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Wenn wir schon beim Thema Pisa sind, hier ein Tatsachenbericht, von Einem im Juni gePISAgten Schüler, nämlich mir:
(Erschienen In der Schülerzeitung des Karl Theodor Liebe Gymnasiums)
Pisastudie
Ausgerechnet das Karl Theodor Liebe Gymnasium suchten sich die Typen von der OECD International aus, um an hilflosen Schülern der Klassen 8-10 die Wirkung von sinnlosen und ebenso idiotischen Fragen auf das Hirn der Menschen zu testen. Termin für diesen Massenversuch waren der 6. und der 7. Mai 2003. Nachdem zuerst bekannt gegeben wurde, das die Schüler aufgeteilt werden, und jeweils an einem anderen Tag diesen Test mitzumachen hatten, entschieden sich die Pisa-Menschen ( falls es sich dabei um Menschen handeln sollte ) spontan um, und ordneten an, dass nun alle ausgewählten Schüler (oder besser Opfer) gleichzeitig und über zwei Tage verteilt die Testhefte auszufüllen hatten. Am 1.Testtag mussten wir um 8.45 Uhr erscheinen und uns wurde die von einer internationalen Kommission entworfene Sitzordnung angesagt. Am zugewiesenen und mit gelben Namenszetteln bestückten Sitzplatz fand man ein blaues Testheft und einen grünen Faber-Castellstift, welcher aber schwarz schrieb, vor. Nun begann die Einweisung durch den Testleiter, der bei uns ein weiblicher Testleiter war. Mit Einweisung war hier das Vorlesen der Beispiele und Hinweise, die sowieso auf den ersten beiden Seiten des Testheftes abgedruckt waren, gemeint. Aufgrund des äußerst langsamen und stockenden Lesens des weiblichen Testleiters verzögerte sich der Beginn der Arbeitszeit um ein paar Minuten. Endlich bekamen wir vom Testleiter die offizielle Erlaubnis, mit den Aufgaben zu beginnen. Vereinzelt gab es ein Lachen über diese krankhaften und schwachsinnigen Aufgabenstellungen. Als Beispiel für das hohe Niveau der Internationalen Pisastudie ist hier folgende Frage anzuführen: „ Bei einem Würfel ergeben die gegenüberliegenden Seiten immer 7. Wenn bei einem Würfel die Augenzahl 5 oben ist, wie viele Augen siehst du dann auf der Unterseite?.“ Dieses Exempel ist kein Witz sondern die bittere Pisa – Realität. Nach dem wir uns 30 Minuten durch das erste Testheft gekämpft hatten, und unter anderem begründen mussten warum wir Bettina und Bert empfehlen würden, Kondome als Verhütungsmittel einzusetzen, und wieso welche Spinne unter welcher Droge welches Netz spinnt, durften wir auf einem Fiberthermometer mit einer Skala von 1 bis 10 ankreuzen, wie sehr wir uns angestrengt haben. (schade, dass es hier keine null gab, die man ankreuzen konnte) Hierfür stand übrigens eine ¾ A4 – Seiten lange Erklärung, wie man das Kreuz auf dem Thermometer einzuzeichnen hatte. Nach einer Pause von 15 Minuten ( Bulette fressen, und 5 Packungen Tictac orange erwerben ) wurden wir genötigt, einen Fragebogen auszufüllen. Besonderen Wert legte die Fragebogenentwurfskommission auf unsere Meinung über Mathelehrer. Hier konnte man sich mal so richtig Auslassen. Mein Mathelehrer Herr Gmoaj (Name von der Redaktion geändert) wollte nicht einmal auf meine Bestechungsgeldforderung eingehen, um eine positive Bewertung zu bekommen.
Der 2. Testtag verlief im Prinzip genauso, nur dass diesmal „Nationale Pisastudie“ auf den Testheften stand. Die Aufgaben waren erstaunlicherweise etwas komplexer als die der Internationalen Pisastudie, sodass ein Fünftklässler fast ins Schwitzen käme, würde man ihn diese Aufgaben stellen. Auch der Fragebogen war etwas umfangreicher. Zwar wurden hier wieder genau die gleichen Fragen zu unseren Mathelehrern gestellt, jedoch gab es hier auch noch Fragen zu privaten dingen. An dieser Stelle darf gefragt werden, ob es wirklich relevant für die Auswertung einer Bildungsstudie ist, wie oft man in den letzten 2 Wochen einschlägige Filme im Nachtprogramm zweitklassiger Privatsender gesehen hat. Gespannt sein darf man aber auf die offiziellen Ergebnisse, welche ende 2004 der Öffentlichkeit vorgestellt und uns Schülern vorgeworfen werden.
Wie wird wohl die Überschrift der Bildzeitung lauten ? (bitte um Vorschläge )
Wichtiger Hinweis: Der Autor hat für diesen Text die satirische Schiene verlassen, und stattdessen einen trockenen und unverfälschten Tatsachenbericht geschrieben.
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