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BeitragVerfasst: Fr 11.Feb 2011 21:39 

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MdB Dorotheé Menzner und MdB Ralph Lenkert am 15. Februar im „Geraer Gespräch“ der Rosa-Luxemburg-Stiftung, 18 Uhr im Stadtmuseum

Atom kontra Nachhaltigkeit - welche Energie können und wollen wir uns in Zukunft noch leisten?

Für Dorothee Menzner, Parlamentarische Geschäftsführerin und Energiepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE., heißt die energiepolitische Alternative ganz klar Atom kontra Nachhaltigkeit. Es gehe darum, entweder mit regenerativen Energien Hochtechnologieland zu bleiben, das Klima zu schützen und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Oder mit Kohle und Atom im (vor-)letzten Jahrhundert stecken zu bleiben, den Klimawandel anzuheizen und Arbeitsplätze zu vernichten.
Die 45-jährige gebürtige Darmstädterin, seit 1994 Mitglied der PDS und seit 2005 über die Landesliste Niedersachsen im Bundestag, führt gute Gründe für ihre Position an, die sie auch im Geraer Gespräch der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen am Dienstag, dem 15. Februar, ab 18 Uhr im Stadtmuseum Gera darlegen wird (Moderator ist übrigens ihr Fraktionskollege Ralf Lenkert). Wind, Wasser und Sonne erzeugen Strom dezentral. So bleibt auch das Geld in den Regionen, ist Menzner überzeugt: Der Landwirt sichert seinen Hof als Windmüller, die Dächer bringen den Häuslebauern Bares durch Strom aus Sonne. Menschen investieren in Bürgerwindparks, die wiederum den Gemeinden Gewerbesteuern bringen. Das Klima wird entlastet und es entstehen Arbeitsplätze. Demgegenüber müssen bei der von Schwarz-Gelb durchgepeitschten Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke mit ihren Sicherheitsrisiken die Bürgerinnen und Bürger über höhere Strompreise und Steuern die Zeche für die Profite der Konzerne zahlen. Diesen Standpunkt vertritt Dorothee Menzner nicht nur im Bundestag. Die engagierte Antifaschistin und Kriegsdienstgegnerin ist auch Mitglied in „x-tausendmal quer“, einem Kampagnennetzwerk gegen Atommülltransporte, die in diesem Monat erneut auch durch Thüringen führen.


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BeitragVerfasst: Sa 12.Feb 2011 17:32 
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Ah, wieder ein Gespräch. :)

Bevor man da hin geht, sollte man sich natürlich noch ein bisschen informieren, kompetent machen und so. Am besten auch über die Dinge, die nicht ständig in den Zeitungen stehen. Deutschland ist nämlich jetzt schon Weltspitze im Installieren von regenerativen Anlagen, was weissgott nicht ohne Probleme bleibt.

Hier gibts ein paar Betrachtungen zu den Problemen bei einem Überangebot an EE-Strom. Bitte auch die Kommentare lesen. Stichpunkte: Diskrepanz von Erzeuger- und Verbraucherpeaks, Speicherung des Erzeugerpeaks usw.

Zitat:
... die Dächer bringen den Häuslebauern Bares durch Strom aus Sonne.

sollte man auch kritisch hinterfragen. Ich hab das ja selbst mal fuer mich durchgerechnet, und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass die Panele genau dann signifikant nachlassen wenn die Anlage ihr Geld erstmal eingespielt hat - wenn die Paneele denn tatsaechlich so halten wie versprochen. Die Erfahrung mussten einige in Konkurs gegangene Solar-Early-Adopter wohl inzwischen auch schon auf die harte Tour machen.
Mal zu schweigen davon dass dass ich hier überhaupt keine Anlage installieren könnte, weil der Energieversorger schon 240V liefert (lange Leitung bis zum Trafo) und eine Solaranlage diesen Wert über die erlaubten 251V heben würde. Das kann man zwar begrenzen, aber dann verliert der Häuslebauer eher Geld als dass es ihm was bringt.

Weiterhin sollte, bevor überhaupt in die Erzeugung von Energie investiert wird, wohl erstmal unsere Infrastruktur angepasst werden. Das betrifft einerseits die Weiterleitung der erzeugten Energie - hier gibts wohl schon Kapazitätsengpässe - als auch - wie oben schon erwähnt - Energiespeicher, welche die Sonnen- und Wind-Peaks auffaengen können. Sonst verpuffen gleichmal 30..40% der Investitionen weil den Strom zu dem Zeitpunkt gar keiner braucht.

Bitte nicht falsch verstehen: Ich finde das Konzept dezentraler Energieerzeugung hervorragend, bin selbst ein Selbstversorger-Fan. Aber man kann das Pferd nicht von hinten aufzäumen, bevor man im großem Maßstab in Wind- und Solarparks investiert muss man noch ein paar andere Hausaufgaben machen.

Wer heute schon seinen eigenen Beitrag leisten will, kann ja morgen schon zu einem Stromanbieter wechseln, welcher ausschliesslich regenerative Energien verkauft: http://www.greenpeace-energy.de/, http://www.lichtblick.de und http://www.naturstrom.de/ wären hier z.B. Anlaufstellen. Aus der Steckdose kommt dann zwar immer noch der Kohle-/Atom-/EE-Mix, aber der eigene Verbrauch wird dann diesen Anbietern angerechnet welche die entsprechende Menge Energie mehr verkaufen können.
Ach, und auch die EGG hat einen 100%igen Öko-Strom im Angebot - wobei ich leider nirgendwo Hinweise finde wie die den erzeugen oder wo sie ihn einkaufen.
Also wer heute noch nicht auf so ein Öko-Angebot gewechselt hat und erneuerbare Energien propagiert ist einfach ein Heuchler, wechseln ist ganz einfach. Da hat man dann auch gleich seinen Beitrag geleistet, da brauchts gar kein Gespräch mehr. ;)


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BeitragVerfasst: Sa 12.Feb 2011 23:55 
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Dorothee Menzner hat geschrieben:
Demgegenüber müssen bei der von Schwarz-Gelb durchgepeitschten Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke mit ihren Sicherheitsrisiken die Bürgerinnen und Bürger über höhere Strompreise und Steuern die Zeche für die Profite der Konzerne zahlen.

Wie schön rosarot ist doch die Welt, wenn man auf dem einen Auge blind ist. Im Moment zahlen die Bürgerinnen und Bürger über höhere Strompreise die Zeche dafür, dass die Sonne den Häuslebauern Bares bringt. ... wenn sie denn mal Bares bringt.

Lazarus hat geschrieben:
Ach, und auch die EGG hat einen 100%igen Öko-Strom im Angebot - wobei ich leider nirgendwo Hinweise finde wie die den erzeugen oder wo sie ihn einkaufen.

Die EGG bezieht ihren Strom aus Wasserkraft aus Norwegen. Steht hier:
http://www.egg-gera.de/mediacenter/down ... -klein.pdf

Auf den ersten Blick erstaunlich ist nur, wie man diesen Strom aus Norwegen über die Nord- oder Ostsee nach Deutschland transportiert. NorGer, ein norwegisch-schweizerisches Konsortium, plant ein Seekabel zwischen Deutschland zu realisieren. Man ist aber noch weit von der Realisierung entfernt.

Die Lösung ist ganz einfach: Man verkauft den Norwegern eine identische Menge Kohle- und Atomstrom, während man hier den Deutschen Ökostrom aus Wasserkraft verkauft. Die ahnungslosen norwegischen Haushalte ahnen gar nicht, dass sie deutschen Atomstrom verheizen. Naja, wahrscheinlich ist es ihnen schnuppe.

Mit diesem Marketing-Trick, der gelben Strom grün lackiert, zieht man gutgläubigen Öko-Aktivisten den einen oder anderen zusätzlichen Euro aus der Tasche.


Pfiffikus,
der diesen Marketing-Gag einfach genial findet


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BeitragVerfasst: Do 06.Mär 2014 18:58 
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In ihrem Jahresbericht hat die EFI u.a. auch das EEG unter die Lupe genommen und, wie nicht anders zu erwarten, ad absurduum geführt.
Hier ist eine kurze Zusammenfassung
http://www.pro-physik.de/details/physik ... nwind.html
und hier der komplette Bericht
http://www.e-fi.de/fileadmin/Gutachten_ ... n_2014.pdf

Fazit: EEG ist (zumindest in derzeitiger Version und Umsetzung) ein völliger Schuß in den Ofen, es führt nur dazu, daß der Strom ständig teurer wird, zum Klimaschutz trägt es gar nichts bei.
Komisch, andere wußten das schon vorher.


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BeitragVerfasst: Sa 08.Mär 2014 13:55 
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Stimmt, die erneuerbaren Energien machen den Strom auf jeden Fall teurer. Und das tut weh, insbesondere den Leuten, die nicht zu den Profiteuren der Energiewende zählen.

Praktisch bleibt in diesem Bericht, den ich erstmal nur überflogen habe, ein wichtiger Aspekt unberücksichtigt:
Nur die diversen erneuerbaren Energien werden es uns erlauben, langfristig zu lächeln, wenn Putin mal mit dem Gashahn spielen sollte. Wenn er das tut, dann werden wir froh sein, Solar- und Windstrom zu haben.


Pfiffikus,
der prophezeiht, dass Strom und Treibstoff auch ohne EEG teurer werden, wenn jemand einen großen Öl- oder Gashahn zu dreht


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BeitragVerfasst: Sa 08.Mär 2014 16:46 
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Unterm Strich stellt(e) Dtl. die eigenen AKW ab, um von sonstwoher Akw-Strom zu beziehen, richtig? Wenn ja, steht der Vergleich der Sicherheit zwischen den Akw in Dtl. gegen die , wo man den herbezieht.

Wenn man uns schon Öko vertüdeln möchte wie auch bei Lebensmitteln, glaube ich kaum ,dass da auch Öko drin ist. Und wenn man diesen schmackhaft machen will, sollte der Preis entweder gleich hoch oder niedriger sein. Der Aufwand ist aber, denke ich höher und somit teuer. Wer also dann wirklich so ein Öko-Aktivist ist, sollte dann mal zeigen, welchen Strom er bezieht und wenn nicht, aus welchem Grunde.

Umweltschutzt schön und gut, aber da sehe ich den typischen Widerspruch, wie er am besten bei einem der größten "Kaffeeröster" aufzeigt, indem man Ökostrom und gleichzeitig aber auch Kaffeekapseln nebst Maschinchen verkauft. Wenn Öko, dann richtig, ohne diesen unnötigen Müll. Und dieser Widerspruch ist auf der großen Ebene eben weitreichender als beim "Kaffeeröster" der ja seit Jahren auch Kleidung, Möbel und Sonstiges verkauft (um den Namen nicht zu nennen). Was verkauft wird, ist ja ok.


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BeitragVerfasst: Sa 08.Mär 2014 23:33 
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pfiffikus hat geschrieben:
Nur die diversen erneuerbaren Energien werden es uns erlauben, langfristig zu lächeln,
ich wusste doch dass freund pfiffikus ein ehrbarer mitstreiter für die kernfusionstechnologie ist.
pfiffikus hat geschrieben:
wenn Putin mal mit dem Gashahn spielen sollte.
deshalb habe ich mich ja schon immer dafür eingesetzt dass deutschland sich mit der sowjetunion verbünden sollte, nur das ist weise. wir haben das nohau und die die resorsn. zusammen sind wir unbesiegbar. wohin uns bündnisse mit den südstaaten bringen sieht man ja allenthalben, und nicht nur jetzt, sondern schon seit jahrhunderten.


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BeitragVerfasst: So 09.Mär 2014 9:17 

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Asse und Gorlebern wissen die Abkehr von der Kernenergie seeehr zu schätzen! :banana:


meint der phoenix66


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