Untermhäuser Forum

(MDR)
Warum sind "Ossis" psychisch gesünder als "Wessis"?

Nach Veröffentlichung einer überraschenden Studie der TU Dresden hat jetzt Ursachenforschung eingesetzt: Warum leben Ostdeutsche psychisch gesünder als Westdeutsche? Professor Hoyer sagte MDR info, aus der Studie könne man lernen, dass im Osten nicht alles schlecht gewesen sei. Die engeren sozialen Bindungen und das weniger stark ausgeprägte Konkurrenzstreben seien wichtige Faktoren für psychische Gesundheit des Einzelnen. Hoyer sprach insgesamt von einem "interessanten Befund".

Eigentlich hatten die Forscher erwartet, im Osten mehr Menschen mit psychischen Problemen zu finden, als im Westen. Die Wende-Ereignisse wirkten aber offenbar weniger stark als gedacht.

Forscher der TU Dresden hatten herausgefunden, dass Ostdeutsche psychisch gesünder sind als Westdeutsche. Unter der Leitung von Professor Jürgen Hoyer werteten die Sachsen die aktuelle Bundesgesundheitsstudie aus. Deren Daten basieren auf Umfrageergebnissen aus den Jahren 1997 bis 1999.

Den Forschern zufolge berichteten 28 Prozent der Ostdeutschen über Leiden wie Depressionen, krankhafte Ängste, Essstörungen und körperliche Leiden mit seelischen Ursachen. Im Westen sind es 32 Prozent. Die Forscher vermuten, dass Überbleibsel der DDR-Gesellschaft dafür verantwortlich sind, dass die Menschen hier gesünder leben.