James T. Kirk hat geschrieben:
Das gilt auch für Nutztierhalter, die zu Unrecht angeprangert werden.
Hier mal ein passender Beitrag zum Thema aus einem
anderen (
) Forum:
Landwirt hat die ewig neuen Auflagen sattFür Spaziergänger an der Nidda waren die schottischen Hochlandrinder ein toller Anblick. Doch der Besitzer und das Veterinäramt stritten über die Haltung der Tiere. Jetzt gibt der Landwirt die Herde auf. Die letzten der einstmals 45 Tiere zählenden Herde der zottelligen Hochlandrinder aus Schottland hat Landwirt Uwe Engelhardt verkauft. Die Auflagen der Stadt waren ihm zu groß.
Es war ein Ende mit Ansage. Schon im Sommer 2009 musste Landwirt Uwe Engelhardt seine Herde verkleinern. Zu viele Tiere, die Herde sei sich selbst überlassen, so die Kritik des Veterinäramts. Mit immer neuen Auflagen seien die Ämter gekommen, hätten Haltung und Futter kritisiert, erklärt der Landwirt, dessen zotteligen Tiere mit ihren weit ausladenden Hörnern den Spaziergängern am Berkersheimer Niddaufer gut bekannt sind. Ein Anblick, den es künftig nicht mehr gibt. «Das ständige Theater tue ich mir nicht mehr an», sagt Engelhardt, der nun entnervt aufgibt. «Ich habe an einen Metzger außerhalb Frankfurts verkauft.»
Demnächst würden die Tiere abgeholt, sagt Engelhardt. «Geld verdiene ich schon lange nicht mehr mit den Rindern. Nur damit die Spaziergänger einen schönen Anblick haben, dafür muss ich die Tiere nicht halten.» Eine Mitschuld gibt er den städtischen Ämtern. Die hätten ihm ständig Knüppel zwischen die Beine geworfen.
«Ich darf weder Brot noch Brötchen füttern, weil es tierische Fette enthält. Auch Gemüse ist tabu, nur Gras und Heu sind erlaubt», sagt Engelhardt. Der Auflage sei er nachgekommen, er füttere ja schon immer Heu. Dann sei ihm verboten worden, die Tiere zu schlachten und das Fleisch zu verkaufen. Die Herde wuchs. «Auf einmal hieß es, ich hätte zu viele Tiere. Also musste doch geschlachtet werden.» Im Juli 2009 fingen Cowboys auf Geheiß des Veterinäramts die 20 Bullen der 45-köpfigen Herde ein und brachten sie zum Schlachter.
«Ohne Bullen kann ich nicht nachzüchten. Und ohne Nachzucht rentiert sich das Geschäft nicht», betont Engelhardt. Bisheriger Höhepunkt der Auseinandersetzung: Wegen der zu großen Herde und anderer Vergehen verurteilte ihn das Amtsgericht im November vergangenen Jahres zu einer Geldstrafe von 1500 Euro. Auch die Forderung nach einem Unterstand für seine Hochlandrinder versteht der 44-Jährige nicht. «Es hieß, die Tiere müssten sich im Winter unterstellen können, als Schutz vor Kälte und Schnee. Dabei stehen sie in Schottland bei jedem Wetter draußen, selbst bei Schnee – ohne dass es ihnen etwas ausmacht.»
Also kaufte Engelhardt ein Zeltdach. «Doch das durfte ich nicht fest aufbauen, teilte mir die Untere Naturschutzbehörde mit. Also stellte ich es auf Räder. Es kostete 15 000 Euro.» Um dann zu hören, das Zelt sei doch nicht nötig. Jetzt habe er keine Verwendung mehr für das teure Zelt. «Verkaufen kann ich es auch nicht. An wen auch, es ist ja eine Spezialanfertigung», ärgert sich Engelhardt. Nur als Heulager tauge die Konstruktion noch.
Jetzt sei er die ewig neuen Auflagen leid. «Ich bin Landwirt, muss mit den Tieren Geld verdienen. Im Moment zahle ich aber nur noch drauf.» Deshalb schaffe er die Tierhaltung komplett ab.