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Plaudereien im Dunstkreis von Untermhaus
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 Betreff des Beitrags: Theater pleite???
BeitragVerfasst: Di 26.Okt 2010 12:11 
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Altenburg (dpa/th) - Die Finanzierung des Theaters Altenburg-Gera
soll nur noch bis Mitte Dezember gesichert sein. Wenn keine «Hilfe
von außen» komme, drohe eine Insolvenz, sagte der Vorsitzende des
Aufsichtsrates, Altenburgs Oberbürgermeister Michael Wolf (SPD), am
Montag. Bis Juli 2011 sei mit einem Defizit von etwa 1,6 Millionen
Euro zu rechnen. Insgesamt müsste bis Ende nächstem Jahres ein
Defizit von 1,85 Millionen Euro geschlossen werden, um den
Fortbestand des einzigen Thüringer Fünf-Sparten-Hauses zu sichern.

Bis zur nächsten Sitzung des Aufsichtsrates am 8. November sollen
mehrere Szenarien durchgespielt werden, wie eine Zahlungsunfähigkeit
des Hauses verhindert und wie sinnvoll gespart werden kann. Ein
entsprechendes Konzept soll dem Land vorgelegt werden. Die
Einsparungen würden zunächst aber nicht so weit gehen, dass
beispielsweise geplante Premieren gestrichen werden, hieß es. Das
Theater gilt als strukturell unterfinanziert und zehrte bisher von
seinen Rücklagen, die eigentlich noch bis Ende 2012 reichen sollten.
Land und Kommunen haben bereits Zahlungen vorgezogen, um Zeit für
neue Konzepte zu schaffen.


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BeitragVerfasst: Mi 27.Okt 2010 21:28 
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Vielleicht verzichtet clarino auf einen Teil seiner üppigen Rente, um seinen notleidenden Kollegen im bevorstehenden Winter ein geheiztes Zimmer zu ermöglichen?


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BeitragVerfasst: Mi 27.Okt 2010 22:58 
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nix gibts - ich bekomme jetzt meine Rente vom Staat und wenn der Pleite geht komm ich in diesem Winter zu euch, mich aufwährmen.

Getreu meinem Lebensmotto: "Wo ich einmal gespiel habe, spielt heute keiner mehr"
Mit drei Theatern ist dies bei mir schon passiert.
Ist das nun das Gesetz der Zufälle oder bin ich daran Schuld ?
Mir wird schon ganz anders.

Keine Angst, wie bei einigen anderen Institutionen bekommt das Theater eine Spritze und dann wirds schon wieder an Krücken laufen.


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BeitragVerfasst: Do 28.Okt 2010 11:18 
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irgenwie laufen doch auch bald die Fördermittel vom Land aus.

Wir sind bekennende Theathergänger mit Premiereanrecht seid 1992.
Leider musste ich wieder einmal bei dem Stück "Dido und Aeneas" feststellen, dass seit geraumer Zeit im Bereich Oper und Operette nicht das angeboten wird, wass die Theatherbesucher gern sehen würden, sondern hier scheint es wohl wichtiger zu sein, dass sich die Regiesseure mit neumodischen Kram in alten Klassikern austoben können. Jedenfalls war bei der Premiere das Theater so leer wie noch nie erlebt. Und ganz ehrlich, es gab keine Pause in dem Stück sonst wäre ich da schon gegangen.

Dagegen das Ballett und das Schauspiel sind erste Sahne. Die zwei Sparten haben echt hohes Niveau in letzer Zeit geboten.

Nun mein Fazit ist, wir haben Theater mit allen Sparten, da kann weder Weimar noch sonst wer mithalten. Es wäre schade wenn das nicht erhalten bliebe. Was nutzt uns ein Otto Dix Kunsthaus, wenn das Theater kaputt geht? Damit geht der Plan des Kulturviertels sowieso nicht auf. Die Stadt ist Pleite und sollte nicht neue riskante Projekte anschieben ohne Perspektive sondern alte trationsträchtige wie das Theater retten. Schon in den letzten Jahren hat die Stadt riesige Beträge ins Theater zuschustern müssen.


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BeitragVerfasst: Do 28.Okt 2010 11:38 
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Gera finanziert das Theater ja aber nicht allein! Da haben Land, Greiz und Altenburg auch noch zu mit zu finanzieren; ist ja eine Gesellschaft! Jetzt schießt mal nicht jeden Geldmangel ins Tor gegen das Kunsthaus. Das Eine hat mit dem Anderen wenig zu tun.

Dido und Aneas ist von der Kritik übrigens in den allerhöchsten Tönen gelobt und auf eine Stufe mit den führenden deutschen Theaterhäusern gehoben worden.


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BeitragVerfasst: Di 09.Nov 2010 19:06 
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Durch zwei Zuwendungen vom Land Thüringen in Höhe von jeweils 850.000 Euro wird die drohende Zahlungsunfähigkeit von Theater & Philharmonie Thüringen abgewendet. Ein kaufmännischer Direktor wird im Frühjahr bestellt.

Fraglich ist auch die Zukunft der Altenburger Prinzenraubfestspiele und von Alles Theater. Schade, aber Hauptsache die Häuser bleiben uns erhalten. Monatsaufgabe Dezember und Januar: mindestens 1 x ins Theater gehen; für jeden Geschmack wird derzeit etwas geboten!


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BeitragVerfasst: Di 09.Nov 2010 19:35 
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kati hat geschrieben:
... Hauptsache die Häuser bleiben uns erhalten. Monatsaufgabe Dezember und Januar: mindestens 1 x ins Theater gehen; für jeden Geschmack wird derzeit etwas geboten!


Genau die breite Werbung dafür vermisse ich derzeit leider!


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BeitragVerfasst: Di 09.Nov 2010 23:21 
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kati hat geschrieben:
mindestens 1 x ins Theater gehen; für jeden Geschmack wird derzeit etwas geboten!


was gibts da so pro std.? :lol: ahnee, geht ja nicht

was heißt "für jeden geschmack"?


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BeitragVerfasst: Mi 10.Nov 2010 7:59 
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kati hat geschrieben:
Schade, aber Hauptsache die Häuser bleiben uns erhalten.

Eine ähnliche Einstellung hatte auch der ehemaliige OB Ralf Rauch. Ihm war das Ensemble auch weniger wichtig.


Pfiffikus,
der am kommenden Donnerstag wieder mal ins Theater gehen wird


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BeitragVerfasst: Mi 10.Nov 2010 21:40 
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...und den Stammtisch schnöde im Stich lässt.


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BeitragVerfasst: Do 11.Nov 2010 0:44 
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Ich orakel mal (ungefragt):

In ein paar Jahren werden wir uns eingestehen müssen, dass die regionale Bevölkerungsstruktur und Wirtschaftskraft nicht mehr für die gewohnten Einkünfte im Haushalt sorgen werden können. Die Finanzspritzen... äh, Zuschüsse vom Land und Bund werden adäquat sinken - erleben wir ja grad schon mit dem aktuellen Haushalt.
Das Theater in der aktuellen Form wird da nicht zu halten sein, auch das werden wir uns irgendwann eingestehen müssen, die aktuellen Besucherzahlen sprechen ja schon Bände. Ob aus dem Kunsthaus was wird steht ja jetzt schon in den Sternen, die restlichen Museen krepeln auch am Minimum, Bibliotheken werden der Reihe nach jetzt schon zugemacht und zurückgebaut.
Es geht halt bergab mit Gera, es traut sich nur noch keiner das öffentlich einzugestehen. ;)


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BeitragVerfasst: Do 11.Nov 2010 0:55 
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nanana ! :wink: niemand hat vor, eine bibliothek zu schließen (ulbrichts dingens mal bisselumgetextet) wurde schon zweimal dementiert :lol: (aber ich wette mit, dass die geschlossen werden)

tja, da scheinen sich diese dollen abos oder was die wohnungsgesellschaft für neumieter von größeren wohnungen so raushauen, nix zu nützen :lol:


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BeitragVerfasst: Do 11.Nov 2010 11:25 

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damit man das Theater weiterhin ausgelasten kann, schlage ich vor, daß es noch für andere Veranstaltungen genutzt wird.

Gruß phoenix66, der das aus der Vergangenheit kennt.


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BeitragVerfasst: Do 11.Nov 2010 13:05 
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Ins Foyer kann man z.B. eine Bibliothek integrieren ... :D

Was immer man an Veranstaltungen/Kultur aber noch in das Haus bringt, muss man jedenfalls woanders abziehen, das verlagert also nur das Problem. Das für 30(?) Mio € sanierte Gebäude könnte dann natürlich etwas länger in Betrieb bleiben, das ist wahr.
Der Kulturetat der Bevölkerung ist halt begrenzt.


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BeitragVerfasst: Do 11.Nov 2010 14:49 

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eigentlich habe ich gar keinen. :lol:

Gruß phoenix66


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BeitragVerfasst: Do 11.Nov 2010 15:46 
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phoenix66 hat geschrieben:
eigentlich habe ich gar keinen. :lol:

Macht nix, die Stadt ja auch nicht ... :D

Ich versteh immer nicht was es bei groesseren Organisationen (Firmen, Organisationen, Kommunen, Staaten) immer fuer Probleme gibt sich an eine nichtmehrsoguenstige Finanzlage anzupassen. Wenn weniger Geld rein kommt ist es doch das natuerlichste, dass man weniger ausgibt. Das wird von jedem frischgebackenen Arbeitslosen verlangt dass der sich entsprechend einschraenkt. Selbst das Auto kriegt er noch zwangsweise weggenommen (sprich ihm werden die Leistungen gekuerzt), wenn es nach Ansicht des Amts "nicht angemessen" ist, auch wenn derjenige weder raucht noch säuft und die Kiste schon seit Jahren in Betrieb ist und selten gefahren wird.
Aber nein, in den öffentlichen Organen verschliesst man lieber die Augen und macht weiter wie bisher, bis der Karren vor die Wand rennt. Dann wird, anstatt die richtigen (unangenehmen) Konsequenzen zu ziehen, herumgehackt, irgendein Schuldiger gesucht den man dem Volk zum Fraß vorwerfen kann und anstatt sich gesundzuschrumpfen (und das der Öffentlichkeit auch mit richtigen und ungelogenen Argumenten verklickert) wird irgendwie solange gemauschelt und herumgelogen bis alles noch viel schneller den Bach runtergeht weil gar nichts mehr zu retten ist.
Wenn ich privat so arbeiten würde wär ich zweimal jährlich insolvent.


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BeitragVerfasst: Do 11.Nov 2010 18:24 
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kati hat geschrieben:
...Fraglich ist auch die Zukunft der Altenburger Prinzenraubfestspiele und von Alles Theater...


die nahe zukunft ist wohl nicht mehr fraglich. laut lokalpresse entfällt "alles theater" im jahre 2011. zum trost: wir haben ja trotzdem alles theater in unserer stadt, wenn man auf die aktuelle haushaltsmisere in verbindung mit kunsthaus und schulen, das theater usw. schielt... :wink:


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BeitragVerfasst: Do 18.Nov 2010 15:18 
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Theater&Philharmonie Thüringen


Sehr geehrte Damen und Herren,

folgend ein Beitrag von Matthias Oldag, Generalintendant von Theater&Philharmonie Thüringen,

zur durch das Interview mit Erfurts Intendant Guy Montavon in der “Thüringer Allgemeinen” vom 17. November 2010 ausgelösten Debatte.



Mit freundlichem Gruß

Evelyn Böhme-Pock

Pressereferentin

Theaterplatz 1

07548 Gera

Telefon: 0365 / 8279 -206

Fax: 0365 / 8279 –225

E-mail: presse@tpthueringen.de

www.tpthueringen.de









Was ist ein großes Theater?



Gestern lese ich in der TA ein Interview. Es geht darin auch um große und kleine Theater in Thüringen.

Wie misst man eigentlich die „Größe“ eines Theaters? An den Zuschauerzahlen? An der Anzahl der Beschäftigten? Der Größe des Orchesters? An der Anzahl der Vorstellungen? An den Einnahmen? Oder an der Höhe der Zuschüsse? Gar an der künstlerischen Kraft? Vielleicht an seiner Bedeutung in der Region? An der Strahlkraft ins Land?

Oder in welcher Stadt es steht?

Und ab welcher Größe steht es dann zur Disposition? Ab wann ist es Sparmasse? Ab wann kann man sich den Kuchen teilen?

Einige dieser Kriterien sind bezifferbar - andere sind schwer zu vergleichen. Wie misst man den künstlerischen Erfolg eines Hauses? Wie wichtig ist ein Theater? Wie wichtig ist ein Fallschirm? Erst wenn man ihn nicht hat, merkt man es.



Unser Theater in Gera und Altenburg schafft mit etwa 300 Mitarbeitern um die 1000 Vorstellungen im Jahr – kleine und große. Wir haben jedes Jahr fast 180.000 Zuschauer, manchmal sogar mehr.

In allen Sparten leistet dieses Theater viel. Traditionell natürlich im Ballett, wo es Jahr für Jahr Uraufführungen namhafter Choreografen zu erleben gibt. Das Schauspiel unter Amina Gusner erarbeitet sich Stück für Stück Terrain zurück. Das Musiktheater konnte seinen Ruf als entdeckungsfreudige Sparte mit hoher Qualität ausbauen und besonders durch die Arbeit des neuen GMD Howard Arman gelang sowohl in der Oper als auch im Konzert ein Qualitätssprung. Nicht zuletzt gibt es noch ein aktives Puppentheater und eine innovative Jugendarbeit durch die TheaterFabrik.



Sind wir ein großes Theater? Womit vergleicht man sich? Gibt es in Thüringen überhaupt ein „großes“ Theater? Erfurt? Die Zahlen sprechen für sich. Aber müssen wir überhaupt eins haben? Es hätte vielleicht eins geben können mit Erfurt und Weimar in der Mitte. Ansonsten ist das Große an der Thüringer Theaterlandschaft eben die Vielfalt. Es kommt darauf an, diese als das Besondere Thüringens zu erkennen, es auf hohem Niveau zu halten, zu investieren und in geeigneter Weise natürlich auch zu vermarkten.

Wir sind ein kleinteiliges Land, das hat schon immer den Charme dieser Region ausgemacht. Wieso also nicht Zusammenarbeit? Wieso nicht wenigstens ein gemeinsames Internetportal, wieso nicht gemeinsames Marketing, wieso nicht gemeinsame Werkstätten, vielleicht sogar gemeinsam koordinierte Spielpläne. Die Entfernungen sind es nicht, es sind die Grenzen, die wir uns selber ziehen. Die Kulturlandschaft hier sollte nicht lokal gedacht werden, sie muss als Thüringer Kulturprodukt, als Thüringer Spezialität behandelt werden. Alles andere führt über kurz oder lang in den Ruin der Ränder.



Thüringen hat als Land seine reiche Kulturlandschaft, seine Museen, Orchester, Theater, Schlösser und Parks selbst geschaffen und schließlich immer durch die Jahrhunderte tragen können. Warum soll das jetzt auf einmal nicht mehr möglich sein?



Lassen wir also die Kirche im Dorf. Verfallen wir nicht in Kannibalismus, sondern suchen wir gemeinsam mit der Landesregierung nach Lösungen. Ich bin sicher, es gibt sie, denn die Thüringer wollen Ihre Theater und Ihre Orchester nach wie vor. Sie zeigen es allabendlich an der Kasse.



Matthias Oldag



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BeitragVerfasst: Fr 26.Nov 2010 16:13 
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aber eine küchenschlacht ist noch drin (siehe "neues gera") :wink:

unser stammi-klarinettist...hat ja unarten...tztzt... :shock:

:lol:


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BeitragVerfasst: Fr 26.Nov 2010 20:05 
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strubbelmiez_1975 hat geschrieben:
unser stammi-klarinettist...hat ja unarten...tztzt... :shock:

Ja der Klarinettist im Besonderen, doch auch die Bläser im Allgemeinen, die haben schon einen ganz eigentümlichen Dienst.

Kürzlich - ich berichtete ja hier davon - war ich doch vor dem Stammi noch in der Bühne am Park. An der Treppe hing dieses Schild, welches ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte:

Bild


Pfiffikus,
der noch heraus bekommen wird, was da oben für eine Frau F. ist


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BeitragVerfasst: Mi 08.Dez 2010 11:53 
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Gera/Altenburg. Der Fraktionsvorsitzende der FDP im Altenburger Kreistag, Karsten Schalla, hat gestern im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung der Theater und Philharmonie Thüringen GmbH sein Aufsichtsratsmandat niedergelegt.

Schalla reagiert damit auf die im Aufsichtsrat gefassten Beschlüsse: "Dem Intendanten, Herrn Professor Matthias Oldag, ist mit großer Mehrheit das Vertrauen ausgesprochen worden – die von der FDP im Kreistag initiierte und anschließend beschlossene Empfehlung zur Ausschreibung eines neuen Intendanten ist mit der selben großen Mehrheit abgelehnt worden.
Diesen Weg werde ich nicht mitgehen ...
... Nach meinem Verständnis verstösst der Aufsichtsrat mit den gestern getroffenen Entscheidungen gegen seine gesetzlichen Pflichten - von daher sehe ich keine andere Möglichkeit, als das Gremium mit sofortiger Wirkung zu verlassen."

In der offiziellen Pressemitteilung des FDP-Kreisverbandes ABG Land folgt dann noch allerlei parteipolitisches Gedöns, auf das so ein Schritt heute nun einmal leider nicht mehr verzichten kann.

Fakt ist, dass Schalla dem Intendanten die Hauptschuld an der aktuellen Misere zuschreibt und dies von den anderen Aufsichtsräten offensichtlich "mit großer Mehrheit" anders gesehen wird.

Mangels Einsicht in Zahlen und Abläufe werde ich mir an dieser Stelle ein Statement pro oder contra Oldag bzw. pro oder contra Schalla verkneifen.

Wer wirklich recht hat(te), werden wir erst erfahren, wenn wir wissen, wie es mit dem Theater weitergeht ...


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BeitragVerfasst: Mi 08.Dez 2010 22:45 
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James T. Kirk hat geschrieben:
Wer wirklich recht hat(te), werden wir erst erfahren, wenn wir wissen, wie es mit dem Theater weitergeht ...

da der Intendant die Karre nun selbst aus den Dreck ziehen soll oder muß, gibt es nun die ersten angezeigten Maßnahmen.
Ab ersten Januar werden erst einmal ein paar Schilder vor dem Personaleingang aufgestellt, die die Zutrittsberechtigten benennen.
Wenn dies zu spürbarer Finanzverbesserung führen sollte gibt es nochmals Zusatzschilder, welche den Personalbestand wieder auf eine spielfähige Größe bringen könnte.
Wäre doch gelacht wenn damit nicht das Theater zu retten ist.

Es gab aber schon berechtigte Beschwerden von Theatermitarbeitern, die sich nicht in die Gruppe der Zurittsberechtigten einordnen lassen wollen.

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BeitragVerfasst: Mi 15.Dez 2010 14:24 
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Silvana Schröder wird neue Ballettdirektorin

Ballettdirektorin und Chefchoreografin von Theater&Philharmonie Thüringen wird mit Spielzeitbeginn 2011/12 Silvana Schröder. Allein künstlerische Gründe waren für diese Entscheidung von Generalintendant Matthias Oldag, der sich von Ballettdirektor Ivaylo Iliev trennt, ausschlaggebend. Silvana Schröder wird in der kommenden Saison zwei große Tanzabende mit dem ThüringenBallett erarbeiten.
Eine Reduktion des 24-köpfigen ThüringenBalletts ist nicht vorgesehen. Sowohl die Stellen der zum Spielzeitende gekündigten Tänzer als auch die der Trainingsmeister werden wieder besetzt.
Für Silvana Schröder, die ihre Tanzausbildung an der Palucca Schule Dresden erhalten hat, u.a. bei Gret Palucca, Hanne Wandtke und Karin Sandner, bedeutet das eine Heimkehr; denn 1987 hatte sie ihre Laufbahn als Solistin im Ballettensemble der Bühnen der Stadt Gera begonnen. An der Hochschule für Schauspielkunst und Regie „Ernst Busch“ in Berlin absolvierte sie ein Choreografie-Studium. 1991 wechselte sie ins Ballett der Oper Leipzig unter Leitung von Prof. Uwe Scholz. 1995 kehrte sie aus eigenem Entschluss als Solistin in die Ballettcompagnie des Theaters Altenburg-Gera zurück. 2000 bis 2003 war sie Ballettdirektorin und Chefchoreografin des Theaters Altenburg-Gera.
Als Choreografin arbeitete sie auch mit ihrem Bruder Mario Schröder sehr erfolgreich zusammen, so z.B. bei SMALL TALK (1996), WOLFSKINDER (1998), SCHLIESSE DEINE LI(E)DER (2000 und 2007) und bei der Umsetzung von Chuck Palahniuks Roman Fight Club in einer abendfüllenden Produktion für das Dortmunder und später für das Kieler Ballett (2003/ 2005). Als Choreografin arbeitete sie mehrfach mit dem Ballett Kiel u. a. WESENDONK LIEDER und war mit zahlreichen Choreografien für die jährlichen Tanzabende Phase und Dance_ Art präsent.


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 Betreff des Beitrags: Hier das Neueste dazu
BeitragVerfasst: Mi 15.Dez 2010 18:37 
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Gera/Erfurt (dpa/th) - Die Landesregierung hat die Rettung des in
Schieflage geratenen Theaters Altenburg-Gera zur Hälfte durch den
Verkauf eines Gemäldes finanziert. Die Klassik Stiftung Weimar habe
im Mai «Die Madonna mit dem Heiligen Bruno» von Jusepe di Ribera für
zwei Millionen Euro an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz in
Berlin veräußert, berichtete die «Osterländer Volkszeitung»
(Mittwoch-Ausgabe) und berief sich dabei auf das Kultusministerium.
Davon flossen jetzt 488 000 Euro in den Rettungsschirm für das
Theater. Es erhält wegen eines Defizits von 1,8 Millionen Euro eine
Finanzspritze des Landes von rund einer Million Euro.

«Kultur rettet Kultur», zeigte sich Ministeriumssprecher Gerd
Schwinger über das gute Werk des Heiligen Bruno erfreut, der im 11.
Jahrhundert den Kartäuserorden gründete. Mit dem Verkauf werde jedoch
kein Tafelsilber verscherbelt, um den Haushalt zu sanieren, erklärte
Schwinger. Schon seit 2003 suchte die Klassik Stiftung nach einem
Käufer für das Bild, das ursprünglich zum Eigentum der Thüringer
Großherzöge von Sachsen-Weimar und Eisenach gehörte. Veräußern darf
sie zudem nur, was nicht zum Kernbereich gehört wie Zeichnungen
Goethes. Das Gemälde stammt jedoch aus der Barockzeit.

Zur Auflage machte die Stiftung, dass der Heilige Bruno nur in
einer öffentlich zugänglichen Sammlung innerhalb Deutschlands hängen
darf. Die erste Million des Kaufpreises wurde bereits überwiesen, die
zweite Rate folgt bis Ende März 2011. Laut Kultusministerium werden
mit dem Geld außerdem die Landeszentrale für politische Bildung mit


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 Betreff des Beitrags: Re: Theater pleite???
BeitragVerfasst: Mo 11.Apr 2011 12:06 
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Alles halb so schlimm???? :)irre
Diese pm kam gerade. Das heißt ja wohl, dass doch keine 1,8 mio gefehlt haben. Zuviel Sturm im Wasserglas oder was ist hier los???


Generalintendant Matthias Oldag hat heute dem Aufsichtsrat den Bericht über die wirtschaftliche Entwicklung des Theaters im 1. Quartal 2011 vorgelegt. Diesem Bericht zufolge hat das Theater zum 31.3.11 noch einen realen Bestand an liquiden Mitteln von über 300T€. Die Gesellschaft hat sich weiter konsolidiert. Der finanzielle Rettungsschirm des Freistaates wurde dabei nicht in Anspruch genommen. Auch der zusätzliche Beitrag der Stadt Gera, der aus dem Ausgleichsstock des Freistaates überwiesen worden ist, musste nicht angegriffen werden. Entgegen der Prognose ist bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt kein Defizit eingetreten und der schwierigen finanziellen Lage im Herbst 2010 konnte aus eigener Kraft begegnet werden.
„Ich bin sehr erleichtert über diese Entwicklung“ sagte Oldag „die Sparmaßnahmen greifen und unser Publikum ist uns treu geblieben. Besonders freut mich, dass wir aus eigener Kraft die notwendigen Mittel zur Konsolidierung erwirtschaften konnten und das zusätzlich bereitgestellte Geld des Freistaates nicht einsetzen mussten.“
Auch für die nächste Spielzeit hofft man auf ein gutes künstlerisches und wirtschaftliches Ergebnis. Am 13.4. wird die Spielzeit 2011/12 in einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt.


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