Aschemännl hat geschrieben:
Dann nimm beim Umtausch gleich sowas mit:
Haha, eben nicht! Das ist genau das Kabel, das ich ermittelt und gekauft habe. Der Kurzcheck im Laden (nur einen Stecker angeschaut, der war passend) war halt doch zu kurz. Mir war zu kalt, ich hatte geschwitzt und drinnen pustete die Klimaanlage. Der andere Stecker ist seltsam, wie ich dann in der S-Bahn feststellen mußte:

Er paßt nichtmal direkt auf den ersten Stecker. Wo paßt er dann überhaupt hin? Da Segor zwei identische Steckertypen angegeben hat und auf den Artikeltext als verbindlich verweist, werde ich versuchen, das Kabel zurückgeben zu können. Ist halt nur diagonal durch Berlin durch. Bitte nur bei Schlechtwetter, nicht wieder bei Badewetter, auch wenn ich das Spiel "finde irgendwohin anhand des S-Bahn-Netzes und machs so schnell wie möglich" eigentlich als stupiden Zeitvertreib mag.
Anyway. Inzwischen bin ich wieder in Gera. Heute bekam ich eine Profi-Einweisung (vom Gebietsleiter eines großen deutschen Kopfstellenherstellers) in Sachen NIT und habe eigenhändig eine NIT in ein System getippt, das unserem ähnlich ist, wenngleich komplett von anderen Herstellern. Eine nagelneue Anlage arbeitet gemeinsam mit einer alten Anlage, die nur die Sat-NIT durchreicht und auch keine Stopfeinheit hat. Wir haben da die NIT-Daten der alten Anlage (Frequenz, QAM, SR, Transportstrom-ID) manuell in die Konfigurationssoftware der neuen Anlage hinzugepflegt zu dem, was die neue Anlage selbst schon generiert hatte. So verkündet wenigstens die neue Anlage den Inhalt der alten. Umgekehrt gehts natürlich nicht.
Setze "neue Anlage" = Wisi und "alte Anlage" = Blankom und Du hast unsere Zustände. Mit einem Unterschied: bei unserer Anlage kann ich mich nicht einfach hinstellen und das Zeugs eintippen, während der Betreiber draußen in der Sonne steht.

Und weils so schön war, habe ich das AMA310 gleich mal mitgenommen und ausgiebig (aber aus Zeitmangel nicht vollständig) unseren Anschluß angeschaut. Ja, die NIT ist kaputt. Und MER / BER sind zumindest partiell bei uns eher in einem Bereich, bei dem ich nur leise weinend davonlaufen möchte. Hier nur das Appetizer-Foto:
Dateianhang:
AMA310.jpg [ 101.51 KiB | 7249-mal betrachtet ]
Das ist im linken Display die auf 113 MHz ausgelesene NIT. Sie hat 24 Einträge, von jedem habe ich die TS-ID und muß sie morgen noch von Hand den Sat-Transpondern (und damit der Programmbelegung) zuordnen. Interessant schonmal: Kanäle unter 300 MHz sind da gar nicht gelistet, obwohl sie verwendet werden. Und die Frequenz mit dem Sternchen davor ist die, auf der sich der gerade laufende Transportstrom als NIT-Eintrag wiederfindet.
Fällt was auf? Richtig: die Programme von 113 MHz (real) sind laut NIT eigentlich auf 346 MHz. Da sind sie natürlich nicht, da liegen real HD+ und Dr. Dish. Wundert sich noch jemand, daß die Receiver sich damit den Speicher zerschießen? Genau diese 346 MHz fand ich nach Aufruf eines öffentlich-rechtlichen Programms auch schon vor Wochen im Speicher eines Humax-Gerätes, da, wo 113 MHz hingehört hätte. Ebenso fand ich da auf 137 MHz (MDR, NDR) den Wegweiser in die Wüste (338 MHz, HD+). Es sind weitaus mehr Kanäle betroffen. Ein telefonischer Kurzcheck mit Skunk hat auch vorhin bestätigt, daß das, was ich in der NIT fand, sich exakt so real in den Humax-Geräten auswirkt. Damit schließt sich endlich und nachweislich der Kreis. Die komplette Doku reiche ich dann hoffentlich morgen nach und schicke sie auch nach Bad Köstritz.
Es gibt noch lustigere Dinge: selbst ein DVB-T-Paket ist per NIT falsch referenziert und es gibt auch neben dem Fall 1:1 durchgereichter Astra-NIT (bei den Blankom-Kassetten auf 6875, ist offenbar Humax-verträglich) Kanäle, die nur einen NIT-Eintrag mit korrekter Frequenz haben und nicht 24. Dummerweise habe ich da aus Zeitmangel nicht geschaut, ob es der jeweils richtige TS ist, scheint aber so zu sein, denn sie sind wohl Humax-kompatibel. Ich muß dann auch noch einen Abgleich mit dem Verhalten eines störrischen Sharp Aquos-TV in der Nachbarschaft machen. Vielleicht verstehe ich dann auch noch dessen Einlese-Unlust diverser Kanäle. Der TV ist freilich nicht von einem großen Kabelnetzbetreiber gebrandet. Wie auch?
Zur Ehrenrettung ist allerdings zu sagen: auch dieser Kopfstellenhersteller hatte schon Humaxe wegen akuter Unverträglichkeit im Labor an der Testanlage und damit allerlei Varianten durchprobiert. Die Dinger sind extrem zickig, man bekommt sie aber mit passender NIT zum Laufen. Sie liefen hier ja auch bis Ende April. Man hatte da dann wohl sogar Parameter der NIT-Aussendung geändert, also Aussendehäufigkeit usw, um die Kompatibilität zu erhöhen. Auch manche TV-Fabrikate sind da überaus sensibel, selbst ein deutsches.
Möglicherweise war die Belegung bei Tecosi sogar mal so geplant, wie es die NIT anzeigt, wurde dann aber durch eine nachträglich ins Visier genommene Belegung des unteren Sonderkanalbereichs obsolet und die NIT nicht angepaßt. Vielleicht ist das auch alles nur ein Zufallsprodukt. Auf jeden Fall sollte da dringend Aufmerksamkeit seitens Tecosi hin, denn da liegt der Schlüssel zu einem problemlosen Betrieb mit derzeit zickenden Receivern. Es sei denn, dies ist bewußt gar nicht erwünscht.
Der Fall ist aus meiner Sicht technisch nicht hoffnungslos, er könnte höchstens durch Verweigerung von Tecosi hoffnungslos werden. Und das hoffe ich doch mal nicht.