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Plaudereien im Dunstkreis von Untermhaus
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BeitragVerfasst: Do 07.Feb 2008 22:03 
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das historische ausflugslokal hat einen neuen betreiber. ab frühjahr soll es hier wieder thüringer küche geben.

das waldhaus wurde am 1.august 1894 eingeweiht
"...Auf Beschluss des Geraer Gemeinderates vom 3. März 1893 war das jetzt als Waldhaus bekannte Objekt als Ersatz für einen Vorgängerbau errichtet worden. Stadtarchivar Klaus Brodale recherchierte, dass die Gastwirtschaft zunächst an Franz Schubert für einen jährlichen Mietzins für 1200 Mark verpachtet wurde. Das Inventar stellte die Stadt. Dazu gehörten für Gasträume und Saal 23 Holztische mit Eichenplatten und 153 hell polierte Stühle, außerdem 500 Gartenstühle und 96 Gartentische..." (OTZ am 04.Januar 2008 )

der neue betreiber klaus rüdiger plant auch wieder einen biergarten

einigen gerschen dürfte er kein unbekannter sein, er kochte ab 1979 in der quisisana, betrieb von 1983 bis 1989 das gasthaus in trebnitz


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BeitragVerfasst: Do 07.Feb 2008 22:16 
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Waldhaus - das kenn ich anders.


Pfiffikus,
der das nur ein einziges Mal betreten hat, als es Bettenhaus des Krankenhauses war


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BeitragVerfasst: Do 07.Feb 2008 22:41 
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Ich kenne das nur aus Erzählungen meiner Eltern. Muß ganz nett gewesen sein früher ...
Da fällt mir wieder ein: Was ist denn aus dem "Gästehaus von Ziegenhahn" geworden? Wir hatten schon mal eine Diskussion hier darüber, find ich jetzt aber nicht.


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BeitragVerfasst: Do 07.Feb 2008 23:17 
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pfiffikus hat geschrieben:
Waldhaus - das kenn ich anders. Pfiffikus,
der das nur ein einziges Mal betreten hat, als es Bettenhaus des Krankenhauses war


du hast recht am 1.august 1951 eröffnete das waldklinikum dort ein leichtkrankenhaus mit 80 betten und betrieb es bis in die 80er jahre hinein als krankenstation.
am 07.oktober 1989 wurde das haus als freizeit- und erholungszentrum für schüler wiedereröffnet. ab 1990 wurde es nur noch vereinzelt genutzt als übernachtungsmöglichkeit bzw. vereinen, doch das hielt nicht lange an. mehr als 15 jahre war das waldhaus mehr oder weniger dem verfall preisgegeben.

noch etwas historisches: 1915 legte der wirt vom waldhaus gleich nebenan eine winterrodelbahn an, 1935 gab es hier sogar eine kleine schanze. (quelle: otz-kommentar am 04.01.08 )

mal sehen, was sich der neue betreiber alles so einfallen lässt... :wink:


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BeitragVerfasst: Fr 08.Feb 2008 0:29 
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Barbara hat geschrieben:
Da fällt mir wieder ein: Was ist denn aus dem "Gästehaus von Ziegenhahn" geworden?

Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich ein verfallendes Gebäude, einen Schandfleck auf dem Fuchsberg eben.


Pfiffikus,
dem für die nun noch übrige bauliche Hülle keine vernünftigen Verwendungsmöglichkeiten mehr einfallen


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BeitragVerfasst: Fr 08.Feb 2008 17:28 
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das waldhaus auf einer historischen ansichtskarte von 1899...

Bild

das waldhaus um ca. 1910

Bild


Zuletzt geändert von untermhäuser am Fr 08.Feb 2008 18:02, insgesamt 1-mal geändert.

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Hat sich ja nicht viel geändert...


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BeitragVerfasst: Do 06.Mär 2008 21:25 

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Hallo,

da hab ich auch etwas aus unserer Chronik:
1893- am 3.3. fasst der Geraer Gemeinderat den Entschluss, im Stadtwald ein neues Waldhaus zu errichten, welches auf dem Grundstück des alten Beck`schen Hauses stehen sollte;Zur Ausführung wurde festgelegt: „ ... dass unter Beachtung möglichster
Sparsamkeit ein Wirtschaftsgebäude mit ordentlichen Kellern, geräumiger Küche nebst Speisekammer, 3 Gastzimmer, einer Wohnung für den Wirt erbaut und unmittelbar hieran anschließend ein Saal wie der Riedel`sche in Ernsee errichtet werden sollte. Selbstverständlich soll auch für genügend Pissoir- und Abortanlagen, sowie für einen Schweine- und Geflügelstall gesorgt werden. Rings um das Grundstück sollen zum Schutz gegen Wind und Wetter aus Naturholz gefertigt, an 3 Seiten geschlossene gedielte Hallen errichtet werden “.
1894 - Baumeister Wilhelm Körting erhält am 26.01. den Zuschlag und stellt das Waldhaus für 20 000 Mark bis zum 01.08. fertig
- erstmalige Verpachtung der Gastwirtschaft gegen einen jährlichen Mietzins von 1200 Mark an Pächter Franz Schubert
- die Grundausstattung von 3000 Mark wird von der Stadt getragen, die u.a. aus: 500 Gartenstühlen, 96 Gartentischen, 23 Holztischen mit Eichenplatten und 153 hellpolierten Stühlen mit Patentsitz besteht
- dem Wirt wird im Pachtvertrag eine Klausel auferlegt, mindestens ein Geraer Lagerbier in ½ Litergläsern auszuschenken (wobei Tinzer und Pfortener Bier als Geraer Biere galten)
1898 - Pächter Schubert verlängert seinen Pachtvertrag nicht mehr, die Wirtschaft wird vom Geraer Gastwirt Georg Österreich übernommen und nach seinem Tode 1915 bis 1920 von seiner Frau fortgeführt. Wegen schlechten Geschäftsganges kündigt sie den Pachtvertrag.
1909 - entsteht durch den Waldhauswirt Oesterreich und die „Waldgemeinde Vollersdorf“ (ein 1896 gegründeter Verein, der sich für die Pflege der Natur, dem Wandern und der Geselligkeit der Mitglieder verbunden fühlte) neben dem Biergarten eine Rodelbahn, die als besondere Attraktion die Gäste anlockte, vermutlich 1930 ausgebaut und 1935 durch die Osterlandschanze erweitert wurde
1920 - Gastwirt Eduard Bischoff aus Frankenthal pachtet das Waldhaus für jährlich 2000 Mark
- die Stadt veranlasst, elektrisches Licht von Dürrenebersdorf zum Waldhaus zu legen
1926 - für 1216 RM wird die Abortanlage völlig umgebaut
1927 - im Frühjahr wird das Waldhaus für 42 844 RM grundlegend erneuert
- Rudolf Helwig, Geschäftsführer des Schützenhauses übernimmt für 7000 RM Pacht das Waldhaus
1933 Walter Diez pachtet bis 1936 das Waldhaus
1936 der ehemalige Oberkellner Oswald Fickentscher übernimmt mit seiner Frau die Gaststätte
1937 - das Waldhaus wird an die Riebeck Brauerei für 3500 RM verpachtet
- auf der Speisekarte stehen:
Hasenbraten mit Rotkraut und Kompott für 1,80 Mark
Karpfen blau m. Butter u. Meerrettich für 1,60 Mark
Gänsebraten m. Thür. Kloß u. Kompott für 1,80 Mark
- während dieser Zeit finden auch Militärkonzerte statt
Als 1943/44 das Waldhaus zum Lazarett umgerüstet wird, endet die Geschichte eines attraktiven Ausflugzieles in der Nähe der Stadt. Nach dem Krieg diente es zeitweilig dem Rotlichtmilieu als Unterkunft, bevor es bis 1984 als Pflegestation des Geraer Bezirkskrankenhauses genutzt wird.
1985 wird die Abteilung Volksbildung beim Rat der Stadt Gera neuer Mieter. Zwischen 1986 und 89 finden umfangreiche Renovierungsarbeiten statt, der Kostenvoranschlag beläuft sich auf 1.620.000 Mark.
Das geplante Projekt „Ferienzentrum Waldhaus„ kommt durch die Wende nur kurz zum tragen. Es diente für kurze Zeit der Weiterbildung von Lehrern und Künstlern und wird teilweise als Quartier für Rathaus - Berater aus dem Westen genutzt. Ab 1991 sind schon keine Kinder mehr im Waldhaus und es steht bald leer. Zahlreiche Verhandlungen mit Interessenten scheitern.
Am 22.01.1996 beschließt der Stadtrat die Ausschreibung zum Verkauf, das Mindestgebot beträgt 450.000 DM
2003 Das Schicksal des Waldhauses ist weiter ungewiss.

© Heimatverein Gera- Dürrenebersdorf e.V.
Andreas Gronauer


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