenn man mal auf die Seite der Piraten schaut, dann findet man u.a. dies:

Zitat:
"Die Piratenpartei möchte Kampagnen und Initiativen unterstützen, die sich zum Ziel gesetzt haben, das Verständnis zwischen verschiedenen Kulturen und Weltanschauungen zu verbessern, Vorurteile abzubauen und das Miteinander zu fördern. Ebenso solche, [i]die rechtsextremen Aktivitäten entgegentreten]/i] und Menschen dabei helfen wollen, sich aus einschlägigen Kreisen zu lösen."

So weit so gut. Hier findet mal jedoch nur eine Absichtserklärung, wie man sie von anderen Parteien auch erwarten kann. Das Wort "möchte" ...Wo ist die Entschlossenheit? Ich möchte auch so viel.
Im ganzen Passus findet man übrigens kein Wort darüber, auch Aussteigern aus der linksextremen Szene helfen zu (achtung, eine abwandlung meines Piraten-Lieblingswortes!) wollen...

Dieses Thema wird sicherlich nicht der Schwerpunkt im noch zu stellenden Aufgabenspektrum der Piraten werden.
Was mich interessiert, wie z.B. die Partei zu aktuellen polit. Themen wie Schulden-(EU-)Krise steht, und was Kernthemen sind. Wie z.B. stellt man sich ein zukünftiges Steuersystem vor?


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Mi 02.Mai 2012 23:18 
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reallocksley hat geschrieben:
Was mich interessiert, wie z.B. die Partei zu aktuellen polit. Themen wie Schulden-(EU-)Krise steht, und was Kernthemen sind. Wie z.B. stellt man sich ein zukünftiges Steuersystem vor?
Gerade prozessieren die Gerschen Piraten gegen Raatz, Verteiler des anonymen Flyers vor der Wahl. Morgen ist Verhandlung.

Die EU retten wir dann nächste Woche. ;)

Ernsthaft: Wenn Du der Meinung bist, Dein Fachwissen würde den Piraten nützen, oder Du kennst jemand, dessen Wissen nützt - hier :arrow: kann sich jeder einbringen. Mitglied oder auch nicht. Die Piraten stellen nur das dar was die Leute draus machen, wie soll's sonst anders gehen? Und wenn sich bis jetzt keiner gefunden hat, der ernsthaft das Währungssystem umgestalten mag, dann hat die Partei auch keine Position dazu - Punkt. Alles andere wäre unlogisch.

Die Piraten haben sich vor allem gegründet, weil die anderen Parteien keine richtigen Vorstellungen vom Internet haben. Ihnen jetzt Wirtschaftskompetenz aufzwingen zu wollen ist doch Blödsinn, von den Grauen Panthern hat das doch auch keiner gefordert.
Und wenn sie noch zwei bis zehn Jahre herumdiskutieren und evaluieren kommt vielleicht noch ein neues Steuersystem bei raus. Wer weiss. Je nachdem welche Leute sich halt wie einbringen. ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Mi 02.Mai 2012 23:36 
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nurmalso hat geschrieben:
Was treibt euch nur immer den Schaum so vors Maul wenn es gegen links geht?
Nochmal zur Verdeutlichung: Es geht nicht gegen links oder rechts, sondern gegen Extremismus. Egal ob nun linker, rechter oder religiöser. Extremismus der auch zu Gewalt führt. Das ist alles.

Dummerweise ist der Begriff "Extremismus" nicht ganz eindeutig definiert, da hat der sylvester schon Recht, es ist halt irgendwas was besonders weit (extrem) am Rand liegt oder von vorherrschenden Strukturen/Gedanken abweicht und auf jeden Fall auch eine relative Sache. Früher wurde auch von Radikalismus gesprochen. Im Beamtendeutsch versteht man eine Haltung gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung als extremistisch. Darum gehts. Bitte nicht einfach nur links oder rechts, sondern links-extremistisch und rechts-extremistisch. Über das "wie weit" und "ab wann" kann man dann immer noch diskutieren.

Es ist dabei auch wurscht ob es in Gera bereits linke oder rechte oder religiöse Extremisten gibt. Die Piraten sprechen sich dagegen aus, egal ob das nun schon hier ein Problem ist oder nicht. Three Strikes ist hier auch noch kein Problem in Deutschland, trotzdem sprechen sich die Piraten schon dagegen aus. ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Mi 02.Mai 2012 23:44 
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auch wenn man nichts verändern vermag, man sollte schon eine Meinung haben. sonst ist eine Partei für mich überflüssig. man Stelle sich mal vor: Angela stellt steht beim g10 Gipfel auf, sagt: "wir hatten dazu noch nie eine Meinung", setzt sich wieder hin und schlürft ihren Kaffee weiter. . . auch sie hätte den Lacher auf ihrer Seite.

deiner Argumentation das sie sich eigentlich mit anderen Thematiken nicht beschäftigen wollten/wollen, kann ich nicht folgen. wieso lässt man sich dann zur Wahl aufstellen? wenn man A sagt, so muss man auch B sagen können, ansonsten hätte es auch eine Interessengemeinschaft getan. die grauen Panther hatten aber auch nie eine solche temporäre Zustimmung in der Bevölkerung. ne, man soll nicht auf den putz hauen und dann sagen: da halten wir uns raus. das bestätigt wieder meine momentane Meinung. viel heiße Luft.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Do 03.Mai 2012 0:44 
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Guten Abend socialist,

socialist hat geschrieben:
Das erschließt sich mir eben genau nicht, weil das aufgeführte Beispiel keines ist, was wirklich einer seriösen Überprüfung Stand hält. Inzwischen ist z.B. das Plakat der PDS/LINKEN "Nazis raus: aus den Köpfen" legendär.

und hast du jemals von mir oder von einem Piraten irgendetwas gegen eine solche Losung gelesen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass du dazu mehr finden könntest, als versprengte Einzelmeinungen, sowohl in Gera, als auch Bundesweit.

Keine Ahnung, wer dann dazu aufgerufen hat, die Heinrichsbrücke, den wichtigen Rettungsweg in unserer Stadt, zu blockieren. Aliens waren es aber nicht.


socialist hat geschrieben:
DIE LINKE war es, die zur Bundespräsidentenwahl eine engagierte Anti-Nazi-Aktivistin zur Wahl stellte, die auch mehr Stimmen bekam, als DIE LINKE Vertreter hatte (vielleicht auch von den Piraten...)

Ihre Anti-Nazi-Aktivitäten in allen Ehren, aber ihre Art, in Bonn mit Schlägen Politik zu machen, war unterhalb Belovari-Niveau anzusiedeln. (Meine persönliche Meinung.)


socialist hat geschrieben:
Wir müssen endlich gemeinam als Demokraten handeln gegen die, die unsere Demokratie abschaffen wollen

Es kann doch nicht sein, dass sich zwei Kräfte mit denselben Zielen gegenseitig bekämpfen, indem die eine versucht, die andere in die Naziecke zu schieben.
Mit diesem Zitat würde ich dich gerne beim Wort nehmen. Bau doch bitte mal den Kontakt zu Uwe Rüdiger auf!
http://piraten-gera.de/h-piraten-gera/vorstand/
Die Piraten und die Linken haben doch an dieser Stelle ein gemeinsames Ziel. Es müsste doch möglich sein, in dieser einen Frage ein Zweckbündnis auf die Beine zu stellen und gemeinsame Sache zu machen. Solange da Dinge verabredet werden, die keinen Personen ihre grundgesetzlich garantierten Freiheiten einschränken, kann ich mir eine Zusammenarbeit in dieser Frage gut vorstellen. Gemeinsame Demos gab es ja schon.



Pfiffikus,
der auf Wunsch vermitteln würde


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Do 03.Mai 2012 0:51 
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reallocksley hat geschrieben:
auch wenn man nichts verändern vermag, man sollte schon eine Meinung haben. sonst ist eine Partei für mich überflüssig.
Jeder einzelne Pirat hat schon eine Meinung, auch die die vor die Presse treten (müssen). Allerdings hat die Partei als Ganzes zu bestimmten Themen halt noch keine Meinung bilden können, sowohl aus Zeit- als auch teilweise aus Interessengründen. Die "Meinung der Partei" wird grundsätzlich durch eine Basisabstimmung gebildet, das geschieht idealerweise über Liquid Feedback :arrow: welches auch durch Gäste beobachtet werden kann. Da findest Du im Bereich "Wirtschaft und Soziales" halt einen Antrag welcher Doppik :arrow: betrifft. Das wird solange diskutiert und zerpflückt bis man mal auf einen abstimmungsfähigen Nenner gekommen ist, und findet im Anschluss Einzug ins Programm der Partei.

Das dauert natürlich länger als wenn eine Frau von der Leyen sich anmaßt entscheiden zu können dass man Kinderpornografie mit Websperren ausrotten könnte, hat dafür aber auch mehr Hand und Fuß. Hier :arrow: siehst Du den Entstehungsprozess des damaligen Unsinns aus der Sicht eines beteiligten Informatikers, so funktioniert "Entscheidungs"findung bei etablierten Parteien. Willst Du das wirklich?

reallocksley hat geschrieben:
man Stelle sich mal vor: Angela stellt steht beim g10 Gipfel auf, sagt: "wir hatten dazu noch nie eine Meinung", setzt sich wieder hin und schlürft ihren Kaffee weiter. . . auch sie hätte den Lacher auf ihrer Seite.
Dann schau genau hin, wer lacht. :)
Für mich wäre sie dann immerhin glaubwürdiger als durch ihre von der Leyen-Unterstützung vor ein paar Jahren.

reallocksley hat geschrieben:
deiner Argumentation das sie sich eigentlich mit anderen Thematiken nicht beschäftigen wollten/wollen, kann ich nicht folgen.
Hab mich vielleicht nicht eindeutig ausgedrückt: Damit beschäftigen wollen schon, auf jeden Fall, aber sie muss sich damit auch beschäftigen können, d.h. entsprechendes Fachwissen mitbringen. Damit das halt Hand und Fuß hat und nicht zu Rohrkrepierern wie die Internet"strategien" der etablierten Parteien verkommt. Und das kommt nur durch die Leute die sich entsprechend einbringen.

Bei etablierten Parteien läuft die wissenschaftliche Arbeit durch Organisationen im Hintergrund, die Konrad-Adenauer- und Friedrich-Ebert-Stiftungen sind z.B. Teile davon. Deren Erkenntnisse werden von den Parteien zur Entscheidungsfindung genutzt.
Die Piraten haben noch keine solche Institute in der Hinterhand, hier müssen noch die Mitglieder alles einbringen - und zwar ehrenamtlich, keiner kriegt da Geld dafür!

reallocksley hat geschrieben:
wieso lässt man sich dann zur Wahl aufstellen?
Na weil man Einfluss gewinnen will, um seine Ideen einbringen zu können.

reallocksley hat geschrieben:
wenn man A sagt, so muss man auch B sagen können, ansonsten hätte es auch eine Interessengemeinschaft getan.
Einen einfachen Verein zu gründen war durchaus auch Thema, allerdings hat dieser nie die Macht wie eine Partei wirklich politisch verändern zu können.

reallocksley hat geschrieben:
die grauen Panther hatten aber auch nie eine solche temporäre Zustimmung in der Bevölkerung.
Das aktuelle Hoch ist durchaus auch ein Problem für die Piraten, wie Du schon erkannt hast: Man erwartet jetzt anhand irgendwelcher Zahlen dass die Leute dahinter auch entsprechend umfassend kompetent sind. Diese Erwartungshaltung, die auch noch von den Medien geschürt wird, können die Piraten aber aktuell auf keinen Fall erfüllen, weil erstens ganz einfach Leute fehlen und auch die Zeit für umfassende Kompetenzbildung zu kurz war. Dass sich aber etwas bewegt, siehst Du in den Diskussionsrunden der Arbeitsgemeinschaften und im Liquid Feedback. Es dauert halt noch etwas.

reallocksley hat geschrieben:
ne, man soll nicht auf den putz hauen und dann sagen: da halten wir uns raus. das bestätigt wieder meine momentane Meinung. viel heiße Luft.
Die eigentliche Innovation der Piraten sehe ich nicht darin für alle möglichen Probleme, die die etablierten Parteien über die letzten Dekaden verursacht oder einfach nur sehenden Auges zugelassen zu haben, nun eine völlig andere und innovative Lösung parat zu haben, sondern in der Art und Weise ihres Arbeitens. Es geht um die Ziele, nicht um Personen oder Macht (zumindest laut ihrem Selbstbekenntnis) - wenn irgendwann mal die anderen Parteien die Ideen der Piraten aufgreifen und umsetzen dann hat sie ihren Zweck schon erfüllt. Wenn es gelingt, ein Liquid Feedback in den normalen Alltag z.B. bei Bürgerentscheidungen zu etablieren, hat sich die Arbeit der Partei gelohnt. Und wenn sie es schafft, ansonsten politikverdrossene Leute zu begeistern sich irgendwo wieder einzubringen, weil die sehen dass ihre Stimme und ihre Arbeit wieder eine Wirkung haben, ist auch wieder ein Zweck der Partei erfüllt. Mehr als die Hälfte der engagierten Gerschen Piraten z.B. hatte vorher keinen Bock sich politisch zu betätigen, machen jetzt aber feste mit.

Wenn Du das alles nicht so gut findest, brauchst Du die Piraten auch nicht zu wählen, damit gehörst Du immerhin zu knapp 90% der Bevölkerung, also stehst nicht ganz so alleine da. ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Do 03.Mai 2012 9:12 
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Zitat:
Das dauert natürlich länger als wenn eine Frau von der Leyen sich anmaßt entscheiden zu können dass man Kinderpornografie mit Websperren ausrotten könnte, hat dafür aber auch mehr Hand und Fuß

Wie sieht der Standpunkt der Piraten dazu aus?


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
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reallocksley hat geschrieben:
Zitat:
Das dauert natürlich länger als wenn eine Frau von der Leyen sich anmaßt entscheiden zu können dass man Kinderpornografie mit Websperren ausrotten könnte, hat dafür aber auch mehr Hand und Fuß

Wie sieht der Standpunkt der Piraten dazu aus?
Du meinst wie man KiPo bekämpft? Nur im Internet oder allgemein?
Hier :arrow: findest Du den offiziellen Standpunkt, warum dies nicht mit Zensurmaßnahmen erreicht werden kann. Warum es besser ist, die entsprechenden Webhoster zu informieren, und der Beweis :arrow:, dass das auch gut klappt, steht gleich drunter.

Weiterhin schauen die Piraten, wo wirklich Missbrauch an Kindern entsteht. Bilder im Internet sind ja nur das Ergebnis, und das wirklich allermeiste, was als Kinderpornografie gilt, sind Bilder von 15..17 jährigen die sich nackt fotografiert haben und das Material versehentlich, aus Blödheit oder aus gekränkter Eitelkeit (Schluss gemacht) an die Öffentlichkeit gelangt.
Richtiger Missbrauch, der Kinder auch wirklich psychisch/physisch schädigt, passiert zum allergrößten Teil im nahen familiären Umfeld von Kindern. Da ist "Internet" und "Markt" völlig außen vor. Mir alleine sind 4 Fälle persönlich bekannt, 3 Stiefväter und 1 Onkel die sich jeweils an ihren Stieftöchtern/Nichten vergangen haben. Was bitte sollen da Websperren helfen? Hier ist die bekannte Justiz mit herkömmlicher Strafverfolgung gefragt. Als wichtig sehe ich es hier, die Kinder dazu zu bringen, diesen Missbrauch auch zu kommunizieren. Von den o.a. Tätern sitzt nur einer im Knast! Das (kaputte) Elternhaus ist hier ausnahmsweise mal nicht dazu geeignet, das Thema müsste dringend in die Schulen. Schlupfwinkel, Kindernothilfe usw. gehören eigentlich regelmäßig auf den Lehrplan, die Kinder müssen wissen welche Möglichkeiten sie haben sich vertraulich mitzuteilen. (Ist das evtl. schon Thema? Was sagen unsre Lehrer hier dazu?)

Wenn man es dann doch drauf anlegen will, die letzten paar % an Bildern aus dem Internet zu tilgen, muss man schauen wie diese überhaupt verteilt werden. Tauss hatte im Selbstversuch probiert das herauszufinden, dort lief der Tausch über persönliche Kontakte. Eine andere Quelle hat berichtet, dass Listen mit Weblinks in sicheren Darknets (z.B. über eMule) kursieren, die eigentlichen Webadressen mit dem Material wechseln dann ständig und sind durch statische Filterlisten, wie es von der Leyen vorschwebte, nicht zu erfassen. In Frankreich etabliert sich, befeuert durch das Three-Strikes-Gesetz, gerade eine Software :arrow: die mit starker Verschlüsselung Kommunikation und Datenaustausch völlig unverfolgbar gestaltet. Was darüber ausgetauscht wird entzieht sich jeder Beobachtung.
Generell kann man sagen, dass die Techniken, die das Internet bietet (Verschlüsselung/Anonymisierung), eine Verfolgbarkeit wirkungsvoll verhindert. Um das Netz wirklich 100% "sauber" zu kriegen, musst Du Verschlüsselung verbieten und jeglichen Traffic überwachen. Technisch kann das durchaus funktionieren. Das wäre aber in etwa gleichbedeutend damit, dass Du eine Kamera um den Hals gehängt kriegst die jede Deiner Taten aufzeichnet und an die Justiz meldet. Dann gibts garantiert auch keinen Kindesmißbrauch in der Familie mehr.

Die Frage ist, ob wir in so einer Überwachungsgesellschaft leben wollen.
Ich wills nicht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Do 03.Mai 2012 11:58 

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reallocksley hat geschrieben:
Ständig wird , gerade nach den Aktionen der bekannten Zelle nach Maßnahmen gegen den Rechtsextremismus gerufen. Ja, richtig so. Aber der linke Extremismus existiert auch. Dieser ist nicht mit der RAF zu Ende gegangen. Darüber wird im Moment nichts geschrieben.
Wenn man sich auf eins konzentriert, so hat das andere immer die Chance wieder zu erstärken. '

Fazit: Keiner sollte den Rechtsextremismus abschwören, aber auch den linken Part vergessen.


die Linksextremisten haben sich gerade mal nicht "beliebt" gemacht. Deshalb sind sie für die Öffentlichkeit auch nicht interessant.

meint der phoenix66


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 Betreff des Beitrags: Re: Rund um die Piraten
BeitragVerfasst: Do 03.Mai 2012 12:00 
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Lazarus hat geschrieben:
Die Frage ist, ob wir in so einer Überwachungsgesellschaft leben wollen.
Wer sich nichts zu schulden kommen läßt wird damit keine probleme haben.


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