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BeitragVerfasst: Fr 06.Mär 2015 14:21 
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Das Gaskraftwerk Irsching bei Ingolstadt, eine der modernsten Anlagen in Europa, soll offenbar stillgelegt werden. Dies berichten heute die Medien. Ursache: die Anlage rechnet sich nicht. "Energiewende" absurd: die "saubersten" fossilen Kraftwerke (Gaskraftwerke, setzen nicht nur CO2, sondern auch Wasser bei der Verbrennung frei) werden abgeschaltet, die Braunkohlenkraftwerke (setzen nur CO2 frei, dementsprechend mehr je umgewandelter kWh) laufen marktbedingt weiter. Bayerns Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Ilse Aigner hofft auf eine Pflicht-Fortsetzung des Betriebs zur Sicherung der Netzstabilität, wie sie soeben auf Bayern 2 im Interview sagte.

Was hat das alles mit Gera zu tun? Nun, die Stadtwerke Gera betreiben auch ein Gaskraftwerk, das als eine der Ursachen für die Insolvenz der Stadtwerke-Gruppe betrachtet wird. Wenn man nur auf Gera schaut, könnte man Versagen vor Ort als Ursache sehen. Doch bei den Gaskraftwerken (die wir wirklich als Reserve benötigen für Ausfälle und Spitzenlastzeiten benötigen) liegt das Problem woanders: bei der vermurksten Energiepolitik der Bundesrepublik.


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BeitragVerfasst: Fr 06.Mär 2015 17:04 
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Oberster Prügelknabe

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Radiowaves hat geschrieben:
"Energiewende" absurd: die "saubersten" fossilen Kraftwerke (Gaskraftwerke, setzen nicht nur CO2, sondern auch Wasser bei der Verbrennung frei) werden abgeschaltet,

Du hast vergessen, zu erwähnen, dass sie einen Brennstoff verbrennen, bei dem wir hochgradig abhängig vom Wohlwollen Putins sind.

Radiowaves hat geschrieben:
die Braunkohlenkraftwerke (setzen nur CO2 frei, dementsprechend mehr je umgewandelter kWh) laufen marktbedingt weiter.

Richtig. Wie soll denn sonst die Versorgungssicherheit sichergestellt werden, wenn man die Kernkraftwerke stillegt? Fällt Dir da irgendeine (in dem hier in Rede stehenden Zeitraum) realistische Alternative ein?

Wenn die Eigentümer bereit sind, diese neue Anlage jetzt schon abzuschreiben, muss die Rentabilität dieses Gaskraftwerkes wirklich katastrophal sein.



Radiowaves hat geschrieben:
Was hat das alles mit Gera zu tun? Nun, die Stadtwerke Gera betreiben auch ein Gaskraftwerk, das als eine der Ursachen für die Insolvenz der Stadtwerke-Gruppe betrachtet wird.

Für Gera ist es bitter, aber schluckbar. Immerhin ist die Anlage inzwischen in die Jahre gekommen. Der Einbau einer neuen Turbine ist noch nicht erfolgt. Die Investitionskosten hat dieses Kraftwerk eingespielt. (Leider wurde das Geld nicht für die anstehende Modernisierung zurück gelegt, doch das ist keine Schuld der Energiewende.)

Würde das Kraftwerk in Gera geschlossen, dann würde im Gegensatz zu Irsching eine weitgehend abgeschriebene Anlage stillgelegt.

Radiowaves hat geschrieben:
Doch bei den Gaskraftwerken (die wir wirklich als Reserve benötigen für Ausfälle und Spitzenlastzeiten benötigen) liegt das Problem woanders: bei der vermurksten Energiepolitik der Bundesrepublik.

Richtig.
Seit Jahren wird zu Gunsten dieser EEG-Profiteure die falsche Förderpolitik betrieben. Auf erneuerbare zu setzen, ist in Ordnung. Den erneuerbar erzeugten Strom zu fördern, ist ebenso sinnvoll. Das macht uns unabhängig von Energieträgerimporten und das böse Erwachen, wenn die fossilen Energieträger zu Ende gehen, wird nicht so heftig werden. Soweit finde ich die Sache in Ordnung.
Und solange die EGG mit einem bereits weitgehend abgeschriebenen Kraftwerkes Strom produzieren kann, ist das sogar ein Segen für Gera.




Eine teure Katastrophe in der Förderpolitik ist es aber, dass die Netzbetreiber die erneuerbare Energie zum staatlich garantierten Festpreis aufs Auge gedrückt bekommen, selbst wenn der Strom dann verschenkt werden muss. Das fördert den Wildwuchs, der gerade in Irsching zu Problemen führt.

Ein Bäcker der den Großteil seiner frischen knusprigen Brötchen zum Samstagabend anbietet, wird sehr schnell den wirtschaftlichen Unsinn merken. Ein Bauer, der seine Scheune (oder noch schlimmer, einen Acker) mit Photozellen voll klatscht, bekommt im Sommer mittags die volle Vergütung und wir müssen das bezahlen, der bemerkt den wirtschaftlichen Unsinn nicht!!!

Richtig und sinnvoll wäre eher die Förderung mit Hilfe eines Faktors, gemessen am gerade aktuellen Börsenpreis.
Hätten wir eine solches sinnvolle Förderregelung, dann würde für Solarstrom, der am einem sonnigen Sommertag produziert wird, nichts mehr produziert, unter Umständen würde dessen Einspeisung zu Lasten der Netzstabilität sogar bestraft. Es würde einen Schub für die Forschung an den mindestens ebenso wichtigen Speichertechnologien geben. Und es würden endlich Energieverbünde entstehen, die nicht nur Strom produzieren, sondern auch Haushalte mit Strom versorgen können.


Pfiffikus,
der dann nichts dagegen hätte, wenn Solarstrom mit dem Doppelten oder Dreifachen des aktuellen Börsenpreises vergütet würde


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