auch hier zieht technischer fortschritt ein...
otz-online am 19.08.05
Telekom buddelt nochmal in fertigen Gehwegen
Netz soll auf neuesten Stand gebracht werden
Gera (S.B.). "Umfangreiche Baumaßnahmen" hat die Deutsche Telekom für die Zeit vom 22. August bis Ende Oktober im Bereich De-Smit-Straße/Puschkinplatz sowie in der Ernst-Toller-Straße in einer Pressemitteilung angekündigt. Man werde hier das vor zehn Jahren aufgebaute Netz auf den neuesten Stand der Technik bringen und damit auch den DSL-Zugang zum Internet ermöglichen. Das Leitungsnetz in den Gebäuden sei nicht betroffen. Auch wolle man die Beeinträchtigung der Anwohner so gering wie möglich halten.
Ein Schildbürgerstreich, der sich da im gerade erst fertig gestellten Bereich im Zuges des Stadtbahnlinienbaus anbahnt? Mitnichten. Das hat alles seine Ordnung, zumindest nach dem Gesetz. Auch wenn Rico Oßmann als Leiter des Tiefbau- und Umweltamtes stöhnt: Wir haben versucht, das nicht zuzulassen, aber die Gesetzeslage in Deutschland rechtfertigt das nun mal. Andrea Berendt von der Abteilung Straßen- und Verkehrsverwaltung erklärt: Eigentlich sei es ureigenste Sache der Telekom, diese Maßnahme gegenüber der Öffentlichkeit zu begründen und dazu sei das Unternehmen auch schriftlich aufgefordert worden. Verhindern könne die Stadt die Baumaßnahme einfach deshalb nicht, weil die Telekom nach dem Telekommunikationsgesetz vom 22.6.2004 berechtigt sei, öffentliche Verkehrsflächen für die Verlegung von Leitungen zu nutzen. Die Flächen hinter den Gebäuden im genannten Bereich seien private. In die Planung des gesamten Bauvorhabens sei die Telekom von Anfang an einbezogen gewesen und habe größtenteils auch schon Leerrohre unterirdisch verlegt. Da aber sei man in technischer Hinsicht noch nicht so weit gewesen, um auch die Hausanschlüsse anzubinden.
Was Telekom-Sprecher Nils Hafenrichter auf Anfrage auch bestätigt. Das sei zwar ärgerlich, aber nicht zu ändern. Die Arbeiten würden sich aber auf den Gehwegbereich beschränken. Dort werden nun zwischen Haus des Handwerks und der "Qui" nochmal einige ca. ein mal ein Meter große Löcher geschachtet. Entlang des gesamten Gebäudes der Tonhalle wird allerdings eine längsseitige Öffnung im Pflasterbereich nötig sein.