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 Betreff des Beitrags: Reußen wollen Dix-Gemälde zurück
BeitragVerfasst: Di 02.Dez 2003 23:54 
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otz-online am 02.12.03

Reußen wollen Dix-Gemälde zurück

Fürstenhaus widerruft Leihgabe Von Uwe Müller Gera. Neuer Streit zwischen dem Fürstenhaus Reuß und der Stadt Gera bahnt sich an: Heinrich XIII. Prinz Reuss kündigt gegenüber unserer Zeitung an, ein Gemälde aus dem Otto-Dix-Haus abholen zu wollen. Dabei handelt es sich um das Bild "Riesengebirgslandschaft", "das Otto Dix persönlich für meinen Vater gemalt hat und das bis zum Jahre 1998 bei uns in Hessen hing", schreibt Heinrich XIII. Prinz Reuss. Abholen wollen die Reußen ebenfalls die Posthumuskette und das Diana Trinkspiel, geht aus den Ankündigungen hervor, die ein Brief an unsere Redaktion enthält.

Die Reußen erkennen offenkundig Undankbarkeit in Gera. Die Klausel aus der Gütlichen Einigung über bewegliche Kunstgüter, wonach eine Reußen-Ausstellung ins Stadtmuseum eingebaut werden soll, stößt in der Stadt freilich auf fachliche Vorbehalte, weshalb bereits einmal der Osterstein als Ausstellungsort ins Auge gefasst war. Doch die Reußen bestehen auf der ausgehandelten Übereinkunft; sie lehnen die Ausstellung auf dem Osterstein als "Abschiebemodell" ab. Vielmehr sei es Wunsch der Stadt Gera, vertreten durch ihren Verhandlungsführer, den damaligen Kulturamtsleiter Albert Zetzsche, gewesen, die Ausstellung ins Stadtmuseum zu bringen.

Heinrich XIII. Prinz Reuss äußerte nunmehr die Vermutung, dass die Direktorin der Kunstsammlung, Dr. Ulrike Lorenz, das "Entgegenkommen" seines Hauses nicht zu schätzen wisse. Deshalb widerrufe er "hiermit im Namen meiner Mutter die Leihgabe" und werde das Bild "in den nächsten Tagen nach Terminabsprache mit Frau Dr. Lorenz im Otto-Dix-Haus abholen". Eine Ankündigung, die in der Stadtverwaltung auf Verwunderung stößt. Denn weder beim Oberbürgermeister noch in der Kunstsammlung sei ein solches Ansinnen bekannt, ganz zu schweigen davon, dass es irgendeinen Termin gebe, so Dr. Frank Rühling, Pressesprecher der Stadt Gera.

Heinrich XIII. Prinz Reuss sieht seine Familie als Zielscheibe einer "fortlaufenden Stigmatisierung". "Mir ist noch kein Fall vorgekommen, dass ein Sponsor oder Leihgeber so ständig mit Schmutz beworfen wird, wie ich es in Gera immer wieder erfahren muss", klagt er. "Ich darf daran erinnern, dass meine Mutter am 20. April 1998 sämtliche Personen, die in irgend einer Weise an dem Zustandekommen der gütlichen Einigung und der Abwicklung des Vertrages beteiligt waren, zu einem Dankessen auf den Osterstein eingeladen hat. Jeder Gast erhielt ein persönliches Geschenk meiner Mutter, vom Oberbürgermeister der Stadt Gera angefangen bis hin zu den Packern, die die Kunstgegenstände verpackt haben", so Heinrich XIII. Prinz Reuss. Er verweist darauf, dass im Barocksaal des Naturkundemuseums die beiden Lackkabinette auf Kosten seiner Mutter restauriert worden seien, während andere thüringische Fürstenhäuser Beträge in zweistelliger Millionenhöhe erhalten hätten, dass die Kunstschätze bei der Verfügungsberechtigten verblieben seien. Außerdem hätten Siegfried Mues und Dr. Ulrike Lorenz "zusätzliche Leihgaben" aus dem persönlichen Besitz der Mutter für das Stadtmuseum bzw. die Kunstsammlung erhalten, die auf der Flucht der Reußen aus Gera hatten gerettet werden können.


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BeitragVerfasst: Sa 06.Dez 2003 11:18 
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otz-online am 06.12.03

Albert Zetzsche geht gegen Prinz Reuss vor

Neue Peinlichkeiten und Skandale Gera (-um-). Der frühere Kulturamtsleiter Albert Zetzsche will rechtliche Schritte gegen Heinrich XIII. Prinz Reuss prüfen. Grund sind Äußerungen von Prinz Reuss, wonach im Ergebnis der Gütlichen Einigung zwischen der Stadt und dem Fürstenhaus über bewegliche Kunstgüter bei einem Dankessen jeder Gast ein Geschenk erhalten habe. In ehrabschneidender Weise werde der Eindruck erweckt, die betreffenden Mitarbeiter der Stadt hätten sich der Vorteilsnahme im Amt schuldig gemacht, ist Zetzsche empört.

Bei dem Geschenk habe es sich um eine Urkunde gehandelt, auf der eine Spende zugunsten des Theaters in Aussicht gestellt wurde. "Eine solche Urkunde wurde sowohl mir persönlich als auch stellvertretend für die Mitarbeiter des Kulturamtes, die im Rahmen der Gütlichen Einigung weit über ihre normalen dienstlichen Verpflichtungen hinaus gewirkt hatten, übergeben", stellte Zetzsche klar. "Als im Nachhinein skandalös muss ich es werten, dass die urkundlich in Aussicht gestellten Spenden nie an die für das Geraer Theater tätige Fördergesellschaft gezahlt wurden. Prinzessin Reuss hat lediglich Spenden für Stühle, auf denen ihr eigener Name verzeichnet ist, übergeben." Dagegen behauptet Prinz Reuss: "Herr Zetzsche erhielt eine Spende von 1000 DM zum Erwerb von zwei Stühlen für den Theatersaal."

Albert Zetzsche verfolgt nach seinem Wechsel ins hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst aufmerksam weiter die Ereignisse in Gera. Er nennt es einen peinlichen Vorgang, dass die Reußen ihre Zusage nicht eingehalten hätten. "Meine persönliche Hochachtung vor der Prinzessin Reuß hat mich bisher dazu schweigen lassen", so Zetzsche. Seine Bemühungen um eine Gütliche Einigung mit dem Haus Reuß hätten sich nachträglich als nutzlos erwiesen.


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 Betreff des Beitrags: Verhandlungen mit Reuss am 6. Januar
BeitragVerfasst: Di 09.Dez 2003 15:28 
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otz-online am 09.12.03

Verhandlungen mit Reuss am 6. Januar

Dr. Ulrike Lorenz sucht Lösungswege Gera. (-um-). Im Streit um die Reußen-Ausstellung im Geraer Stadtmuseum und die Rückgabeforderungen, die Heinrich XIII. Prinz Reuss in unserer Zeitung gegenüber der Stadt Gera erhoben hat, soll es am 6. Januar Verhandlungen geben. Das kündigte Dr. Ulrike Lorenz, amt. Leiterin des Stadtmuseums, an. Der Termin habe zunächst informellen Charakter. Ohne Vorbehalte solle über die entstandene Situation gesprochen werden. "Ich bin unter allen Umständen zuerst an Lösungen interessiert und nicht an Problemen", betonte Dr. Ulrike Lorenz.

Mittlerweile liegt der Stadt Gera auch offiziell das Rückgabebegehren der Reußen vor. Sie verlangen das Dix-Gemälde "Riesengebirgslandschaft", die Posthumuskette und das Diana-Trinkspiel zurück.

Anlass für den offenen Streit zwischen dem Adelshaus und der Stadt Gera sind Diskussionen, ob die Dauerausstellung zur reußischen Geschichte im neukonzipierten Geraer Stadtmuseum integriert werden kann. In der Stadt wird das kritisch gesehen, Heinrich XIII. Prinz Reuss besteht dagegen auf der Zusage, die vor sechs Jahren in der Gütlichen Einigung über die beweglichen Kunstgegenstände erzielt wurde. "Es war keineswegs der Wunsch meiner Mutter als Anspruchsberechtigte, eine ständige Ausstellung im Museum zu erhalten. Ihr hätte mehr daran gelegen, wenn sie ihr bewegliches Eigentum zurückbekommen hätte. Sie hat schweren Herzens auf wertvolle Kunstgegenstände verzichtet, weil sie gemäß der Tradition ihrer Familie die Kultur in Gera erhalten und fördern und nicht zerstören wollte", beteuert Heinrich XIII. Prinz Reuss in einem Brief an unsere Redaktion. Getrübt wird dieses Bild freilich von den rechtlichen Auseinandersetzungen, die zwischen dem Adelshaus und Albert Zetzsche, damals Kulturamtsleiter in Gera, ins Haus stehen. Zetzsche war Verhandlungsführer der Stadt bei der Gütlichen Einigung, ihm wird von Heinrich XIII. Prinz Reuss zugeschrieben, dass die Stadt die Reußen-Ausstellung ins erste Obergeschoss des Stadtmuseums haben wollte. Zetzsche wendet sich jetzt von den Reußen ab, weil er sich von ihnen im Zusammenhang mit einem Dankessen auf dem Osterstein in den Verdacht der Vorteilsnahme gerückt sieht.


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