Untermhäuser Forum

Plaudereien im Dunstkreis von Untermhaus
Stammtischtermine
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 Betreff des Beitrags: gera deutschlandweit auf platz 1...
BeitragVerfasst: Mo 03.Jan 2011 19:47 
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bei der kinderbetreuung... - allerdings auch nur da! beim 7.wissenschaftlichen städteranking der initiative neue soziale marktwirtschaft in kooperation mit der wirtschaftswoche belegt gera insgesamt platz 99 unter den 100 kreisfreien einwohnerstärksten städten in deutschland. mit jena (33), erfurt (58 ) liegen "die anderen beiden thüringer großstädte" deutlich weiter vorn. untersucht wurden u.a. arbeitseinkommen, bruttoinlandsprodukt, investitionsquote, wirtschaftskraft, wohlstand... - leider habe ich nicht herausbekommen, welcher ort noch besch... dran ist als unsere elstermetropole. kann ja nur eine stadt aus dem osten sein... :idea:


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BeitragVerfasst: Di 04.Jan 2011 11:49 

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Es ist Gelsenkirchen. Uns hat u.a. zurückgeworfen, dass wir mit 450% Hebesatz zur Gewerbesteuer wahrgenommen wurden, obwohl diese gar nicht wirksam wurden. Führt in dieser Kategorie zu Platz 71 statt Platz 9.
Die Einzelindikatoren sind durchaus interessant.[quote][/quote]


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BeitragVerfasst: Di 04.Jan 2011 19:45 
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Und wenn man die aktuelle Situation im Fußball mitbewertet hätte, lägen wir noch hinter Gelsenkirchen.


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BeitragVerfasst: Mi 05.Jan 2011 9:48 
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@archi
aber nur ganz knapp!! *g*


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BeitragVerfasst: Fr 07.Jan 2011 8:31 
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Da muß ich jetzt mal meckern. Hätte Gera auch bei der Kinderbetreuung einen hinteren Platz belegt, hätten alle in die Wunde gehauen - typisch Gera bla bla. So wird dieser Fakt nirgendwo (Warum eigentlich nicht????) gewürdigt. Wenn Gera sogar besser ist als die Licht- und Schwesterstadt jena, die ja sogar mehrsprachige Kitas haben, sollten wir doch endlich einmal stolz auf uns sein!!!! :x


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BeitragVerfasst: Fr 07.Jan 2011 10:41 
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Es scheint eine zutiefst menschliche Eigenschaft zu sein, positives nicht gesondert zu bemerken, negatives aber umso mehr.

Im Dezember waren Lambchop in der Johanniskirche. Ist eigentlich nicht unbedingt meine Musik, ist mir zu "alt" und zu "gediegen", also irgendwie zu sehr "Figaro". Wären sie in Jena aufgetreten, wäre ich ganz sicher nicht hin, obwohl ich in der Stadt arbeite und hause. In Gera bin ich hin (und damit den Umweg Jena - Gera - Berlin genommen), aus der seltsamen Angst heraus, es könnte halb leer sein und ich könnte wenigstens einen Platz füllen.

Es war zum Glück total voll, interessanterweise mit einem um geschätzt 15-20 Jahre älteren Publikum, als das in Jena der Fall gewesen wäre. Sänger Kurt Wagner gab dann auch die zu solchen Anlässen üblichen Floskeln zum besten, also "beautiful church" (Stimmt sogar, als Auftrittsort bemerkenswert schön!) und auch "beautiful town". Der hat das gewiß ernst gemeint, gewachsene Städte mit alter Bausubstanz findet man nicht in jedem Kulturkreis. Und was macht das Geraer Publikum? Es "dankt" mit einem dumpfen, fiesen Grummeln und Kichern. Die Jenaer hätten gegröhlt, wenn Wagner das dort gesagt hätte. Die halten ihre Stadt für die beste der Welt, bringen Zitate wie "lieber in Jena sterben als in Erfurt leben" (auch jenseits des Fußballs!) - und genau das nutzt Jena auch aus. Das treudoofe "Jena befiehl - wir folgen dir"-Publikum im "Jena, Jena über alles"-Rausch dürfte Hauptgrund dafür sein, daß in Jena außer der Wirtschaft eigentlich nichts funktioniert. In manchen Stadtvierteln kann man nichtmal Lebensmittel kaufen. Und sie hausen freiwillig in schäbigsten Löchern zu astronomischen Preisen. Mit denen kann mans bislang machen. Das ist die Kehrseite der Medaille.

Frage: wie tief ist dieses selbstzerstörerische Anti-Gera-Ding eigentlich schon in die Köpfe eingebrannt? Gera hat gewiß extreme Probleme - wirtschaftlicher und demoskopischer Art. Damit steht die Stadt aber nicht alleine. Ähnliche Beispiele gibt es auch im Westen. Fällt man seiner (Heimat?)stadt da auch so in den Rücken?


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BeitragVerfasst: Fr 07.Jan 2011 11:54 
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wo gera auch immer irgendwo an der spitze ist, sein soll oder wie auch immer...ob als super-einkaufsstadt..äh...1A-einkaufststadt, supi-dienstleistungstadt und sonst irgendwelchen nachgejagten titeln , aber auf welcher art und weise das eine oder andere realisiert wird oder werden soll, ist schon hier und da zweifelhaft. würde es beispielsweise heißen: "gera schafft mit dienstleistungen reguläre arbeitsplätze mit einem einkommen, wovon der lebensunterhalt bestritten werden kann und erprobt zeitlich begrenzt mit 1Eu-jobs oder anderer basis, wie es sich bewährt" könnte man sich auch über irgendwelche "spitzenplätze" ehrlich freuen. dienstleistung ist halt ein dienst,den man sich leistet oder auch andersherum ein dienst, von dem man sich dann was leisten kann (entweder auf angestelltenverhältnis oder markt freigeben!), dann kämen auch wieder steuerzahler (die wohl der stadt auch nützen,gelle?) statt -nehmer (z.B. die aufstockerei,auf die sich ja so "schön" und vor allem auch dauerhaft gestützt wird)
aber so wie es tatsächlich abläuft, kann ich echt nur schallend lachend abwinken. selbst teilzeitstellen könnten geschaffen werden, die sicherlich manchen menschen aufgrund verschiedener lebensumstände entgegenkäme

auf die nächsten 1000 1A-Ziele :laola: (um jeden preis, der mir irgendwie bekannt vorkommt)


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BeitragVerfasst: Fr 07.Jan 2011 14:14 
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Radiowaves hat geschrieben:
Frage: wie tief ist dieses selbstzerstörerische Anti-Gera-Ding eigentlich schon in die Köpfe eingebrannt?

Und noch eine Frage: WARUM ist das so, WER oder WAS hat das verursacht?


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BeitragVerfasst: Fr 07.Jan 2011 14:26 
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Barbara hat geschrieben:
Radiowaves hat geschrieben:
Frage: wie tief ist dieses selbstzerstörerische Anti-Gera-Ding eigentlich schon in die Köpfe eingebrannt?

Und noch eine Frage: WARUM ist das so, WER oder WAS hat das verursacht?


und wie könnte man die probleme lösen? (oh :lol: )


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BeitragVerfasst: Fr 07.Jan 2011 17:07 
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.... indem man zunächst mal Ursachenforschung betreibt :P


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BeitragVerfasst: Sa 08.Jan 2011 1:41 
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Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast. :D
Wie kommt es, dass Gera die Nr. 1 beim Kitaranking hat?

Zuerst ein paar Links. Wer sich ueber das Staedteranking informieren will, findet hier den Einstieg:
http://www.insm-wiwo-staedteranking.de/2010_ges_d_gesamtranking.html
Etwas ausführlicher über Gera:
http://www.insm-wiwo-staedteranking.de/2010_stadt_gera.html
Und ganz detailiert als PDF:
http://www.insm-wiwo-staedteranking.de/2010_pdf/gera.pdf

Gleich auf erster Seite im PDF finden wir:
Zitat:
+ 56,0 Prozent aller Kinder unter drei Jahren in Gera werden in Kindertageseinrichtungen betreut. Durchschnitt ist eine Kita-Betreuungsquote von 22,4 Prozent. Damit kommt Gera auf Rang 1 im INSM-WiWo-Ranking.


Maßstab fuer das Ranking ist also der direkte Prozentuale Wert, wieviele Kinder unter drei Jahren in Kitas betreut werden (siehe auch Fußnote 9 auf Seite 4). Was die 3 bis 6-jährigen machen interessiert dabei keine Sau.
Wie kommt es nun, dass ausgerechnet Gera mehr als das doppelte des Durchschnitts erreicht?
Hierzu schauen wir uns einfach mal ein paar der diesbezueglichen Gesetzgebungen an. Bildung ist leider immer noch Ländersache, also kocht jedes Bundesland sein eigenes Süppchen:
http://www.bildungsserver.de/zeigen.html?seite=1899
Bemerkenswert ist, dass Thueringen das einzige Bundesland ist, wo es einen Rechtsanspruch auf einen KiTa-Platz ab dem 1. Lebensjahr gibt:
http://www.thueringen.de/de/tmbwk/kindergarten/recht/thuerkitag/content.html#p2
Das ist meines Wissens einmalig in Deutschland. Jeder, dessen Kind das 1. Lebensjahr abgeschlossen hat, kann also sicher sein, dieses in irgendeiner von Geras KiTas unterzubringen. Das ist nun nicht Geras Verdienst, das muss man dem Land Thüringen anrechnen. Da ist es natuerlich klar, dass der Anteil der unter-3-jährigen den der anderen Bundesländer haushoch uebertrifft. Entsprechend gut fallen auch die anderen Thueringer Staedte aus, zum Vergleich finden wir in den PDFs:
Jena: 50,2%
Weimar: 44,4%
Erfurt: 35,8%
Kommen nicht an Gera ran, okay, aber immer noch haushoch ueber dem Durchschnitt.

Das Gesetz ist also ein (sehr wesentlicher) Faktor dieser Platzierung. Ein zweiter Faktor ist wohl die Bereitschaft der Eltern, sein Kind schon so früh in eine KiTa zu geben. Der Anspruch der Unterbringung gilt ja auch in den restlichen o.a. Thueringer Staedten, dass Erfurt nur auf 35,8% kommt liegt also wohl nicht daran dass es dort keine Betreuungsangebote gibt, sondern dass die Eltern die Kinder anderweitig betreuen. Den Rechtsanspruch, die restlichen Kinder noch in die KiTas zu stecken, gibt es auch dort und entsprechende Angebote muessen von der Stadt vorgehalten oder ausgebaut werden - zumindest theoretisch, vielleicht kann ja mal ein Erfurter ausführen wie das in der Praxis aussieht :) .

Ob nun also Gera oder Jena das Kita-Ranking gewinnt liegt damit kaum im Bemuehen der Staedte begruendet, sondern eher in der Bevoelkerungsstruktur und der Hartnäckigkeit der Eltern, ihren Anspruch durchzusetzen.

Das Ranking sagt weiterhin auch überhaupt nichts ueber die Qualitaet der Betreuung aus. Gerade in Thüringen sind die Gruppengroessen der <3-jährigen nicht begrenzt, der vorgeschriebene Betreuungsschluessel darf 1:7 bzw. 1:10 nicht überschreiten:
http://www.mbjs.brandenburg.de/media_fa ... ndards.pdf
Damit muss sich ein Erzieher um bis zu 10 Wirbelwindschreihälse kümmern - das ist der miserabelste Betreuungsschluessel bundesweit! Hand aufs Herz: Wer traut sich zu 10 kleine Kinder ordentlich zu beschäftigen und zu fördern? Wobei der Betreuungsschluessel natürlich nur ein Faktor fuer die Betreuungsqualitaet ist, aber wie gesagt, trau keiner Statistik ... :D

Fazit: Dass Gera hier auf dem 1. Platz liegt, ist m.E. nun kein Verdienst der Stadt, sondern eher eins der Muetter, die ihre Knirpse auch wirklich anmelden - und ein Verdienst Thüringens, welches mit ihrem KiTa-Gesetz bundesweit führend ist. Die Kommune ist schliesslich gezwungen, entsprechende Angebote vorzuhalten, ich denk mal die würden das Geld auch lieber woanders hinstecken.

Interessant an der Gewichtung finde ich noch, dass der eine 1. Platz es nicht schafft, Gera von 99. Stelle etwas weiter nach vorn zu bugsieren. Wie mies müssen dann erst die anderen Faktoren des Rankings sein wenn auch ein 1. Platz überhaupt nichts mehr rettet ... :D

Edit: Wenn man vom Teufel spricht .... grad noch gefunden: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,738108,00.html


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BeitragVerfasst: Di 11.Jan 2011 11:37 
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Barbara hat geschrieben:
.... indem man zunächst mal Ursachenforschung betreibt :P


kurz und knappe redensart: "selbst gewähltes elend" (im w.S.d.W.), jedenfalls die, die mit dem kreuzchen dafür gesorgt haben :lol: nu haben wir (wieder, wenn auch auf kleinerer ebene) den salat :roll:


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BeitragVerfasst: Di 11.Jan 2011 23:12 

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Zitat:
Fazit: Dass Gera hier auf dem 1. Platz liegt, ist m.E. nun kein Verdienst der Stadt, sondern eher eins der Muetter, die ihre Knirpse auch wirklich anmelden - und ein Verdienst Thüringens, welches mit ihrem KiTa-Gesetz bundesweit führend ist. Die Kommune ist schliesslich gezwungen, entsprechende Angebote vorzuhalten, ich denk mal die würden das Geld auch lieber woanders hinstecken.


@ Lazarus: Völlig falsche Schlussfolgerung:

Die Stadt Gera hat schon seit Jahren (fast schon Jahrzehnten) einen Rechtsanspruch auf die Kita-Betreuung ab dem 1. Geburtstag, da war in Thüringen noch nicht mal das Volksbegehren in Sicht, was am Ende die aktuelle Gesetzes-Regelung erwungen hat!

Wir haben also konkret in Gera durch Entscheidungen im Stadtrat frühzeitig den Grundstein dafür gelegt in der Kitabetreuung Maßstäbe zu setzen, weil dies eben der erste Bildungsbaustein ist, hier die Weichen für die Bildungsbiografien der neuen Generationen gelegt werden. Deshalb ist mit in Kraft treten des neuen Thür. Kita-Gesetzes auch die Betreuungsqoute der unter 3-jährigen nicht signifikant angestiegen, weil es nichts an der tatsächlichen Regelung in Gera veränderte, nur die Finanzierung hat sich verbessert, weil das Land jetzt mehr für Krippenkinder bezahlen muss.

Übrigens war diese wirkliche Zukunftsinvestition - Rechtsanspruch auf Kita-Platz ab 1. Geburtstag - nie unumstritten im Stadtrat, Jahr für Jahr hat sich z.B. der Finanzdezernet Hein - unter dem Beifall von CDU und AfG - immer wieder mit dem Vorschlag unbeliebt gemacht, diesen Rechtsanspruch zu kippen, zuletzt im Jahr 2005, wo als Haushalstbegleitbeschluss die Streichung eben des Rechtsanspruchs vorgeschlagen wurde. Zum Glück gab es Jahr für Jahr auch einen linke Mehrheit in diesem Stadtrat, die diese kurzsichtige Streichpolitik (mit sparen im Wortsinne hat dies ja bekanntermaßen überhaupt nichts zu tun) zu verhindern wußte.
Jetzt allerdings wird wieder behauptet, die Stadt bezahle durch die Neuregelung des Kita-Gesetzes mehr Geld als vorher. Mal abgesehen davon, dass bei den Kitas über Jahre Millionen durch die Stadt eingspart wurden, alleine durch die komplette Übertragung an Freie Träger, ist auch dies falsch, wie jeder beim vergleichen der Kita-Bedarfsplanungen (werden in allen Elterbeiräten beraten und auf der städtischen Homepage eingestellt) feststellen kann.

Richtig ist, dass die Stádt immer mehr Kosten auf die Eltern verschiebt. Durch die jetzt geplante komplette Streichung der städtischen Sachkostenzuschüsse - zuletzt 7,50 Euro pro Kind und Monat - werden die Elterngebühren entsprechend steigen. Dies wurde durch verschiedene Kita-Träger auch schon in der Presse angekündigt und genauso ist es schon 2006 passiert bei der letzten Kürzung der Sachkostenzuschüsse.
Damit ist klar, wer diese "Haushaltssanierungsmaßnahme" wirklich bezahlt!

Und zum Schluss lieber Lazarus:
Keine Mutter und sicherlich auch kein Vater würden (noch dazu in so großer Zahl) ihre Kleinsten in einer Kita anmelden, wenn sie nicht wirklich fest davon überzeugt wären, dass dort ihre Nesthäckchen bestens betreut werden....
Ein besserer Beweis für eine gute Betreuung als die hohe Qoute kann es somit also gar nicht geben.


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BeitragVerfasst: Mi 12.Jan 2011 14:54 
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socialist hat geschrieben:
Und zum Schluss lieber Lazarus:
Keine Mutter und sicherlich auch kein Vater würden (noch dazu in so großer Zahl) ihre Kleinsten in einer Kita anmelden, wenn sie nicht wirklich fest davon überzeugt wären, dass dort ihre Nesthäckchen bestens betreut werden....
Ein besserer Beweis für eine gute Betreuung als die hohe Qoute kann es somit also gar nicht geben.


völlig einseitiger schluss, lieber socialist... :idea:
welche bezahlbaren alternativen hätten denn die eltern, die berufstätig sind??? sie müssen ihr kind in einer kita deponieren, wenn sie weiter doppelt verdienen wollen!
und warum hast du auch die eltern vergessen, die ihre erziehungsaufgabe nicht erst in der schule, sondern schon im krippenalter auf andere abwälzen???

was du hier anführst ist lediglich beleg für die quote selbst, nicht aber für die qualität der betreuung. es gibt in geras kindergartenlandschaft erhebliche unterschiede bei der betreuungsqualität, wie andernorts sicher auch... :arrow:


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BeitragVerfasst: Mi 12.Jan 2011 21:22 

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Es hat eben etwas mit Wahrnehmung von Realitäten zu tun. Die Stadt Gera hat sich diesen Rechtsanspruch zu keiner Zeit leisten können - die daraus resultierenden Fehlbeträge sind ein erheblicher Baustein der Sollfehlbeträge, die das Land uns vorhält und die wir aus eigenen Mitteln, die sonst für Investitionen zur Verfügung ständen, begleichen müssen.

Tatsache ist auch, dass diese in der Tat herausragende Versorgung jedenfalls nicht dazu geführt hat, dass wir eine wirtschaftlich boomende Region sind. Aber daran hat natürlich die linke Mehrheit keine Schuld...


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BeitragVerfasst: Do 13.Jan 2011 9:35 
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socialist hat geschrieben:
Übrigens war diese wirkliche Zukunftsinvestition - Rechtsanspruch auf Kita-Platz ab 1. Geburtstag - nie unumstritten im Stadtrat, Jahr für Jahr hat sich z.B. der Finanzdezernet Hein - unter dem Beifall von CDU und AfG - immer wieder mit dem Vorschlag unbeliebt gemacht, diesen Rechtsanspruch zu kippen, zuletzt im Jahr 2005, wo als Haushalstbegleitbeschluss die Streichung eben des Rechtsanspruchs vorgeschlagen wurde. Zum Glück gab es Jahr für Jahr auch einen linke Mehrheit in diesem Stadtrat, die diese kurzsichtige Streichpolitik (mit sparen im Wortsinne hat dies ja bekanntermaßen überhaupt nichts zu tun) zu verhindern wußte.
ob und wer diese "mehrheit" als "glück" sieht, sollte den leuten schon überlassen werden und das in mehreren fragen, die allgemeine situation der stadt betreffend
Norbert.Hein hat geschrieben:
Die Stadt Gera hat sich diesen Rechtsanspruch zu keiner Zeit leisten können - die daraus resultierenden Fehlbeträge sind ein erheblicher Baustein der Sollfehlbeträge, die das Land uns vorhält und die wir aus eigenen Mitteln, die sonst für Investitionen zur Verfügung ständen, begleichen müssen.

drum wäre es mal schön (wie ich in einem separaten thema mal ansprach), nachvollziehen zu können, wem nu was zu "verdanken" wäre. auch wenn man sich einen großteil fast denken kann (aber nachlesbare fakten wären besser)

jemanden allein für die gute oder negative situation verantwortlich zu machen, kann kaum hinhauen. scheint eher so abgelaufen zu sein, dass eine seite fordert und fordert, die andere seite aber eben ablehnt, da sich die stadt nicht mehr leisten kann, als die kasse zu bieten hat. das interesse der einen steht gegen die kasse der stadt, betrifft ja einige sachen mehr. wie abgewogen wird, was wirklich wichtig wäre, ist eben die andere frage, aber ist hier nicht das thema
leider ist es aber eben nicht genau nachvollziehbar, (da es nicht mal protokolle für den öffentlichen zugang gibt, wie es z.b. manche andere städte bieten.): wer stand im detail wofür und wer im detail wogegen mit begründungen. dann hätte man sich eher ein bild drüber machen können.

Norbert.Hein hat geschrieben:
Tatsache ist auch, dass diese in der Tat herausragende Versorgung jedenfalls nicht dazu geführt hat, dass wir eine wirtschaftlich boomende Region sind. Aber daran hat natürlich die linke Mehrheit keine Schuld... .

:lol: dazu gehört auch einiges mehr

@untermhäuser: ich fand die betrachtung vom socialist auch sehr einseitig. aber das hier
Zitat:
und warum hast du auch die eltern vergessen, die ihre erziehungsaufgabe nicht erst in der schule, sondern schon im krippenalter auf andere abwälzen???

sehe ich zweierlei: die Erziehung abzuwälzen und der meinung zu sein, dass kita (dazu zähl ich grundsätzlich auch krippe und ta-mü dazu) und schule das richten müssen STATT elternhaus
oder
ob die erziehungs- und bildungsaufgabe eben nur für die zeit übertragen wird, während die eltern ihrer berufl. tätigkeit nachgehen, aber ihre eigene pflicht im privatleben nicht vergessen.
und diesbezüglich gibts halt solche und solche

kann mich gut dran erinnern, dass die meisten eltern ihre kinder schon eh und je von kleinst an abgegeben haben (da war ich zu gewisser zeit selbst die kurze) und es A weiterhin nötig scheint und B in anderen bundesländern zwar unter den meisten verschrien ist ("rabenmutter gibt ihr kind "zu früh" ab) aber auch dennoch gut genutzt wird, aber auf ganz anderer basis als hier, da die bedingungen und andere sachen ganz anders sind. da mag man von halten, was man will, ist ansichtssache und ich habe eine menge gefragt (nicht nur die schwester, die eben den kontrast zu hier erlebt, aber für sich bzw. die kurzen eine klasse lösung fand)

aber wie oben beschrieben, ist es ein unterschied, ob die erziehung ausschließlich den jeweiligen betreuern überlassen wird oder ob dieses auch im EH geschieht, denn "hauptstelle" des ganzen ist nunmal das EH.

der streitpunkt ist doch aber, wie die abdeckung und dazu gehörige gestaltung mit der finanzierung für alle beteiligten (eltern, stadt und die betreuenden) vereinbart wird und wie es vielleicht besser vereinbar wäre, mit einbezug ALLER betreuungsmöglichkeiten für die kurzen, ob bedingter rechtsanspruch oder der unbedingte

und nicht allein um des "supi-rankings" um jeden preis


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BeitragVerfasst: Do 13.Jan 2011 17:01 
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@miez: mit deinen feststellungen widersprichst du meinem ansatz keineswegs. ich sprach davon, dass es "auch" solche eltern gibt. natürlich gibt es auch genügend andere und noch dazu positive beispiele...


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BeitragVerfasst: Do 13.Jan 2011 23:24 
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Oberster Prügelknabe

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Norbert.Hein hat geschrieben:
Es hat eben etwas mit Wahrnehmung von Realitäten zu tun.

Tja, wenn es so gesehen wird, dann sollte man ihnen nicht nur Sollfehlbeträge in die Schuhe schieben. Vielmehr sollte man ihnen hoch anrechnen, dass sie maßgeblich daran gewirkt haben, die Stadt vor horrenden Schwierigkeiten zu bewahren.

Ich darf mal erinnern:
OTZ vom 25.11.2003 hat geschrieben:
Geras großer Flirt mit der Weltfinanz

Gera will sein Straßenbahnnetz verleasen Gera (KW). Gera flirtet mit der Weltfinanz und wittert im so genannten Cross-Border-Leasing ein gutes Geschäft. Der Stadtrat hat gegen die Stimmen der PDS grünes Licht dafür gegeben (wir berichteten).

Dass klamme Kommunen auf diese Art der Geldbeschaffung verfallen, findet Bernhard Schäfer, Finanzreferent im Thüringer Gemeinde- und Städtebund, nicht verwunderlich. Zugleich kann er sich aber eines faden Beigeschmacks nicht erwehren.

Das Geschäft beruht auf zwei gegenläufigen Mietverträgen und klingt, abgesehen von juristischen und steuerrechtlichen Winkelzügen, einfach: Die Kommune verleast ihr Immobilienvermögen an einen US-Investor, der bildet einen eigenen Trust und schreibt seine vermeintliche Investition steuermindernd ab. Die Kommune erhält einen Teil der Steuer-Ersparnis. Gleichzeitig least sie die Anlage und kauft am Ende, in der Regel nach 30 Jahren, alle Rechte zurück. In Gera rechnet man für die Vermietung des Straßenbahn-Schienennetzes mit einem Gewinn von 6 Millionen Euro. Gut 150 Verträge gibt es in Deutschland, in Thüringen würde Gera die Vorreiterrolle spielen. Schäfer mahnt zu Sorgsamkeit, das Geschäft über lange Laufzeiten berge Risiken. Schon allein, wenn sich das amerikanische Steuerrecht ändern würde. Zudem müssten Kommunen Gewährleistungszusagen gut abwägen. Bürgermeister Norbert Hein (CDU) schätzt das Risiko gering ein, "die Schienen werden auch in 30 Jahren noch in der Straße liegen". Das Innenministerium als Rechtsaufsichtsbehörde weiß um die Gefahren, lehnt Cross-Border-Geschäfte aber nicht von vornherein ab. "Bislang aber haben wir allerdings auch noch keinen Vertrag in der Prüfung gehabt", sagt Sprecher Fried Dahmen.


Die Linken haben das Verfahren wenigstens so lange in die Länge gezogen, bis sich die amerikanische Rechtssprechung geändert hatte und das Geschäft fallen gelassen worden ist. Dadurch haben die Linken Gera vor einem finanziellen Desaster bewahrt, wie es im Zuge der Lehmann-Pleite in Wuppertal, Bochum und vielen anderen Städten zu erleben war.


Pfiffikus,
der die Betrachtung nicht zu einseitig werden lassen will


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mal etwas schönes in sachen ranking :wink:
Zitat:
Erfurt. Laut einer Studie des Finanzinformationsportals geld.de wird in Deutschland, der Schweiz und in Österreich in Städten über 100.000 Einwohnern jede 157. Wohnung ausgeraubt. Im Freistaat hingegen wohnt man am sichersten.


hachja… die begründungen sind auch köstlich, aber nachvollziehbar :lol:
Zitat:
Vor allem Gera und Jena sind für Einbrecher offenbar uninteressant. in Gera wird nur jede 1.807. Wohnung im Jahr aufgebrochen, das Einkommen liegt auch hier mit 21.754 um fast ein Drittel unter dem Schnitt. Ähnlich in Jena: Dort kommen Gangster nur in jede 1.548. Wohnung, das Einkommen liegt mit 24.123 um 19% unter dem Schnitt.
.....
Auch bei der Aufklärungsquote liegt Thüringen vorn.


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