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 Betreff des Beitrags: Rex Simplex und Untermhaus
BeitragVerfasst: Do 18.Dez 2014 9:25 
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Zitat:
caruso 55 - Mi 17. Dez 2014
Wer hat Infos über eine Familie Hering aus Gera-Untermhaus zwischen 1888 u.1900 ? Vater Hering betrieb eine Werkstatt für Fahrradteile u. Autozubehör. Nach dessen Tod bauten die Söhne in Ronneburg ein Wwerk auf in dem sie Felgen u. auch Fahrzeuge produzierten. Für diese Fahrzeuge suche ich technische Beschreibungen. Kann jemand helfen ? Besten Dank im Voraus u. eine schöne Adventszeit.e


Ich habe die Anfrage mal hier ins historische Forum gesetzt, weil sie doch recht interessant klingt und auch ein kleines Stückchen Untermhäuser Industriegeschichte berührt...

Quelle geo.viaregia.org:
Zitat:
"...Wir schreiben das Jahr 1888. Der Geraer Schmied und Wagenbauer Friedrich Hering gründet in Gera-Untermhaus ein neues Unternehmen. In der herkömmlichen Wagenbauerei sieht er keine Zukunft. Zwar bestimmen noch immer von Pferden gezogene Wagen das Straßenbild, doch zunehmend machen ganz andere Gefährte von sich reden. Und dort sieht der vorausschauende Handwerker seine Chance. In seiner Werkstatt in Untermhaus produziert er zunächst Fahrradteile. Die Nachfrage nach Zweirädern und Teilen dafür ist groß, das Geschäft entwickelt sich. Zunächst baut er Kugellager mit Gehäuse (Aeolus-Kugellager) und Automobilachsen in verschiedenen Ausführungen.
Durch eine enge Zusammenarbeit mit der französischen Firma Michelin macht Hering sich auch mit der Herstellung von Scheibenrädern vertraut. Sein Betrieb wird unter dem Namen „Deutsche Automobil-Industrie Friedrich Hering“ bekannt und entwickelt sich bald zu einem der bedeutendsten Produzenten für Autozubehörteile in Deutschland.
Als er 1899 stirbt, führen seine beiden Söhne Max und Alfred Hering, die im väterlichen Unternehmen gelernt haben, den Betrieb weiter. Der Automobilbau boomt. Zubehör aus der Heringschen Produktion ist begehrt.
Die Fabrikationsstätte Gera-Untermhaus wird bald zu klein. Die Gebrüder Hering finden in Ronneburg ein geeignetes Fabrikgelände. Es liegt etwas außerhalb der Stadt, zu Füßen des Schlosses sozusagen. Der Vorteil dieses Geländes: dicht daneben führt die neue Eisenbahnlinie vorüber, der Bahnhof ist nicht weit entfernt.
Im Februar 1902 teilt Max Hering dem Stadtrat zu Ronneburg mit, dass er seinen Betrieb von Gera-Untermhaus nach Ronneburg verlegen wird. Er bittet um Zustimmung.
Im September 1902 beginnt der Umzug von Untermhaus nach Ronneburg. Schwerpunkt der Produktion bleiben zunächst die Zulieferteile für den Automobilbau, vor allem Achsen, Räder, Federn und Untergestelle. Doch der Ehrgeiz der Hering-Söhne reicht weiter, sie wollen ein eigenes Auto bauen. Und das erste Ronneburger Automobil entsteht noch im Jahr der Umsiedlung des Unternehmens im Jahr 1902. „Rex Simplex“ nennen Max und Alfred Hering ihr Auto, König des Einfachen. Ausgestattet ist es mit Motoren der französischen Firma De Dion. Von 1907 an erhält der Rex Simplex jedoch Motoren aus der eigenen Produktion.
1904 schließt sich die „Deutsche Automobil-Industrie Hering“ mit der „Berliner Teilefabrik Richard“ zusammen. Das nun gemeinsame Unternehmen erhält die Firmenbezeichnung „Automobilwerke Richard und Hering AG“. Gemeinsam wird an der Entwicklung verschiedener Typen des Rex Simplex gearbeitet..."


Quelle Wikipedia am 18.12.2014:
Zitat:
Vorher existierte die Firma schon ab 1888 als Zulieferbetrieb für Fahrrad- und Autoteile sowie Achsen und Fahrgestellrahmen. Für die Daimler-Motoren-Gesellschaft und Benz & Cie. wurden Kugellagerachsen hergestellt und für Michelin Stahlscheibenräder mit abnehmbarer Hartgummifelge, die in großer Stückzahl auch weiterhin im neuen Werk gebaut wurden.

Das Unternehmen mit seinen etwa 300 Beschäftigten wurde sogleich 1902 in der Auto- und Nutzfahrzeugindustrie bekannt, weil dort ein besonders moderner solider gebauter leichter LKW unter dem Namen „Rex-Simplex“ hergestellt wurde, von dem Abwandlungen auch als robuste PKW gebaut wurden. Dieses leichte Nutzfahrzeug war bis zum Ersten Weltkrieg einer der bekanntesten LKW.

Im Jahr 1904 wurde der Unternehmer Carl Richard, der eine Fabrik in Ronneburg hatte, neuer Anteilseigner; das Unternehmen nannte sich nun „Deutsche Automobil-Industrie Hering und Richard“.

1913 wurde die Räderabteilung von Hering ausgegliedert, die bis zum Zweiten Weltkrieg sehr erfolgreich war. Während des Krieges wurde der Regeldreitonner von etwa 600 Beschäftigten hergestellt. Nach dem Krieg wurde der Dreitonner noch weitergebaut; der wieder gebaute Rex-Simplex wurde in alle Welt exportiert. Trotzdem schafften Hering und Richard es nicht, das nötige Kapital aufzubringen, um allein überleben zu können: 1922 wurde die Fabrik von den Elite-Motorenwerken in Brand-Erbisdorf übernommen. Das Karosserie-Werk Ronneburg wurde ausgegliedert. Somit erloschen die Namen Deutsche Automobil-Industrie Hering und Richard sowie der Markenname Rex-Simplex.


Bilder und technische Infos zum Rex Simplex: hier 1913 und hier 1905 und hier 1903


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