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BeitragVerfasst: Mi 05.Nov 2003 8:51 
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otz-online am 05.11.03

80-jähriger Amerikaner sucht in Gera seinen Retter

Lloyd W. Ebert kehrt an Ort eines Flugzeugabsturzes von 1944 zurück Von Katrin Wiesner Gera-Liebschwitz. Solch Besuch gibt es nicht alle Tage in Liebschwitz, und so bewies der ortsanässige Buschfunk seine Zuverlässigkeit: Die Nachricht, dass der US-Amerikaner Llyod M. Ebert mit seiner Tochter Helen Ende voriger Woche in dem Geraer Stadtteil angekommen war, ging herum wie ein Lauffeuer. Und das konnte Lloyd M. Ebert nur Recht sein. Vater und Tochter hatten sich schließlich zu einer ungewöhnlichen Spurensuche nach Liebschwitz begeben. Die Suche nach seinem Retter, wie der 80-Jährige aus San Jose (Kalifornien) formuliert.

Es war der 4. Juli 1944 gegen Mittag, als den B 17-Bomber, in dem der damals 21-jährige Lloyd mit acht weiteren US-Soldaten saß, von der Flugabwehr getroffen wurde. Aus Leipzig kommend, wurde die Maschine vermutlich in Zeitz abgeschossen, "in Liebschwitz ging sie dann nieder", erzählt Ortschronist Stefan Bauch. Tragflächen, Rumpfteile und ein Motor schlugen in der Elster bei Taubenpreskeln auf. Darüber gibt es Berichte von Augenzeugen und Fotos. Und Liebschwitzer können sich gut erinnern. Vor allem jene, die damals Kinder waren und die Teile des Wracks spielend eroberten. Weil sie den Krieg kaum verstanden, erlebten sie ihn als Abenteuer.

Nur sieben Soldaten überlebten den Absturz, sie konnten rechtzeitig mit Fallschirmen aussteigen. Lloyd M. Ebert landete - von Ostwind ist die Rede - nahe einer Gaststätte, sie soll einen Biergartenbetrieb gehabt, sich an einer Straße mit beidseitigen Häuserreihen und dahinter liegenden Feldern befunden haben. Dem Leichtverletzten half ein gleichaltriger junger Mann, der gut Englisch sprach - sein Retter, den er gern noch einmal wieder treffen würde. Der Festnahme entging Ebert allerdings nicht. Zu auffällig war der Vorfall. Ein Tag später wurde er verhaftet und verbrachte noch ein Jahr als Kriegsgefangener im Lager Barth bei Stralsund.

Und obwohl sich viele Liebschwitzer in die Suche einschalteten, konnte sie dem Amerikaner, der einem Stück seiner Vergangenheit noch einmal begegnen möchte, nicht weiterhelfen. "Weder den damals hilfsbereiten Geraer, noch den Ort, wo Ebert mit dem Fallschirm niederging, konnten wir gemeinsam ausfindig machen", bedauert Bauch. Er recherchiert nun auch nach der Abreise des Amerikaners weiter und hofft dabei auf die Mithilfe der Geraer. Wer weiß von der Geschichte und kennt den Helfer, der heute an die 80 Jahre alt sein müsste? Ganz uneigennützig ist die Mühe übrigens nicht. Das Schicksal sei ein weiteres Steinchen im Puzzle, das der Ortschronist zur inzwischen fast 800-jährigen Liebschwitzer Geschichte zusammen fügt. Wer helfen kann, wendet sich an die Heimatstube Liebschwitz, Salzstraße 176 in 07551 Liebschwitz.


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