Untermhäuser Forum

Ich sag Euch mal, warum es nicht ganz einfach ist, hier mit Freude zu diskutieren. Ich habe doch auf eine Kritik an der FORM der Kooperation zwischen OB und Stadtrat mit einem möglichen Gegenargument reagiert. Bevor man dann versucht, mit Kritik an gleich allen möglichen INHALTEN das Argument plattzuwalzen: Kann man zunächst vielleicht mal versuchen, das Gegenargument zur FORM zu wichten? Und dazu sagt meine Erfahrung und mein Verstand: Wenn ich mich über mangelnde Zusammenarbeit beklage, muss ich doch hinreichend Versuche belegen können, kontinuierlich miteinander beraten zu wollen, oder? Ist das ein Kriterium oder nicht, archivar?
Und da stelle ich lediglich fest (weil ich es seit Jahren erlebe): Der Vornehm geht in jede Fraktion, die das wünscht.

Ich will gern noch ein anderes Beispiel anführen: Hier wurde sehr intensiv über das Marketingkonzept diskutiert. Vornehm war es, der die größten Kritiker des Stadtrates aus allen Fraktionen in eine AG mit Wirtschafts - und Einzelhandelsvertretern, Volker Tauchert von "Ja für Gera", Künstler, IHK unter der Moderation von Marian Riedel einband. Die Arbeit begann im April 2010 und dauerte über ein Jahr. Die Beratungen fanden immer abends statt, insgesamt 10mal. OB Vornehm war fast immer anwesend. Ab September 2010 beteiligte sich KEINER der berufenen Stadträte an der AG-Arbeit.
Und nun meine Frage an Dich, archivar: Sind das Argumente für Dich, den im Raum stehenden Vorwurf zumindest zu relativieren, Dr. Vornehm würde mit den Stadträten nicht kooperieren wollen?

Wenn wir uns hier über diese Frage vernünftig ausgetauscht haben sollten, bin ich freilich gern bereit, auch meine Sichten zu den Inhalten zu diskutieren.

Nun, ich habe meinen Beitrag bewußt in Frageform geschrieben und nicht als Behauptung in den Raum gestellt.
Ich maße mir nicht an, besser Bescheid zu wissen als Mitglieder des Stadtrates, die sozusagen an der Quelle sitzen. Auch habe ich gewiß nicht den Vorwurf erhoben, der OB wolle nicht mit dem Stadtrat kooperieren. Das wirst du besser wissen, Gründe habe ich oben genannt. Ich kann eben nur von der Außenwirkung ausgehen, und die kann sicher eine andere sein als die interne Darstellung. Natürlich ist es zu begrüßen, wenn ein OB in die Fraktionen geht, er kommt dort bestimmt nicht dümmer heraus, als er hineingegangen ist. Und ich kann mir bei der Situation im Geraer Stadtrat auch durchaus vorstellen, daß der OB hier und da von diesem oder jenem ausgebremst wird.
Ich bin eben nun mal ein interessierter und recht aufmerksamer Zeitungsleser, und so blieben mir die genannten Fakten hinsichtlich Kindergeldabzweigung nicht verborgen. Das hat sicher nichts mit mangelnder Kooperation zu tun, sondern ist, wenn es durch die Presse richtig wiedergegeben wurde, ein durchaus trauriger Fakt. Und was die Kooperation gerade mit der Linkspartei in der zu Ende gehenden Legislatur anbelangt, so sprechen die von "socialist" in der Presse zitierten Dinge eine klare Sprache.
Daraus einen Rundumschlag zu machen, unterstellst du mir zu Unrecht.

Frau Hahn mit neuer Frisur! Endlich mal eine richtige Entscheidung. Und Herr Jurke hält ihr dicke den Daumen. Ist nur zu hoffen, dass er seine Unterstützung nicht kurz vorher wieder zurückzieht (was er beim Fußball-Oldie-Turnier sehr kurzfristig getan haben soll, wie mir berichtet wurde)

Dass sie einen Schwaben allerdings als Wendehals bezeichnet...

vllt. hat sie einfach nur ein paar buchstaben vergessen???

"...versch+wendehals"

Die Gefahr dass Frau Hahn kurz vor der OB-Wahl einen Insolvenzantrag wie der das Turnier ausrichtende FC Gera 03 stellt, halte ich für überschaubar

Aber die Wendehalsdebatte hätte sie als ehemaliges SED-Mitglied und Angestellte des Rates des Bezirkes mal lieber nicht losgetreten, die könnte ganz böse nach hinten ...

Die Gefahr ist eher unwahrscheinlich. Das Herr Jurke zugegen war, ist doch nicht schädlich. Seinen Rückzug vom Oldieturnier wird seinen Grund haben,. Lassen wir Ihn diesen. Jeder macht mal Fehler und schließlich hat er ja reichlich Geld in den FC 03 gesteckt. Leider nicht genug und da ist dann die Entäuschung schon mal tief.

Als Wendehals bezeichnet man umgangssprachlich jemanden, der über Nacht seine Einstellung, Gesinnung etc. ändert. Namen sind da nicht gefallen, aber jeder weiss, um wen es geht.
Auch wenn Sie Mitglied der SED zu Ostzeiten war, gut, Sie verheimlicht es nicht. Und mal ehrlich, wer Karriere machen wollte zu DDR Zeiten, der kam gar nicht drumherum. Ich kann mir nicht vorstellen, das jemand anderes durch Ihre Mitgliedschaft zu Schaden gekommen ist.
Einer Überprüfung hat Sie sich als FA -Chefin eh unterziehen müssen.

Na ich weiß ja nicht... Welche Diskussion wäre wohl ausgebrochen, wenn es umgedreht gewesen wäre?!?! Rutscht der Wahlkampf langsam unter die Gürtellinie?

Ach, was denkste was da abgeht was gar nich an die Öffentlichkeit gelangt.
Es geht um Macht, es geht um Geld. Nenn mir ein Ereignis wo da noch nix unter die Gürtellinie gegangen wär ...

@Nikolaus

Der Joke mit dem Oldieturnier war ein Insider, den muss man nicht verstehen. Und ich glaube nicht, dass es ein Fehler von Herrn Jurke war, sich bei diesem Verein zurückzuziehen.

Zur "Überprüfung": Was öffentliche Überprüfungen in Deutschland wert sind, sieht man immer sehr gut
* an den 10 Jahre zu spät Entdeckten
* an Herrn Wulff
* an Frau Pechstein
* ...

Als überprüft betrachte ich jemanden heutzutage erst, wenn ihn die Journaille einmal von Fell auf Futter gedreht hat.

Ich will damit Eurer Kandidatin nix unterstellen. Aber im Umgang mit der Öffentlichkeit offenbart sie immer noch erschreckende Defizite. Nicht ganz so schlimm wie No.4, aber genug, um es im passenden Moment um die Ohren zu bekommen.

@Kati

Der Wahlkampf hier ist schon lange weit unter der Gürtellinie. Wenn aus jeder einzelnen Handlung in dieser Stadt - von der Einstellung städtischer Bediensteter bis hin zum Friseurbesuch des OB - ein Angriff auf die Demokratie postuliert wird, dann habe ich eh keine Fragen mehr.

Und wenn die Schwarzen jetzt sogar die eigenen Leute zur Ratte machen (ob mit Insiderwissen oder bewußt irreführend weiß ich leider nicht), nur um ihre Kandidatin zu promoten, dann befürchte ich, das wir wieder Rauchsche Zustände in der Stadt bekommen.
Wie sonst soll man die Diskussion um Haushaltslöcher und angeblich ungedeckte Schecks sonst werten? Norbert Hein hat aufgrund mangelnder Rückendeckung in seiner Partei in Erfurt und in Gera eine persönliche Entscheidung getroffen, die es dem bürgerlichen Lager ermöglicht hat, nein besser hätte, lange genug einen geeigneten Kandidaten zu finden. Gewissermaßen als "Dank" dafür wird er jetzt im Wahlkampf mit seiner Haushaltsverantwortung ein zweites Mal öffentlich durchs Dorf getrieben.

Die Quittung wird folgen: der Feind liebt den Verrat, nicht die Verräter ...

das ist eines, ja

über das ding mit dem friseurbesuch konnte ich nur grinsen, mag es nicht so richtig sein, während der dienstzeit oder was auch immer den kopf unter den haarschneider zu halten und mögen es andere arbeitnehmer nicht dürfen und es ungerecht finden.... aber da gibt es wirklich schlimmeres.
wie ich das im moment wahrnehme: mal abgesehen, welchen trubel um die "soziale inkompetenz" und die suche nach "normalen leuten" unser basti so veranstaltet.... ist der rest der kandidaten anscheinend recht unterschiedlich wahrnehmbar.
vom dr.porst bekomme ich bis auf die eine stammtischrunde, seiner webseite, seinen pinnwandeinträgen, die man ja zur info abonnieren kann, kaum etwas mit, was sonst hinter den kulissen abläuft, keine ahnung). aber er brachte auch nachvollziehbare ziele und auch argumente für oder gegen verschiedene "sachen". zu verachten ist also ohnehin (für mich auch schon durch diverse bemerkungen seinerseits aus artikelchen) nicht, was er da verfolgt.
bei der kandidatin ist viel wusel (wie wir das empfinden, ist die andere frage) aber immer mehr erweckt sich der eindruck, sie würde als "heilsbringerin" dargestellt. ich schätze sie zwar sehr und ich spreche ihr auch ihre kompetenzen nicht ab, aber als einzige "heilsbringerin" sehe ich sie nicht und das wird keiner sein (das funktioniert auch nicht)
kandidaten sind eben keine pillen!
vom derzeitigen bekommt man ja nun genügend durch die presse mit... und was im hintergrund abläuft (irgendwelche hetzereien), da kommt halt das eine oder andere häppchenweise .
fairen wahlkampf werden wir wohl nie erwarten können. wer auch immer gegen wen donnert und da nehmen sich 2 "lager" ganz sicher nicht viel, muss man ehrlicherweise sagen, entscheidend ist aber, wie ich mich (mal rein egoistisch betrachtet) im falle der wahl von jeweiligem kandidaten in meinen persönlichen interessen (die haben ja bezug zur stadt) vertreten fühle. ob es ein "gott" oder eine "göttin" wird, habe ich für mich trotz einiger öffentlichen bekenntnisse noch nicht entschieden. es sind im nachhinein leider sachen abgelaufen, die mir nicht so ganz zusagten aber mich das eine oder andere trotzdem nicht bereuen lassen und ich noch immer dazu stehe. ich finde es auch klasse, dass man hier und da auch fragen an ein paar stadtratsleute stellen kann und diese auch meistens beantwortet werden (allerdings vermisste ich letzteres in den zeiten davor sehr, da war mehr abbügelei, aber sei es erstmal drum), bei anderen "kanälen" ists eben auch möglich (z.B. kontaktformulare oder bei den soz. netzwerken) fragen zu stellen. beim vierten kandidaten geht auf der pinnwand bei faceb und twitter ja die post ab (auf twitter kann man auch ohne account mitlesen)
aber wie dem auch sei: noch haben wir nicht den 22. april, wo ich eben vollends von einem gegenkandidaten oder kandidatIn überzeugt fühle und mein kreuzchen an dessen stelle setze
ich bleibe also bei zwei gegenkandidaten in der "verfolgung" (information in verschiedener form)
und ich werde den oder die wählen, die mir fragen nachvollziehbar beantwortet (sei es auch an stammtischen oder anderen gelegenheiten) und wo ich zumindest den eindruck habe, dass es auch so gemeint ist. wie redegewandt die kandidaten in der öffentlichkeit sind, spielt für mich nur die 2. geige, da es mir mehr um inhalte geht und ich bei auch so mancher redegewandtheit eben auch nicht ausmachen kann, ob es nur die kunst ist, die der oder diejenige beherrscht oder ob jeweiliger/jeweilige auch dahinter steht, was so ins mikro schallt
imponiert hat mir jedenfalls auch schon einigermaßen, was der herr p. so von sich gab. er beantwortete vieles so, dass sich etliche fragen auch schon erledigten (die ich selbst nämlich auch im hinterkopf hatte). frei von der leber erzählte er, was er bislang erlebte, wie er es jeweils sieht und was er wie ändern würde. und das in einem redefluss, wo sich (mir persönlich jedenfalls) schon der eindruck erweckt, der hat sich nicht nur aus der vergangenheit damit intensiv befasst und stünde auch dahinter. und honig verteilte der weißgott nicht. wer ihn sogar noch besser kennt als ich (und das mit sicherheit sehr viele und besser und länger ), kennt seine art ja und hätte er nicht den dialekt (was ich nicht kritisiere), hätte ich den glatt für einen brandenburger gehalten, dort ist diese recht...(wie nenne ich es?) art sehr verbreitet
honig brauche ich beim wahlkampf nämlich nicht um den mund (von keinem kandidaten), der nützt mir danach auch nichts, denn nach der wahl ist der oder die honigbeschmierte auch nur ein kleiner unbedeutender bürger, der an die rathaustür klopft (kennen wir ja bereits) denn dann ist der honigtopf alle alle ...
PS: frei nach dem problem-tv-format namens "frauentausch" wäre das doch mal für jegliche BM und OB´s doch die herausforderung schlechthin gerade habe ich die bildliche vorstellung wie die jeweilig derzeitigen in einem anderen ort "ankommen" würden. amüsantes beispiel wäre also er
hier und unser in dem stadtteil berlins. ei, das gäbe stimmung völlig unabhängig der parteizugehörigkeit. beide kämen im zeitraum nicht aus der übung und die herausforderungen sind ganz neue *hrhr* (wer weiß, ob unser nicht schon die flügelchen woanders hingehalten hat, für den falle der abwahl und ihm die stadt ja so wahnsinnig am herzen liegt *g)

und ich dachte schon, die strubbelmiez hätte sich längst festgelegt, denn ich las:



Dann sind wohl auch schon erklärte Unterstützer noch völlig offen, was den argumentativen Wahlkampf angeht ...?

schön,dass du sogar für mich aus dem löchlein guckst lies noch mal übungsweise meinen text. ich werde dir die stellen nicht markieren schaffst du es, ohne etwas aus dem zusammenhang zu reißen?
kleiner tipp: ich stehe immernoch dazu und bereue nichts steht irgendetwas negatives zu ihr da? nein ich habe eben meine eigene meinung, die ich keiner "front" anpasse und man kennt meine einstellung auch. ist also kein geheimnis.
erreichen kann man eigentlich nämlich nur zusammen etwas, egal in welcher "front" (am liebsten eigentlich ohne fronten), denn "heilsbringer" ist kein einzelner (weder kandidat noch sonstwer). habe ich mal extra hinzugefügt. aber da es mir jetzt auch zu mühsam ist (auch wenn du mal aus dem löchlein guckst), mehr zu erklären und ich mich für nichts entschuldigen oder rechtfertigen muss, belasse ich es auch dabei. in diesen sinne, weitertanzen und ...habe die ehre
hätte fast noch was vergessen: hätte ich dich öfter genau beim wort genommen und würde aufzählen, wo es tatsächlich widersprüchlich ist, wäre mein text schon wieder verdammt lang. die mühe lohnt aber nicht und sehe das inzwischen auch mit einem sportlichen lächeln

Ja, richtig. auch ehemalige FDJ Kader haben es zu etwas gebracht. Wendehals ist kein Hinderungsgrund für die Karriere in den Reihen der CDU. Auch sonst gefällt mir diese Partei überhaupt nicht
Schwarzgeld, schwarze Gedanken,Seit an Seit mit Nazis im Vorstand eines städtischen Fussballverein.

Nein das kann man nicht als private Freizeit abtun.
Für mich, beim Votum für die OB-Wahl ist so etwas ein Hinderungsgrund der Kategorie NoGo. Und das sag ich nicht nurmalso

Mein Votum für Dr. Norbert Vornehm.

Tja, nur wer sich den Umständen anpaßt kann überleben, das ist Evolution. Und das muß ja nicht schlecht sein, am Ende zählt doch das was (in diesem Falle für Gera) dabei heruskommt. Ist wie in der Wirtschaft, einen guten Manager wirbt man gerne ab, auch wenn er vorher für die Konkurrenz arbeitete. Wer früher in der FDJ oder sonstwo eine gute Führungsleistung zeigte dem wird wahrscheinlich auch als Stadtoberhaupt eine gute Performance gelingen. Da muß man auch mal etwas pragmatisch sein. Am Ende kommt es auf die Leute an und nicht auf die Parteibücher. Das ist ja das Dilemma, Parteien braucht hier niemand wirklich. Wozu auch, es geht bei denen ja immer nur "gegen die anderen" und niemals "für die Sache".

wer ist denn nun der nazi im vorstand der wismut? und du hast mir immer noch nicht verraten, welchen altnazi du meintest, der bei der 100-jahrfeier der schule die fotos machte in zwötzen, das frag ich nicht nurmalso - ich wills wirklich wissen... - namen, fakten und kein blabla...

Wennman so etwas behauptet, dann bitte alle Fakten auf den Tisch.
1. Den Sport hier mit hineinzuziehen, zeigt "wahre Größe"
2. Sollte dir nicht entgangen sein, dass auch viele Linke und Spdler dem Verein angehören und das finde ich Toll, da es doch dort nicht um Politik geht.
3. Gehört genau dieses zur Taktik der Linksautonomen. Anzetteln und dann sich hinstellen " wir machen was dagegen!"

Verkauft die Leute nicht für dumm! Sie sind es nicht!

Ja klar man muss die Dinge beim Namen nennen.

Ich ziehe nicht den Sport hinein, weil diese Menschen nichts mit dem Sport im Sinn haben, außer den Sport für ihre Ideologien zu missbrauchen.
Wenn auch viele Linke und Spdler dem Verein angehören und das nicht erkennen ist das traurig, aber deren Sache.
Wenn du schreibst "das finde ich Toll, da es doch dort nicht um Politik geht" ist das traurig, aber deine Sache.

Wenn ich mich nicht mit Menschen an einen Tisch setze oder meine Zeit in einem Verein verbringe die diese Meinung vertreten ist das wahre Größe und meine Sache.

...das mag alles richtig sein, nurmalso... - jeder der vernünftig denken kann, identifiziert sich nicht mit nazis - aber der bezug zu diesem thema hier erschließt sich für mich nicht so richtig. oder meinst du, wenn beispielsweise in lusan ein sympathisant der linken seine kinder schlägt, alle lusaner gemieden werden sollen, weil sie dafür verantwortlich zu machen sind...???

So ala Kollektivstrafe? Ist gerade von internationalen Gerichtshof als als rechtswidrig abgelehnt worden.

@nurmalso

auch wenn es nicht jedem passt (und ich mir auch bessere Szenarien für die Einwerbung von Sponsorengeldern vorstellen könnte): Der Mann ist in einer legalen Mitgliederversammlung demokratisch gewählt worden. Soll ich jetzt vll. auch in meiner Kaufhalle um die Ecke den Laden meiden, weil mir die Gesinnung eines Kassierers nicht passt?

Leider wächst die Zahl derer, die es doch sind, in erschreckendem Maße.

nurmalso: Ich bin recht oft zu den Heimspielen von Wismut (und das seit mehr als 40 Jahren), kann aber dort nicht feststellen, daß irgend etwas von brauner Ideologie öffentlich wird, auch wenn gerade in der Fankurve nicht unbedingt nur Abiturienten stehen.
Ich denke, man kann keinen Verein, egal ob Sport- oder sonstiger, pauschal in eine bestimmte Ecke stellen. Gerade bei Wismut sind wirklich Leute aktiv, die entweder als gewählte Abgeordnete der SPD im Geraer Rathaus sitzen oder auf Grund ihrer Biographie frei von jedem Verdacht sind.
So ein Verein spiegelt letztendlich nur das tägliche Spektrum wider, das jeder von uns erlebt. Du hast dort eben Leute der CDU, der SPD, und die vielen, die mit der Politik nichts am Hut haben.
Sollte einer darunter sein, der sehr viel anders denkt als die allermeisten, kann man doch nicht den Verein auflösen. Im Geraer Stadtrat sitzen doch auch zwei (gewählte!) Vertreter der NPD. Das das vielen nicht passt, möge durchaus sein, aber eine Demokratie muss eben auch andere Meinungen aushalten können (ohne sich mit ihnen zu identifizieren). Es ist halt so, die Gedanken sind frei! Und so lange es die Politik nicht fertig bringt, die NPD zu verbieten (aus welchen Gründen auch immer), muss man damit leben, ob man will oder nicht.
Ich glaube, Lager für Andersdenkende braucht Deutschland nie wieder, die hatten wir schon.
Ansonsten darf ich dir noch sagen, daß ich deine Beiträge immer mit Interesse gelesen habe, da sie meist von Sachlichkeit geprägt waren und sind. Vielleicht relativierst du dich auch zu diesem Thema.
In alter Frische,
archivar

PS: Sieh dir bitte nochmal die Seite von Wismut an. Das Banner "Nein zu Gewalt und Rassismus" halte ich nicht für ein Lippenbekenntnis.

Ich find die Schizophrenie immer so erschreckend. Im Bereich Drogenpolitik wird von Verboten abgesehn, viel von Prävention und Aufklärung gesprochen und dass Süchtige legalisiert werden.

Geht's um Nazis , schreit man auf einmal nach Verbot und Kriminalisierung. Immerhin scheint man bemerkt zu haben dass man wenigstens nebenbei noch aufklären und Ursachen bekämpfen sollte.

Diese Schizophrenie kotzt mich so nebenbei auch bei den Piraten an. Entweder man ist mal der Meinung, dass Verbote was bewirken - oder halt nicht. Nazi kann man genauso im Untergrund sein wie Drogenabhängiger.

Stimmt schon, aber für eine nicht legale Partei gibt es auch kein Geld für Wählerstimmen.

Ebend. Verbote bewirken meistens genau das Gegenteil. Gerade weil etwas verboten ist wirds ja meistens erst interessant. Man sollte immer das verbieten was man allgemein erreichen will, und schon fangen die Leute an dafür zu arbeiten, wie die Lemminge. Man muss sich das nur zunutze machen.
Man sieht das ja auch immer an den populären Tageszeitungen. Wenn man den Inhalt genau ins Gegenteil verkehrt ist man oft näher an der Wahrheit.