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Plaudereien im Dunstkreis von Untermhaus
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 Betreff des Beitrags: Die Geraer Pechhütte
BeitragVerfasst: Di 22.Mai 2018 16:04 
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Verehrte Freunde der Geraer Historie,
nachstehendes Bild bekam ich dieser Tage in die Hände. Es zeigt die Gera Pechhütte während eines Brandes am 8.5.1911.
Kann jemand näheres zu dieser Pechhütte sagen? Für Recherchen hat mir bisher die Zeit gefehlt, bei Hahn und Kretschmer habe ich auf die Schnelle auch nichts gefunden.
Wer also etwas dazu sagen kann; ich bin gespannt!


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Geraer Pechhütte
BeitragVerfasst: Di 22.Mai 2018 18:19 
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Da, wo viel Holz vorhanden ist, denn Pech wird aus Holz hergestellt ---> siehe Pechofen
oder könnte die Pechhütte ein Begriff für ein spezielles Haus sein und hier wurde garkein Pech hergestellt ?
Jedenfalls habe ich nichts dazu gefunden.
Ich denke mal, das Gebäude lag nicht direkt in der Stadt, sondern im Geraerer Kreis (gabs damals),denn den Geraer Wasserfall existiert auch nicht im Stadtgebiet
Nur wo?


Zuletzt geändert von HaPe am Di 22.Mai 2018 18:32, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Geraer Pechhütte
BeitragVerfasst: Di 22.Mai 2018 18:30 
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Genau das ist die Frage. Im Adressbuch von 1911 werden zwei Pechsiedereien genannt, einmal Moltkestraße 1 und eine weitere Am Ziegelberg 14. Beide Adressen haben mit dem Bild nichts zu tun.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Geraer Pechhütte
BeitragVerfasst: Di 22.Mai 2018 18:40 
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hier hab ich noch etwas gefunden >>> Stadtarchiv

Stiefelhagen Plan von der Umgegend von Kleinsaara
mit
Das Trebenholz, Am Engelsholz, An der Straße, Die Schafwiesen, Die Engelsbüsche, Der Berg, Die Hausgelängen, Das lange Tal, Die Pechhütte, Das Wintertal, Der obere und untere Mittelberg;
durch den Ort führende Hauptstraße von Stadtroda nach Gera, Wege, Straßen und Gebäude ohne Benennung, Felder, Wiesen, Hutungen, Versorgungsleitungen, angrenzende Flurstücke wie Gemarkung Großsaara, Gemarkung Schöna, Gemarkung Waltersdorf.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Geraer Pechhütte
BeitragVerfasst: Di 22.Mai 2018 18:47 
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Klingt soweit plausibel. Wenn aber Kleinsaara, warum dann Geraer Prchhütte?


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Geraer Pechhütte
BeitragVerfasst: Di 22.Mai 2018 19:24 
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so ein "Pech" aber auch, dass die Hütte brennt.

Schaut euch einmal die Feuerwehr an, einer löscht und der Rest schaut zu. (wohl nur eine Spritze vorhanden)
In der Nähe stehen aber größere Wohngebäude, so dass es sich auch um eine ehemalige und alte Pechhütte handeln kann,
welche nur noch den historischen Namen trägt.

Archivar meinte: "Beide Adressen haben mit dem Bild nichts zu tun."

Könnte es sich hier auch um Gera/S, im Thüringer Wald gehandelt haben ?
Dort gibt es doch genug Bäume, um daraus den schwarzen Saft zu machen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Geraer Pechhütte
BeitragVerfasst: Di 22.Mai 2018 19:27 
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archivar hat geschrieben:
Klingt soweit plausibel. Wenn aber Kleinsaara, warum dann Geraer Prchhütte?


vielleicht weil es zu gera-Land gehörte.... das ist wie mit dem Geraer Wasserfall, der ist ja auch nicht mitten in der Stadt :wink:

kleinsaara = Am 4. September 1533 wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt.Die Inhaber des bestehenden Rittergutes (1611–1861) in Großsaara bewirtschafteten auch das Rittergut aus Kleinsaara mit. 1789 erwarb beide Güter die Landesherrschaft Reuß-Gera


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Geraer Pechhütte
BeitragVerfasst: Mi 23.Mai 2018 16:05 
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Unser "stiller Freund" im Forum teilte mit, dass "Pechhütte" in Kleinsaara nur eine Flurbezeichnung sei. Es kristallisiert sich als Standort wohl doch der bereits erwähnte Ziegelberg heraus.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Geraer Pechhütte
BeitragVerfasst: Do 24.Mai 2018 17:17 
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So, das Rätsel ist gelöst. Unser "stiller Freund" hatte, wie so oft, auch dieses Mal den richtigen Riecher.
Die "Geraer Zeitung" vom 9. Mai 1911 schreibt: Heute vormittag gegen 8 Uhr (gemeint ist natürlich der Vortag) geriet die Pechsiederei der Firma Ferdinand Trömel am Ziegelberg, und zwar in Folge eines Kesselschadens....".
Irritiert hatte der Umstand, dass auf dem Stiefelhagen - Stadtplan eine Pichhütte im unbebauten Gelände am Fußweg von der Steinstrasse zum Ferberturm eingezeichnet ist. Aber der zeitungsbericht sollte schon stimmen.
Sind wir alle also wieder etwas klüger geworden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Geraer Pechhütte
BeitragVerfasst: Fr 25.Mai 2018 14:30 
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archivar hat geschrieben:
Irritiert hatte der Umstand, dass auf dem Stiefelhagen - Stadtplan eine Pichhütte im unbebauten Gelände am Fußweg von der Steinstrasse zum Ferberturm eingezeichnet ist.
Es gab in Gera mehrere Pechhütten. Kretschmer schreib in seiner "Geschichte der Stadt Gera" auch von einer Pe-Hütte,
dabei meinte er wahrscheinlich die auf dem "Stiefelhagen - Stadtplan" .


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Kretschmer.JPG
Kretschmer.JPG [ 33.83 KiB | 9871-mal betrachtet ]
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 Betreff des Beitrags: Re: Die Geraer Pechhütte
BeitragVerfasst: Fr 25.Mai 2018 16:07 
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In den Adressbüchern werden ja auch mehrere Pechsieder genannt. Danke für den Hinweis auf E.P.K. Eben die Bezeichnung "Geraer Pechhütte" hätte durchaus auch darauf hindeuten können, dass es nur eine gab.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Geraer Pechhütte
BeitragVerfasst: Fr 25.Mai 2018 19:16 
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archivar hat geschrieben:
..... geriet die Pechsiederei der Firma Ferdinand Trömel am Ziegelberg, und zwar in Folge eines Kesselschadens....".


wenn es die Pechsiederei am Ziegelberg war..... warum dann im Bild Geraer Pechhütte ...... sowas verwirrt doch


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Geraer Pechhütte
BeitragVerfasst: Fr 25.Mai 2018 22:32 
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ob nun Fleischer, Metzger, Schlachter, Küter (Norddeutschland) oder Fleischhauer und Fleischhacker,

Hauptsache du bekommst deine Portion Futter oder Wurst.
Man soll die Bezeichnungen nicht so ernst nehmen.

Wenn es dich auch verwirrt, du hast ja uns. :)


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Geraer Pechhütte
BeitragVerfasst: Sa 26.Mai 2018 11:23 
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clarino hat geschrieben:
Wenn es dich auch verwirrt, du hast ja uns. :)


welch freudiger Umstand

aber als Suchbegriff gebe ich nunmal als Erstes Geraer Pechhütte ein, weil man ja denkt , dass dies ein bekannter Eigenname ist :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Geraer Pechhütte
BeitragVerfasst: Di 31.Dez 2024 15:05 
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Hallo liebe Untermhäuser, ich muss diesen Thread, auch wenn er schon über 6 Jahre alt ist, mal ausgraben. Kurz zu mir: Ich heiße Nils Trömel, komme aus Halle (Saale) und erforsche seit vielen Jahren neben meiner eigenen Familie auch alle möglichen anderen Familien, die den Namen Trömel tragen. Jetzt lese ich hier "Ferdinand Trömel" und "Geraer Pechhütte" und bekomme leuchtende Augen (und das obwohl Weihnachten schon vorbei ist :D ). Glücklicherweise wurde die Trömel-Familie in Gera in den 1920er bis 1970er Jahren von einem Heimat- und Familienforscher, der ebenfalls Ferdinand Trömel hieß und in Husum lebte, ausgiebig erforscht und die Ergebnisse 1974 in einem kleinen Buch veröffentlicht, das mir in Kopie vorliegt. Der Bruder des Heimatforschers, Werner Trömel, hat 1997 im Alter von 80 Jahren seine Lebensgeschichte zu Papier gebracht. Dessen Großvater (Ernst Ferdinand Trömel I) hatte eine Seilerei, zu der auch eine kleine Pechsiederei gegründet. Sie wurde später von seinem Sohn (Ernst Ferdinand Trömel II) übernommen, der aber 1909 starb. Seine Witwe, Wilhelmine geb. Finkbohner, ging danach die Ehe mit Anton Aschenbach, einem Geraer Kaufmann, ein, der den Betrieb übernahm. Laut den mir vorliegenden Informationen erschoss sich Anton Aschenbach am 06.06.1911 in der Seilerei. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Suizid und dem Brand der Pechhütte gibt, kann ich leider nicht sagen.

Ich habe in den gängigen Online-Archiven für alte Zeitungen geschaut, kann aber nirgends die Geraer Nachrichten finden. Hat jemand von euch die Möglichkeit, mir einen Scan oder ein Foto des Zeitungsartikels vom 09.05.1911 zukommen zu lassen? Ich würde ihn gern mit zu meinen Unterlagen nehmen (und natürlich auch mal in voller Länge lesen). Oder vielleicht hat jemand von euch noch weitere Informationen zu den Trömelschen Betrieben in Gera. Auch darüber würde ich mich sehr freuen.

Vorab vielen herzlichen Dank an alle, die etwas zu diesem Thema beitragen und mir weiterhelfen können.


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