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 Betreff des Beitrags: cubamühle
BeitragVerfasst: Fr 07.Mär 2003 11:42 
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Beitrag vom Dienstag, Februar 25, 2003 @ 14:28

zur zeit stelle ich gerade ein historisches porträt zur cubamühle zusammen. ihr dürft natürlich dabei mitwirken (einige haben das ungewollt schon getan...) und mir euer wissen bzw. eure erinnerungen ins forum schreiben...
ich hoffe, dass dieses experiment funktioniert..., denn dann würde ich in zukunft häufiger so vorgehen...


Beitrag vom Dienstag, Februar 25, 2003 @ 14:30

das habe ich bisher zusammengestellt (ist natürlich noch nicht fertig)...:
>>>Cuba war eine ehemals selbständige Gemeinde, nordöstlich vom damaligen Untermhaus.
Die hier besprochene Mühle befand sich am westlichen Ende der heutigen Ernststraße in Richtung Elster.
Die Cubamühle ist etwas jünger als beispielsweise die Hausmühle. Die Cubamühle "...als an dem Mühlgraben, einem natürlichen Nebenlauf der Elster errichtet...", entstand wohl spätestens um 1500, meinte Kretschmer. Nach ihm bildete sie den Mittelpunkt von Cuba, 1534 findet man das Dorf Cuba schon urkundlich erwähnt. Ober- und unterhalb der Mühle befanden sich jeweils ein Kupferhammer, in denen Kupfer oder Eisen geschmolzen und geschmiedet werden konnten. Die beiden Kupferhammer existierten wohl maximal bis ins 17.Jh., da der Bergbau in der Geraer Region damals zum Erliegen kam. Im Jahre 1840 erbaute ein gewisser Brukhardt in Cuba eine Fournierschneidemühle, die aber 1908 ausbrannte.
Die Cubamühle gehörte seit dem 16.Jh. der um Roschütz und auf dem Hain begüterten Familie von Schauroth auf Zschippach. Die Eselsbrücke erhielt ihren Namen nach dem Mühlweg, der von der Cubamühle nach Roschütz führte. In der Cubaer Mühle wurde Malz geschrotet, die Mühle war bis zu ihrer Zerstörung eine sehr leistungsfähige Einrichtung. Ende des 19.Jh.'s betrieb Carl Nolle das Mühlengut in Cuba bei Gera (wie die Abbildung verdeutlicht). Im 20.Jahrhundert erfolgte ihr Antrieb nicht mehr allein durch die Wasserkraft des Mühlgrabens; die Elektrifizierung ersetzte diese zunehmend.
Amerikanische Bomberzerstörten die Mühle am 6.April 1945. Die Ruine wurde 1978 abgebrochen.
In den Erinnerungen vieler Untermhäuser lebt die Mühle auch heute, 25 Jahre nach ihrem Abriss noch weiter. Sie diente den Untermhäuser Kindern in den 50er und 60er Jahren als "Spielplatz":

"...das habe ich auch noch Mitte der 50er Jahre erlebt. Kinder machen manchen Unfug. Wir haben selbst an der Cubamühle im Mühlgraben "gebadet". In Höhe der Cubamühle/Leichtbauplattenwerk Leibnizstraße war die Elster bisweilen im Sommer 'so tief', dass man durchwaten konnte ohne nasse Hosen zu bekommen. Wir trugen der Mode entsprechend als Kinder kurze Hosen und lange Strümpfe... Habe auch in der Cuba-Mühle mit "herumgeräubert"; fast hätte mich ein Ziegelstein erschlagen..." (Kalle)... "...damals stand auch die Cuba-Mühle noch, zwar zerstört, aber war noch da. Ich erinnere mich an das große Mühlrad. Mit meiner Oma bin ich zur Elsterwiese an der Cubaer Straße gegegangen zum Wäsche aufhängen. Die Wäsche haben wir im Korb auf dem Handwagen dorthin gebracht..."(Barbara)...<<<

ergänzt, wo es was zu ergänzen gibt... es geht hier vor allem um die mühle, zu cuba werde ich etwas eigenständiges verfassen... vielen dank schon mal für eure gedanken, die hoffentlich hier zu lesen sein werden...


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BeitragVerfasst: Fr 07.Mär 2003 11:43 
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Beitrag vom Dienstag, Februar 25, 2003 @ 15:53

Am besten du schaust in das Büchlein vom Mühlgraben. Darin hast du alles was man historisches vom Untermhäuser Mühlgraben wissen muss. Historische Repros von Cuba und Hausmühle, Geschichten und Daten, ich war begeistert. Ich kenne auch nur noch die Ruine. In den noch notdürftig erhaltenen Gebäuden war bis zum Abriss eine Häute- und Fellsammelstelle untergebracht(Seite Kantstr.) Ein Fuß- und Radweg verband bei der Mühle die Kant- und Ernststraße bis das Terrain von einer Firma abgekrenzt wurde. Über eine Eisenbrücke, wie sie noch im Biermannpark als Rest zu sehen ist, gelangte man über den noch wasserführenden Mühlgraben. Schulklassen die damals in den Zentralschulgarten gegangen sind mussten auch immer an der Ruine vorbeigehen.


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BeitragVerfasst: Fr 07.Mär 2003 11:44 
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Beitrag vom Dienstag, Februar 25, 2003 @ 17:44

hast du das büchlein, clarino? wenn ja, dann leih es mir doch bitte mal... vielleicht hat es ja auch sonst der archivar...


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BeitragVerfasst: Fr 07.Mär 2003 11:44 
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Beitrag vom Dienstag, Februar 25, 2003 @ 20:17

Zum Thema"Kubamühle" schreibt Ferdinand Hahn
in "Geschichte von Gera und dessen nächster Umgebung" von 1855 folgendes:
Mehr Halt dagegen scheint eine andere Sage, welche die Kubamühle zu einem ehemaligen Kloster stempelt, durch den Umstand zu gewinnen, daß diese Mühle heute noch weder den Herrenscheffel noch sonst eine herrschaftliche Abgabe, wie sie den anderen hiesigen Mühlen obliegen, zu entrichten hat. Eine derartige Befreiung deutet allerdings auf altes Klosterrecht hin. Da aber auch hier alle geschichtlich begründeten Anhaltepunkte fehlen, die Hauptgebäude dazu nicht das Gepräge einer früheren Klostereinrichtung tragen, so hat eine andere Meinung einigen Anklang im Publikum gefunden, nach welcher in Untermhaus ein Kloster gestanden haben soll, von dem dann die Mühle in Kuba als Klostermühle erbaut worden sei. Vermögen wir nun auch nicht das eigentliche Sachverhältnis zu ermitteln, so können wir doch mit Bestimmtheit versichern, daß Untermhaus niemals ein Kloster gehabt habe.
Das einzige Gebäude der Kubamühle, welches noch Spuren von ehemaliger Befestigung und klosterartiger Einrichtung trägt, ist das längs des Weges mit dem kleinen Thürmchen (Anmerkung von Hahn: Auch hier gibt es nur von dem Erdgeschosse desselben, indem der obere Theil in neuerer Zeit zu Wirtschaftslokalen umgebaut worden ist).
In früherer Zeit gehörte die Mühle der adlichen Familie von Schauroth, welche zugleich hier wohnte. Stellt man damit die Überreste alter Befestigung zusammen, sowie die Befreiung von den herrschaftlichen Abgaben, so leuchtet ein, daß wir es hier höchst wahrscheinlich mit einer jener adlichen Zwingburgen zu thun haben, zu denen wir, außer den schon früher genannten, auch Lusan zählten."
Am anderen Ort schreibt er:
"Für die Zeitbestimmung betreffs der Anlage der Kubamühle, ist in der Geschichte nirgends ein Anhaltepunkt vorhanden. Nur so viel dürfte als sicher anzunehmen sein, daß sie erst nach den beiden Erstgenannten errichtet worden ist."
Damit meint Hahn die Klotz- und die Hausmühle. Die Hausmühle, die vorher Niedermühle genannt wurde, soll danach etwa im 10.Jahrhundert entstanden sein, die Koltzmühle war aber zu diesem Zeitpunkt schon vorhanden.
Weiter heißt es:
"Bei Errichtung der Kubamühle wurde die ursprüngliche Ausmündung des Mühlgrabens bei Untermhaus durch einen Steindamm zugesetzt und das Wasser mittelst des neuen Durchstichs nach Kuba hinüber geleitet, um dann unterhalb des Ortes erst seine Vereinigung mit der Elster zu finden."
Rechtschreibung original übvernommen.
Ich hoffe, Dir damit ein wenig geholfen zu haben, alter Kubaner!


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BeitragVerfasst: Fr 07.Mär 2003 11:45 
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Beitrag vom Mittwoch, Februar 26, 2003 @ 07:59

danke, archivarus... ich habe den hahn nun eingearbeitet. auch clarino danke für das buch, was ich heute in empfang nehmen werde.
wie findet ihr den schlussteil mit den persönlichen erinnerungen???


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BeitragVerfasst: Fr 07.Mär 2003 11:46 
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Beitrag vom Mittwoch, Februar 26, 2003 @ 14:15

@Clarino
Wie ist der richtige Titel des Mühlgrabenbuches und kann man das im Buchhandel kaufen? Ich möchte das auch gern haben.

Beitrag vom Mittwoch, Februar 26, 2003 @ 14:18


quote:
--------------------------------------------------------------------------------
Orginal von untermhaeuser
wie findet ihr den schlussteil mit den persönlichen erinnerungen???

--------------------------------------------------------------------------------


Finde ich gut. Das lockert die historische Abhandlung auf und schafft gewissermaßen den Übergang zur heutigen Zeit.


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BeitragVerfasst: Fr 07.Mär 2003 11:46 
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Beitrag vom Mittwoch, Februar 26, 2003 @ 16:26


quote:
--------------------------------------------------------------------------------
Orginal von Barbara

Finde ich gut. Das lockert die historische Abhandlung auf und schafft gewissermaßen den Übergang zur heutigen Zeit.


--------------------------------------------------------------------------------

so war es auch gedacht,...

leider wird wohl kaum einer noch erinnerungen zur hausmühle haben, die wurde ja schon 1936 abgerissen... da werde ich wohl mehr auf die geschichte zurückgreifen müssen. der beitrag ist allerdings auch schon stark angewachsen und wird parallel mit dem cubamühlen-beitrag in den nächsten wochen in der geschichtsrubrik zu lesen sein... der herr kretschmer hat sich der hausmühle etwas ergiebiger hingegeben, wovon ich natürlich stark profitiere...


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BeitragVerfasst: Fr 07.Mär 2003 11:47 
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Beitrag vom Mittwoch, Februar 26, 2003 @ 21:33


quote:
--------------------------------------------------------------------------------
Orginal von untermhaeuser

.... der herr kretschmer hat sich der hausmühle etwas ergiebiger hingegeben, ...

--------------------------------------------------------------------------------


Hihi, das hast du aber schön gesagt...


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BeitragVerfasst: Fr 07.Mär 2003 11:48 
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Beitrag vom Mittwoch, Februar 26, 2003 @ 22:11

Hier noch ein Nachtrag zur Kubamühle:
Am 12.5.1847 erhält der Besitzer der Kubamühle, Ernst Nolle aus Weißenfels, die Konzession zum Bier- und Branntweinschank unter der Auflage, jährlich 1 Louisdor Kanon (Biersteuer) an die fürstliche Amtsschösserei zu zahlen.
Quelle: Stadtarchiv


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Beitrag vom Donnerstag, Februar 27, 2003 @ 07:05

das wird natürlich im beitrag ergänzt, danke archivar


Beitrag vom Donnerstag, Februar 27, 2003 @ 08:23

gestern hat mir der clarino das versprochene buch vorbeigebracht, danke - adressiert war es an den "mühlenmann", da habe ich ja noch mal glück gehabt, dass er nicht müllmann geschrieben hat (wegen wortverwandtschaft zu müller)


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 Betreff des Beitrags: cubamühle fertig
BeitragVerfasst: So 06.Apr 2003 15:14 
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der beitrag zur cubamühle ist fertig, schauts euch an und sagt mir eure meinung... http://www.untermhaus.de/geschichte/verschwunden/cubamuehle.html


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 Betreff des Beitrags: Zum Thema Cuba-Mühle
BeitragVerfasst: Sa 20.Dez 2003 17:24 

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Hallo-
danke für den Bericht zur Cuba-Mühle. Meine Urgossvater (Pressler) lebte in Weida und sein UrUrgrossvater, der 1813 in Untermhaus im Alter von 70 Jahren verstarb, ist erwähnt als Eigentumsmüller der Cubamühle. Mehr weiss ich allerdings auch nicht dazu - wenn aber in einer alten Mühlenchronik etwas über seine Zeit als Müller erwähnt ist, würde ich mich freuen, davon zu erfahren.
Freundliche Grüsse nach Thüringen
Georg Strasser, Schweiz
gstrasser@swissonline.ch


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