Untermhäuser Forum

Hannover (apn) Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, ist betrunken am Steuer ihres Dienstwagens erwischt worden. Die Auswertung einer Blutprobe der
Bischöfin ergab 1,54 Promille, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover am Dienstag der Nachrichtenagentur DAPD sagte. Käßmann selbst sagte der «Bild»-Zeitung: «Ich bin über mich selbst erschrocken, dass ich einen so schlimmen Fehler gemacht habe.» Den rechtlichen Konsequenzen werde sie sich selbstverständlich stellen.
EKD-Sprecher Reinhard Mawick hatte zuvor dem DAPD einen Bericht der Zeitung bestätigt, wonach Streifenpolizisten am vergangenen Samstagabend gegen 23.00 Uhr die Bischöfin in der Innenstadt von Hannover gestoppt hatten, nachdem sie mit ihrem Dienstwagen eine rote Ampel ignoriert hatte. Ein Atemalkoholtest ergab nach Angaben einer EKD-Sprecherin zunächst 1,1 Promille. Käßmann musste mit zur Polizeiwache, wo ihr eine Blutprobe entnommen wurde. Bei einem Wert ab 1,1 Promille liegt in Deutschland absolute Fahruntüchtigkeit und eine Straftat vor. Käßmann sagte laut «Bild»: «Mir ist bewusst, wie gefährlich und unverantwortlich Alkohol am Steuer ist.»

wer`s glaubt, wird selig...

Eine Bischöfin ist eben auch nur ein Mensch ...

... dann sollte sie aber kein Wasser predigen wenn sie Wein säuft.

was habt ihr nur mit dem "Wasser predigen" . . .

Brot und Wein
Dass sind zentrale Zeichen des christlichen Gottesdienstes. Jesus selbst hat im Mahl, das er am Vorabend seines Todes mit seinen Jüngern gehalten hat,
das Brot und den Wein als Zeichen seiner Gegenwart bestimmt.
Wein ist insbesondere ein Zeichen des Himmels im Unterschied zum Wasser, das in seinen verfließenden Wellen die Vergänglichkeit symbolisiert.
Wenn die Bischöfin im Zeichen ihrer Gemeindeglieder und ihres christlichen Auftrags unterwegs ist, wird sie doch kein Weihwasser trinken.

Das Weihwasser ist den sündigen Nonnen vorbehalten, die damit vielleicht gurgel müssen . . . .

Die Frau ist keine Päpstin - was also soll die öffentliche Aufregung? Sie hat einen großen, gefährlichen Fehler begangen. Das hat sie eingestanden - unabhängig von der Tatsache, dass sie sich dazu bekennt, alle Konsequenzen tragen zu wollen (das muss sie eh), wird jetzt wie bei jedem anderen Normalbürger auch, eine angeblich genauso unfehlbare Spezies von Mensch, nämlich ein "Staatsanwalt" eine Strafe einfordern, über die wiederum ebenfalls eine absolut unfehlbare Spezies von Mensch (ein Richter) befinden wird und die Höhe der Buße festlegen wird.

Und die unfehlbarsten aller Menschen werden in ihren Schund- und Schmutzblättchen asuführlich darüber berichten, damit an den Stammtischen in Bayern genügend Gesprächsstoff vorhanden ist, bevor man in sein Auto steigt und in aller Ruhe, unbehelligt vom mitsaufenden Dorf-Sheriff, über rote Ampeln rollend nach Hause fährt ...

Die Frau ist Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland. Als solches ist sie Repräsentant von über 24 Millionen Menschen, mehr als ein Viertel der Bevölkerung.

Ich bin tätig als Softwareentwickler, Vertriebler und Kundenbetreuer und als solches Ansprechpartner und auch Vertrauensperson für ca. 80 Menschen in ein paar Dutzend Firmen in Deutschland, das sind nur 0,0001% der Bevölkerung. Ich würd ja gern Nacktfotos von meinem Adoniskörper *hüstel* im Internet veröffentlichen und ein paar Pornos zur Gehaltsaufbesserung drehen, allerdings fühl ich mich meiner kleinen Clientel insofern verbunden dass mir die Verpflichtung zu einer gewissen Seriösität durchaus bewusst ist und ich von diesen schönen Dingen Abstand nehme.

Der Grundsatz "Don't drink and drive" ist eigentlich sehr einfach einzuhalten. Schade dass in Deutschland erst ab 0.5‰ eine Ordnungswidrigkeit vorliegt, damit wird man ja erst überhaupt dazu verleitet doch ein Glas zu trinken. Und ein zweites, Gruppenzwang halt. Nagut das dritte geht ja auch noch, "schliesslich wird der Alkohol ja schon wieder abgebaut" ...
Wer sich dabei nicht konsequent im Griff hat verliert recht schnell sein Urteilsvermögen. Besser fände ich ein konsequentes Alkoholverbot, hatten wir ja schonmal, ging ja auch. Aber das nur nebenbei.
Was ich damit sagen will: Für eine intelligente Frau wie die Ratsvorsitzende der EKG wäre es ein leichtes, sich erstens ihrer Verantwortung und ihrer Vorbildfunktion bewusst zu sein und zweitens den Grundsatz "Nicht trinken und fahren!" auch konsequent umzusetzen.

Wie erklärst Du denn Deinen Kindern, dass sie nicht besoffen fahren dürfen, weil sie damit ziemlich wahrscheinlich tödliche Unfälle verursachen? Ist dem Risiko Buße genug getan, wenn man beim Erwischtwerden bestraft wird, so wie's die Dame da auch gemacht hat? Sind die paar Tausend Euro und das Fahrverbot genug Gegenleistung gegen das Risiko, einen Fußgänger mit ner Tonne Blech zu überraschen weil man eine Kurve falsch eingeschätzt hat? Die Frau ist schliesslich auch Vorbild für eine Menge Leute in ihrer Gemeinschaft. Wenn sie sich nicht auch vorbildlich verhält, muss man sie in ihrer Funktion ersetzen.

Immerhin hat sie meinen Respekt dass sie sich so konsequent und ohne Herumschwurbelei der Verantwortung stellt.

jetzt brauchst du keine pornos von dir mehr ins netz zu stellen- sie hat die konsequenzen gezogen und sucht halt bei ihren 4 bildhübschen töchtern. (zitat:bild)

Diese Frau ist nachts gegen 23 Uhr unterwegs gewesen, hat keinen Unfall verursacht oder sonst ein spektakuläres Ereignis verursacht. TROTZDEM erscheint SOFORT ein Bericht über ihre Trunkenheitsfahrt... Mal ehrlich Leute, wer von euch ist schon wie oft mit ein paar Promille unterwegs gewesen und hat das jemanden interessiert - wenn nichts passiert ist? Mir scheint, da jemand ein Interesse daran, diese Frau schlecht zu machen ...

Na klar doch, sie hat sich gegen den Afghanastian-Einsatz der bundesdeutschen Wehrmacht ausgesprochen. Das muss doch Konsequenzen haben.

ich!

ich trinke seit ewigkeiten alkoholfreies bier zum stammtisch, weil ich dann noch fahren muss. das erste schmeckt zwar nícht so richtig, aber danach ist das egal...

ich gebe zu, mehrfach ein bier oder zwei radler getrunken zu haben, und danach ins auto gestiegen zu sein, doch seitdem ich auf dem heimweg in zwötzen in eine verkehrskontrolle geraten bin und blasen musste (ergebnis sehr deutlich unter 0,5) nehme ich das ganze sehr ernst. leider wird das thema alkohol am steuer zu sehr bagatellisiert. ich wäre ebenfalls für ein komplettes alkoholverbot am steuer...

Ich denke, sie hat auch in den eigenen Kirchen-Reihen genügend Widersacher (Männer!), denen diese Verfehlung sehr gelegen kommt.

Ansonsten stimme ich dem @Untermhäuser völlig zu:


Mich macht in diesem speziellen Fall nachdenklich, dass SOFORT alle Zeitungen - voran natürlich BILD - das als Top-Meldung hatten. Als hätte man nur darauf gewartet ...

Muss denn immer erst was passieren? Dass auch nüchtern ein Unfallrisiko vorliegt ist klar. Dass sich dieses Risiko exponentiell vervielfacht, wenn man angetrunken fährt, kann Dir jeder Unfallstatistiker und Mediziner nachweisen.
Spektakulär ist der Fall aber trotzdem, auch wenn keiner zu Schaden kam, allein durch die Korrelation "EKG-Ratsvorsitzende und 1,54‰ und Auto fahren und erwischt". Als EKG-Ratsvorsitzende ist sie nunmal exponiert, in dieser Stellung kann sie es sich halt leisten nen Phaeton zu fahren, muss aber auch damit rechnen dass ihr bei irgendwelchem Dummfug von der Presse genau auf die Finger geschaut wird. Man muss eine Medaille immer mit beiden Seiten nehmen.
Die "Titten der Kanzlerin" beim Besuch in Wien waren auch grosses Thema diverser Zeitungen, würde keine Sau interessieren wenn Normalo so rumrennt, aber wer sich Kanzlerin nennen darf (und 250k€ Gehalt jährlich kriegt) muss auch diese Seite in Kauf nehmen.



Wenn ich hundertmal gutgehend besoffen rumfahre, und Dich schon rein aus statistischen Gründen beim 101. Mal volltrunken über den Haufen fahre, interessiert Dich das dann auch nicht mehr? Ist es Dir dann egal, dass ich dabei betrunken war? Machen andre ja auch ...


Die Medien warten definitiv auf sowas. Kam aber auch in anderen Medien, SPON hat sogar eine Themenseite. Andre Prominente werden aber auch gern ausgeschlachtet, je prominenter desto besser.

Die Frau hat einfach Mist gebaut, Punkt. Dass in ihrer Position die Medien das Thema gerne aufgreifen, konnte sie sich vorher auch ausmalen. Mich interessiert das eigentlich auch gar nicht weiter, aber sorry, wenn hier jemand Autofahren mit 1.54‰ als Kavaliersdelikt und "isjanichsoschlimmwassolldieAufregung" abtut, geht mir der Hut hoch. Da hab ich als Vielundweitfahrer schon viel zu viele Unfälle gesehn und erlebt.

Wie auch immer, diese Angelegenheit hat offensichtlich ihren Zweck erfüllt - Frau Dr. Käßmann ist zurückgetreten. Was ich sehr bedaure, auch wenn ich mit Kirche nix am Hut habe.

@lazi

Kein Mensch hier hat geschrieben, dass das gut oder harmlos war. Das angesprochene aber nicht ausformulierte Problem war halt "Cui bono?".

Sie muß und will sich verantworten, zu dem Teil gibt es gar keine unterschiedlichen Auffassungen.
Aber und jetzt kommt wirklich das große ABER: Ich selbst habe 6 Jahre in einem Zeitungsverlag gearbeitet. Diese ganzen Schmierfinken die jetzt drüber herziehen, sitzen doch den halben Abend in Szenekneipen, gieren nach Storys, ziehen sich die Rübe zu und fahren dann mit deutlich mehr als 1,5 auf dem Kessel kurz vor Redaktionsschluß zurück in ihre Redaktion.
Anwälte, Richter, die jetzt "urteilen"... Wenn Du jeden Staatsanwalt und jeden Richter in Dt., der mit Restalk auf Arbeit kommt, vom Dienst suspendieren würdest ...

Zum Schluß noch eine andere Frage: Welcher Hannoveraner Polizist hat sich verbotenerweise einen Nebenverdienst mit der Herausagbe der internen Dienstinformation an die BILD-Zeitung geschaffen?

Danke @James für die Klarstellung. Ich hatte keine Lust auf weitere Erklärungen, der Lazi kann doch lesen ...
Genau das ist der springende Punkt, die Frage: "Cui bono" und

Ich denke, Polizeiberichte werden immer herausgegeben, deshalb werden die herausragenden Ereignisse auch täglich im Radio und in der Zeitung veröffentlicht. Aber ob da Namen drinstehen?

Die Polizeiberichte werden immer herausgegeben - aber immer ohne Namen. Irgendwer hat´s wohl den BILD-Kollegen gesteckt. Wenn es sich dann um eine "Person des öffentlichen Interesses" handelt, muß die Pressestelle der Polizei wohl oder übel Namen nennen. Davon abgesehen ist es wirklich eine Hexenjagd. Ich bedauere den Rücktritt, die Kässmann hat endlich mal Klartext geredet. Alles Andere ist Wasser auf die Mühlen des Erzkonservatisten Mixa.
Hoffen wir, dass sie einen würdigen Nachfolger/in findet!

Tja so ist die heutige Gesellschaft - unbequeme Leute, die unbequeme Wahrheiten sagen, werden entsorgt. Ein Anlaß findet sich bei jedem ...
Und eine kirchliche Würdenträgerin kann man ja nicht so ohne weiteres ohne Fallschirm aus dem Flieger springen lassen ...