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 Betreff des Beitrags: 100 Jobs für Gera - Teil 3
BeitragVerfasst: Fr 07.Apr 2006 9:22 
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im letzten jahr hatten wir hier enormen diskussionsbedarf...

http://www.untermhaus.de/board/viewtopi ... 62&start=0

nun startet "100 jobs für gera" in die 3.runde...

innerhalb von 100 tagen will no limits hundert arbeitsplätze vermitteln...

im letzten jahr wurden 107 stellen gewonnen, allerdings konnte ein drittel dieser stellen nicht besetzt werden...

mehr infos hier: www.100-jobs.de


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BeitragVerfasst: Fr 07.Apr 2006 9:52 
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Wäre interessant zu erfahren, WARUM diese Stellen nicht besetzt werden konnten.


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BeitragVerfasst: Fr 07.Apr 2006 10:06 
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Barbara hat geschrieben:
Wäre interessant zu erfahren, WARUM diese Stellen nicht besetzt werden konnten.


soweit ich weiß, gab es dafür keine (geeigneten) bewerber...


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BeitragVerfasst: Fr 07.Apr 2006 15:32 

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ich hatte mich damals mit Herrn Naundorf in Verbindung gesetzt, leider war für mich nichts dabei. Herr Naundorf hat übrigens seine Service erweitert. Er ist jetzt auch in Jena aktiv.
Herr Naundorf, ich stelle mich gerne in Erfurt zur Verfügung :-), falls Sie weiterhin expandieren möchten.


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BeitragVerfasst: Mi 07.Jun 2006 14:07 
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gut die hälfte der 100 tage-frist ist vorbei... - das ziel ist noch in reichweite.
bis 02.06.06 konnten 69 stellen bei einheimischen firmen aquiriert werden, von denen bereits 32 vermittelt werden konnten...


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BeitragVerfasst: Fr 01.Sep 2006 11:38 
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Neues Gera am 28.07.06

"...Aktion „100 Jobs für Gera“ beendet

Viele Stellen bleiben noch unbesetzt - Seminare über Eigenverantwortung

Einen neuen Stellenrekord hat die private Jobinitiative „100 Jobs für Gera“, initiiert von der Wählervereinigung „Arbeit für Gera“, dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft und der „no limits! Personalentwicklung“ aufgestellt. Ziel der Aktion war es, in 100 Tagen 100 reguläre Arbeitsplätze in und um Gera zu akquirieren. Mehr als 120 Jobs hat die Initiative in den letzten Wochen bei einheimischen Unternehmen gefunden. Eigentlich 120 Mal Grund zur Freude. Diese gab es aber bis dato nur halb so oft. Denn nur die Hälfte der Stellen sind bisher besetzt.
Besonders handwerkliche Berufe werden noch gesucht. Stellen als Maurer, Straßenbauer oder Kfz-Elektriker sind z. T. schon seit Wochen frei. Aber auch eine Handvoll Stellen wurde wieder von der Liste entfernt, bei denen sich herausstellte, das der Arbeitgeber Schwarzarbeit statt regulärer Ar-beit oder Lohndumping statt dem vorher zugesagtem Gehalt anbot.
Schwerpunkt der Vermittlungsbemühungen waren in diesem Jahr benachteiligte Arbeitslose. Während eine alleinerziehende Mutter z. B. zwei Jobangebote abgelehnt hat, weil der Arbeitsplatz nach ihrer Auffassung unvereinbar mit ihren Kindern war, konnten auf der anderen Seite ein neuer Vermittlungsrekord beim Lebensalter aufgestellt werden. Im Juni unterschrieb ein 63jähriger Mann einen unbefristeten Arbeitsvertrag bei einem einheimischen Unternehmen als Tischler. Eine 59jährige Dame freut sich seit ein paar Wochen über ihren Anstellungsvertrag in einem Hotel.
Ein 21jähriger Arbeitsloser erschien dagegen nach erfolgreichem Vorstellungsgespräch nicht zur Vertragsunterschrift beim Arbeitgeber. Als eine Mitarbeiterin daraufhin bei ihm an der Wohnungstür klingelte, gab er vor, Besuch zu haben. Den Arbeitsvertrag könne er vielleicht am Montag unterschreiben.
Lange unbesetzt blieb eine Stelle als Kfz-Mechaniker, da dieser in die Betriebswohnung des Unternehmens am Geraer Stadtrand ziehen sollte. Trotz guter Bezahlung, geringster Mietkosten und Arbeitsverpflegung durch den Arbeitgeber war das Jobangebot durch den Umzug für viele Bewerber unzumutbar. Nach sieben Wochen konnte die Stelle dann glücklicher Weise doch besetzt werden.
Viele Arbeitslose stehen sich bei der Jobsuche selbst im Weg, so Auffassung mder Mitglieder der Jobinitiative. Viele haben keine oder nur geringe Vorstellungen, was sie eigentlich suchen, verlangen aber von anderen (im Besonderen von Arbeitsagentur oder ARGE) Hilfe. Stehen diese Menschen dann vor einem Jobangebot, scheuen sich oft vor einer Entscheidung und reagieren zögerlich oder unentschlossen.
Wer aber etwas verändern will, muss bei sich selbst beginnen. Deshalb haben wurde in Eigeninitiative und auf eigene Kosten nunmehr sogar ein Seminar für die Aktion „100 Jobs für Gera“ entwickelt und erstmalig durchgeführt, um mit den arbeitslosen Teilnehmern Zielstrebigkeit und Eigenmotivation zu trainieren. Seminarleiter Bernd Rexroth referiert normalerweise vor Managern und Unternehmern. Speziell für die Jobaktion konzipierte er zwei Seminartage zu diesen Themen, die bei dem Großteil unserer Teilnehmer guten bis hin zu begeisterten Zuspruch fanden. Vielleicht ist uns damit ein Schritt hinzu mehr Eigenverantwortung gelungen.
„Wir wollen durch diese und spätere Aktionen Erkenntnisse erlangen und weitertragen, um zukünftig zielgerichteter am Arbeitsmarkt zu agieren. Es muss uns gelingen, auf Bedürfnisse von Unternehmen einzugehen, Stärken bei Bewerbern zu focussieren und beide Partner zusammenzubringen. Dann können wir freie Arbeitsstellen auch zeitnah, treffsicher und dauerhaft besetzen,” so „no limits!”-Chef Lars Naundorf.
Nähere Infos: www.100-jobs.de oder Initiative „100 Jobs für Gera“, c/o no limits! Personalentwicklung, Wiesestraße 96, ( (0365) 5 51 66 90..."


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BeitragVerfasst: Fr 01.Sep 2006 23:37 
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OTZ vom 2.September 2006:

Selbstbewusstsein der Arbeitsuchenden gestärkt

"Ich werde mich in Zukunft ganz anders und vor allem selbstbewusster bewerben." Das ist das Fazit fast aller Teilnehmer des ersten Jobseminars der Initiative "100 Jobs für Gera".

Lars Naundorf, Mitinitiator der Jobinitiative, Arbeitsvermittler und Moderator der Veranstaltung, meint, dass sich viele Bewerber bei der Jobsuche selbst im Wege stehen. Aus dieser Erfahrung heraus entstand ein Seminar mit vielen Tipps und Anregungen, wie sich Arbeitsuchende geschickt bewerben und positiv ins Licht rücken können.

In der dreistündigen Veranstaltung gab es Einblicke aus der Sicht der Unternehmer auf Bewerbungen, Ideen für eine erfolgversprechende Jobsuche, Tipps für die Herausstellung wichtiger Stationen im Lebenslauf, mehr Eigenaktivität und Beispiele für selbstsprechende Bewerbungsfotos. Besonders bei diesen hat Naundorf oft den Eindruck, Bewerber würden dort den Gesichtsausdruck ihrer letzten Entlassung widerspiegeln anstatt Freude an der beworbenen Arbeitsstelle auszudrücken.

Die arbeitsuchende Josephine Krüger nutzte sofort die Gelegenheit, sich für ihre Bewerbungen als Sekretärin mit mehreren Fremdsprachenkenntnissen durch Fotos neu in Szene zu setzen. "Für die Umsetzung ihrer - zugegeben etwas verrückten Fotoideen - haben wir das Fotostudio 16 begeistern können. Der Inhaber Herr Löffler ist von der Idee begeistert, da die Bilder bei Arbeitgebern die Aufmerksamkeit und damit Gewichtung auf die Bewerbung erhöhen". plaudert Naundorf.

Viele Arbeitslose, denen bisher immer nur ihre Schwächen vorgehalten wurden, werden nun wieder aktiver und finden neue Wege, weil sie nun erkennen, dass sie Stärken haben und auch sehen, wo diese sind, so das Resümee der Veranstaltung.

Das Seminar fand einen sehr großen Zuspruch, es war doppelt überbucht. Deswegen veranstaltet "100 Jobs für Gera" eine zweite Auflage am 27. September. Die Kosten tragen die Wählervereinigung "Arbeit für Gera", der Bundesverband mittelständische Wirtschaft und die "no limits! Personalentwicklung".


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BeitragVerfasst: Di 19.Sep 2006 12:10 

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In der thüringenweit erscheinenden "UNZ - Unsere neue Zeitung", war in der aktuellen September-Ausgabe folgender interessanter Artikel nachzulesen, den ich hier dem interssierten Forum gern zur Kenntnis geben möchte:

„Ausgerechnet in Gera“: Einfach die DDR-Fahne ins Fenster gehängt
Wie Unternehmer und Medien Stimmung gegen Arbeitslose machen


Der Artikel „Der Arbeitsbeschaffer“, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 8. August erschienen, passt zum konservativ-schlichten Weltbild, das die westdeutschen Blattmacher und ihre Zielgruppe eint: „Ausgerechnet in Gera“, so ist zu lesen, „einer ehemaligen Bezirkshauptstadt der DDR mit starker PDS-Wählerschaft“, habe sich Lars Naundorf als privater Arbeitsvermittler selbständig gemacht. So ein Wagnis aber auch, mitten unter dem Ostalgie-Pöbel, suggeriert FAZ-Autor Claus-Peter Müller, der oft aus Thüringen berichtet und regelmäßig Dieter Althaus hochleben lässt. Und so wird fröhlich Stimmung gemacht, anstatt zu informieren.
Dazu gehört, dass der Arbeitsvermittler Naundorf, „der gelernte Handelsfachwirt“, als wandelnde Erfolgsgeschichte ohne Fehl und Tadel geschildert wird. Ganz anders die üblen Zustände in Gera, der Stadt „mit starker PDS-Wählerschaft“. Der Vermittler habe hundert freie Stellen auf einer Montagsdemonstration angeboten und sei dafür von den Demonstranten noch beschimpft worden, wettert Müller. Eine Woche später verlegte man sogar die Demoroute, um dem wackeren Handelsfachwirt nicht noch einmal zu begegnen. Eine Familie von Russlanddeutschen lauert der Mitarbeiterin Naundorfs auf, die einen von ihnen bei der Arbeitsverwaltung „wegen seines Fehlverhaltens“ gemeldet hatte. Und als Krönung eine Gruselgeschichte aus dem verruchten Osten: Ein ALG II-Empfänger wird vermittelt, alles ist zum Unterzeichnen des Arbeitsvertrages bereit. Doch der arbeitslose Maurer erscheint nicht, weigert sich, mit Naundorfs Mitarbeiterin zu sprechen und hat noch dazu „das Fenster seiner Wohnung zur Straßenfront mit einer DDR-Fahne verhangen“. All das hat der FAZ-Journalist zwar nicht selbst gesehen, aber er verlässt sich auf die einseitige Schilderung aus Naundorfs Firma. Viele Arbeitslose sind an ihrer Situation selbst schuld, diese Stammtischbotschaft trieft aufdringlich aus den Zeilen. Und in Städten „mit starker PDS-Wählerschaft“ ballen sich offenbar arbeitsscheue Sozialschmarotzer. Eine Gegenrecherche wäre bei einem solchen Thema sicher angemessen – aber so passt FAZ-Müllers Geschichte allemal besser zu den Vorurteilen. 30 Prozent der Arbeitslosen in seiner Kartei seien wohl „Drückeberger“, behauptet Naundorf im Gespräch mit der Deutschen Welle.
Ina Leukefeld, Sprecherin der Landtagsfraktion der Linkspartei.PDS für den Arbeitsmarkt, findet solche Aussagen „verwerflich“. Sie halte diese Argumentation für „die billigste Variante der Stimmungsmache gegen Arbeitslose“. Das Problem seien schließlich nicht die Betroffenen, sondern die Tatsache, dass der Arbeitsmarkt nicht funktioniere.
Besonders dürftig gerät der FAZ-Artikel bei der Frage der Finanzierung des privaten Arbeitsvermittlers. Naundorf erhalte von der Arbeitsagentur pro Vermittlung maximal 2.000 Euro, heißt es. Arbeitslose und Unternehmen seien „kaum bereit, für die Vermittlung selbst zu zahlen“, wird ergänzt. „Subventionsmentalität“ nennt Naundorf das.
Doch Müller hat einen wichtigen Sachverhalt glatt übersehen. ALG II-Empfänger haben gar keinen Anspruch auf die Vermittlungsgutscheine. Ihnen einen solchen auszustellen, liegt einzig im Ermessen der Arbeitsgemeinschaften. Und es kommt selten vor.
Zwei Wochen früher hatte auch das Handelsblatt über Naundorf berichtet. Dort war die Regelung für Arbeitslose geschildert worden, die keine Vermittlungsgutscheine anzubieten haben: „Ein Bruttogehalt des späteren Jobs, maximal 1.500 Euro, müsste er Naundorf für seine Dienste zahlen“, ist zu lesen. Ein Langzeitarbeitsloser, der nach eigenen Angaben Naundorf kennt, wird im Internetforum „Montagsdemo Osterburg“ noch deutlicher: „Lars Naundorf verlangt von denen, die er vermittelt, entweder den üblichen Vermittlungsgutschein vom Arbeitsamt oder 1 Monatslohn des angebotenen Jobs im voraus (hat er in einem Gespräch mit mir auch unverblümt eingestanden)“. Wie das ein ALG II-Empfänger vorfinanzieren soll, bleibt ein Rätsel. Für Ina Leukefeld sind derartige Praktiken ein deutlicher Hinweis darauf, dass Betreuung und Begleitung Arbeitsloser nicht privatisiert werden dürfe. Lars Naundorf hat inzwischen in einer Mail versichert, „dass noch nie ein Bewerber in meinem Unternehmen eine Vorauszahlung leisten musste.“ Auf der Homepage seines Unternehmens heißt es: „Kosten: Unser Honorar übernimmt die Agentur für Arbeit“ – was dem Bericht des Handelsblatts jedoch widerspricht.
Die Verlegung der Demoroute, so der Arbeitslose im Internetforum weiter, sei einer Absprache mit dem Ordnungsamt geschuldet. Die Initiative für soziale Gerechtigkeit Gera hatte sich bereits nach einem Bericht des MDR im vergangenen Jahr an dessen Intendanten gewandt und darauf hingewiesen, dass Naundorf einen Bauarbeiter vermitteln wollte, der weniger als den gesetzlich vorgeschriebenen Baumindestlohn erhalten sollte. Im MDR-Beitrag wurde der Mann einfach als arbeitsunwillig dargestellt.
Auch das Handelsblatt lässt interessante Details im Dunklen. Es zitiert den Geraer Geschäftsführer Volker Thorey und lässt ihn Naundorf loben, dessen Dienste er bei der Mitarbeitersuche in Anspruch nehme, anstatt die Arbeitsagentur zu nutzen. Was der Leser nicht erfährt: Herr Thorey ist Fraktionsvorsitzender der Wählergemeinschaft „Arbeit für Gera“ im Stadtrat. Im Vorstand dieser Wählergemeinschaft findet sich – was für eine Überraschung – der unvermeidliche Lars Naundorf als Beisitzer, ausgerechnet verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit. Schon bei der in den Medien hochgelobten Aktion „100 Jobs für Gera“ kooperierten Naundorf und die Wählergemeinschaft.
Klappern gehört bekanntlich zum Handwerk, auch für private Arbeitsvermittler. Dass für solche PR-Gags jedoch Arbeitslose diffamiert werden und bestimmte Medien dieses falsche Spiel genüsslich bedienen, ist der eigentliche Skandal.


Stefan Wogawa


Der Berwertung des Autors bleibt eigentlich nichts hinzuzufügen.


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BeitragVerfasst: Di 19.Sep 2006 16:03 
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UNZ hat geschrieben:
Der Vermittler habe hundert freie Stellen auf einer Montagsdemonstration angeboten und sei dafür von den Demonstranten noch beschimpft worden, wettert Müller.

Warum benutzt der Autor das Wort "wettert" und nicht das sachlichere Wort "berichtet"? Ich war zwar nicht bei der Montagsdemonstration zugegen, doch beschimpft wurde Herr Naundorf auch in diesem Forum. (Damals konnten auch noch Gäste ihre Meinungen zum Besten geben.) Warum sollte das aus der Demonstration heraus nicht passiert sein? Es ist schon glaubhaft, dass er beschimpft worden ist.


UNZ hat geschrieben:
Eine Woche später verlegte man sogar die Demoroute, um dem wackeren Handelsfachwirt nicht noch einmal zu begegnen.

Wurde die Route geändert? Hat der Handelsfachwirt an falscher Stelle leider vergeblich gewartet?
Oder gab es irgendwelche zwingenden Gründe - hier war vom Ordnungsamt die Rede - die Route zu ändern und hatte man - natürlich bedauerlicherweise und nur aus Versehen - vergessen, Herrn Naundorf von der neuen Route in Kenntnis zu setzen? Ich weiß es nicht, denn ich war nicht dabei.
Aber irgendwas musste wohl schief gelaufen sein, so dass es nicht zur Begegnung der Demonstration mit Herrn Naundorf gekommen ist. Und wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, dürfte von Seiten des Herrn Naundorf auch kein Interesse vorgelegen haben, einer Begegnung aus dem Wege zu gehen.

UNZ hat geschrieben:
Viele Arbeitslose sind an ihrer Situation selbst schuld, diese Stammtischbotschaft trieft aufdringlich aus den Zeilen.

Mit Ausnahme des Wortes "Viele", welches ich durch "Manche" ersetzen würde, kann ich diese Botschaft auch weit entfernt von einem Stammtisch unterschreiben. Nur darf ich aus Gründen des Datenschutzes nicht mit Namen und Begebenheiten argumentieren.
Ich schreibe es noch einmal: Es erweist dem Anliegen aller linksgerichteten Bewegungen einen Bärendienst, dass dieser Fakt, der bei Weitem nicht alle Arbeitslosen betrifft, von Leuten wie hier dem UNZ-Redakteur so konsequent ausgeblendet wird.

Herr Naundorf hat geschrieben:
30 Prozent der Arbeitslosen in seiner Kartei seien wohl „Drückeberger“

Diese Zahl erscheint mir persönlich zu hoch, doch sie ist mit Sicherheit nicht 0%


UNZ hat geschrieben:
Arbeitslose und Unternehmen seien „kaum bereit, für die Vermittlung selbst zu zahlen“, wird ergänzt. „Subventionsmentalität“ nennt Naundorf das.

Auch dieses Thema hatten wir schon einmal hier im Forum. Herr Naundorf erbringt als Auftragnehmer eine Dienstleistung und wer diese in Auftrag gibt, muss sie auch bezahlen. So einfach funktioniert das.


UNZ hat geschrieben:
Doch Müller hat einen wichtigen Sachverhalt glatt übersehen. ALG II-Empfänger haben gar keinen Anspruch auf die Vermittlungsgutscheine. Ihnen einen solchen auszustellen, liegt einzig im Ermessen der Arbeitsgemeinschaften. Und es kommt selten vor.

Achja. Dann noch die Subventionen. Selbstverständlich hat der Auftraggeber die Möglichkeit, sich für diesen Auftrag von dritter Seite in Form eines Vermittlungsgutscheines subventionieren zu lassen. Doch wenn die Agentur einem Arbeitslosen diese Subvention - aus welchen Gründen auch immer - nicht gewährt, so kann man das doch nicht dem Herrn Naundorf anlasten.

Oder wollte der Herr Wogawa (Autor dieser Zeilen), dass Nerr Naundorf seine Dienstleistung kostenlos erbringt? In diesem Falle sei er daran erinnert, dass er den Maurer, der nicht unter Tarif arbeiten wollte, in Schutz nimmt.

Dieser Herr Wogawa bezichtigt die "die westdeutschen Blattmacher" der Demagogie und socialist - du merkst nicht dass er selber ein Demagoge ist, nur eben von der anderen Seite. Jedenfalls wird hier deutlich, wie er mit zweierlei Maß misst.


socialist hat geschrieben:
Der Berwertung des Autors bleibt eigentlich nichts hinzuzufügen.

Doch.
Diese Zeilen konnte ich mir einfach nicht verkneifen.


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BeitragVerfasst: Di 19.Sep 2006 19:12 

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Nun Pfiffikus, wie neutral wäre denn deine Gegendarstellung, wenn deine Debschwitzer Mitbürger vom ganz "normalen Gemüsehändler um die Ecke" verfolgt und öffentlich angeprangert werden, weil sie sein Gemüse nicht kaufen wollen? (über die Qualität des Gemüses reden wir erst mal nicht)

Da sein"Gemüse"zum Großteil aus Steuergeldern finanziert wird und meist aus Großmärkten stammt, sind wir uns sicher darin einig, daß es sozialer und billiger wäre, wenn dieser Gemüsehändler Stütze beantragt.


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BeitragVerfasst: Di 19.Sep 2006 21:17 
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Irgendwie versteh ich deinen Vergleich nicht.

Ich hab mich nur drüber lustig gemacht, wie ein Demagoge einem anderen Demagogie vorwirft. Nicht anhand von Gemüse, sondern anhand des Beispieles, um das sich die Herren streiten.


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BeitragVerfasst: Mi 20.Sep 2006 0:38 

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pfiffikus hat geschrieben:

Ich hab mich nur drüber lustig gemacht, wie ein Demagoge einem anderen Demagogie vorwirft.


Schön für dich, das du dich darüber noch lustig machen kannst.

Ob Demagogisch oder nicht, ich empfand den Beitrag von Stefan Wogawa als zutreffend, und bin froh über Jeden der noch die Nerven hat sich solchen Zeitgenossen ala Lars Nauendorf in den Weg zu stellen, um noch schlimmeres zu verhindern.


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BeitragVerfasst: Mi 20.Sep 2006 6:32 
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Alter Mann hat geschrieben:
ich ... bin froh über Jeden der noch die Nerven hat sich solchen Zeitgenossen ala Lars Nauendorf in den Weg zu stellen, um noch schlimmeres zu verhindern.

Hm. Das wissen wir. Jemand, der im Jahre 2005 und offensichtlich noch ein Recht auf Faulheit für sich reklamiert, da es ohnehin nicht genug Arbeit für alle gibt, mag schon so denken, wie du.

Deine Meinung halte ich nicht für repräsentativ für alle Arbeitslose! Ich kann nicht müde werden, zu betonen, dass ein sehr groβer Teil der Arbeitslosen unfreiwillig von diesem Schicksal betroffen ist. Mit den Angeboten der Argentur sind sie nicht zufrieden. Was spricht also dagegen, wenn Herr Naundorf und andere dieses Angebot privat ergänzen. Sie werden zwar nicht die Massenarbeitslosigkeit beseitigen können, doch so manches Schicksal zum Guten wenden können.

Leute, die von ihm wieder in einen Job gebracht wurden bzw. die auf einen neuem Job hoffen, teilen deine Meinung gewiss nicht.

Ähm, warst du einer der Demonstranten, die Herrn Naundorf beschimpft haben?


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BeitragVerfasst: Mi 20.Sep 2006 7:37 
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pfiffikus hat geschrieben:
Ich war zwar nicht bei der Montagsdemonstration zugegen, doch beschimpft wurde Herr Naundorf auch in diesem Forum. (Damals konnten auch noch Gäste ihre Meinungen zum Besten geben.) Warum sollte das aus der Demonstration heraus nicht passiert sein? Es ist schon glaubhaft, dass er beschimpft worden ist.


Ich war bei dieser Montagsdemonstration.
Nein es wurde niemand der Firma "no limits" beschimpft.


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BeitragVerfasst: Mi 20.Sep 2006 8:32 
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hier stehen sich unterschiedliche aussagen gegenüber. und in der otz war damals ein interview oder ein artikel (ich weiß nicht mehr genau), wo die beschimpfung erwähnt wurde...


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BeitragVerfasst: Mi 20.Sep 2006 8:35 

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Dann war ich wohl scheinbar auf einer anderen Montagsdemo, denn ich kann bestätigen, dass die Firma "no limits" DOCH beschimpft wurde. Und zwar ziemlich deutlich!


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BeitragVerfasst: Mi 20.Sep 2006 14:24 

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Gegen den Betätigungsbereich des Herrn Naundorf sollte doch wohl nichts einzuwenden sein. Ich denke schon, daß eine Ergänzung der Leistungen der Agentur für Arbeit durchaus sinnvoll ist.

Was mich allerdings verwundert, ist die Art der "Öffentlichkeitsarbeit", die tatsächlich stark von Enttäuschung über "einige" Arbeitslose geprägt scheint. Natürlich gibt es Drückeberger und natürlich begegnet Herr Naundorf diesen im Rahmen seiner Arbeit. Es lohnt sich allerdings meistens, die Einzelfälle etwas differenzierter zu beleuchten. Das können wir hier nicht. Also sollte Herr Naundorf mit seinen Prozentangaben vielleicht etwas vorsichtiger sein.

Die Verbandelung mit einer politisch tätigen Gruppierung verleiht dem ganzen Gebaren dann aber doch ein "Geschmäckle".


gruß

jandark


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BeitragVerfasst: Mi 20.Sep 2006 15:10 
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Hallo Holgersheim,

ich finde es wunderbar, dass sich einer der Organisatoren der Montagsdemonstration Zeit für diese Diskussion nimmt. Herzlichen Dank dafür.

Deshalb habe ich eine Frage. Herr Naundorf hat an einem Tag vergeblich auf den Demonstrationszug gewartet. Über die Gründe kann man ja schon anhand des oben zitierten Artikels spekulieren. Nun sei bitte so nett und informiere uns aus erster Hand, ob und wenn ja, zu welchem Zeitpunkt Herr Naundorf von der geänderten Demo-Route in Kenntnis gesetzt worden ist.

holgersheim hat geschrieben:
Ich war bei dieser Montagsdemonstration.
Nein es wurde niemand der Firma "no limits" beschimpft.

Wir sind uns darüber einig, dass uns Medienberichte alleine noch keine Sicherheit darüber geben können, ob derartige Beschimpfungen stattgefunden haben oder nicht. So viel Vertrauen in die Zeitung habe ja nicht mal ich.

In diesem Falle gibt es nicht nur Medienberichte. Auch hier im Forum gab es solche, sagen wir mal, unfreundlichen Äußerungen, gegenüber dem Herrn Naundorf. Und jetzt meldet sich noch jemand hier, der(die) die Beschimpfungen auch gehört hat.

Wie erklären wir uns diese Situation? Ganz einfach. Mag ja sein, dass du am anderen Ende des Demonstrationszuges gelaufen bist und dadurch nichts davon mitbekommen hast.
Andererseits sind die Empfindungen über solche Äußerungen sicher sehr subjektiv. Was Herr Naundorf und möglicherweise auch Außenstehende als Beschimpfung aufgefasst haben, könnte innerhalb der Demonstration ganz anders aufgefasst worden sein: "Dem haben wir nur mal die Wahrheit gesagt!"
Du merkst also, es gibt viele Erklärungsmöglichkeiten für dein Posting von heute morgen.

Einigen wir uns mal so: Die Demonstranten sind nicht nur an ihm vorübergegangen und haben bloß freundlich gegrüßt.


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BeitragVerfasst: Mi 20.Sep 2006 16:37 
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Zäumen wir das Pferd doch einmal am Schwanz auf:
"Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus."

Wenn sich also Herr Naundorf ohne Not in die Öffentlichkeit begibt, muss er natürlich damit leben, dass die Öffentlichkeit, egal ab Demo-Zug, Zeitung, Rundfunk oder Foren-Gemeinschaft öffentlich über ihn urteilt.

Ob gerecht und höflich - sei dahingestellt.

Meine persönliche Meinung als Dienstleister zur Art und Weise der Naundorfschen Akquisition von Aufträgen habe ich hier bereits mehrfach kundgetan. Und auch wenn ich manches an Kommentaren des Alten Mannes hier einfach übergehe, weil es mir zu stark polemisch angelegt ist, der Vergleich mit dem Gemüsehändler, der auf die nicht kaufende Kundschaft schimpft, gefällt mir.

Und bei dieser Gelegenheit noch eines: Wenn das Ordnungsamt der Stadt eine geänderte Demo-Route anordnet, okay. Aber wer bitte schön ist Lars Naundorf, dass der Versammlungsveranstalter verpflichtet sein sollte, diesen Niemand darüber zu informieren? Ich glaube hier verwechseln einige Leute, wer der Dienstleister ist.

Beschweren sich Softwarehersteller darüber, dass Kunden zu doof sind und deswegen ihre Programme nicht kaufen?
Beschweren sich Versicherungsvertreter ... ?
Beschweren sich Autoverkäufer ... ?
Beschweren sich Staubsaugervertreter ... ?

Auch Herr Naundorf ist nur ein kleiner Vertreter, der ein Produkt verkauft!!


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James T. Kirk hat geschrieben:
Aber wer bitte schön ist Lars Naundorf, dass der Versammlungsveranstalter verpflichtet sein sollte, diesen Niemand darüber zu informieren?

Wer schrieb hier etwas von einer Pflicht? Ich wollte nur wissen, ob er informiert wurde.

Es gibt in Gera jeweils Montags eine Demonstration von Leuten, die sich sehr gerne ihren Lebensunterhalt mit Hilfe eines Arbeitsplatzes selbst verdienen wollen. Richtig?
Und auf deine Frage: Herr Naundorf ist einer, der (auch aus Eigeninteresse) darauf hin arbeitet, dass genau dieser Wunsch, der einen großen Teil der Demonstrationsteilnehmer eint, erfüllt wird. Oder sehe ich da etwas falsch? Irgendwie haben doch die Demonstranten und Herr Naundorf ein gemeinsames Ziel!?

Und es ist zwar zugegebenermaßen keine Pflicht, doch ich sehe es als ein Gebot der Fairness an jemanden, der für einen Teil der Demonstranten nützlich sein kann, von einer veränderten Route zu informieren.


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Nach Rücksprachen zu dem Vorgang bin ich gebeten worden den Werdegang aus dem Erleben von Andreas Hähle hier zu posten
Die geänderte Demoroute konnte Lars Naundorf erst mitgeteilt werden, als der Demozug den Zschochernplatz passierte. Und zwar durch Andreas Hähle. Von der neuen Route erfuhren ich auch erst, als ich am "Startplatz" war.

Er sagt zum Vorgang:
"Ob Beschimpfungen gegen Lars Naundorf und seine Leute gefallen sind ? Nicht als der Zug vorüberging. Jedenfalls habe ich davon nichts mitbekommen, da ich mit Herrn Naundorf darüber verhandelte, ob er und seine Leute zur Abschlußkundgebung kommen werden oder nicht, denn eigentlich wollten sie erst gar nicht. Aber als Lars Naundorf auf der Eventfläche auf dieser Abschlußkundgebung den Satz fallen ließ: Ihr wollt doch auch nicht dauernd demonstrieren, sondern lieber arbeiten, kochte ganz schön was hoch. Man muß jedoch auch bedenken, kurz davor brüllte ein Nazi irgendwelche Beschimpfungen durch ein Megaphon gegen die Demonstranten, so daß die Stimmung ohnehin aufgeheizt war."


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@Pfiffikus:

Nach Deinem Bemerkungskatalog zum Artikel

„Ausgerechnet in Gera“: Einfach die DDR-Fahne ins Fenster gehängt
Wie Unternehmer und Medien Stimmung gegen Arbeitslose machen


ist man ja schon fast am Wegweiser zur Sackgasse, an deren Ende die Tafel mit der Antwort stehen könnte:
Die Arbeitslosigkeit ist ein Problem, was zu großen Teilen von den Arbeitslosen selbst verursacht ist.
Doch diese Aussage ist bestimmt nicht von Dir impliziert worden und deshalb bitte ich zur Vermeidung solcher Art von Missverständnis um die Beantwortung folgender Fragen:

Wieviel Prozent der registrierten Arbeitslosen in Gera sind denn nach Deiner Auffassung “Drückeberger” - Herr Nauendorf, der sich tagtäglich mit dieser Frage berufsmäßig beschäftigt, behauptet ja ohne Beweise wie gelesen, es wäre ein Drittel??? (Ich bitte bei der Festlegung der Prozentzahl dabei noch diejenigen Ex-Geraer-Arbeitslose zu berücksichtigen, die sich gezwungener Maßen zum Verlassen unserer Stadt genötigt sahen, weil sie Arbeit nur woanders finden konnten)

Die Antwort auf diese Frage ist deshalb so relevant, weil aus Deiner Bemerkung

Zitat:
Diese Zahl erscheint mir persönlich zu hoch, doch sie ist mit Sicherheit nicht 0%


keine Bewertung ermöglicht wird:
Sind es Deiner Meinung nach eher 10, 20 oder 25%, dann könnte man sagen, ja ein substanzieller Teil der Arbeitslosen ist selbst Schuld an der eigenen Arbeitslosigkeit.
Wären es aber eher nur 2, 3 oder 4 %, dann wäre festzustellen, dass dies eine zu vernachlässigende Größe ist, weil die Erfahrungen aller Transfersysteme in allen Ländern zumal bei einer solchen Größenordnung (Millionen) zeigen, dass es immer einen kleinen Prozentsatz gibt, wo Leistungsbezieher nicht alle Kriterien des Leistungserbringer für die Empfangsberechtigung erbringen - eine statistische Größe also.

An diese Frage anschließend kann man sich aus aktuellem Anlass auch der Situation auf dem Lehrstellenmarkt zuwenden:
Wieviel der Hunderten von Schulabgänger in Gera, die in den letzten Jahren trotz duzender Bewerbungen keine Lehrstelle bekamen, bzw. sich in Warteschleifen wiederfanden, hatten Deiner Ansicht nach selbst Schuld an ihrer Situation, weil sie zu unflexibel,.... waren???


Weiterhin frage ich, ist es denn nicht tatsächlich eine Subventionsmentalität von Unternehmen, die sich eine Dienstleistung - Suche geeigneter Arbeitskräfte - von diesen direkt oder indirekt (Vermittlungsgutschein) bezahlen lassen, statt selbst dafür zu zahlen???
Übringens sind es oft die gleichen Unternehmer, die die vermeintliche Mitnahmementalität in den sozialen Sicherungssystemen durch Arbeitslose auch noch anprangern.
Wer misst hier bitte tatsächlich mit zweierlei Maß???


Und drittens interessiert mich:
Gibt es Deiner Meinung nach eine Diffamierung von Arbeitslosen in Medien, von Politikern, Unternehmern, Unternehmerverbänden ...???
(Ich denke da z.B. sofort an diese aufgeputschte Geschichte mit dem Florida-Rolf - wir erinnern uns, dies war kurz vor der Einführung von HartzIV, an die soziale Hängematte von Kohl, die Faulenzer-Verunglimpfungen von Schröder, an die Mitnahmementalität von Beck .... )

Wenn ja, wem glaubst Du nützt dies, wer hat also ein Interesse Interviews im Stile von Herrn Nauendorf an bundesweit erscheinende Zeitungen zu geben?



Und zum Schluss:
Wer sich tatsächlich als Dienstleister für Unternehmer und Arbeitslose versteht, wie es ja bei diversen öffentlichen Auftritten von Herrn Nauendorf (OKG, FAKT im MDR, ...) immer wieder angeklungen ist, der hat nach meinem Verständnis ein gesteigertes Interesse daran, in der Öffentlichkeit als vertrauenserweckender und im Umgang fairer Partner wahrgenommen zu werden, ein Bild was mit den öffentlichen Verlautbarungen eines Herrn Nauendorf und seiner Mitarbeiter nach meiner Wahrnahme in keiner Weise zusammenpasst.

In der Erwartung interessanter (pfiffiger) Antworten empfehle ich noch vorher die Homepage von Herrn Nauendorf zu besuchen und dort unter Referenzen den unsäglichen FAZ-Artikel im Original machzulesen.
Dort findet man auch den zitierten Satz:

"Denn ein Drittel der Bewerber, die sich an No Limits wenden, wollten nicht arbeiten, schätzt Naundorf, sondern bestenfalls dem Arbeitsamt vorgaukeln, daß sie nach Arbeit suchten."

Wer beschimpft hier eigentlich wen???


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BeitragVerfasst: Mi 20.Sep 2006 23:13 

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pfiffikus hat geschrieben:
Irgendwie haben doch die Demonstranten und Herr Naundorf ein gemeinsames Ziel!?


Also ich kann hier nur ein Abhängigkeitsverhältnis mit den Arbeitslosen erkennen welches Herr Naundorf bei seiner Berufswahl gewählt hat, um selbst kein Arbeitsloser zu sein.

Ich bin kein Demogänger, kann mir aber gut vorstellen, daß die übriggegliebenen Demonstranten auch für grundsätzlicheres Kämpfen als einen wackligen Arbeitsplatz für den, der am lautesten "ich will Arbeit" schreit.

Sollten die Demonstranten tatsächlich Erfolg haben, ist dies sicher gleichzeitig das Ende der Firma von Lars Naundorf, welche von der Arbeitslosigkeit lebt und keinen einzigen Arbeitsplatz schaffen kann außer dem Eigenen.

Wo sind nun die gemeinsamen Ziele?


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BeitragVerfasst: Do 21.Sep 2006 6:17 
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Hallo allerseits,

weiβ irgendjemand, wo man das komplette Interview vonn Hern Naundorf in der FAZ lesen kann? Bisher kenne ich nur die Ausrisse, die Herr Wogawa zitiert hat. Inzwischen bin ich neugierig auf den Gesamtkontext geworden.

@socialist und Alter Mann
Bitte um Geduld
Deine Antwort möchte ich nicht so schnell zwischen Zähneputzen und Frühstück verfassen.


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BeitragVerfasst: Do 21.Sep 2006 7:16 
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Dauerbrenner
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Hier der Artikel (Interview ???) in der FAZ:

http://www.faz.net/s/Rub61EAD5BEA1EE41C ... ntent.html


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