Untermhäuser Forum

Die Schellingstraße in Gera wird von Samstag, 10. April, 17:00 Uhr bis längstens Montag, 12. April, 04:00 Uhr zwischen Gries und Untermhäuser Straße für den Fahrverkehr voll gesperrt. Hintergrund sind Abrissarbeiten in diesem Bereich. Die Umleitung des Verkehrs stadtauswärts erfolgt über die Straße Am Kupferhammer und Conradstraße. Der Verkehr stadteinwärts wird über die Untermhäuser Straße, Wasserstraße und Gries geführt. Auf den Umleitungsstrecken kommt es in diesem Zusammenhang zu Einschränkungen im ruhenden Verkehr, die zu beachten sind.

Ehe die Schellingstraße gesperrt wird, bessern Mitarbeiter des städtischen Bauhofes die Umleitungsstrecke aus. Im Anschluss an die Abrissarbeiten werden im Auftrag der Stadt Gera die Straßenschäden im Bereich Untermhäuser Straße, kurz vor Einmündung Schellingstraße, beseitigt. Damit einher geht eine halbseitige Sperrung mit Ampelregelung. Anlieger und Verkehrsteilnehmer werden um Verständnis gebeten.

Tja, hätte man mal die Conradbrücke ...

Hallo,
ich habe mich ja lange nicht gemeldet, aber diese Umleitung ist ja toll. Eine Umleitung durch eine verkehrsberuhigte Zone ist echt eine sehr gute Lösung. Selbst wenn die Fahrzeuge dort parken sind die Geschwindigkeiten die gefahren werden selten unter 30 km/h.

Frank

Ja, da kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus. Vor allem finde ich die zeitliche Abfolge interessant: erst teert man die Kreuzung Wasserstraße/Gries neu und danach jagt man dort den Umleitungsverkehr lang. Die spitze Kurve in den schmalen Gries rein dürfte auch für viel Freude sorgen. Wollen die da mit den Bussen lang? Immerhin baut man mal am Wochenende, wenn nicht so viel Verkehr ist. Und es ist letztlich nur ein Tag. Der wird eklig für die betroffenen Anwohner, aber der geht vorbei, ohne daß ein zweiter kommt.


Aber andererseits: die (natürlich) angesprochene Conradbrücke wäre auch faktisch
gewesen. Und zwar dauerhaft. Daß das letztlich nicht gekommen ist, schiebe ich nicht nur auf irgendwelches immer fehlendes Geld. Da hätte man gewiß Wege gefunden. Die Unverhältnismäßigkeit der Durchgangsstraße scheint der Stadt dann doch irgendwann eindringlich genug in den Kopf gehämmert worden zu sein.

Da ist der Westen des Landes einfach schon 30 Jahre weiter. Autos gelten dort nicht mehr als Wohlstandssymbol um jeden Preis, man kennt inzwischen ihre Folgen und Nebenwirkungen. Und baut Umgehungen statt Durchgangsstraßen. Die Entscheidung gegen die Conradbrücke war die einzig gesunde für die Siedlung Schafwiesen. Es fehlt aber nach wie vor die gesunde Entscheidung für den Durchgangsverkehr. Und die kann meiner Meinung nach nur heißen: nördlich an der gesamten Siedlung vorbei, genaugenommen auch noch nördlich an Milbitz vorbei. Möglichkeiten dürfte es noch geben, ohne Wohnbebauung zu belasten. Also schauen wir mal in 10 Jahren wieder drauf...

Ach so, noch was:
gilt auch jetzt schon weiter hinten in der Siedlung Schafwiesen. Jeden Tag. Am Gries werden sie wohl kaum die Chance dazu haben, so eng, wie das da ist. Und ich rechne fest mit totalem Park- und Halteverbot.



Was wird eigentlich abgerissen? Die Ruine gegenüber von Ingrids altem Fleischerladen am Böttcherweg? Weiß jemand, was dann da hin soll?

Da war nix mit Unverhältnismäßigkeit bei einer Durchleitung durch die Conradstraße. Da haben lediglich ein paar Altstalinisten den Ex-OB mit Insiderwissen geschickt unter Druck gesetzt und alte Seilschaften spielen lassen... Verkehrsberuhigung für diesen Teil war nie vorgesehen, wie die Straßenzuführungen beiderseits durch unsere Altvorderen beweisen.

Mensch, wieder was gelernt. Die Sache mit den "Altstalinisten" kannte ich noch nicht, aber ich bin ja auch kaum vor Ort.

Allerdings: wenn in den 20er Jahren eine Straßenführung geplant wurde, ging man von ganz anderem Verkehr aus - so gesehen stimmt das mit der nicht vorhandenen Unverhältnismäßigkeit. Die 5 Autos am Tag wären in der tat nicht aufgefallen. Und ich wette: hätte die Brücke schon vor dem Krieg gestanden, gäbe es spätestens jetzt Bestrebungen, genau dafür eine Umgehung zu bauen, weil eine solche Siedlungsstruktur so einen Verkehr nicht aushalten kann. Genug Umgehungsstraßen in diesem Land zeugen davon - im Osten zunehmend seit der Wende.

Ich habe gerade letztens auf Arbeitseinsatz in Franken einen Ort kennengelernt, in dem ganztags die Jalousien der Häuser zur Straße hin geschlossen sind. Wohnwert: null. Und so siehts dort auch aus. Unerwartet schäbig für einen wirtschaftlich blühenden Ort. Dass kanns ja auch nicht sein.

Nee, da muß eine Umgehung nördlich von Milbitz her.

Für kleinere Ortschaften mag das wirklich so gelten, aber NOCH reden wir von einer Stadt mit knapp 100.000 Ew.

Ich würde mal einen vorsichtigen Quervergleich ziehen wollen:
Waldschößchenbrücke in Dresden
Selbst die Gegner der Brücke gehen inzwischen von der Notwendigkeit der vor 100 Jahren bereits geplanten Trasse aus und hatten sich irgendwann auf ein Tunnelprojekt orientiert. Ein solches lohnt natürlich unter der Elster nicht. Aber die Berechnungen unserer Altvorderen waren schon trotz allem auf einen erheblichen Zuwachs an künftigen Verkehrsströmen orientiert. Im Übrigen: Eine Conradbrücke wäre eine Umgehung - für Untermhaus und kompletten Bereich Theaterstraße. Auch wenn unser Schotte sicher anderer Meinung ist, aber Milbitz ist im Rahmen einer Stadtentwicklung betrachtet nicht wirklich schützenswerter Siedlungsraum.

Dein Vergleich in Bezug auf kleine Orte mit einer einzigen großen Durchgangsstraße hinkt also in meinen Augen ein klein wenig. Tatsächlich schützenswert ist die Ruhe in kleinen Orten. Entweder ich will im Siedlungsraum Stadt leben, dann muß ich Stadt auch ertragen wollen - mit allen Konsequenzen oder ich ziehe aufs Land - und damit meine ich nicht Milbitz...