Untermhäuser Forum

Das Interesse scheint nicht besonders hoch von den Eigentümern zu sein.

@Kati,

ich als Nachbar habe nur einmal ein paar Leute auf dem Grundstück gesehen, die sich alles ansahen und sonst "Ruhe sanft"! Das Interesse scheint nicht besonders hoch von den Eigentümern zu sein.

Gruß Phoenix66

Eigenheime statt Biermann-Villa in Gera

Villa Biermann / Biermannvilla in Untermhaus soll für Wohnbebauung in dem Areal zwischen Leibnizstraße, Tobias-Hoppe-Straße und Kantstraße abgerissen werden. Dafür will man den Verlauf des trockenen Mühlgrabens verlegen.

Der Abriss des nicht denkmalgeschützten Kleinodes soll nun doch im Bauausschuss beraten werden. Kritiker fürchten einen Stilbruch bei der Neubebauung des Areals.
Gera. Ein kleines Phänomen erlebten auch 13 angehende Erzieherinnen und ein Erzieher der Berufsschule für Soziales und Gesundheit in der Sitzung des Bauausschusses diese Woche. Für ihren Unterricht politische Bildung waren sie diesmal Gäste im Rathaus.

Obwohl tags zuvor der vorhabenbezogene Bebauungsplan für das Quartier um die Villa Biermann zwischen Leibnizstraße, Tobias-Hoppe-Straße und Kantstraße im Auftrag des Geraer Oberbürgermeisters wegen Beratungsbedarf von der Tagesordnung des Hauptausschusses genommen und nicht in den Fachausschuss verwiesen wurde, verständigte sich jener dazu und will am 28. Februar nun darüber beschließen.
"Eigentlich hätte dann auch die Beschlussvorlage zum Retentionsausgleich für das Gebiet von der Tagesordnung genommen werden müssen", meinte Ausschussmitglied Armin Allgäuer (SPD) und wunderte sich nicht als einziger. Mit jenem Bebauungsplan sollen Überschwemmungsflächen für Hochwassersituationen ausgewiesen werden, weil der Villengarten bebaut werden soll.
Vorgesehen sei gegenwärtig der Abriss der nicht denkmalgeschützten Villa Biermann. Hier wohnte einst der jüdische Kaufhausbesitzer Max Biermann, dessen Schwiegertochter Aenne Biermann als Fotografin der Neuen Sachlichkeit in die Geschichte einging. Statt der Villa ist eine Wohnbebauung geplant mit mehrgeschossigen Reihenhäusern entlang der Straßen und mit Eigenheimen im Innenraum, informierte der Bau- und Umweltdezernent Ramon Miller (SPD) den Ausschuss. "Das klingt ungewöhnlich, ist aber eine vertretbare Entwicklung", so der Dezernent. Die Frage von Ausschussmitglied Bernd Krüger (Linke), ob die attraktive Villa jemals unter Denkmalschutz stand, verneinte Miller. Krüger fehlen im Bebauungsplanentwurf Maße der baulichen Nutzung. Außerdem befürchtete er Stilbrüche. "Untermhaus ist gründerzeitlich geprägt. Ich möchte dort keine phantasielosen Reihenhäuser", sagte er.
Dass die Mühlgrabentrasse erhalten bleiben, aber zugunsten der Bebauung teilweise nach Osten verlegt werden soll, erfuhr Klaus Peter Creter (CDU) auf Nachfrage. Der Bebauungsplan, so erklärte Ausschusschef Bernd Leithold (Linke) sichere dem Stadtrat höchstmögliche Beteiligung. Miller gab zu verstehen, dass die Stadtverwaltung davon abweichen werde, Aufstellungsbeschlüsse "mager" zu halten.



Sylvia Eigenrauch / 26.01.12 / OTZ