Untermhäuser Forum

@reallocksley,


Vorschläge für die Verwertung der 3 Essen sind wohl nicht Aufgabe des
"Quertreibers". Viel mehr sollten sich unsere gut bezahlten Stadt-und
Wirtschaftsplaner darüber Gedanken machen,weil sie auch über
das Hintergrundwissen verfügen müßten. Nur dann kann eine realistische
Verwertung dieses Grundstücks erfolgen.

Mich interessierte eher die markanten liebenswerten Dinge, die Gera so wiederspiegeln...

Natürlich ist meine Aussage rein subjektiv,und wird wohl nicht von jedem vertreten.Meinungen sollten ja auch keine Allgemeingültigkeit haben, würde das diskutieren ja ein wenig in die Ecke des uninteressanten ziehen.
Aber, auch wenn man nichts schönes an Gera findet,auch wenn es nichts gibt womit man sich idendifizieren kann,auch wenn man von Stadt und Mitmenschen gelangweilt ist,so ist es besser nichts anderes hervorzuheben,als dass man drei "Landmarken" wie diese zum Fixpunkt für Gera erklärt. Für mich drücken diese Betonklötze nichts als den Industriellen Niedergang aus. Sie sind der deutliche Beweis das man Geld "verbrennen" kann ohne dabei "Rauch" zu erzeugen. Somit verbinde ich nur negative Aspekte damit. (Ja, es ist ganz nett wenn man nach einer längeren Reise diese Klötzchen am Horizont erkennt) Das war mit meiner Aussage gemeint.Aber trotzdem ein paar Vorschläge,was unsere Stadt liebenswert macht. Beginnen wir bei Otto Dix, gehen über die Orangerie zum Theater von da zum Rathaus und Marktplatz (ja,er müsste erst wiederbelebt werden).Nebenbei laufen wir über den einen oder anderen "Bierkeller" hinweg.Von da aus kann man jeden Stadtteil erlaufen (für Fußlahme empfehle ich die Straßenbahn) und man wird überall etwas finden.Und wenn wir diesen Weg jeden Tag gehen,wette ich, dass man auch hier und da auf nette Feste und Veranstaltungen sowie auch auf den einen oder anderen netten Menschen trifft.

Stimmt alles was du sagst, doch ich empfinde die 3 Essen, egal ob häßlich oder nicht, als schon von weiten zu sehendes Zeichen. Ich bin immer froh, wenn ich auf der A9 fahre und sie schon von weiten sehe: Bald bist du zu Hause.

Ich sehe ohne Nutzungskonzept die Essen auch dem Abriss geweiht, doch man sicherlich mehr draus machen als sie als Industrieruine stehen zu lassen. Dazu habe ich mich aber schon in vergangenen Beiträgen ausgelassen.

Die Ideen sind da, nur an der Umsetzung scheitert es leider.

Ich wußte garnicht das man die Essen schon von der A9 sieht.

Vielleicht hat unser Obergefreiter ein Scherenfernrohr auf seinem Privatpanzer?

Ne, nur gute Augen.

Großmutter, warum hast du so große Augen?
Damit ich von der A9 die drei Geraer Essen sehe.

Großmutter warum hast du so große Ohren ?
Das ich die Bagger besser hören kann, wenn sie endlich diese hässlichen Dinger abtragen.

Großmutter und warum hast du so einen großen Mund?
Damit ich laut "ENDLICH!" schreien kann, wenn diese ausgedienten Dreckschleudern weg sind.

Großmutter und warum hast du so große Zähne ?
Damit ich jeden in den Arsch beißen kann, der sich für den Erhalt der Essen stark machen sollte.

Großmutter, mach Dir nix draus!
So ist sie eben, die Jugend von heute, kein Respekt und "nix im Kopp wie Batsch im Sack". Setz Deine Hoffnungen lieber in die Enkel ...


bussi

jandark

Egal was passiert - ich könnte Euch live berichten und tagesaktuelle Fotos liefern, denn die Essen stehen sozusagen vor meiner Haustür Hauptsache, die machen beim Abtragen nicht so viel Dreck!
Übrigens könnte die Stadt eine Menge Geld sparen, wenn sie die Beleuchtung an den Essen ausschaltet, sobald es hell ist. Eine davon brennt besonders lange!

Danke, Großvater. Und schönen Gruß an die Oma.

Und was sagt die Großmutter dazu?
"Jaja, die heutige Jugend... da sollte man doch mal ... zum Donnerwetter.. !"

So sieht's aus, wenn die Frauenbewegung in die Jahre kommt.
Und das Foto von den Essen find ich richtig schön. (themenverbunden, wie ich bin )


gruß

jandark

OTZ vom 10.03.2007:

"...Die drei ausgedienten Kraftwerksschornsteine an der Autobahn werden voraussichtlich im nächsten Jahr abgerissen... 2,3 Millionen Euro Steuergelder sind für den Abriss geplant. Der Fördermittelbescheid aus Erfurt wurde Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm (SPD) bereits letzten Sommer zugestellt - gerade frisch im Amt und nur wenige Wochen nach seiner Unterschrift für den Erhalt der Schornsteine, die er im Wahlkampf geleistet hatte.

Doch Vornehm wollte sich nicht vorführen lassen - auf die Gefahr hin, einen Millionen-Scheck auszuschlagen. "Es wäre etwas anderes gewesen, hätte die LEG einen Investor an der Hand gehabt", betont der Geraer Rathauschef. Tatsächlich fällt der Stadt nur die Rolle eines Zwischenhändlers zu, den Fördermittelbescheid vom Thüringer Wirtschaftsminister in Empfang zu nehmen und das Geld an die landeseigene LEG weiterzureichen, der die Schornsteine gehören. Klammheimlicher Hintergedanke: Solange die Landesentwicklungsgesellschaft laufende Kosten für ihre Essen - beispielsweise die Signalbeleuchtung zum Schutz des Flugverkehrs - tragen muss, um so mehr strengt sie sich an, Investoren für das Gewerbegebiet an der Autobahn zu gewinnen. Allerdings: Auch die LEG muss Steuergelder aufwenden, Jahr für Jahr, für längst erkaltete Schornsteine, die vielen Geraern zwar warmes Heimatgefühl verleihen, die Bausubstanz der Riesen-Kamine wird vom Rumstehen nicht besser.

Verfallen sind die Gelder, die vor einem Dreivierteljahr vergeblich an den Mann gebracht werden sollten, nicht. Gegenwärtig seien noch planerische Vorarbeiten im Gange, "alles verläuft planmäßig", versichert LEG-Pressesprecher Dr. Wiemers. Mit der Stadt Gera sei man sich einig, dass im Jahr der Bundesgartenschau nicht abgerissen werde. Womöglich wird Ende 2007 eine erste kleinere Summe aus dem Abriss-Budget fällig.

Vom Tisch sind offenbar Träume, als vor Jahren der Fall der drei Schornsteindinos als gigantische Medieninszenierung geplant war, wo allein die Vermarktung exklusiver Fernsehrechte einen Teil der Kosten einspielen sollte.

Ermüdung breitet sich bei den Kämpfern für den Erhalt der Schornsteine aus. Vor Jahresfrist hatten sie noch Tausende Unterschriften gesammelt und wollten am Ostersonntag 2006 als Gipfelstürmer die Esse erklimmen. Bernd Ott, Vereinsvorsitzender des Funtower e.V., äußert resigniert: "Es ist alles offen. Wir sind nicht mehr am Zuge." Seit 1999 hatten sich Enthusiasten für ein Kletterzentrum eingesetzt, wo sich Menschen an Gummiseilen aus 225 Meter Höhe in die Tiefe stürzen können. Diesen Adrenalinstoß sich in Gera abholen zu können, hätte den Abenteuertourismus angekurbelt. "Wir hatten potenzielle Investoren aus Bayern und Österreich, sind aber bei der LEG abgewiesen worden", rekapituliert Ott und spricht von Blockade. Die Landesentwicklungsgesellschaft hatte befürchtet, dass Kraftfahrer auf der nahen Autobahn vom Geschehen am Funtower so abgelenkt werden, dass Verkehrsunfälle vorprogrammiert sind. Die LEG hatte von vornherein klargemacht, dass Steuergelder nur für industriell-gewerbliche Ansiedlungen auf dem Gelände genehmigt seien, nicht aber für eine Freizeitnutzung.

Bereits im Januar 2002 hatte für die Stadtväter beim Thema "Funtower" der Spaß aufgehört, als sie der Erweiterung des Industrie- und Gewerbestandortes die Vorfahrt gaben; unter den Kletterpark müsse ein Schlussstrich gezogen werden, hieß es. Aktueller Anlass der Debatten damals: die Erweiterung des Fahrzeugherstellers Auwärter, der später tatsächlich eine neue Halle erhielt, mittlerweile aber längst in Insolvenz ist.

Unterdessen wird im Internet weiterhin heftig diskutiert, ob die drei Essen noch zu retten sind. "Gibt es denn keine Möglichkeit, den Erhalt zu sichern? Egal aus welcher Richtung man Gera ansteuert - beim Erblicken der weithin sichtbaren Essen, weiß man, dass man bald wieder zuhause ist", schreibt einer im Forum. Ein anderer hält entgegen: "Sehr überzeugend. Warum auch nicht einen Maibaum das ganze Jahr stehen lassen, dann sieht man, ah da ist der Markt, Sportplatz..."

Für Bernd Ott vom Funtower e.V. bleibt nach jahrelangen vergeblichen Bemühungen, mit einem Freizeitpark eine Nutzung zu erreichen, die Feststellung: "Es ist eine Lachnummer, dass die drei Essen zur Bundesgartenschau noch stehen werden..."

Zum Thema von mir ein Foto, welches ich gestern bei einem Spaziergang in Gera eigentlich zu einem Thema in einem Fotoforum geschossen habe, aber auch hier ganz gut passt.



Mit freundlichen Grüßen
Markus

ab ende juli 2008 beginnt der abriss der drei markanten geraer schlote an der a4. das abtragen kann ca. 1 jahr dauern und die kosten für die gesamterschließung des geländes werden mit 6,4 millionen euro kalkuliert, dabei kostet der schornsteinabriss allein 2,3 millionen. 90% der gesamten summe sind fördergelder, 640.000 euro muss die stadt gera berappen.

jetzt scheint es doch bald wirklichkeit zu werden. die träume vom kletterpark oder dachcafè sind längst zerplatzt wie seifenblasen, auch um die drei-essen-initiative, die sich für den erhalt einsetzte, ist es in den letzten monaten sehr ruhig geworden.

Irgendwann hab ich das schon mal hier geschrieben...

edit: Hab gefunden:

http://untermhaus.de/board/viewtopic.php?t=3649&highlight=

Was stand da im OTZ-Forum...



Wir sollten das mal langsam in Angriff nehmen!

wir sind doch schon dabei....

Nu fein...

Dann will ich schnell auf die OTZ-Leserfotoaktion hinweisen, bei der man die schönsten Essen-Bilder bei foto-ge@otz.de einsenden kann und diese dann auf der OTZ-Homepage veröffentlicht werden.

Gibts dann auch wieder ein Buch mit den besten Essen-Abriss-OTZ-Leser-Fotowettbewerb-Fotos?

Mich würde es nicht wundern, aber es scheint das die Bilder nur als Galerie erscheinen.