Untermhäuser Forum

"'s Ger'sche Schitzenfest"

Da is' der Sommer wieder nu'
scho drickend werd de Hitze,
jetzt läßt's een ' aber keene Ruh',
mehr auf'm Sophasitze.
Von Leimnitz konnt mer'sch buhwern heer'n,
schon Sonntag vor acht Tagen,
un' sowas heert der Straube gern,
da braucht 'r nich zu fragen.
Er weeß 's werd heechste Eisenbahn, das Schitzenfest zu richten,
drum macht 'r sich ooch schleinigst dran,
die Einladung zu dichten.
Das Deppchen Ger'sche ausgezutscht,
zur Nagelprobe reene,
so macht sich nu' daß alles flutscht,
mei' Straube 'uf de Beene.
Hurra!, der Rummel geht nu' los,
schon biegelt fier den Schitzen,
die weißen Hosen tadellos,
de Alte, daß se blitzen.
Schon seh ' ich , wie se aufmarschier'n,
so stramm im Tritt un' feste,
en jeden muß das imponier'n,
das klappt doch stets auf's Beste.
Un' hoch zu Roß der Herr Major,
mit seiner stolzen Suite,
sprengt schneidig an der Fronte vor,
wie wehn die Federhüte.
Zum Markte rasselt die Battrie,
daß jedes Haus erschüttert,
fast mit der Angst kriegt's Mensch wie Vieh,
ja selbst der Simson zittert.
Was soll ich alles noch erzähl'n,
's weeß selber wohl 'e jeder,
wenn's gilt, denk ich, werd keener fehl'n,
nach Sitte uns'rer Väter,
zu feiern 's Ger'sche Schitzenfest,
mit Schmaus un' Saft der Traube;
sich keener zweemal laden läßt,
vom
ganz ergeb'nen STRAUBE