Danke, dass du das Problem so klar verdeutlicht hast.
Ein System aus Menschen, welches nicht in der Lage ist ihr eigenes Überleben zu sichern, obwohl
die Möglichkeiten vorhanden wären, würde ich auch als passiv bezeichnen. Da hilft nur Aktivität im Sinne von
Arbeit. Wird versäumt diese Tugend dem Nachwuchs zu vermitteln, ist die Gruppe unweigerlich vom Aussterben bedroht.
Da die Deutschen besonders Tugendhaft im Sinne von Arbeit sind, stehen wir vor dem Problem, daß jeder viel Arbeiten möchte, obwohl offensichtlich nicht mehr genügend Arbeit für Alle vorhanden ist. Statt nun nach neuen Tugenden (lebenswerte Aktivitäten) zu suchen und diese dem Nachwuchs
zusätzlich zu vermitteln, schießen Einrichtungen wie Pilze aus dem Boden, welche Arbeit erfinden, b.z.w.Arbeitswilligkeit überprüfen.
Wer soll diese Einrichtungen auf Dauer bezahlen, und wo ist der Sinn, wenn Arbeit zu einer Art Ersatzreligion verkommt?
Sigmund Freud, oder Karl Marx würde heute wohl von einer kollektiven Zwangsneurose sprechen.
Die Annahme dass:
Arbeit=Aktivität=Sinn, und
keine Arbeit=Passivität=Unsinn ist, ist ein gutes Beispiel dafür wie die Art der Problemlösung zum eigentlichen Problem werden kann.
Siehe auch hier:
http://www.gedanken.de/beitraege/pferd
Barbara, die Tatsache, dass du momentan Arbeit hast, löst das Problem für dich nicht zwangsläufig, es verschiebt sich nur nach hinten, oder auf Andere. (Bitte nicht als Vorwurf verstehen.)