So, zurück in Gera...
Hallo in die Runde,
anbei die aktuelle Belegung, so wie ich sie am Anschluß bei meinen Eltern einlesen konnte. Da ist ja noch so einiges dazugekommen in den vergangenen 10 Tagen. Fazit bislang: im Bereich Conradstraße läuft das meiste derzeit stabil, meine Eltern vermeldeten zumindest nicht das anfangs noch ab und an kurzzeitig auftretende "Kein Signal" bei manchen Kanälen, sie haben aber auch nur die öffentlich-rechtlichen SD-Kanäle von mir programmiert bekommen. HDTV hatte ich erstmal weggelassen und die Privaten kommen ohnehin nie in den Speicher.
Beim Experimentieren habe ich aber einige Dinge festgestellt, die vor der Umstellung nicht so waren. U.a. gelingt es mir nicht mehr, einen externen DVB-C-Receiver (Wisi/LaSAT) parallel zu einem Panasonic-TV mit integriertem DVB-C-Tuner zu betreiben. Weder wie früher mittels eines simplen Zweigeräteverteilers ("T-Stück", magere 22 dB Rückflußdämpfung) noch direkt mit dem so vorgesehenen Durchschleifen durch den DVB-C-Receiver. In beiden Fällen schwankt die Signalqualität (nicht Stärke) bei 113 MHz extrem, von sehr gut bis faktisch Null und Klötzchenbildung. Das muß ich noch genauer anschauen, es könnte aber ein Indiz dafür sein, daß der Panasonic-TV Probleme mit dem Paket auf 113 MHz hat. Ich will sehen, erstmal einen Meßkoffer aufzutreiben und dann mit einer UKW-Sperre zu experimentieren. Viel lieber wäre mir allerdings, 113 MHz bliebe frei und wandert inhaltlich z.B. auf 169 MHz. Diesen WDR-Chaotenkanal kann man auch getrost weiter hinter legen. Der ist ohnehin nur wegen Sky News interessant.
Weiterhin gelingt es mir nicht, mit einer alten dBox 1 unter DVB2000 die Radioprogramme auf 113 MHz unfallfrei einzulesen. Hinter Fritz ist immer Schluß, den Rest sortiert die Box unter Nummern ohne Namen als TV-Programme ein. Das war auch früher nicht so einfach, ließ sich aber durch mehrmaliges Wiederholen immer lösen. Nun nicht mehr. Wiederum ein Indiz, daß 113 MHz evtl. etwas heikel sein könnten.
Hat jemand von euch mit 113 MHz Qualitätsprobleme? Klötzchen auf BR alpha zum Beispiel?
Ich habe die Liste jetzt etwas umgeschrieben. Bei den Kanälen im 7-MHz-Bereich habe ich die Kanalnummern in die eigentlich für Digitalbelegung vorgesehene Struktur "Dxxx" geändert, wobei xxx die Mittenfrequenz des Kanals in MHz darstellt. Zum einfacheren manuellen Finden bei Receivern, die einem den Suchlauf im 1-MHz-Raster unmöglich machen, dafür aber die alten Kabelkanäle als Festwerte im Menü haben, habe ich darunter noch den nächstgelegenen "klassischen" Kanal nebst manuell einzugebendem Versatz angegeben.
DAB habe ich bislang noch nicht getestet, das gebe ich hiermit ungeprüft weiter. Hier liegt zwar seit einigen Wochen der Vollständigkeit halber ein Terratec DAB-Stick in der "Deutschlandfunk-Ausführung" (haben sie in Köln zum Tag der offenen Tür als Geschenk rausgehauen), aber das ist Hochrisiko-Gebiet, manchen Leuten hat der Stick den PC komplett ausgehebelt.
DVB-T habe ich getestet: läuft. Läuft freilich identisch auch ohne Tecosi via Sendemast oberhalb des Roschützer Rittergutes, ist einfach nur 1:1 durchgereicht.
Einige Kommentare noch zur Meldung von Tecosi hier im Board.
Erstmal: besten Dank fürs Mitlesen und Antworten!
tecosi hat geschrieben:
Für die vielen Unannehmlichkeiten können wir uns im Namen der Satellitenumstellung nur entschuldigen. Wir haben es uns über die letzten Monate der Vorbereitung nicht leicht gemacht. Die Entscheidung für eine "kalte" Umstellung war der einzige Weg den Ärger unserer Kunden auf wenige Tage zu begrenzen.
Gut, darüber könnte man streiten. Die vorhandenen DVB-C-Kanäle hätten nicht zwangsweise umgesiedelt werden müssen. Damit wäre nach Analogabschaltung alles weitergelaufen wie bisher, nur daß es weiterhin einen bunten QAM-Mix gegeben hätte und Das Erste HD und arte HD nicht mehr verfügbar gewesen wären. Bei beiden Programmen hätte man schmerzfrei erstmal auf die SD-Versionen ausweichen können. Alle DVB-C-Haushalte wären so weiterhin vollständig versorgt worden.
Dann hätte man in die zahlreichen Lücken und unterhalb S26 im analogen Bereich die neuen Angebote hinzufügen können. DVB-T wäre dann allerdings nicht auf die verwendeten Kanäle gekommen, da waren 2 davon mit DVB-C belegt.
Den Charme einer kompletten Neusortierung nach bestimmten Kritierien (blockweise nach Anbietern) verstehe ich allerdings auch. Im Privaten neige ich auch dazu, lieber alles einzureißen und neu aufzusetzen, wenn so etwas ansteht. Ich bin da auch "Ordnungsfanatiker", der dann nach Kriterien sortiert. Bei der nun erfolgten Lösung muß aber unbedingt sichergestellt werden, daß vor allem S02 (nahe an der Trennfrequenz mancher Dosen oder DSR-bedingt sowieso auf der "UKW"-Seite der Dose) und die deutschen Mischtransponder mit den "kleinen" Privaten (ziemlich weit oben, also am ehesten Probleme mit Verstärkern und alten Kabeln) auch überall gut zu empfangen sind. Das Paket auf 674 MHz (Das Vierte, Sixx, egoFM) hat bei uns etwas weniger Pegel als die meisten anderen, wird aber sicher eingelesen.
Eine Lösung, bei den Mischtranspondern oder Auslandstranspondern mit Remultiplexing zu arbeiten, um Müll gleich draußen zu lassen, war wohl zu teuer oder mit Wisi-Technik nicht möglich?
tecosi hat geschrieben:
Unsere Monteure haben alle Öffentlich Rechtlichen und großen Privaten am 30.04.12 im Kabel übertragen.
...dabei aber die im USB definitiv auf 7 MHz Abstand und damit völlig zerstört mit Störungen im gesamten Frequenzbereich. Da kam am 30.4. nur Müll auf den unteren Kanälen rein, es gab mindestens 3 sich überlagernde Kanäle. Erst am 1.5. nachmittags wurde das behoben. Naja, warum auch immer... Schwamm drüber. Davon dürfte niemand gestorben sein.
tecosi hat geschrieben:
Eine Reanalogisierung ist weder techisch noch finanziell für die Größe der Anlage sinnvoll.
Wir hoffen, Sie stimmen zu- die Flachbildschirme geben nur mit digitalem Signal ein brachbares Bild ab.
Zumindest ich stimme da vollständig zu. Nur: es sind offenbar noch viele Röhrenfernseher in Betrieb und auch viele ältere oder einfachere Flachbildfernseher ohne DVB-C-Tuner, teils sogar ohne DVB-T-Tuner. Außerdem wurden (und werden!) Festplattenrecorder und DVD-Recorder verkauft, die nur mit einem analogen Hyperbandtuner ausgerüstet sind. Wir warnen seit Jahren vor diesen Geräten, aber das Zeugs ist im Umlauf und wer es nicht weiß, hat so eine nun wertlose Kiste daheim stehen.
Eine Reanalogisierung wäre qualitativ freilich nur für Röhrenfernseher sinnvoll. Und die dürften in 2-3 Jahren endgültig verschwunden sein. Es gibt Netze, in denen wäre es deutlich billiger gekommen, den Besitzern der letzten Röhrenfernseher einen DVB-C-Receiver zu schenken, als eine Reanalogisierung mit 24 oder gar noch mehr Programmen zu betreiben.
Das einzige, was mir als vielleicht wirtschaftlich vertretbar einfällt, wäre eine Reanalogisierung mit Blankom Palios-Kassetten gewesen, die man später in Qamos umrüsten kann. So hätte man im Zuge des weiteren HDTV-Ausbaus 2014 dann ein Jahr später 8 analoge Programme rausnehmen können. Wieviel das SBL-Konzept von Blankom taugt, weiß ich aber nicht. Und Geld kostet es trotzdem.
Vorschlag von mir: bieten Sie doch bitte Kunden, die sich wegen nur noch 3 analoger Programme beklagen, an, unverbindlich zu ihnen zu kommen und bringen Sie einen DVB-C-Receiver mit. Per HDMI an den Flachbildschirm angeschlossen sollte sehr schnell klar sein, warum die Investition lohnt. Der Vergleich analog zu SD ist ja schon brutal, über HD wollen wir gar nicht reden... Dazu kommt der gesteigerte Komfort mit Aufnahmemöglichkeit auf USB bei geeigneten Receivern und das komfortable Radiohören bei Receivern mit Sendernamendisplay. Allein die Radioauswahl hat schon so manchen zu DVB-C gebracht.
Der Kunde kann, wenn überzeugt, den Receiver gleich an Ort und Stelle kaufen (vollständig durchprogrammiert) oder entscheidet sich, selbst einen ihm genehmen irgendwoher zu beschaffen. Bei diesem Hausbesuch dürften sich auch so manche Fernseher als ohnehin DVB-C-tauglich erweisen, nehme ich an. Nicht jeder ist fit in sowas, eine Nachbarin hatte einen DVB-C-HD-Tuner drin und hat alles außer den ARD/ZDF-Zusatzprogrammen analog geschaut, 2 Jahre lang. Irgendwer hatte ihr erklärt, das wären "digitale Zusatzprogramme" (stimmt ja auch) und sie folgerte, alles andere wäre nur analog. Und Sie bekommen beim schnellen Check auch gleich mit, wie die Signalqualität in den einzelnen Zweigen des Netzes ist.
Wer einen Röhren-TV besitzt, sollte auch entsprechend beraten werden. Ein Flachbild-TV mit eingebautem DVB-C-Tuner wäre hier das Mittel der Wahl.
tecosi hat geschrieben:
Die Kanalbezeichnung (und Programmierung der meisten Receiver und TV Geräte) kann nicht verwendet werden.
Die Hersteller verweisen in kürze auf neue Software für Ihre neuen Geräte.
...richtig: für die neuen Geräte. Für alles, was älter als 2 Jahre ist, kann man nicht mehr mit Firmwareupdates rechnen. Ausnahme vielleicht TechniSat. Deshalb ist oft Handarbeit angesagt. Das hat auch einen Charme: wenn man Auto-Kanallistenupdates ausschalten kann, muß man nur die gewünschten Kanäle laden und läßt den Müll gleich draußen.
tecosi hat geschrieben:
Es ist unbedingt ein "erweiterter Suchlauf" auszuführen. Sonst erscheinen nur Sender ab 302MHz (8MHz Bandbreite)
Weitere notwendige Einstellungen:
Suchschritte, wenn einstellbar, 1 MHz. Bei den meisten Geräten ist diese Angabe nicht nötig.
...oder schlicht nicht möglich, wie z.B. bei LaSAT (Wisi!). Da gibt es den Auto-Suchlauf, der sich an den alten Kanälen langhangelt und unten in 7er Schritten sucht oder den Netzwerksuchlauf, der sich zumindest bei uns in einer Endlosschleife aufhängt und immer wieder 10 weitere vermeintliche Kanäle finden will. So sucht er immer wieder 113 MHz ... ab, ohne freilich jemals was neues zu finden oder gar fertig zu werden. Bei meinen gestrigen Versuchen hängte sich auch der automatische Suchlauf ohne Netzwerkliste auf, und zwar immer beim Einlesen von S29. Also bleibt nur die manuelle Eingabe, zumindest für die Kanäle auf "krummen" Frequenzen.
Ich habe bei LaSAT jetzt angeregt, einen 1-MHz-Suchlauf zu implementieren.
tecosi hat geschrieben:
Sämtliche alten Symbolraten wurden einheitlich auf 6900 eingestellt.
Danke, sehr sinnvoll! Leider nicht konsequent durchgezogen, siehe 618, 626, 634, 642, 650, 658, 666, 674 und 682 MHz.
tecosi hat geschrieben:
Die Anzeige der meisten TV Geräte / Reiceiver zeigt nicht einmal 100% bei vollem zulässigen Pegel an der Anschlußdose.
...und "100%" Pegel sind für viele Receiver ohnehin zuviel, Stichwort Übersteuerung des Tuners. Eigentlich sollte man dahingehend informieren, daß etwas weniger als 100% keinesfalls schlecht, sondern ideal sind und im digitalen keinerlei Beeinträchtigung der Bildqualität bedeuten. Die meisten Menschen denken nach Jahrzehnten analogen TVs immer noch "analog". Irgendwas zwischen 75% und vielleicht 90% tuts meist im absolut sicheren Bereich.
tecosi hat geschrieben:
Entscheident ist das Bild, Pixelt es oder nicht?
Und, so vorhanden, die Signal
qualitätsanzeige, die schon im dritten Drittel des Bereichs stehen sollte.
UKW ist offenbar teils noch experimentell. hr1 auf 97.75 geht freilich gar nicht - da ballert MDR 1 Thüringen auf 97.8 von Ronneburg rein. Und zwar in beiden Richtungen: im Kabel ist hr1 durch MDR 1 gestört und auch ein nicht am Kabel angeschlossenes Radio rauscht nun bei MDR 1 wegen des Störnebels aus dem Kabel. Auch hängt sich das einzige RDS-taugliche Radio meiner Eltern (ein Onkyo-Receiver aktueller Bauart) im RDS vieler von DVB-S umgesetzter Programme auf. Nach kurzer Zeit gibt es keinerlei Weg mehr, an RDS zu kommen, weder RT noch PS. Dann gibt es nur noch die Frequenz. Inselradio klingt freilich nach Livestream und einige andere sehr spezielle Sachen sind aus meiner Sicht nicht ganz so sinnvoll. Dafür fehlen wichtige Programme, z.B. BR Klassik. Ich denke, da wird nochmal eine Runde gedreht, ich werds zumindest versuchen, entsprechenden Kontakt aufzunehmen.
Aber ansonsten ist das eine extrem opulente Auswahl an TV-Paketen, teils etwas bizarr, aber sehr umfangreich. Ich freue mich über FM4, endlich ohne Schüssel bei meinen Eltern in Gera zu hören. Es entwickelt sich.