Regina Pfeiler hat geschrieben:
Hey, Pfiffikus, du scheinst ja vor Ideen zu sprühen. Und ich meine das ernst. Ich würde dich gern in der Stadtpolitik oder beim Bürgerhaushalt (der völlig überparteilich und für jeden zugänglich ist) sehen und hören. Gera braucht nicht nur einen guten Oberbürgermeister sondern noch viel mehr Macher.
Hui, das schmeichelt mir aber! Mit dieser Idee hatte ich mich bisher überhaupt noch nicht beschäftigt. Hab schnell mal gegoogelt:
"„Ein Bürgerhaushalt bietet die Möglichkeit, die Geraer mit ihren Erfahrungen, ihrem Wissen und ihrer sozialen Kompetenz noch stärker in Entscheidungen des Stadtrates einzubeziehen“, macht der Oberbürgermeister deutlich. So schlagen sie vor, welche Haushaltsmittel wofür verwendet werden. Sie diskutieren mit, wenn es darum geht, was sich Gera künftig leisten kann und was nicht. “Mehr Geld werden wir deshalb nicht in der Kasse haben, aber die Bürger wissen, was damit konkret passiert“. Damit werde der städtische Haushalt transparenter für alle."
QuelleDa stehen natürlich viele Fragen.
- Da diskutieren interessierte Bürger mit, die sich berufen fühlen. Eine demokratische Legitimation fehlt diesem Personenkreis. (Oder finden noch Wahlen statt, wer da mitreden darf?)
- Die Geraer bringen ihre Ideen und ihre soziale Kompetenz ein, soweit OK. Praktisch können sie ihre Ideen aber auch zu den Sprechstunden, die jede Fraktion im Stadtrat abhält, loswerden. Rein theoretisch jedenfalls.
- Gelingt in irgendeinem Projekt der große Wurf, wird das in der Zeitung stehen. Du darfst davon ausgehen, mit dem Bild des amtierenden Bürgermeisters garniert.
- Muss irgendwo der Rotstift angesetzt werden, geht das wahrscheinlich zuvor im Bürgerhaushalt auf die Tagesordnung. Dieser wird dann feststellen müssen, dass die Streichung unvermeidlich sei und auf diese Weise dem OB ein Feigenblatt liefern.
- Warum nur den städtischen Haushalt transparenter machen. Wir brauchen einen Ansatz, der bei dem kompletten Filz, einschließlich Haushalt, ansetzt.
Du wirbst mit dem Sloagan "überparteilich". Soll das gut sein, so ohne Lobby zu handeln? Wird man da im Falle einer Auseinandersetzung etwas bewegen können?
Ich mache dir einen Gegenvorschlag.
Schau dich mal bei einer Truppe um, die nicht nur ihre eigene Politik einschließlich der Entscheidungsfindung transparent gestaltet. Nein, sie will auch bei der nächsten Wahl in gehöriger Mannschaftsstärke den Stadtrat entern und dort mit demokratischer Legitimation versehen nicht nur für Transparenz sorgen, nicht bloß Vorschläge zur Haushaltsführung einreichen, sondern selber mit entscheiden.
Das Schöne daran, diese Truppe lädt auch jeden ein, Ihre Kompetenz und ihre Ideen einzubringen.
Pfiffikus,
der davon ausgeht, dass er dich zum Beispiel am 18.4. mal dort kennenlernen wird