Pressemitteilung:
Am Dienstag, dem 17. Juli 2007 um 22 Uhr zeigt die Gedenkstätte Amthordurchgang im Garten des Otto-Dix-Hauses in Gera Untermhaus den Film Sonnensucher von Konrad Wolf. Mit „Sonnensucher“ dreht Konrad Wolf (1925– 1982), einen Film, der nicht nur von den schweren Arbeitsbedingungen und Härten im Uranbergbau der Wismut AG im Jahr 1950 handelt. Thematisiert wurden auch die Konflikte zwischen der sowjetische Betriebsleitung, den deutschen Kommunisten und den zum teil zwangsverpflichteten Arbeitern. Da arbeiteten ehemalige SS-Mitglieder neben Anarchisten oder russischen Offizieren – kein Wunder, dass Emotionen hoch kochten. Aber auch Gefühle wie Verbitterung, Apathie und Desillusionierung bekamen ihren Platz.
Hauptprotagonisten in dem kurz vor der Premiere verbotenen Streifen, sind der sowjetische Ingenieur Melnikow, der Kommunist Jupp, der frühere Soldat Beier und das Mädchen Emmi. Die geschichte ist einfach: Lutz und Emmi werden nach einer Schlägerei inhaftiert und daraufhin zur Arbeit im Uranbergbau gezwungen.
Dort treffen die verschiedensten Persönlichkeiten und ihre Geschichten aufeinander. Gezeigt wird wie chaotisch das Leben zuging und welche Goldgräberstimmmung für kurze Zeit herrschte: eine Art „Wilder Westen“ der
SBZ/DDR: Der Film sollte aber auch zeigen, wie der „neue Mensch“ es schafft sich in Arbeit und Gemeinschaft mit anderen zu verwirklichen. Dennoch wurde der Film 1958 verboten. Wolf würde die führende Rolle der kommunistische Partei untergraben. Zudem würde das Geheimnis der Uranabbaus verraten werden. 1972 war der Film das erste Mal zu sehen.
Bei der gemeinsamen Veranstaltung der Thüringer Landesbeauftragten für die Stasiunterlagen, dem Otto-Dix-Haus, dem Clubzentrum Comma und der Gedenkstätte Amthordurchgang ist der Eintritt frei.
|