Untermhäuser Forum

Plaudereien im Dunstkreis von Untermhaus
Stammtischtermine
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BeitragVerfasst: Sa 21.Okt 2017 13:15 
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Heute sollte nach mehreren Verschiebungen des Termins nach rund zweijähriger Bauzeit die Wiedereröffnung des Stadions am Steg stattfinden. Bedingt durch die massiven Schäden, die das Hochwasser im Jahre 2013 verursachte, waren umfangreiche Sanierungsarbeiten erforderlich geworden. Neben dem Ersatzneubau des Stadiongebäudes mit Umkleiden, Sportbüros, technischen Komponenten mussten auch beide Plätze sowie die Tribüne neu errichtet werden. Folgt man der Berichterstattung der örtlichen Presse, sind insgesamt 3 Millionen Euro verplant und verbaut worden.

Beim Planen hat man sich jedoch grundsätzlich vertan und blamiert. Denn das für heute 14:00 Uhr angesetzte Oberliga-Punktspiel gegen Einheit Rudolstadt musste kurzfristig abgesagt werden. Grund ist die nicht bestandene Sicherheitsüberprüfung durch den Nordostdeutschen Fußballverband. Trotz mehrfacher Hinweise durch die Vereinsverantwortlichen im Rahmen von Bauberatungen waren Planungsbüro und Stadtverwaltung Gera der Meinung auf elementarste Sicherheitsvorkehrungen wie Handläufe und Wellenbrecher auf der Tribüne verzichten zu können.

Obwohl Verantwortliche der Stadt regelmäßig involviert waren, gibt sich der Stadtsprecher und ehemalige Volkswacht-Lokal-Chefredakteur Uwe Müller überrascht.
Zitat aus der OTZ von vorgestern: „Wir sind auch entsetzt“, sagt Stadtsprecher Uwe Müller auf Nachfrage. Man habe sofort beim Planer die Mängel angezeigt – zusätzlich zu den genannten wurde kritisiert, dass der Zaun nicht hoch genug ist. Der Planer sei aufgefordert worden, schnell eine Lösung zu finden. Die Stadt will zudem wissen, ob und wie die Sportler bei der Planung einbezogen worden sind. Über eine Sache ärgern sich die Wismuter nämlich besonders: „Wir haben in den wöchentlichen Bauberatungen die Sicherheitsmängel angesprochen“, so Fiedler. Es sei jedoch versichert worden, dass alles in Ordnung sei..."

Für den Verein kommt die Absage einer wirtschaftlichen Katastrophe gleich - bis zu 1.000 Zuschauern waren zur Wiedereröffnung erwartet worden, umfangreiche (auch kostspielige) Vorbereitungen für das geplante Fest sind buchstäblich für die Katz ...

Gera blamiert sich, wo es nur kann - aber der Fisch stinkt immer zuerst am Kopf! Denn der für die Stadt Gera verantwortliche Planer der Elstertal Infraprojekt GmbH Sven-Gunnar Diener wurde soeben von der Oberbügelmeisterin zum Fachdienstleiter Hochbau befördert - UNFASSBAR ...


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BeitragVerfasst: Sa 21.Okt 2017 14:48 
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Ach Kirk, das kann einem doch nur noch ein müdes Lächeln entlocken. Hast du in den letzten Jahren auch nur von einer Maßnahme gehört oder gelesen, die wie geplant umgesetzt und den Kostenrahmen eingehalten hätte? Ich nicht. Ob das monatellange Schmierentheater in Langenberg, die Orangerie und und und. Immer nur: Außer Spesen nichts gewesen.
Der besonderen Erwähnung wäre das Stadion am Steg nur dann wert gewesen, wenn es wie dereinst geplant fertig geworden wäre.
Und für die Lusche Diener, der nahtlos an den Blindgänger Miller anknüpft, sollte eigentlich gelten, dass es schon ein Erfolg wäre, wenn die, die nichts können, auch nichts tun würden.


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BeitragVerfasst: Sa 21.Okt 2017 14:48 
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Dafür ist die farbliche Gestaltung von Zigarettenautomaten, Kleidersammlungscontainern und Telekom-Außenkästen
in "schwarz-orange" im Stadtgebiet rechtzeitig fertig geworden.

:roll:


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BeitragVerfasst: Sa 21.Okt 2017 14:53 
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James T. Kirk hat geschrieben:
Trotz mehrfacher Hinweise durch die Vereinsverantwortlichen im Rahmen von Bauberatungen waren Planungsbüro und Stadtverwaltung Gera der Meinung auf elementarste Sicherheitsvorkehrungen wie Handläufe und Wellenbrecher auf der Tribüne verzichten zu können.

Gibt es denn Protokolle von diesen Bauberatungen, aus denen diese Hinweise ersichtlich sind?


Pfiffikus,
der es als fahrlässig ansehen würde, wenn die Vereinsverantwortlichen die mehrfachen Hinweise nicht schriftlich belegen können


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BeitragVerfasst: Sa 21.Okt 2017 14:54 
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Du hast noch die Rollstuhlrampe für die Ultras vergessen.

:mrgreen:


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BeitragVerfasst: Sa 21.Okt 2017 15:28 
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Asche, deine "Beiträge" sind heute äußerst konstruktiv.


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BeitragVerfasst: Sa 21.Okt 2017 16:33 
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Oh fein, welch Freude!

Wie @pfiffikus schon schrieb: ohne aktenkundige Vermerke über das sich anbahnende Scheitern steht man leider ohne Nachweise da. Dürfte dann vor allem Juristen freuen, die damit längere Zeit Arbeit bekommen. Bleibt zu hoffen, dass es wenigstens für den Sportverein so ausgeht, dass er Entschädigung für sämtliche Ausfälle erhält.

Aber ansonsten: das ist doch keine Gera-Spezialität. Das ist doch seit Jahren "typisch deutsch". Ohne langes Nachdenken fallen mir spontan aus dieser Rubrik ein:

Die sensationell-dämliche "Sanierung" des Dachschadens im Jenaer Freizeitbad GalaxSea. Erst stellte man fest, dass an der Dachkonstruktion geschlampt wurde (Schrauben fehlten oder waren fehlerhaft bemessen, jahrelang badeten da drunter auch im Winter ahnungslos die Leute bei Schnee auf dem Dach), dann öffnete man das Dach, dann kam Väterchen Frost und es platzten die Kacheln im leeren Becken ab. Die, die nicht abplatzten, hatte man soweit ich mich erinnere noch durch das ins Becken gestellte Baugerüst hingerichtet. Und am Ende schmollte man ob des massiven Gesamtschadens. Dagegen war die Hochwasserschadens-Beseitigung im Geraer Hofwiesenbad (Wasser nicht abgelassen, aber Folie aufm Becken, deshalb kein Schaden an der Konstruktion) einfach nur genial. Hatte mich damals sehr über diese Cleverness gefreut, sie hat Gera dieses tolle Bad gerettet.

---

Deutschland lustigste Tunnelbaustelle in Rastatt. Mit nur 4m Überdeckung bei offenbar nicht ordnungsgemäß durchgefrostetem Boden und heftig befahrener Bahnstrecke obendrüber einfach mal Max Maulwurf munter buddeln lassen, bis es einbricht. Und dann keine Ausweichrouten haben, da die in Frage kommenden Strecken auch gesperrt bzw. offenbar seit der Vorkriegszeit nicht mehr ertüchtigt worden waren. Ich durfte im August auch die Bus-Tour von Rastatt nach Baden-Baden genießen auf der Fahrt in die Schweiz - immerhin lief das weitgehend problemlos. Europas Logistikunternehmen fanden die fast zweimonatige Sperre gar nicht lustig. Und die Nachbarländer beklagten die "Tauchstation", auf die die deutsche Bundesregierung gegangen war. Ist ja auch bloß eine der wichtigsten Gütertrassen Europas gewesen...

---

Nochmal Südwestdeutschland: bei der Rathaus-Sanierung in Staufen wollte man alles richtig machen. Auch die Heizung sollte auf den neuesten Stand gebracht werden und vor allem ökologisch sein. Man entschied sich für Erdwärme, beachtete beim Bohren der Sonden aber nicht die regionalen Gegebenheiten. Und so bohrte man munter durch eine Gips-Anhydrid-Schicht und eine darunter liegende Lehm-Schicht in die wasserführende Schicht. Die Abdichtung funktionierte offenbar nicht richtig, nun drückt Grundwasser durch die unter Bodendruck eigentlich dichte Lehm-Schicht hindurch in die Gips-Schicht. Und Gips quillt bei Wasserzugabe. Die Altstadt geht auf wie ein Hefeteig. Zahlreiche Gebäude haben fiese Risse, den Leuten platzen zu Hause die Fliesen von der Wand, einige gebäude mussten bereits wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Der Schaden liegt im mehrstelligen Millionenbereich und so richtig mag offenbar niemand verantwortlich sein.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 89944.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Hebungsri ... m_Breisgau

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Unser liebster Flughafen Berlin-Brandenburg.

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Die Elektro-Triebzüge vom Typ "Talent 2", in Eisenbahnerkreisen nicht nur "Hamsterbacke", sondern auch "Elend 2" genannt. Jahrelange Verzögerungen bei der technischen Abnahme. Das Eisenbahnbundesamt hat mehrfach den rechten Zeigefinger in die Stirn gebohrt. Softwarefehler, die die Bremsen beeinträchtigten, sich während der Fahrt öffnende Türen (!) und ähnliche "Kleinigkeiten". Arschkalte Führerstände, in denen es zieht und in die Regenwasser reinlief. Die Lokführergewerkschaft hatte in Bayern dann durchgesetzt, dass wärmende Decken und Unterhosen (!) an die Tfz-Führer vergeben werden. Kaum ein Zug ohne mindestens eine gestörte Tür. Schadbestand im zweistelligen Prozentbereich. Undsoweiter. Und von der DB vorab "unbesehen" per Unterschrift unter einen Rahmenvertrag von ca. 1,2 Milliarden Euro gekauft. Vom nahezu datengleichen Konkurrenzprodukt des Schweizer Herstellers Stadler (Flirt) sind mir solche krassen Stories nicht bekannt. Die Züge funktionieren einfach, auch im Schweizer Winter.

---

Die Diesel-Neigezüge der BR 612, also diese roten, innen brüllend lauten Schlachtviehtransporter, die auch zwischen Gera und Erfurt fahren. Was es da schon an Schäden gegeben hat, ist auch heiter. Der kurioseste war wohl, wie sich während der Fahrt einer der lauten Unterflur-Dieselmotoren (man sagt, es hätte auch leisere Modelle gegeben, aber die wären zu teuer geworden) aus seiner Verankerung brannte, unten aus dem Wagen auf die Gleise fiel, sich dort in den Schwellen verkeilte, den Wagen damit ruckartig stoppte und eine Zugtrennung am Faltenbalg hervorrief. Danach stand dieser Zugteil stark geneigt (klar, Neigezug) wie aufgebockt auf seinem eigenen Motor in der sächsischen Landschaft herum. Glücklicherweise gab es keine menschlichen Opfer, der Zug war nicht allzu schnell unterwegs gewesen und ein Fahrgast hatte aufgrund seltsamer Geräusche Sekunden vorher noch die Notbremse gezogen.

Bild
(Leipziger Volkszeitung 9.12.2009 / Thomas Lieb)

Dazu kommt die oft nicht richtig funktionierende Neigetechnik, bei der viele Fahrgäste regelrecht seekrank werden (ich auch). Und so nette Konstruktionsdetails wie die Anordnung des Überlaufes der Vakuum-Toilette auf dem Dach (!), was im Winter bei Minusgraden schon für große Heiterkeit gesorgt hat, hier zu sehen bei einem Zug, der ganz unverschämt im IC-Lack zwischen Dresden und Hof eingesetzt war, weil die dafür vorgesehenen Diesel-ICEs auch nur Pannen hatten und deshalb abgestellt werden mußten (wäre ein eigenes Kapitel wert).

Bild

Bild

(Ja, das sind Feinfrost-Fäkalien.)

---

Ich könnte noch von der Planung einer kompletten Fabrik berichten, die von fachfremden Planern im "Sandkasten" geplant wurde. Alles nett, alles super, aber das Produkt war, so wie es in dieser hochautomatisierten Fabrik gefertigt werden konnte, nicht besonders attraktiv am Weltmarkt. Dort war eine Produkteigenschaft gewünscht, die in dieser Fabrik nur mit großem manuellen Aufwand unter Verletzung der Kostendeckung hätte hergestellt werden können. Die Firma existiert übrigens seit 5 Jahren nicht mehr.

Undsoweiter.

In einer Schweizer Zeitung schrieb man bereits vom "Entwicklungsland Deutschland" und regte an, den Deutschen Entwicklungshilfe zu leisten.

Deshalb meine zentrale Frage: was ist es, was die Deutschen zum Gespött macht? Was läuft hier auf so vielen "Baustellen" schief? Aus meinem Erfahrungsbereich könnte ich lemminghafte Obrigkeitshörigkeit, die Verwechselung von Wunsch und Realität, die Verweigerung der Anerkennung der Realität, die Einsetzung fachlich völlig inkompetenter Manager (ich lernte in einer Schulung sogar, dass Manager fachlich nicht kompetent sein dürfen), Geiz und Gier aufzählen.


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BeitragVerfasst: Sa 21.Okt 2017 16:42 
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Deine letzten beiden Zeilen benennen die Ursachen wohl eindeutig.
Aber wie soll die Wismut den Schaden beziffern? Wollen sie Ersatz für nicht eingenommene Eintrittsgelder, unverkaufte Fanartikel und Programmhefte, so müssten sie auf den Cent genau nachweisen, wie viele Artikel nicht verkauft wurden und wie viele Zuschauer gekommen wären. Ein Ding der Unmöglichkeit, und deshalb kann jede Haftpflichtversicherung den Zusatz "Vermögensschadenhaftpflicht" locker mit x-Millionen Euro Deckung in die Police schreiben, ohne wohl jemals zahlen zu müssen.
Ja, auch das ist Deutschland!


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BeitragVerfasst: Sa 21.Okt 2017 16:50 
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Zumindest die Erstattung der Tickets aus dem Vorverkauf (gibt es sowas?) des aktuell abgesetzten Spieles sowie Zahlungen an Externe (Catering, ggf. Beschallung, ...), die nun trotz Absage vertraglich fällig werden, sollten sie zurückfordern können. Nachweisbar sind diese Zahlungen ja.

Alles weitere sollte / wird man sicher anwaltlich beraten müssen. Ggf. Fristsetzung für zulassungsfähige Fertigstellung des Stadions mit Zahlungen bei Verzug? Kenne mich da nicht aus, bin kein Jurist.

Bedingung dürfte aber wohl für alles sein, dass man nachweisen kann, auf Mängel hingewiesen zu haben, so diese für einen Sportverein als erkennbar vorausgesetzt werden.


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BeitragVerfasst: So 22.Okt 2017 12:23 
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Also die Richtung, in die Ihr gerade die Diskussion lenkt, erzeugt bei mir schon ein kräftiges Magengrummeln. Leider hat der pfiffi mit dem Hinweis auf mögliche Belege das Ganze abdriften lassen.

1. ist der Verein nicht Bauherr, sondern nur der bedauernswerte Nutzer der Sportanlage, kann also nur bedingt Einfluss auf den Bauablauf nehmen. Ob und wieviel der Verein also "belegen" kann, ist absolut nebensächlich.
2. ging es mir persönlich auch nie um Schadenersatzansprüche des Vereins. Ob sich da jemand anwaltlich dreieinhalb Piepen zurückholen kann, ist (mir) auch völlig Wurscht.
3. ist das eigentliche Problem doch die maßlose Arroganz von Leuten, die einen Stadionneubau planen, ohne sich mit den Richtlinien zu befassen oder sogar mal mit den (Fußball-)Verbandsverantwortlichen zu treffen und zu beraten
4. fällt es mir schwer, von einfacher Fahrlässigkeit seitens der Stadtverwaltung zu sprechen, wenn ein gelernter Kfz-Mechaniker ein 3 Mio-Bau-Projekt leitet und jetzt sogar den Fachdienst Hochbau anführen darf


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BeitragVerfasst: So 22.Okt 2017 14:48 
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Hallo James,

James T. Kirk hat geschrieben:
Ob und wieviel der Verein also "belegen" kann, ist absolut nebensächlich.
das sehe ich ganz anders. Nicht um dem Verein irgendwelche Schuld zuzuweisen. Nein, mir geht es hier um etwas anderes.

James T. Kirk hat geschrieben:
3. ist das eigentliche Problem doch die maßlose Arroganz von Leuten, die einen Stadionneubau planen, ohne sich mit den Richtlinien zu befassen oder sogar mal mit den (Fußball-)Verbandsverantwortlichen zu treffen und zu beraten
Wenn es in der Tat so ist, ja dann macht die Existenz von solchen Belegen den Unterschied zwischen Stammtischgepöbel und seriöser Argumentation aus.
Leider konntest Du bisher noch nicht einmal andeuten, ob es solche Belege gibt.

James T. Kirk hat geschrieben:
4. fällt es mir schwer, von einfacher Fahrlässigkeit seitens der Stadtverwaltung zu sprechen, wenn ein gelernter Kfz-Mechaniker ein 3 Mio-Bau-Projekt leitet und jetzt sogar den Fachdienst Hochbau anführen darf
Das würde ich ebenso sehen, aber nur dann, wenn sich die Verantwortung dieser Person und letztendlich auch der OB sich belegen lässt. Bald wird wieder Wahl in Gera sein.
Genau deshalb sehe ich die Belegbarkeit von Vorwürfen als so wichtig an.

James T. Kirk hat geschrieben:
1. ist der Verein nicht Bauherr, sondern nur der bedauernswerte Nutzer der Sportanlage, kann also nur bedingt Einfluss auf den Bauablauf nehmen.
Das bestreitet niemand.
Aber wenn hier schon mehrfach solche Bauberatungen stattfanden und Verantwortliche des Vereines zugegen waren, dann sollte diesen Verantwortlichen des Vereines auch schon wesentlich eher, als der breiten Öffentlichkeit bewusst gewesen sein, dass die Stadt in ihrer Rolle als Bauherr da lachend in die Kreissäge rennt. Die Vereinssachverständigen wussten, dass es hier keinen Markt von Sportplätzen gibt, dass sie im Falle von Unzufriedenheit, im Falle von Vertragsbruch nicht einfach kündigen und woanders Fußball spielen können.
Und spätestens, ab dem Zeitpunkt, als diese Misere absehbar wurde, würde ich es mit einer großen Portion Fahrlässigkeit bezeichnen, sollten sich diese Vereinsleute immer noch auf mündliche Hinweise beschränkt und auf die Schriftform verzichtet haben.


Pfiffikus,
den es sehr erstaunt, dass man Dir noch die Wichtigkeit von Dokumenten in Form von Papier erklären muss


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BeitragVerfasst: So 22.Okt 2017 17:32 
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Außerdem fehlen auch noch die Rettungsringe für das nächste Hochwasser.


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BeitragVerfasst: Mo 23.Okt 2017 11:01 
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Pfiffikus hat geschrieben:
Wenn es in der Tat so ist, ja dann macht die Existenz von solchen Belegen den Unterschied zwischen Stammtischgepöbel und seriöser Argumentation aus.
Leider konntest Du bisher noch nicht einmal andeuten, ob es solche Belege gibt.


Tja, lieber Pfiffikus. Lesen bildet ... Da kopiert man mal nicht einfach fast kommentarlos einen Volkswacht-Artikel ins Forum und schon verzichten selbst Pädagogen aufs Lesen und kommentieren schlimmer als bei Facebook einfach drauf los ;-)

Und natürlich habe ich zumindest "angedeutet", in dem ich auf den entsprechenden Artikel in der OTZ hingewiesen habe, ihn wie von Dir im Normalfall auch praktiziert, wegen der Kostenpflicht zum Lesen jedoch nicht verlinkt habe - wenn zwei das Gleiche tun ...

Für all jene, denen die Nutzung von Google nach wie vor sehr schwer fällt, eine kleine Auswahl zum Studieren:

Verantwortlichkeit:
http://gera.otz.de/web/gera/startseite/detail/-/specific/Sichtbare-Fortschritte-im-Geraer-Stadion-am-Steg-1056647271
http://www.elstertal-infraprojekt.de/Aktuelle-Bauvorhaben-im-Auftrag-der-Stadt.aktuelle-bauvorhaben100.0.html

Beispiel für Einbußen:
http://gera.otz.de/web/gera/startseite/detail/-/specific/Personalengpass-bei-Baufirma-sorgt-fuer-neuen-Verzug-am-Steg-1251030483

Öffentliche Stellungnahmen von Vereinsverantwortlichen - aktueller Artikel:
http://gera.otz.de/web/gera/startseite/detail/-/specific/Geraer-Stadion-Tribuene-vom-Fussballverband-nicht-abgenommen-743645109

Und natürlich gehe ich davon aus, dass die in der Stadt ansässigen erfolgreichen Unternehmer Fiedler (Gartencenter) und Neuhaus (Getränkegroßhandel) als Vereinsvorsitzende verantwortungsbewusst gehandelt haben ... - im Gegensatz zu manch anderem sehe ich uns als Forum aber auch nicht in der Pflicht, anderen Leuten Rechts(nach)hilfe geben zu müssen.

Und nun noch einmal zum eigentlichen Thema. Das Kind liegt bereits im Brunnen. Wie lange im Zweifelsfall die Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen vor deutschen Gerichten dauert, weiß jeder. Für den Fall, dass ein Verein an solch einer Geschichte in die Knie geht, also insolvent würde, hilft es niemandem, 2 oder 3 Jahre später mit ein paar Tausend Euro Recht zu bekommen. Zudem steht der Imageschaden für die Stadt Gera, der materiell in keiner Weise zu beziffern ist ...


James T. Kirk,
den es in höchstem Maße verwundert, dass Menschen bei einem derart emotionalen und öffentlichkeitsrelevanten Thema mehr auf Krümelkackerei und Spekulationen als auf die Hinterfragung des eigentlichen Problems Wert legen ...


P.S. Es soll in der Stadt auch Leute geben, die bei der Abnahme des Stadions der Freundschaft durch den NOFV im Jahre 1997 verantwortlich zugegen waren. Ein kurzer telefonischer Rundruf meinerseits am Wochenende hat ergeben, das die Stadt keinen der 2 kontaktiert hat. Auch ich kann mich an keinen Versuch erinnern ...


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BeitragVerfasst: Mo 23.Okt 2017 17:03 
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James T. Kirk hat geschrieben:
... und kommentieren schlimmer als bei Facebook einfach drauf los ;-)
Ja wo habe ich denn kommentiert, also meine Meinung geäußert?
Das mache ich doch nicht, bevor ich mir ein ausreichendes Bild über die Lage gemacht habe. Und zu diesem Zwecke fragt man eben in manchen Fällen gezielt noch einmal nach. Nichts anderes habe ich hier getan.

Warum Du jetzt auf diese kleine Frage, die ich gepostet habe, so abgehst, wie eine Rakete, darüber könnte man jetzt spekulieren. Mache ich aber nicht.


James T. Kirk hat geschrieben:
Und natürlich gehe ich davon aus, dass die ... Vereinsvorsitzende verantwortungsbewusst gehandelt haben
Dankesehr. Dieser eine Satz reicht mir doch völlig aus. Mehr wollte ich doch gar nicht wissen.


James T. Kirk hat geschrieben:
mehr auf Krümelkackerei und Spekulationen als auf die Hinterfragung des eigentlichen Problems Wert legen ...




Pfiffikus,
der davon ausgeht, dass Du uns das eigentliche Problem noch einmal SO deutlich darlegen wirst, dass es auch Pädagogen verstehen können


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BeitragVerfasst: Mo 23.Okt 2017 19:01 
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James T. Kirk hat geschrieben:
Das Kind liegt bereits im Brunnen...


Wie lange?
Wie tief?
Was ist darin?


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BeitragVerfasst: Do 26.Okt 2017 13:19 
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BeitragVerfasst: Do 26.Okt 2017 18:59 
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Aschemännl hat geschrieben:
James T. Kirk hat geschrieben:
Das Kind liegt bereits im Brunnen...


Wie lange?
Wie tief?
Was ist darin?


Hallo James,

das sind die Kommentare, die Dir lieber sind? Ebenso wie Rettungsringe und ein umgekippter Zug? Jedenfalls hast Du daran nichts zu bemäkeln.
Meine Frage, wo Dein wirkliches Problem ist, geruhtest Du nicht zu beantworten.

Dafür kann ich Dir ja mal einen Tipp geben, weshalb ich mir gewagt habe, einmal nach der Belegbarkeit von Vorwürfen zu fragen. Den Grund dafür erfährst Du mit einem einzigen Klick.


Pfiffikus,
der dann diese Thematik in der Diskussion bevorzugt


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BeitragVerfasst: Fr 27.Okt 2017 13:25 
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Lieber pfiffikus,

jetzt sei mal nicht so nängerig. Ich habe lediglich angemerkt, dass es Dein Beitrag war, der das ganze hat "abdriften" lassen (bis letztlich zum vollgesch... Zug). Natürlich hat mir die Diskussion NICHT gefallen, weswegen ich ja auch von "Magengrummeln" schrieb. Den Blödsinnskommentar von asche weiter oben hatte der archi schon ausreichend "gewürdigt" und auf die Off-Topic-Tapete von RW bin ich bewußt noch nicht mal in Ansätzen eingegangen, um sie nicht aufzuwerten.

Dein jetziger Link ist genau das, worauf ich hinaus wollte. Es gibt Verantwortlichkeiten, die sind mehr als klar erkennbar. Und diese Verantwortlichkeiten für gravierende Fehler bestehen. Sie bestehen auch ungeachtet der Tatsache, ob jemand von außen auf das mögliche Versagen hingewiesen hat. Denn die Stadt als Bauherr hat auch ohne zusätzliche warnende Hinweise der Nutzer die Pflicht, das ganze Projekt so zu steuern und abzuschließen, dass es "pannenfrei" ist.

Aber der Wahlkampf steht vor der Tür. Das Thema wird schon noch die Rolle spielen, die ihm gebührt ...


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BeitragVerfasst: Mi 01.Nov 2017 22:01 
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Es geht voran! Das erkennt man, wenn man vorbei fährt.
Inzwischen wurden auf der Tribüne einige Sitze montiert, passend zu den Vereinsfarben. Und vor diesen Sitzen wurde begonnen, zwei Geländer zu montieren.


Pfiffikus,
der das Geschehen weiter verfolgen wird


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BeitragVerfasst: Do 02.Nov 2017 22:44 
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Die Geländer vor den Sitzen wurden vervollständigt. Bandenwerbung ist im Stadion angebracht und auch recht gut von der Brücke, ähm vom Steg aus zu sehen.


Pfiffikus,
der sieht, dass es mit Riesenschritten vorwärts geht


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BeitragVerfasst: Do 02.Nov 2017 23:25 
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Die Geländer fehlen aber vor allem als Wellenbrecher zwischen den Stehplätzen. Es ist dann doch eher selten, dass mehrere Leute auf einmal besoffen von den Sitzplätzen nach vorne kippen ... :-)


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BeitragVerfasst: Do 09.Nov 2017 18:20 
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Nach der provisorischen Wiedereröffnung des Stadions am Steg vor 428 zahlenden Besuchern am vergangenen Sonntag, bei der die Wismut einen ungefährdeten und auch in dieser Höhe verdienten 3-0 Erfolg gegen Lok Stendal feiern konnte, geht es für die nächste Begegnung im Landespokal aus Sicherheitsgründen wieder ins Stadion der Freundschaft. Anstoß gegen den FSV Wacker Nordhausen ist am Samstag um 13:30 Uhr.

Wie es danach weitergeht steht noch nicht fest, da die Partie gegen Stendal vom NOFV zwar dankenswerterweise genehmigt wurde. Die Freigabe war jedoch mit umfangreichen Auflagen verbunden, die mit Sicherheit keine Dauerlösung darstellen können.


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BeitragVerfasst: Fr 10.Nov 2017 15:29 
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Unfassbar:
Die ausgefallene Stadioneröffnung am Steg gegen den FC Einheit Rudolstadt wird durch den NOFV für die BSG Wismut Gera als verloren gewertet!

"Sportgericht sorgt für BSG-Niederlage - Verein geht in Berufung" - https://www.brennpunkt-orange.de/2256


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BeitragVerfasst: Fr 10.Nov 2017 16:37 
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Lieber james, ich freue mich schon diebisch auf das Erscheinen von Frau Dr. Hahn bei der Kandidatenpräsentation, denn ich glaube, deine Liste der offenen Fragen ist schon wieder länger geworden.


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BeitragVerfasst: Mo 01.Jan 2018 19:14 
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Strippenzieher

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