otz-online am 16.12.04
Lebensweisheiten eines frohen Gerschen
Erstmals Buch mit Texten von Walter Häberle Gera (am). "Drum bin ich fruh, daß ich e Gerscher bin!" Für Lebensfrohsinn und Lebensweisheit war Walter Häberle vielen ein Begriff. Gersche Texte des Gerschen sind jetzt im Verlag Eberhard Lemm erschienen.
Der Band mit Gedichten, Anekdoten, Lebensweisheiten und Geschichten in schönster Mundart und auch in Hochdeutsch ist nach der Buchpräsentation in der Kanitz´schen Buchhandlung nun in allen Geraer Buchgeschäften und auch in der Geschäftsstelle unserer Zeitung am Puschkinplatz 6 zu finden.
Ausgegraben hat die Texte der Kulturbund-Freund Günter Gerhardt, der sie auch mit Genuss im schönsten "Gersch" zum Besten gibt. Schon im Jahr 2000 gab es einen Häberle-Abend im Kulturbund. Die in Köln lebende Tochter von Walter Häberle stellte den schriftlichen Nachlass ihres Vaters für das Buch zur Verfügung: 18 dicke, eng beschriebene Schulhefte in akkuratem Sütterlin, die für viele weitere Bände reichen würden. Doch zunächst das eine, das mit Grafiken von Rolf F. Müller bereichert ist.
Noch wenige kennen Häberle, der vor 100 Jahren geboren wurde und dessen Grab auf dem Ostfriedhof liegt, aus eigenem Erleben. Doch um den Zahnarzt, der manchem Patienten noch einen Vers oder eine Lebensweisheit mit aufs Rezept schrieb, weiß bis heute so mancher. Der 65-jährige Geraer Winfried Mann erinnert sich noch. Denn sein Vater war gemeinsam mit Häberle in der Ferberturmgemeinde, einem geselligen Verein von Geschäftsleuten.
Häberle soll Gera als heimatgeschichtliches Kleinod erhalten bleiben. Seinen Text-Nachlass will die Tochter dem Territorialkundearchiv in der Regionalbibliothek schenken.
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