Untermhäuser Forum

Köln, den 26.4.2004



UNICEF verstärkt Hilfe für Kinder im West-Sudan

Humanitäre Katastrophe verhindern / UNICEF ruft dringend zu Spenden auf

Ein kurzfristiger Waffenstillstand im West-Sudan eröffnet erstmals seit Monaten Zugang zu humanitärer Hilfe für über eine Million Menschen in der Provinz Darfur. Weitgehend unbeachtet von der internationalen Öffentlichkeit vollzieht sich dort nach Einschätzung von UNICEF eine der schlimmsten humanitären Krisen weltweit. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht vor Milizen, die auch für schwerste Menschenrechtsverletzungen an der Zivilbevölkerung verantwortlich sind. Die Mehrzahl der Flüchtlinge sind Kinder und Frauen. „Wir müssen diese kurzfristige Chance nutzen, um so viele Leben wie möglich zu retten“, sagte die Leiterin von UNICEF im Sudan, Joanna van Gerpen.

Die meisten Flüchtlinge befinden sich in einem schwer zugänglichen Gebiet entlang der 600 Kilometer langen Grenze zum Tschad. Etwa 110.000 Menschen haben es über die Grenze in den Tschad geschafft. Insbesondere die Kinder leiden unter den katastrophalen Lebensverhältnissen. Schutzlos sind sie den extremen Witterungsverhältnissen ausgesetzt. Es fehlt an Nahrung, Medikamenten, sauberem Wasser, Decken und Schutzmaterialien. Zahlreiche überfüllte Flüchtlingslager befinden sich in entlegenen Gebieten, weit weg von Brunnen oder Wasserquellen. Aufgrund der katastrophalen hygienischen Verhältnisse befürchtet UNICEF den Ausbruch von Krankheiten wie Cholera, Masern und Hirnhautentzündung. Zahlreiche Kinder haben auf der Flucht den Kontakt zu ihren Eltern verloren.

Bisher hat UNICEF folgende Hilfsgüter bereitgestellt:

· Schutzmaterialien, Decken und Wasserkanister für 100.000 Menschen.

· 48.000 Kinder in den Lagern Kutum und Kebkabiya wurden in den vergangenen Wochen gegen Hirnhautentzündung geimpft. Weitere 50.000 Kinder werden in demnächst in den Lagern in Mukjar und Mornei geimpft.

· Über 110.000 Kinder und Frauen erhielten imprägnierte Moskitonetze, damit sie sich vor Malaria zu schützen.

· Mit Tankwagen versorgt UNICEF verschiedene Lager mit Trinkwasser.

· 200 Brunnen für rund 100.000 Menschen wurden bisher repariert. Weitere 300 Verteilstationen für Trinkwasser sollen hergerichtet werden.

· UNICEF bereitet eine Masernimpfkampagne für 2,4 Millionen Kinder für Mitte Mai vor.

· Im Norden der Provinz Darfur hilft UNICEF zusammen mit Nichtregierungsorganisationen unbegleiteten Kindern bei der Suche nach ihren Angehörigen.

UNICEF bittet dringend um Spenden für die Kinder im West-Sudan

UNICEF Gera

Konto 124 59 29

Geraer Bank eG (BLZ 830 645 68)

Stichwort: Sudan

Bei Angabe der vollen Adresse kann eine Spendenbescheinigung geschickt werden.

Claudia Poser

Da fragt man sich, wo die Amerikaner bleiben! Den ärmsten Unterdrückten im Irak sind die Amerikaner doch auch zu Hilfe geeilt.

Ich fürchte, im West-Sudan dürfte es kein Erdöl geben!