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 Betreff des Beitrags: Unser Bürgerkraftwerk
BeitragVerfasst: So 05.Jun 2011 12:06 
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Die EGG-Gera plant, in Tinz einen Solarpark zu errichten. Zur Finanzierung las ich einen recht neuen Gedanken:
Zitat:
Die Investition hat die Energieversorgung als Bürgerkraftwerk geplant. Für dieses Vorhaben sollen sich Bürger zu einer Genossenschaft zusammenschließen und mit den Anteilen von bis zu 5.000 EUR pro Mitglied soll der Solarpark finanziert werden.

Quelle

Welche Resonanz ist zu erwarten? Wer würde sich denn mit eigenem Geld an diesem Kraftwerk beteiligen wollen?



Pfiffikus,
der schon grübelt


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 Betreff des Beitrags: Re: Unser Bürgerkraftwerk
BeitragVerfasst: So 05.Jun 2011 21:40 
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Ich hab den Solar-Rotz mal durchgerechnet.
Brauchbare Module halten genau solange, dass sich eine Anlage (Module, Elektronik) in ihrer Lebenszeit mal eben refinanziert. Da darf aber auch 20 Jahre nichts dazwischenkommen, von wegen Einspeisevergütungsänderung, Blitzschlag, Diebstahl, übermäßige Alterung usw. Die Modulpreise entwickeln sich lustigerweise immer genau so nach unten, dass das mit der geringer werdenden Einspeisevergütung mithält - was meinen Verdacht erhärtet, dass man mit den Preisen immer noch abgezockt wird. Bezahlbar sind eh nur die staatlich subventionierten chinesischen Module.
Dumm ist noch, dass man den Modulen nicht ansieht ob sie auch 20 Jahre lang halten, wenn da nach 10 Jahren Wasser unters Glas kriecht wars das. Sind schon einige Betreiber auf die Nase gefallen. 20 Jahr Garantie nutzen auch nichts, wenn der China-Händler nach 10 Jahren pleite ist.
Wenn ich mir dann noch die Pläne der Regierung so angucke, weiss ich, dass es keine 20jährige Planungssicherheit gibt.
Nee, für mich keine Investition in Solarenergie, solange das Geschäftsmodell dermaßen unsicher ist und Rendite erzielt werden soll. Ohne heftige Subventionen ist mit der herkömmlichen Installationstechnik (1m² Panel auf 1m² Sonnenfläche) kaum bzw. mir zu unsicher Geld zu machen, und nach den 20 Jahren ist die Technik nix mehr wert weil technisch überholt oder verbraucht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Unser Bürgerkraftwerk
BeitragVerfasst: So 05.Jun 2011 22:41 
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Hallo Lazi,

Lazarus hat geschrieben:
Dumm ist noch, dass man den Modulen nicht ansieht ob sie auch 20 Jahre lang halten, wenn da nach 10 Jahren Wasser unters Glas kriecht wars das. Sind schon einige Betreiber auf die Nase gefallen. 20 Jahr Garantie nutzen auch nichts, wenn der China-Händler nach 10 Jahren pleite ist.

Da ist etwas dran.
Mir ist ein Fall bekannt, dass die Vertreter jemandem die Bude einrannten und ihm eine Photovoltaikanlage für seinDach verkaufen wollten. Er lehnte zwar selber ab, doch er war bereit, seine Dachfläche (Zig sonnige Quadratmeter in sonniger Südneigung) an den Vertreter oder sonstwen zu vermieten. Selber investieren wollten sie aber nicht. Sie wollten nur verkaufen.


Lazarus hat geschrieben:
Wenn ich mir dann noch die Pläne der Regierung so angucke, weiss ich, dass es keine 20jährige Planungssicherheit gibt.

Dieser Artikel beschreibt, weshalb künftig keine neuen Anlagen dazu kommen sollen. Die Planer in Gera wollen sich nicht umsonst beeilen und noch vor September bauen. Und Die Anlage vom Kübelböck dürfte weiterhin rentabel bleiben.

Andererseits ist dieser Artikel noch aus dem Herbst 2010. Wie wir alle wissen, hat die Regierung in der Zwischenzeit eine Piruette gemacht und ich weiß nicht, wie opportun dieses Gesetz inzwischen ist und wie opportun es angesichts bevorstehender Wahlen im Jahre 2012 sein wird.
Es sind ja keine Bundesmilliarden, sondern Gelder aus unseren Energierechnungen, die hier als Subvention zugebuttert werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass da noch einmal etwas gedreht wird.


Pfiffikus,
der gespannt ist, welche Art von Kollektoren da zum Einsatz kommen soll


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 Betreff des Beitrags: Re: Unser Bürgerkraftwerk
BeitragVerfasst: So 05.Jun 2011 22:45 
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Was mir bei dieser Meldung spontan eingefallen ist:
Die EnergieGEWINNUNG ist das Eine, diese so gewonnene Energie muss dann aber auch zum Verbraucher (Haushalte, Betriebe etc.) geleitet werden. Ich kann mich erinnern, schon von diversen negativen Beispielen gehört zu haben. Es gab schon anderweitig Gemeinden, die sich so "störfrei" machen wollten: Aber - die Leitungen gehören dem jeweiligen Energiekonzern - und der weigert sich, "privaten" Energieerzeugern die Durchleitung zu gewähren. Tja, was dann ...?


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 Betreff des Beitrags: Re: Unser Bürgerkraftwerk
BeitragVerfasst: So 05.Jun 2011 23:07 
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Oberster Prügelknabe

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Barbara hat geschrieben:
Aber - die Leitungen gehören dem jeweiligen Energiekonzern - und der weigert sich, "privaten" Energieerzeugern die Durchleitung zu gewähren. Tja, was dann ...?

Das ist hier kaum zu befürchten. Erstens soll ja die EGG, also der regionale Energieversorger den Hut aufhaben. Der wird sich wohl nicht selber blockieren.

Andererseits geht es hier um Solarstrom. Diesen hat der lokale Energieversorger gemäß Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien zum subventionierten Preis abzukaufen. Abkaufen muss er selbst dann, wenn die Leitungen mit solchem Strom verstopft sind und Strom ans Ausland verschenkt werden muss.


Aber "störfrei" kann Gera durch solche Anlagen nicht werden.


Pfiffikus,
der auch weiterhin wie jetzt Beiträge verfassen möchte, wenn es draußen dunkel ist


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 Betreff des Beitrags: Re: Unser Bürgerkraftwerk
BeitragVerfasst: Mo 06.Jun 2011 11:27 
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pfiffikus hat geschrieben:
Wie wir alle wissen, hat die Regierung in der Zwischenzeit eine Piruette gemacht [...]

Genau das ist für mich der Hauptgrund, keinen Cent irgendwo reinzustecken, wo die Regierung ihre Mauschelpfoten mit drin hat. Photovoltaik rechnet sich heute eigentlich nicht. Damit trotzdem gebaut wird, muss heftigst subventioniert werden. So oft, wie die Regierungen der letzten Jahre hier aber konzeptlos hin-und-her und zurückgerudert haben, kann man nicht 20 Jahre in die Zukunft planen. Vor 20 Jahren hatten wir ne Revolution, vor 10 Jahren ne Geldwerthalbierung - ich tu den Teufel und plane 20 Jahre im Voraus. :D
Lass denen einfallen, einfach die Vergütung herabzusetzen, schon ist die Bilanz im Eimer und ab dem Tag macht man dann nur noch Miese. Das kann schon 5 Jahre nach Inbetriebnahme sein - dann guckst Du 15 Jahre lang ohnmächtig zu wie's deine Kohle zersetzt.
Und das ist noch nicht alles.
Durch die aktuellen "Rettungs"maßnahmen für Banken und komplette Staaten wird der Euro abgewertet. Das ist durchaus gewollt, Europa liefert sich da gerade einen Wettbewerb mit den Amis um exportfähig zu bleiben. Die Chinesen machen das auch schon seit Jahren. Das wird zur Folge haben, dass auch die Energiepreise signifikant steigen werden - als Endverbraucher zahlt man dann halt vielleicht 50ct/kWh. Hand hoch, wer jetzt glaubt dass im gleichen Maße die Einspeisevergütung steigen wird ...
Die Rendite, die man mit seiner Anlage also erhalten wird, wird durch die Inflationsrate aufgefressen werden. Statt vielleicht anvisierten 8..10% kommen vielleicht am Ende magere 2% raus, was betriebswirtschaftlich ein Verlust ist. Da können durchaus die Wartungskosten - die ja mit der Inflation steigen - die Einnahmen auffressen.

Noch eine Überlegung: Wenn so eine Solaranlage sich so toll rechnen würde, würde die EGG selbst investieren. Mit einem "Bürgerkraftwerk" werden aber vor allem die aktuell sehr hohen Risiken auf den Bürger verteilt, die versprochenen Gewinne werden dank Inflation aber aufgefressen werden.

Es gibt durchaus Rahmenbedingungen, zu denen ich in so ein Projekt investieren würde:
  • Es muss technisch so innovativ sein, dass der Strom zum aktuellen normalen Preis verkauft werden kann. Also entweder ein Solarthermisches KW oder ein Paraboloid-KW. Das lässt die ganzen politischen Unwägbarkeiten außen vor, die Vergütung steigt dann auch mit der Inflation, welche also keinen Einfluss auf die Rendite mehr haben wird. Subventionen sind einfach Scheiße. ;)
  • Ich will da technisches Mitsprache- oder wenigstens Abstimmrecht haben. :D
  • Die Genossenschaftler müssen z.B. den Aufbau in Eigenarbeit übernehmen. Der Aufwand wird ihrem eingebrachten Konto angerechnet, bzw. sie erhalten eine andere Renditestufe.
  • Ich will da auch mehr als 5.000,- anlegen können, was soll die blöde Begrenzung.

Da das aber alles nicht so passieren wird, investiere ich das Geld lieber in mich selber, da weiß ich was am Ende bei rauskommt und hab volle Kontrolle. :D


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 Betreff des Beitrags: Re: Unser Bürgerkraftwerk
BeitragVerfasst: Mo 06.Jun 2011 12:16 
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Lazarus hat geschrieben:
Lass denen einfallen, einfach die Vergütung herabzusetzen, schon ist die Bilanz im Eimer und ab dem Tag macht man dann nur noch Miese. Das kann schon 5 Jahre nach Inbetriebnahme sein - dann guckst Du 15 Jahre lang ohnmächtig zu wie's deine Kohle zersetzt.

Das geht rechtlich nicht. Die Einspeisevergütung ist von Gesetzes wegen für die Inbetrieb genommene Anlage zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme festgeschrieben.

Lazarus hat geschrieben:
Die Rendite, die man mit seiner Anlage also erhalten wird, wird durch die Inflationsrate aufgefressen werden. Statt vielleicht anvisierten 8..10% kommen vielleicht am Ende magere 2% raus, was betriebswirtschaftlich ein Verlust ist. Da können durchaus die Wartungskosten - die ja mit der Inflation steigen - die Einnahmen auffressen.

Das ist in der Tat das einzige aber mit Abstand größte Risiko. Was 30 cent in 15 Jahren wert sind, kann heute kein Mensch vorhersagen.
Deshalb ist die einzige vernünftige Form der "Investition" in derartige Technologien die Vermietung geeigneter Flächen. Hier läßt man sich den Mietpreis dann auch bitte nicht periodisch (jährlich) auszahlen, sondern einmalig vorab. Ob der Investor dann mit meiner Dach- oder Freifläche glücklich wird, kann mir völlig egal sein.

Lazarus hat geschrieben:
... investiere ich das Geld lieber in mich selber, da weiß ich was am Ende bei rauskommt und hab volle Kontrolle. :D

Das haben der Alzheimer und seine Patienten auch immer behauptet ... :lol:


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 Betreff des Beitrags: Re: Unser Bürgerkraftwerk
BeitragVerfasst: Mo 06.Jun 2011 13:48 
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James T. Kirk hat geschrieben:
Das geht rechtlich nicht. Die Einspeisevergütung ist von Gesetzes wegen für die Inbetrieb genommene Anlage zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme festgeschrieben.

Solange die Vergütung durch entsprechende Einnahmen des Staates gedeckt wird, wird das natürlich gezahlt.
Kriegt der Staat die Hellasritis, bleibt ihm nichts anderes übrig als die Vergütung im Nachhinein zu begrenzen bzw. - wahrscheinlicher - Geld nachzudrucken, was die Inflation dann wieder beschleunigt und im Endeffekt aufs selbe rauskommt, siehe Punkt zwei.
Ich wage die Prognose, dass die Renditevorhersagen der EGG geschönt und erstunken und erlogen sind und nie und nimmer zutreffen werden. In 20 Jahren kram ich den Post dann hier nochmal vor. :)

Zitat:
Das haben der Alzheimer und seine Patienten auch immer behauptet ... :lol:

Wenn ich mal soweit bin ist mir mein Einkommen aber auch herzlich schnuppe. :D


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 Betreff des Beitrags: Re: Unser Bürgerkraftwerk
BeitragVerfasst: Do 23.Jun 2011 11:55 
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Tja, es wird wohl nix mit Bürgerkraftwerk. Das Objekt soll zwar mit Eilzugtempo durch geboxt werden, aber man wird wohl in dieser Zeit keine 5000 Genossenschafter finden.


Pfiffikus,
der staunt, dass die EGG das Geld für den Bau plötzlich auch alleine aufbringen kann, ohne dass Genossenschafter benötigt werden


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 Betreff des Beitrags: Re: Unser Bürgerkraftwerk
BeitragVerfasst: Fr 24.Jun 2011 11:00 
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Man kann ja erstmal versuchen, ein paar Dumme zu finden. Das nennt sich neudeutsch denglisch gemischt dann "Risikosplitting".


Sorry: RS-Fehler korrigiert :-)


Zuletzt geändert von James T. Kirk am Do 18.Aug 2011 13:24, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Unser Bürgerkraftwerk
BeitragVerfasst: Di 16.Aug 2011 23:17 
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Der vorhabenbezogene Bebauungsplan ist nun auch in Sack und Tüten. So steht es zumindestens im aktuellen Kommunalen Anzeiger.


Pfiffikus,
der nix mehr von Bürgerfinanzierung liest


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 Betreff des Beitrags: Re: Unser Bürgerkraftwerk
BeitragVerfasst: Di 06.Sep 2011 18:41 
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Gestern soll der Baustart für das Solarkraftwerk gewesen sein, lese ich gerade im Kommunalen Anzeiger. Hat sich offensichtlich ein wenig verzögert, denn seit 1. September gibt es neue, ungünstigere Einspeisevergütungen.


Pfiffikus,
der in diesem Artikel keine Gründe für die Verzögerungen entnehmen konnte


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 Betreff des Beitrags: Re: Unser Bürgerkraftwerk
BeitragVerfasst: Di 06.Sep 2011 20:58 
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pfiffikus hat geschrieben:
...denn seit 1. September gibt es neue, ungünstigere Einspeisevergütungen.
So wie ich das verstanden habe, muss zum Stichtag schon Energie eingespeisst werden, es muss also komplett stehen und betrieben werden. Also wären die alten Vergütungen sowieso nicht zu haben gewesen ...


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 Betreff des Beitrags: Re: Unser Bürgerkraftwerk
BeitragVerfasst: Di 06.Sep 2011 22:01 
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Oberster Prügelknabe

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Schau dir mal an, was die Optimisten von der CDU damals vor hatten:
http://www.cdu-fraktion-gera.de/?p=589
Musst dir im Prinzip nur den Schluss rein ziehen.


Pfiffikus,
der das so liest, als ob man damals davon ausging, heute schon am Netz zu sein


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 Betreff des Beitrags: Re: Unser Bürgerkraftwerk
BeitragVerfasst: Mi 07.Sep 2011 16:15 
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Die kannten wohl die eigene Stadtverwaltung nicht. :D

Das Interessante gerade an der Photovoltaik ist, dass damit Energieerzeugung dezentralisiert wird. Es bedarf also keiner großen Energiemonopolisten mehr, die uns Geld ohne Ende aus der Tasche ziehen um damit irgendwelche für mich uninteressanten Veranstaltungen zu sponsoren.
Anstatt also der EGG 5.000,- € in den Rachen zu schmeissen, damit die ein Kraftwerk hinsetzen, dessen Strom ich dann auch wieder kaufen muss, kann ich das Geld in 10 Stück 180Wp-Module investieren plus einen Wechselrichter und bin mein eigenes Kraftwerk. Meinen eigenen Bedarf hab ich damit dicke gedeckt und könnte überflüssiges noch verkaufen. Prognosen sagen voraus, dass in einer Handvoll (2..4) Jahren die Photovoltaik billiger kommt (Module werden absolut immer billiger) als gekaufter Strom (der wird absolut immer teurer), dann lohnt sich das auch ohne Abkaufzwang richtig.


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 Betreff des Beitrags: Re: Unser Bürgerkraftwerk
BeitragVerfasst: Mi 07.Sep 2011 19:12 
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Oberster Prügelknabe

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Hallo Lazi,

Lazarus hat geschrieben:
kann ich das Geld in 10 Stück 180Wp-Module investieren plus einen Wechselrichter und bin mein eigenes Kraftwerk. Meinen eigenen Bedarf hab ich damit dicke gedeckt und könnte überflüssiges noch verkaufen.

das geht natürlich nur tagsüber. Mutmaßlich vor allem im Sommer. Angebot und Nachfrage werden die Strompreise langfristig auch im Tagesverlauf schwanken lassen. Digitale Zähler, die das realisieren können, werden ja heute schon unter die Leute gebracht.

Für mich würde ich das nicht so unterschreiben. An gewöhnlichen Tagen des Winterhalbjahres bin ich auf Arbeit, während es hell ist. Zum Feierabend wird es dunkel. Dann pflege ich Licht und Computer einzuschalten sowie etwas zu heizen. Das würde nur mit Strom gehen, den ich (zu diesem Zeitpunkt teurer) einkaufen oder am Tage speichern müsste. Allenfalls einige Geräte wie Geschirrspüler und Waschmaschine könnten in Schwachlastzeiten eingeschaltet werden. Deren Anteil an unserer Stromrechnung hält sich aber sehr in Grenzen. In diesen Monaten hätte ich kaum einen wirtschaftlichen Vorteil von den Dingern.
Für mich wäre zusätzlich noch ein kleines Pumpspeicherkraftwerk erforderlich. Für Leute, die tagsüber zuhause sind, könnte sich dieses Modell eher rechnen.


Lazarus hat geschrieben:
Prognosen sagen voraus, dass in einer Handvoll (2..4) Jahren die Photovoltaik billiger kommt (Module werden absolut immer billiger) als gekaufter Strom (der wird absolut immer teurer), dann lohnt sich das auch ohne Abkaufzwang richtig.

Das ist natürlich richtig und wir fragen einfach, wie lange es bis dahin dauern wird.



Pfiffikus,
der einfach noch so lange mit dem Kauf solcher Anlagen warten wird


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 Betreff des Beitrags: Re: Unser Bürgerkraftwerk
BeitragVerfasst: So 23.Okt 2011 21:06 
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So, nun nimmt es Gestalt an - unser Bürgerkraftwerk.
Im Moment sieht es aus als will man einen neuen Heldenfriedhof für die Gefallenen der letzten Kriege erstellen.
Das sind aber erst einmal die Modulträger, welche wie Kriegsgräber ausschauen.
Das Material (Solarzellen und restliche Metallträger etc.) sind auch schon gebunkert.
Hoffentlich passt man gut darauf sonst fehlen in den nächsten Monaten ein paar Teile.
Ob es sich danach noch „Bürgerkraftwerk“ nennen wird glaube ich nicht so richtig.
Die Sache mit den „Anteilen“ ging doch voll daneben.
Ich glaube, das ist das Beste was man aus der unverkäuflichen Industriebrache machen konnte.

Für „Nichtwissende“ - auf dieser Fläche stand früher das Geraer Gaswerk.
Von 1923–73 war es zuständig für die Gasversorgung, danach wurde Gera an das Ferngasnetz angeschlossen.
In diesem Zeitraum und nach einer Explosion 1945 war durch die Industrieabfälle das Erdreich so stark kontaminiert,
dass eine ordentliche Bebauung nur mit hohen Kostenaufwand für die Sanierung einher gehen konnte.

So ist das Industriegebiet für Jahre hinaus überbaut, vielleicht auch eine Lösung.
Die Bauaktivitäten und die voraussichtliche Fertigstellung könnt ihr der Bautafel entnehmen.


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