Untermhäuser Forum

Elf Mal Jazz zum Wein


Elf regionale und nationale Künstler oder Bands werden ab Freitag das Areal rund um den Geraer Mohrenplatz beim diesjährigen Jazz- und Weinfest bespielen. Eröffnet wird mit einer Vernissage in der Galerie M1.

Gera. Von Freitag bis Sonntag findet in Gera-Untermhaus wie bereits seit fünf Jahren am jeweils zweiten Juniwochenende das Jazz- und Weinfest statt – trotz der großen Baustelle zum Hochwasserschutz vor dem Hofgut.

Als zentraler Punkt dient erneut der Mohrenplatz als Ort für die Hauptbühne des Festivals, die durch weitere kleinere Bühnen in den Gärten des Otto-Dix-Hauses und der Kunstgalerie M1 sowie auf der Untermhäuser Brücke ergänzt wird. Als Veranstalter zeichnet dieses Jahr der Jazzclub Gera verantwortlich, unterstützt von privaten Kulturschaffenden. „Für uns ist dieses Wochenende der große Höhepunkt in unserem Veranstaltungskalenderjahr“, äußert sich Mitveranstalter Guntram Kohle vom Geraer Jazzclub.

Als attraktiver Hauptact konnte in diesem Jahr Freddy Fischer and His Cosmic Rocktime Band gewonnen werden. Er ist am Sonnabend ab 20.30 Uhr auf dem Mohrenplatz zu erleben. Die Band um den Berliner Sänger Freddy Fischer, 1998 gegründet, produziert einen Mix aus Funk und Discomusik. Die musikalische Rekonstruktion der goldenen Disco-Ära mit deutschsprachigen Texten, die geschickt und halb-ironisch mit Klischees aus dem Schlager spielt, geht eine tanzbare Verbindung ein. Den antiken Sound erzeugt Fischer übrigens auf einer Hammond-Orgel und einem Fender-Rhodes-Piano, das durch einen Filter verfremdet und von Bass, Gitarre und Schlagzeug begleitet wird.

Neben Freddy Fischer sind noch zehn weitere Künstler an diesem Wochenende zu erleben, darunter lokal bekannte Musiker wie Lutz Geißler, Jens Weiß oder Andrew York.

Den Auftakt des Festes macht die Vernissage zur neuen Gruppenausstellung „Zitatsalat“ in der Kunstzone M1, die ab Freitag bis 26. Juli zu sehen ist.

Ab 21 Uhr sind der Münchner Musiker Titus Waldenfels und Schlagzeuger Michael Reiserer mit einer Mischung aus Covermusik, Blues und eigenen Liedern zu erleben. „Meine Musik ist ein musikalischer Wildwuchs“, sagt Titus Waldenfels von sich. „Jedenfalls nichts im Gewächshaus Gezüchtetes.“ Die Liste seiner Lieblingsmusiker ist deshalb ebenso lang wie die ihn prägenden Einflüsse.

Neben den weiterhin angekündigten Konzerten von Graceland am Freitag, Andres Böhmer sowie Salty Blue Notes jeweils am Sonnabend, steht für Sonntag Vormittag noch ein Gottesdienst auf dem Programm. Ab 11 Uhr öffnet sich die Tür der Marienkirche für Jazzimprovisationen mit dem musikalischen Weltenbummler Alan Torres. Am Sonntagnachmittag sind noch die Groove Daddies zu erleben.

Der Eintritt zu allen Konzerten im Rahmen des Jazz- und Weinfestes ist übrigens frei.

Ulrike Kern / 09.06.15 / OTZ