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 Betreff des Beitrags: Strafe genug???
BeitragVerfasst: Mo 24.Jan 2011 8:02 
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Da zeigt es sich mal wieder: nach der Tat schnell eine Flasche Wodka kippen und schon biste fein raus. Die Kameraden haben sicher danach gefeiert.
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Das Amtsgericht Gera hat im Rahmen eines Strafbefehlverfahrens - ohne Hauptverhandlung - gegen einen 32 Jahre alten Angeklagten aus Gera wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung und Störung der Totenruhe
eine Geldstrafe in Höhe von 800.- € verhängt.
Der Verurteilte hatte am 09.11.2010 gezielt gegen Blumen und Kerzen getreten, die am Gedenkstein für die von den Nationalsozialisten
zerstörte jüdische Synagoge in der Schülerstraße zum Gedenken an die Opfer nationalsozialistischer Willkürherrschaft abgelegt waren,
so daß der Trauerschmuck beschädigt, zumindest aber in seiner Gestalt verändert wurde.
Da eine kurz nach der Tat durchgeführte Atemalkoholmessung bei dem Angeklagten einen Wert von 2,04 Promille ergeben hatte, ging
das Gericht bei seiner Entscheidung von einer verminderten Schuldfähigkeit des Angeklagten bei der Tat aus.


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BeitragVerfasst: Mo 24.Jan 2011 8:15 

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Alkohol oder Drogen sollte generell nicht strafmindernd in ein Urteil einfließen, es wird doch niemand gezwungen, das Zeug zu nehmen :twisted:


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BeitragVerfasst: Mo 24.Jan 2011 8:49 
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Bin ganz deiner Meinung Tashina ... :evil:


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BeitragVerfasst: Mo 24.Jan 2011 13:07 
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mal unabhängig, wessen grab das ist (oder hat das immenses oder überhaupt gewicht? für mich nicht),

solche sachen gehören genauso bestraft wie ohne einfluss von alkohol oder anderer dröhnung oder hat wer wen gezwungen, sich die hacken dichtzuziehen? :roll:

also könnte man sich praktisch immer mit einfluss von irgendwelchem zeug auf eine mildere strafe verlassen, wow! :shock: das macht alles um einiges "besser"


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BeitragVerfasst: Mo 24.Jan 2011 13:42 
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Wer sich vorsätzlich betrinkt, um eine Tat zu begehen, ist NICHT automatisch schuldunfähig oder vermindert schuldfähig (http://de.wikipedia.org/wiki/Actio_libera_in_causa). Und wenn nachgewiesen werden kann, dass er die Pulle NACH der Tat getrunken hat, gilt die Einschränkung sowieso nicht. Den Vorsatz nachzuweisen bzw. zu widerlegen ist allerdings ein Problem der Anwälte, in diesem Fall hat wohl die Verteidigung die Nase vorn gehabt.
Vermindert schuldfähig durch Alkohol ist man durch die angenommene Bewusstseinststörung, die Tat wird also nicht mehr vorsätzlich begangen, sondern weil man in dem Moment "zu blöd" ist sich zu beherrschen. Vermindert schuldfähig sind auch intellektuell minderbemittelte Menschen, Suchtkranke usw. Das "vorsätzlich" ist in der Juristerei ein sehr wichtiges Kriterium.
Wenn euch auf der Strasse jemand absichtlich anrempelt, und ihr dem im Affekt ein paar "aufs Maul" haut, seid ihr auch froh dass ihr in diesem Moment als vermindert schuldfähig geltet. ;)


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BeitragVerfasst: Mo 24.Jan 2011 19:13 

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nee Lazarus, da bin ich anderer Meinung. Wenn ich wirklich so unbeherrscht bin und wegen einem Rempler jemanden verletzte, muß ich dazu stehen und meine Strafe absitzen oder abzahlen (zumal das Opfer dann nichts davon hat, außer ein bissel Schmerzensgeld. Beim Steuerrecht und Hinterziehung ist unsere Regierung auch nicht zimperlich, da werden schnell mal Wegfahrsperren installiert bis der "Sünder" die Steuer eindlich gezahlt hat. Da wird man öffenlich gemaßregelt, denn gute Nachbarn kriegen alles mit ;-)

Was ich auch absolut verwerflich finde, ist die Tatsache, dass Täter geschützt und nicht öffentlich genannt oder gezeigt werden. Wenn jemand Kinder missbraucht, sollte der Kerl veröffentlicht werden, damit die Gesellschaft eine Chance hat, die Kinder zu schützen. Was passiert bei uns? Die kriegen Freigang, um sich das nächste Opfer an Land zu ziehen.

Ein weiterer Punkt zum Alkohol, um mal wieder zum Thema zu kommen; die Krankenkassen würden viel Geld sparen, wenn Leute, die wegen Alkoholmissbrauch (Komasaufen) behandelt werden müssen, alles aus eigener Tasche zahlen müssten.


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BeitragVerfasst: Mi 26.Jan 2011 14:12 
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Tashina hat geschrieben:
Was ich auch absolut verwerflich finde, ist die Tatsache, dass Täter geschützt und nicht öffentlich genannt oder gezeigt werden. Wenn jemand Kinder missbraucht, sollte der Kerl veröffentlicht werden, damit die Gesellschaft eine Chance hat, die Kinder zu schützen. Was passiert bei uns? Die kriegen Freigang, um sich das nächste Opfer an Land zu ziehen.


Uii, zurück ins Mittelalter? Du willst eine der wichtigsten Errungenschaften unserer Demokratie, den Rechtsstaat, auflösen? Du willst das Urteil eines halbwegs neutralen Richters in die Hände des (leicht beeinflussbaren) Volkes legen? Dir macht es nichts aus wenn ich Deine Fenster mit Steinen einschmeisse, weil ich der Meinung bin das wäre aus irgendeinem Grund gerechtfertigt?
Und Dir macht es nichts aus, unter fragwürdigen Umständen verurteilte Leute ein Leben lang zu stigmatisieren?
Und was machst Du, wenn Du weisst, dass zwei Strassen weiter ein entlassener Sexualstraftäter wohnt? Legst Du ihn um, oder ziehst Du weg? Oder gehst Du nach 18:00 nicht mehr aus dem Haus? Oder terrorisierst Du ihn solange zusammen mit Deinen Nachbarn bis der selber wegzieht oder sich das Leben nimmt, weil es ihm woanders genauso gehen würde? Was, wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass der eigentlich unschuldig war? Passiert ... öfter ... als ... man ... denkt.

Der Pranger ist gottseidank schon seit langem abgeschafft, auch wenn er vor allem in den USA (DAS Land der grenzenlosen Freiheit - Hallelujah!) aktuell eine Renaissance im Internet erfährt. Für gefährliche Sexualstraftäter wird aktuell eine lebenslange Sicherungsverwahrung verhängt, hatte selbst vor kurzem so einen Fall kennenlernen "dürfen". Der kommt praktisch nie mehr raus, der kriegt nicht mal Freigang. Hier werden solche Schwerststraftäter untergebracht. Stellte sich seine Unschuld doch noch raus, kann er rehabilitiert, entschädigt und freigelassen werden. Ist er durch einen Pranger stigmatisiert, wäre dann sein komplettes Leben praktisch verwirkt, obwohl er nichts dafür kann.

Tashina hat geschrieben:
Ein weiterer Punkt zum Alkohol, um mal wieder zum Thema zu kommen; die Krankenkassen würden viel Geld sparen, wenn Leute, die wegen Alkoholmissbrauch (Komasaufen) behandelt werden müssen, alles aus eigener Tasche zahlen müssten.


Klingt erstmal gut, wenn ich das nicht hinterdenken würde, würde ich hier auch noch die Raucher unterbringen, Raucherbeine und Krebs sind erwiesenermaßen unmittelbare Folgen.
Und wo wir dabei sind, gleich noch die Wintersportler. Skiunfälle müssten nicht passieren wenn die Leute in ihren Tälern blieben.
Und sowieso jeder, der draußen einen privaten Unfall hat. Wozu gehn die Leute raus? Rewe liefert auch nach Hause, den Rest kann man eh im Internet bestellen, und wenn man auf Arbeit geht ist das sowieso ein Arbeitswegunfall.
Auch Unfaelle im Haushalt muessen nicht sein, es gibt schliesslich Profis die sich auf Hausmeistertaetigkeiten spezialisiert haben. Das gesparte Geld fuer die Krankenkasse kann man denen dann zukommen lassen. Ich hab auch was dagegen, Leute mit meinen Beitraegen zu unterstuetzen, die zu blöd sind, eine Leiter zu besteigen.
Zu dicke auch noch, die gesundheitlichen Folgen von Übergewicht sind verheerend, sollten die alles selber bezahlen. Warum futtern die auch soviel.

Erzähl mal: Wo magst Du jetzt die Grenze ziehen? Und warum genau dort? ;)

Nein, ich mag auch nicht fuer Alkis und Raucher und Leute, die sich nicht beherrschen koennen, bezahlen. Ich wuerde aber eher dazu tendieren, den Leuten beizubringen, genau so einen Scheiss sein zu lassen. Das ist mühsamer, bringt aber am Ende allen mehr. Ich hab frueher auch kein Komasaufen gemacht, muss also auch irgendwie ohne gehn.


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BeitragVerfasst: Do 27.Jan 2011 9:41 

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uff, da hast du dir aber viel Mühe gegeben :wink:

also, ich fang mal an: Das Mittelater möchte ich natürlich nicht zurück, weil ich dort schon längst als Hexe verbrannt worden wäre und ich als Frau keine Möglichkeit gehabt hätte, mein Meinung darlegen zu können oder zu dürfen. Kriminalität wie Diebstahl, Raub und Mord wurde im Mittelalter durch die rüden und brutalen Bestrafungsmethoden auch nicht besser. Das lag aber sicherlich daran, dass den meisten Menschen nichts anderes übrig blieb, als ihr Essen zu stehlen. Frauen waren Freiwild, auch keine Frage. Nichtsdestotrotz, ich möchte definitiv nicht mit einem Kinderschänder oder einem Vergewaltiger in der Nachbarschaft wohnen. Allerdings werde ich es auch nicht ändern können, wenn es so wäre, aber ich hätte die Möglichkeit, meinen Sohn darauf vorzubereiten, ob es am Ende hilft und er sich daran hält, ist natürlich eine andere Sache. Schau doch mal, was sie mit dem Kachelmann machen, der hat als Promi doch auch keinen Schutz. Es wird nun schon so lange verhandelt und es geht einfach nicht vorwärts. Auch Leute, die, ob schuldhaft oder nicht, Insolvenz anmelden müssen, werden mit Namen und Adresse in der Zeitung oder im Internet zur Schau gestellt. Ja, ich weiß, wegen der Gläubiger ist das notwendig. Ich denke aber, dass verurteilte Straftäter auch öffentlich bekannt gemacht werden sollten, um die Bevölkerung zu schützen. Sicherheitsverwahrung zieht auch nicht immer, denn wie oft hört man. dass die Verwahrung wegen Verfahrensfehler im nachhinein nicht mehr angeordnet werden kann. Und in solchen Fällen, ist die Tat sicherlich bewiesen worden.

Zum Thema Krankenkassen: Bei einem Steinschlag in der Winschutzscheibe brauche ich eine Kaskoversicherung oder muß es zahlen, obwohl ich es nicht verursacht haben. Wurde mein Keller überflutet, brauche ich eine Hochwasserversicherung, sonst bleib ich auf den Kosten sitzen. Zur Arbeit gehe ich, weil ich mit meinen Steuern auch zum Unterhalt meines Landes beitrage, daher bin ich auf dem Weg auch versichert.(Apropros: wie wäre es mit einer Schlaglochversicherung) Alles in Ordnung. Aber wer zwingt mich, zu reiten, Abfahrski zu laufen oder Bungee zu springen? Niemand, das ist mein privates Vergnügen und das muß ich dementsprechend auch versichern, meiner Meinung nach. Wir sind zwar eine Solidargemeinschaft, aber private Risiken sollte jeder, der sie betreibt, eigenständig absichern. Ich war lange in Caaschwitz reiten und hab mich über den Verein, mit meinen Beiträgen absichern lassen. Jetzt bleib ich lieber auf dem Boden und bin in einem Tanzsportverein in Erfurt. Auch hier bin ich über meine Beiträge verscihert.
Nun zum schwersten Thema, lieber Lazarus: rauchen, Alkohol, Übergewicht. Ich weiß nicht, wieviel Tabaksteuer die Regierung einnimmt, aber das wird ein Punkt sein, warum hier nicht konsequent durchgegriffen wird.Die Krankenkassen versuchen es ja mit den Bonusprogrammen, Nichtrauchen wird teilweise honoriert. Bin schon froh, dass in Gaststätten und zu öffentlichen Veranstaltungen nicht geraucht werden darf. Ich find es einfach eklig. Ehemalige Raucher sollen ja am schlimmsten sein ;-) Es wird aber niemand gezwungen, die Giftstoffe zu inhalieren und die KK bieten Hilfe an, in Form von Nichtraucherseminaren. Der Raucher muß es eben wollen! Das Gleiche, bei den "Spritis". Ich süffel auch gerne mal ein Bier zum Grillen oder einen spanischen Roten und ich liebe Eierlikör. Alkohol ist für mich ein Genussmittel und so behandel ich es auch. In Maßen ist alles erlaubt, genau wie beim Übergewicht. Ich bin keine Tanne, aber auch keine Tonne. Ich bin eine Frau und sehe auch so aus:-) Um das Gewicht zu halten, mache ich Sport und verzichte auch bewußt, mal mehr und mal weniger auf Süßes. ich brauch es aber auch als Nervennahrung ;-) Der eine braucht die Schoko nur anzusehen und hat es auf den Hüften, der andere schafft zwei tafeln am tag, ohne zuzunehmen. Das ist unfair :-)und schwierig, hier eine Grenze zu ziehen und wir werden wohl nie auf einen Nenner kommen, du siehst es toleranter, während ich es enger sehe. Einsparpotential gibt es sicherlich, aber es wird - wie so oft- nicht die richtigen Leute treffen, sondern, die ohnehin schon zu schleppen zu haben.
Ich möchte betonen, dass ich niemanden verurteile, wenn er raucht, trinkt oder Übergewicht hat. Über sein Leben und wie er es verbringt, entscheidet jeder selbst ;-)


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