Untermhäuser Forum

Die "Neue Mitte" von Gera gibts jetzt in einer Animation,
obs dadurch besser wird, bezweifle ich.
Wer die hitzigen Diskussion um die NEUE MITTE, auch hier im Forum noch einmal nachlesen will, bitte schön.

Oh! Positiv ist erst mal, dass man sich offenbar Mühe gibt, die Vorhaben zu präsentieren. Das unterscheidet die Gegenwart von den gewesenen OB-Legislaturperioden.

Mein erster Eindruck: Die Macher scheinen sich ganz schön vom gegenwärtigen Bauhaus-Hype inspirieren zu lassen. Es wurde ein Klotz neben den anderen geklotzt.

Und da ergeben sich aus meiner Sicht noch ganz praktische Probleme, die zumindestens den enthaltenen Bachlauf wenig realistisch erscheinen lassen. Wer einmal selbst vor Ort ist, möge sich mal die Geländehöhen dort ansehen. Dieser Bachlauf würde mindestens einen oder zwei Meter über der Breitscheidstraße liegen. Logischerweise wird dort die Wasserhaltung zum Problem werden. Wir erinnern uns, dass die Stadt schon einige Sponsoren benötigt, um die städtischen Springbrunnen mit Wasser füllen zu können. Was wird, wenn sich Vandalen in diesem Graben zu schaffen machen und die Abdichtung beschädigen? Oder wenn dies versehentlich im Winter durch einen Schlittschuh geschieht?
Würde man den Bachlauf weiter westlich in die Breitscheidstraße verlegen, unter Umständen sogar auf den Rasen neben dem Gleisbett der Straßenbahn, dann könnte man das Wasser fast gratis, ohne jegliche Pumpe vom UCI bis zum neu geschaffenen Mühlgraben laufen lassen! Ein paar kleine Löcher in der Abdichtung - wen würden die dann jucken?


Pfiffikus,
dem es irgendwie nicht gelungen ist, den Ton im Clip einzuschalten

Warum will man unbedingt den Platz vor dem KuK verbauen?
Warum will man solche Schluchten bauen?
Da stehen ja die Blöcke in Lusan weiter auseinander.
Wo sollen die vielen Mieter parken?
Und (@Pfiffikus) wo ist der Höhenunterschied im Bachverlauf,
wo doch alles auf Ebene der Breitscheidstraße gebaut wird?



Asche, der den Audiostream auch nicht gefunden hat,
weil eben keiner dranhängt.

Das ist alles, was mir dazu einfällt:
Plattenbauten gibt es in Gera schon mehr als genug. Da hätte man auch den sog. "Sonnenhof" stehen lassen können ...

Der Sonnenhof steht doch noch.
Du meinst sicherlich die andere Seite von der Breitscheidstraße.

ja....
wie @Barbara schon schrieb:
wieder nur Betonklötze, da hätte man 11er + Ladenzeile aus DDR-Zeiten gleich behalten können (etwas zurückbauen wie beim Sonnenhof, und fertig)
und @pfiffikus
wenn die Betonklötzer stehen, dann denkt wohl keiner mehr daran den künstlichen Bachlauf anzulegen,
das wird eine Art Grünstreifen hinter den neuen Gebäuden, denn wie Du schon schriebst, hier wären zu viele Unebenheiten zu überwinden,
und wer bitte soll für die Wassererhaltung des künstlich geschaffenen Baches aufkommen?

Ihr wisst aber schon, dass die Gebäude in der Animation nur Platzhalter sind und es später nicht genau so aussehen soll? Wie wäre es denn, wenn wir erst mal abwarten, bis richtige, realistische Visualisierungen veröffentlicht werden? Wie schon in den KuK-An Ausstellungen gezeigt wurde, sollen die Fassaden kein 08/15 WDVS werden sondern es werden von Architekten Ideen vorbereitet, damit die Fassaden schön aussehen und etwas an die ganz alte Altstadtbebauung erinnern.

@Aschemännl: parken sollen die ganzen Mieter in der großen Tiefgarage, die unter dem gesamten Areal geschaffen werden soll.

Die Erfahrung lehrt aber, daß die reale Umsetzung meistens noch miserabler wird als der Plan für die Vermarktung des Projektes es befürchten läßt. Doppelt so teuer wird's allemal.
Ich halte den ganzen Entwurf für völlig ideenlos, belanglos und beliebig, genau wie in der selbsternannten Leuchtturmmetropole. 0815 Betonkleckerarchitektur wie sie an jeder xbeliebigen Ecke zu finden ist. Wahrscheinlich wollen hier irgendwelche Architekten und Planer alte Entwürfe aus der verstaubten Schublade recyclen und dafür nochmal kassieren. Schade um die vertane Chance.

Platzhalter?
also noch schlimmer?
als Beispiel: siehe oben...
kein künstlicher Bachlauf?

Ehrlich, die Animation ist ja direkt angsteinflößend. Was soll denn in und um die Betonkästen passieren? Setzt Gera immer noch auf ein großes Ostthüringer Handelszentrum? Sollen dort weitere Schuhgeschäfte, Kik oder Tedi-Läden entstehen? Ist dies alles am Ende nur eine Arbeitsbeschaffung für Architekten, Projektanten, Baufirmen etc?
Da war ja selbst die Radrennbahn noch ein städtebauliches Highlight dagegen.

Oh fein... Die verschwundene Altstadt als Neuauflage im Disneyland-Format ...

Vielleicht entsteht dort das neue Rotlichtviertel von Gera
und man kann dort wieder den Schwarzen Bär sehen?

Ja ist doch klar. In der Animation wurde der Höhenunterschied ignoriert.

Du solltest Dir das aber lieber nicht in dieser Animation, sondern mal vor Ort ansehen! Für Dich war ich heute mal dort und habe zwei Fotos gemacht.


Wie Du erkennen kannst, sind eigens einige Stufen vorhanden, um den Höhenunterschied zu überwinden. Anhand des gelben Mastes erkennst Du, dass ich den Apparat einigermaßen gerade gehalten habe. So kannst Du erkennen, dass der Museumsplatz bis zum KUK leicht ansteigt.

Auch im nächsten Foto erkennst Du ganz deutlich, dass der vorgesehene Wasserlauf weit oberhalb der Breitscheidstraße liegt.





Es wird demnach dieselben Schwierigkeiten mit der Wasserversorgung geben, wie sie in allen städtischen Brunnen zu beobachten sind. Ohne Sponsoren läuft ja bekanntlich nix.
In Form des Mühlgrabens, der im Zuge der Neugestaltung dieses Bereiches weiter komplettiert werden könnte, würde schließlich eine betriebskostenlose kontinuierliche Wasserversorgung mit Elsterwasser zur Verfügung stehen, die in meinen Augen verschenkt wird. Allein wenn man die Plätze für die kommenden Betonklötze und den Wassergraben tauschen würde, wäre eine Fortführung des Mühlgrabens durch unser Stadtzentrum wieder möglich.


Ja ich weiß - jetzt bekomme ich zu lesen: "Nur diese Pessimisten in Gera, die alles zerreden!" Oder so ähnlich.



Pfiffikus,
der trotzdem bei der Behauptung bleibt, dass Wasser ohne Pumpen nicht nach oben fließen wird

Na dann wird der Wasserlauf eben zwei Meter tiefer angelegt.
Wo ist das Problem?

Asche, der dann beruhigt ist,
weil der Bach beim nächsten Hochwasser/Unwetter nicht so schnell überläuft

Zitat Pfiffikus : "würde schließlich eine betriebskostenlose kontinuierliche Wasserversorgung mit Elsterwasser zur Verfügung stehen, die in meinen Augen verschenkt wird."

Betriebskostenlos vielleicht schon, wenn dann der Mühlgraben jedoch wieder zum Müllgraben wird, gefüllt mit Mc.Donalds Verpackungen, Tüten, Papier oder sonstigen Unrat jeglicher Unrat und sich niemand (wie so oft) verantwortlich fühlt, diesen Wohlstandsmüll zeitnah wieder zu entfernen, kann es sein, dass man sich so gar nicht am plätschern des Elsterwassers erfeuen kann.

heute muß man wohl oder übel bei allen neuen Projekten, den Faktor der sinnlosen Zerstörung durch Idioten und Vandalen dazu rechnen.

Wohl wahr.

Ganz sicher wird jede Grünanlage, jeder Wasserlauf mit Vanalismus zu tun bekommen. Doch das hat ganz sicher nichts mit der Art der Wasserzufuhr zu tun. Auch dieser höher gelegene Graben hätte dasselbe Problem.
Der Graben im jetzt geplanten Verlauf hätte noch eine andere Vandalengefahr. Da oben wäre es erforderlich, den Wasserlauf nach unten abzudichten. Wir erinnern uns, welche Erfahrungen in Gera damit gesammelt wurden, zum Beispiel im Teich auf dem Gustav-Henning-Platz. Ein Wasserlauf mit kontinuierlicher Wasserzufuhr in tieferer Lage könnte das Problem des Wasserverlustes viel gelassener angehen. Und auch die Verpackungsreste könnten in Fließrichtung abtransportiert und an der De-Smit-Straße zentral und kostengünstig abgesiebt werden.



Das Problem wäre die Zugänglichkeit.
Einen Wasserlauf in einer solchen Schlucht müsste man erst absichern, zum Beispiel mit Geländern. Die Menschen sollen doch lieber möglichst direkten Kontakt zum Wasser erhalten. Schau Dir den Graben an, der am Kutscherhaus entlang verläuft. Er hat ein Profil und eine Wassertiefe, in der niemand ersaufen wird. So sind auch Geländer entbehrlich. Da können sogar Kinder drin spielen.
Leider handelt es sich bei diesem Graben um ein stehendes Gewässer, so dass die dort zu beobachtende Verlandung nahezu unvermeidlich ist. Aber wenn das Stadtzentrum wieder durchlässig für den Mühlgraben würde, dann würde automatisch auch dieses Stück als Fließgewässer aufgewertet.


Pfiffikus,
für den ein Verzicht auf diesen Wasserlauf nur wegen der Vandalen keine Alternative wäre

Hinter dem UCI gibts auch eine Reeling.
Vergiß den Traum vom seichten Ufer!

Stehend oder fließend, das sind alles Stolperfallen und Müllfänger. Im Mittelalter war das vielleicht von Vorteil aber wir leben im 21. Jahrhundert, man sollte sich da auch mal anpassen. Stehende Gewässer generieren dazu noch Mückenplagen und übelsten Gestank im Sommer. Desweiteren ist Grundfläche generell begrenzt, es wäre daher wünschenswert solche raumauflockernden Designelemente auch räumlich zu entwerfen. Also auch den Platz in der Höhe zu nutzen, wie z.B. mit hängenden Gärten, oder einem riesigen akustischen Empfänger um dem Weltenraum zu lauschen, oder ein vertikales von innen begehbares Kaleidoskop was tagsüber oben die Sonne reinläßt und nachts den Mond und die Sterne hundertfach reflektiert, man selbst mittendrin, oder aber ein Versuchsaufbau mit großen rotierenden Spulen und Quecksilberstrudeln (ihr wisst schon warum). Also irgendwas was es nicht überall gibt, offene Wasserläufe macht heute jeder, und überall sind es die gleichen Probleme.