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Geraer Stadtrat stimmt Maßnahmen zur Feinstaubreduzierung zu
Umweltzone mit weitgehenden Einschränkungen für Kraftfahrzeuge vom Tisch
„Die Otto-Dix-Stadt Gera hat bewiesen, dass sie in den letzten Jahren mit eigenen Maßnahmen wirksam gegen dicke Luft vorgegangen ist“, so Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm nach der Zustimmung des Stadtrates am Donnerstag (26. März) zur Aufstellung eines Feinstaub-Aktionsplanes für die Stadt Gera. „Unserem Ziel, die Lebensqualität in unserer Stadt auf diese Weise weiter zu verbessern, sind wir ein gutes Stück näher gekommen“. Bei der Verminderung der Feinstaubbelastung habe das Verbot, Pflanzenabfälle zu verbrennen, der geringere Busverkehr durch den Bau der neuen Stadtbahnlinie 1 sowie der Bau von Westtangente und Nordanbindung, die den Autoverkehr aus der Innenstadt auslagern, beigetragen. Auch der im Zuge der BUGA entstandene Hofwiesenpark als „grüne Lunge“ der Stadt und die damit verbundenen Maßnahmen zur Grüngestaltung tragen zur besseren Luft in der Stadt bei. Wichtigste Quelle für die Belastung der Luft mit mikroskopischen Staubpartikeln ist der Straßenverkehr durch Reifenabrieb, Dieselruß oder Aufwirbelung. Mit der Zustimmung des Stadtrates zum Aktionsplan sind nun Diskussionen um eine sogenannte Umweltzone mit Einschränkungen für Kraftfahrzeuge wie in Berlin, Köln oder Hannover vom Tisch. Den Aktionsplan hat das Land Thüringen unter Mitwirkung der Stadt aufgestellt. Ausgangspunkt waren 43 Überschreitungen des mittleren Tagesgrenzwertes an Feinstaub im Jahr 2006 in Gera. Zulässig sind seit 2005 nur an 35 Tagen höhere Werte als 50 µg/m³. Im letzten Jahr sind in der Messstation in der Friedericistraße fünf Überschreitungen verzeichnet worden. Maßnahmen zur Geschwindigkeitsbegrenzung auf Hauptverkehrsstrecken wurden auf Wunsch des Stadtrates gestrichen. Es bleibt bei verschiedenen mittel- bis langfristigen Maßnahmen zur Neuordnung des Straßenraumes sowie bei Verbesserungen des Straßenzustandes und Belages, an denen sich die Kommune mit insgesamt knapp 2 Millionen. Euro beteiligen soll. Die Realisierung ist abhängig von den Zuweisungen im Haushalt. Den abgestimmten Feinstaub-Aktionsplan wird das Land in Kürze öffentlich bekannt machen. Die Stadtverwaltung will nun engagiert auch den Lärmschutz voranbringen. Der von der Otto-Dix-Stadt aufzustellende Lärmaktionsplan soll mit verschiedenen Änderungen und Ergänzungen Ende des Monats im Umwelt- und Verkehrsausschuss beraten werden.
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