Untermhäuser Forum

Genau, da hast du mal wieder vollkommen Recht, mein Schatzerl ;]

"Ein Leichnam beherrscht die Gesellschaft - der Leichnam der Arbeit. Alle Mächte rund um den Globus haben sich zur Verteidigung dieser Herrschaft verbündet: Der Papst und die Weltbank, Tony Blair und Jörg Haider, Gewerkschaften und Unternehmer, deutsche Ökologen und französische Sozialisten. Sie alle kennen nur eine Parole: Arbeit, Arbeit, Arbeit!
Wer das Denken noch nicht verlernt hat, erkennt unschwer die Bodenlosigkeit dieser Haltung. Denn die von der Arbeit beherrschte Gesellschaft erlebt keine vorübergehende Krise, sie stößt an ihre absolute Schranke. Die Reichtumsproduktion hat sich im Gefolge der mikroelektronischen Revolution immer weiter von der Anwendung menschlicher Arbeitskraft entkoppelt - in einem Ausmaß, das bis vor wenigen Jahrzehnten nur in der Science-fiction vorstellbar war. Niemand kann ernsthaft behaupten, daß dieser Prozeß noch einmal zum Stehen kommt oder gar umgekehrt werden kann. Der Verkauf der Ware Arbeitskraft wird im 21. Jahrhundert genauso aussichtsreich sein wie im 20. Jahrhundert der Verkauf von Postkutschen. Wer aber in dieser Gesellschaft seine Arbeitskraft nicht verkaufen kann, gilt als "überflüssig" und wird auf der sozialen Müllhalde entsorgt. "

(aus Manifest gegen die Arbeit, Gruppe Krisis 1999)

Zumindest der Papst ist ja nun aus dem Kreis der Verbündeten ausgeschieden...

Wer das Denken noch nicht verlernt hat, erkennt unschwer die Bodenlosigkeit dieser Haltung.

-rass-

arbeit macht frei. heutzutage gleich in merfacher hinsicht.

@archivar
"Zumindest der Papst ist ja nun aus dem Kreis der Verbündeten ausgeschieden..." - gottseidank; der aufruf iss halt schon n bissl älter

@rasskasowo
"Wer das Denken noch nicht verlernt hat, erkennt unschwer die Bodenlosigkeit dieser Haltung." - wer fest in der realität verwurzelt denkt, wird bemerken d. maschinen keine entlohnung verlangen, nicht schlafen müssen, keiner "lästigen" gewerkschaft angehören und dazu noch schneller und präziser ihre arbeit verrichten als "-rass-" in seinen kühnsten "träumen".

@lea
"arbeit macht frei. heutzutage gleich in merfacher hinsicht." - hoffentlich iss das ironisch gemeint, oder?

lg von hanni

@alte frau
Wer auf ALTEN Denkweisen und Lebenseinstellungen sitzen bleibt, bleibt auch im Alltag sitzen und kommt nicht weiter...! Soviel zu Änderungen im Arbeitsalltag, man (frau) muss eben auch umdenken und flexibel sein!
Aber eines stimmt was Du schreibst, "lästige" Gewerkschaften...

Was den Papst angeht find ich Dein Kommentar "Gott sei Dank" etwas daneben, geschmacklos und unnütze, auch für Konfessionslose! Ich bin zwar auch nicht gläubig, aber er war auch "nur" ein Mensch!

@"wessi-gast"
leider komplettierst du permanent das klischeebild eines westzonal geprägten männleins. aber das scheint ja von vornherein ziel deiner threads zu sein.

religion ist op...

lg hanni

Die Gewerkschaften werden gebraucht, allerdings müssen sie flexibler und wirklichkeitsnäher agieren. Sie benehmen sich meist noch so, wie es in Leas Weltbild paßt - als lebten wir im 19. Jahrhundert zu Zeiten von Marx "Kapital".
Der Papst Johannes Paul II. war nicht zuletzt auch der Mensch und Pole Karol Wojtyla. Ich kann mich erinnern als er zum Papst gewählt wurde, wieviel Hoffnung und Verehrung ihm die Menschen in Polen entgegengebracht haben. Es war etwas absolut Neues, ein Papst aus Osteuropa. Er hat vieles bewegt, gerade in bezug auf Osteuropa. Ich bin übrigens auch konfessionslos aber als Mensch hat dieser Karol Wojtyla meine ganze Achtung.

Stimmt genau, ich komplementiere das Klischeebild eines Wessis, nämlich LEISTUNGSBEZOGEN, FREIHEITLICH, DEMOKRATISCH, KAPITALISTISCH, EIGENSTÄNDIG und SOZIAL! Ich kann NUR nicht die persönliche Freiheit auf Kosten des Staates ausleben! Entweder oder...
Wobei ich auch schon einige Male geschrieben habe, daß ich einige Errungenschaften der ehem. DDR gut finde (z.B. Kinderbetreuung, Schulsystem), sofern es sich finanzieren lässt! Was aber nicht der Fall ist...
So wie Du (und ein paar andere noch!) den alten Kommunisten darstellst, darf ich doch mein "Klischee" aufrecht erhalten...

Was den Papst angeht, LESE RICHTIG, mir ging es um den MENSCH, nicht um den Papst! Deswegen finde ich Deine Bemerkung "Gott sei Dank" absolut unpässlich und unverschämt!

Im übrigen kann man sich auch registrieren... (Hat man mir auch mal gesagt als GAST)!

@Barbara
Das "lästige" ist auch auf die MOMENTANE Tätigkeit der Gewerkschaften gedacht, nicht auf die generelle Tätigkeit! Gewerkschaften sind eine sinnvolle Einrichtung, sofern sie sinvoll geführt wird, was meiner Meinung zur Zeit nicht der Fall ist!

So hab ich das auch verstanden.
Sag ich doch ... Wir verstehen uns schon.

Marx hat wenigstens versucht auf die Fragen die die Gesellschaft bewegen (oder besser lähmen) eine Antwort zu finden .
"Seine Antworten" wurden teilweise deformiert und verworfen und nicht zuletzt mißbraucht . Aber die Fragen stehen heute noch wie damals!!!!!!

ja ja, war halt 'n mensch (keine angst, war er auch für mich) der keine polemik verdient hat.

"Verhütung und Aids

Während der Amtszeit Johannes Pauls hat sich die Bevölkerung in Afrika stark erhöht. Gleichzeitig wurde der Kontinent von einer Aids-Pandemie heimgesucht. Der strikte Konservativismus des Papstes betraf auch die Haltung zu Verhütungsmitteln. So war während seines Pontifikats die Verhütung mit Kondomen verboten. Gerade in sehr religiösen Teilen Afrikas hielten sich die Menschen daran und verzichteten auf den Gebrauch dieses Verhütungsmittels. Der Papst wurde scharf dafür kritisiert einen bedeutenden Anteil an der Verbreitung von Aids in Afrika und anderen Teilen der Welt zu tragen. Zum Todeszeitpunkt Johannes Pauls waren in Afrika über 25 Millionen Menschen von der Krankheit betroffen, in einigen Staaten war bis zur Hälfte der Bevölkerung infiziert."

(Quelle: Wikipedia-Enzyklopädie)

Keinen Neid bitte ... Aber lassen wir doch mal den Fleißpelz und Schinder-rass- aus dem Spiel, denn der rass hat die Technik bisher immer als sehr willkommen und hilfreich empfunden.
Warum wohl empfinden wir das beide so unterschiedlich?
Vielleicht weil du ueberall einen Schuldigen fuer deine derzeitige Situation suchst, ausser bei dir selber und da kommt dir die alte allerdings immer noch alberne Ausrede - im Gefolge der mikroelektronischen Revolution - ganz recht. Vielleicht suchst du aber auch gar keine Ausrede, sondern nur ein Alibi fuer deine derzeitige Situation, ohne wirklich an einer Aenderung interessiert zu sein ... wenn Einen das System leben laesst ohne sich krumm zu machen ...

Wer will das eigentlich?
Willst du das denn und wenn, wie weit wuerdest du denn die Zeit zurueckdrehen wollen?
Arbeit war wohl zu keiner Zeit fuer alle da - insofern gut fuer dich.
Es gab Zeiten, da hat es niemanden interessiert wie einer seinen Lebensunterhalt bestreitet und seinen Hobbys froehnt der nicht arbeiten geht - schlecht fuer dich.
Es gab auch Zeiten, da war die Lebenserwartung u.a. auch durch die fehlende Technik um einiges kuerzer - klingt auch nicht so rosig ...

Alles in Allem hast du es doch und du sagst und siehst es ja auch so, in der Jetztzeit ganz gut getroffen, also sei vorsichtig wenn du an der Timemaschine rumschraubst, das kann auch ins Auge gehen ...

Vielleicht ist das russische System gerechter bzw. bringt einige mehr wieder dazu nicht nur die Hand aufzuhalten, vor Allem aber mit dieser deiner Meinung auch noch lauthalz hausieren zu gehen. Schaun mer mal:

Wenn du gekuendigt wirst, bekommst du von deinem Betrieb noch 3 Monate volles Gehalt, danach gibt es vom Staat (Beitragsfrei weil Steuerfinanziert) bis zum 3. Monat 75%, bis zum 7. 60%, bis zum 12. 45% und ab dann 30% vom Existenzminimum. Existenzminimum liegt fuer z.B. Moskau momentan bei ca. 3700 Rubel. (Kurs 1:36)

-rass-

Den Rest verdient man sich bei der Mafia dazu.

Vielleicht nicht unbedingt bei der Mafia, obwohl die sicher Neuzugaenge fuer Ihre Dreckarbeit gerade aus dieser Klientel rekrutieren, aber ganz sicher irgendwo im Handel, denn was bleibt denn noch ...

-rass-

das die mit der verhuetung so nachlaessig umgehen liegt wohl eher daran dass im afrikanischen busch nicht an jedem affenbrotbaum ein kondomautomat steht. dieser papst war weniger konservativ als einige seiner letzten vorgaenger. ausserdem ist kirche und religion was voellig verschiedenes. sehr religioes zu sein heisst nicht blind dem papst zu folgen. das waere ja blasphemie.

Bei weitem nicht alle Schwarzafrikaner sind Katholiken, die dem Gebot des Papstes folgen müssen. Es liegt vor allem an mangelnder Aufklärung, denke ich. So glauben viele in dieser Gegend, daß Aids durch GV mit einer Jungfrau geheilt werde. Außerdem ist Kinderreichtum traditionsgemäß erwünscht und schon aus diesem Grunde Verhütung kein Thema. Fürstin Gloria hat das im Zusammenhang mit Aids in Afrika mal so ausgedrückt: "Der Schwarze schnackselt halt gern .. ". Für diesen Auspruch ist sie allerdings sehr getadelt worden.

Bestimmt von den alten Schachteln, die keinen abgekriegt haben?

@ Wessi-Gast
LEISTUNGSBEZOGEN DEMOKRATISCH EIGENSTÄNDIG SOZIAL-dann
leiste mal wirklich was:arbeite weniger!

FREIHEITLICH-kannst Du mit Freiheit wirklich was anfangen? Oder ist
Freiheit=Arbeit?

KAPITALISTISCH-Nur ein Narr produziert Dinge die keiner haben will/
bezahlen kann/mehr Zeit benötigen als sie Nutzen bringen

Du lebst Deine"persönliche Freiheit"lieber auf Kosten der Arbeitslosen
aus....?

Ich habe ebenfalls nichts gegen technischen Fortschritt(wünsche mir schon lange einen Replikator und ein Holo-Zimmer ),
aber welcher Mensch
hat heute noch die Zeit sich um wirkliche Innovationen zu kümmern,
wo sich alles nur um schnelles Geld dreht?

Übrigens hatten BEIDE Gesellschaftsordnungen bisher nichts als Arbeit
im Sinn um ihr Volk zu steuern(mit mehr oder weniger Erfolg).

P.S.:Kann mich nur noch an Regentagen melden(habe Sommerpause)!

@alter mann
mein lieber, hast mir mal wieder aus dor seele gesprochen.
und bezüglich der sommerpause möcht isch dir besonders beipflichten.
es macht sowieso schlecht sinn in 'nem forum auf bessere zeiten zu hoffen, wo rassist/inn/en und frauenfeinde sich gute nacht sagen. der wert ist halt 'n weisser bzw. weissafrikanischer protestantisch denkender (arbeitsethos) mann.
c u in hell, mausi ;]

hier habe ich noch etwas Originelles gefunden

Na also,es geht doch!

Sicher kann er das. Doch bei allem Idealismus darf man nicht vergessen, an das liebe Geld zu denken.

Denke bitte dran, was Geld eigendlich ist, du kannst es bei Marx nachlesen. Sinngemäß: Geld ist der Gegenwert für geleistete Arbeit. Dieses kann ich als Gegenwert für die geleistete Arbeit anderer, die ich konsumieren möchte, eintauschen. Leider wird das in Deutschland immer mehr vergessen. Statt dessen macht sich die Einstellung breit: "Geld ist eine Leistung, auf die man Anspruch hat, damit mein Leben menschenwürdig wird".

Du und ich und viele im Forum gehen arbeiten. Dafür verdienen wir Geld. Nicht alles bekommen wir in die Hand, ein Teil davon wird zu den allseits beliebten Lohnnebenkosten.
Ich habe auch überhaupt kein Problem damit, dass mit einem Teil dieser Nebenkosten denjenigen helfend unter die Arme gegriffen wird, die unverschuldet in Not geraten sind und gern wieder selbst für ihren Lebensunterhalt arbeiten würden.
Doch ich habe gewaltige Probleme damit, dass es auch möglich ist, sich hartnäckig einer Arbeit zu verweigern und dass der Anspruch auf Stütze trotzdem weiter besteht. Diese Leute leben auf Kosten auch meiner Arbeit!!!

Lea, du weißt doch, dass die Menschen vernünftig denken, das Thema hatten wir doch schon einmal. Der Alte Mann dnkt ja auch vernünftig. Es wäre unvernünftig, für das gleiche Geld oder weniger Geld einer Arbeit nachzugehen und damit seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

@socialist
Und deshalb sage ich, Hartz IV, das Ihr standhaft bekämpfen wollt, war bitter nötig und es wird noch HartzV und Hartz VI nötig werden! Und ich hoffe, dass diese Reformen so gestaltet werden, dass es gezielt die Arbeitsunwilligen trifft!
Im Übrigen würde ich diese Aussage gern wieder zurückziehen, wenn du mir andere wirksame Möglichkeiten nennen könntest, Leute wie den den Alten Mann zu einer ernsthaften Suche nach einem Arbeitsplatz zu überreden. Das wird nur mit Geld bzw dessen Entzug gehen.

Und ich wiederhole an dieser Stelle gerne meinen Standpunkt ein weiteres Mal: Es fehlen uns in Deutschland Menschen, denen es wirklich dreckig geht. Es muss nur sicher gestellt werden, dass es die Richtigen trifft.

@pfiffikus

Hätte man nicht besser schreiben können!

Machen wir weiter!

Kürzlich las ich im SPIEGEL. Warum nicht das britische Modell übernehmen? Dort machen sich die Arbeitsamtmitarbeiter die Mühe und ergründen in einem längeren Einzelgespräch, was der Arbeitslose kann bzw. können müsste. (Offensichtlich so ähnlich, wie es bei no-limits geschieht.)
Das Arbeitsamt subventioniert für diejenigen, die arbeitsfähig sind, einen zum Arbeitslosen passenden tariflichen Job im ersten Arbeitsmarkt und bietet ihm diesen an. Sollte er den Job ablehnen, dann gibt es kein welfare mehr. So einfach ist das.
Für die Subvention des Jobs wird weniger Geld benötigt, als für die dirkte Hilfe an den Arbeitslosen. Der Staat profitiert.
Die Arbeitslosigkeit ist auf ein Minimum gesenkt. Die ehemaligen Arbeitslosen profitieren ebenfalls.

Nebeneffekt: Man ist froh über polnische Einwanderer, die Kellner- und Agrarjobs übernehmen "Wir brauchen diese Leute!".

Träumen wir in Deutschland nicht von solchen Zuständen? Ich bin gespannt, wie lange der Alte Mann sein Leben so wie bisher weiterleben würde?