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einen hab ich noch, einen hab ich noch ...
Nahezu an der Öffentlichkeit vorbei wird mit Gesetzesänderung von Artikel 1 des Thüringer Schulgesetzes vom 20. Dezember 2010 (GVBl. S. 530) die Vollzeitschulpflicht in Thüringen ab dem 01.08.2011 von neun auf zehn Jahre verlängert. Für den Schüler selbst hat das innerhalb der schulischen Laufbahn im Prinzip keinerlei Auswirkungen. Wenn er jedoch nur mit Hängen und Würgen seinen Quali Hauptschulabschluß in Klasse 9 schafft oder gar noch weniger, dann bleibt er bis zum Ablauf der Pflichtzeit unter staatlicher Fuchtel, wird auf berufsvorbereitende Schulen geschickt und - jetzt kommt es - belastet damit die Arbeitsmarktzahlen nicht.
Ein Schelm, wer Böses ...
Nebeneffekt der ganzen Veranstaltung: Für Jugendliche, die der Vollzeitschulpflicht unterliegen (also die dann 10 Jährchen noch nicht voll haben), ist die Ferienarbeit auf 4 Wochen im Kalenderjahr begrenzt und darf insgesamt max. 20 Ferientage betragen. Heißt also: Ein 17-jähriger Gymnasiast, der das Pech hatte aufgrund verfehlten Stichtages erst mit 7 in die Schule zu kommen, wird gegenüber seinen im Prinzip gleichaltrigen Klassenkameraden alles andere als gleichbehandelt. Denn diese dürfen nach Ablauf der Vollzeitschulpflicht unbegrenzt in den Ferien arbeiten.
Ich stelle mir gerade vor, was man in der Zeit, in der man diese Gesetzesänderung vorbereitet, erarbeitet, diskutiert, geändert und schließlich beschlossen hat, hätte Sinnvolles tun können. Schließlich kommt man in Bayern, Sachsen, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland, Sachsen-Anhalt auch mit 9 Jahren hin.
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