Untermhäuser Forum

Plaudereien im Dunstkreis von Untermhaus
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 Betreff des Beitrags: Re: Geras Neue Mitte
BeitragVerfasst: So 21.Okt 2018 1:51 
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Oh je, paar Tage nicht hier und schon geht es heiß her...

Ich kann mit dem englischen Blablubb auch nichts anfangen. Ich sehe da sofort diese Hipster vor mir, die ich aus Berlin kenne, diese Apple-Anbeter, die sich für unwiderstehlich halten. Diese Gestalten, die alles "nice" finden und "liken" und die sich am Wochenende einen "Freund +" (= Wochenendbekanntschaft mit Sex) via Tinder engagieren. Sowas halt: https://www.zeitjung.de/datingholle-ber ... rty-gehen/ - wieviele englische Modeworte stecken in diesem Artikel aus einer großen deutschen Stadt, geschrieben von einer offenbar deutschen Autorin? Und wird das Geschilderte dadurch irgendwie besser? Nö. Es bleibt krank.

Die bodenständigen Leute in meinem Alter nutzen solche Worte nicht. Zumindest nicht in Jena (in Berlin habe ich trotz seit 14 Jahren Hauptwohnsitz keinerlei beständige Kontakte in meinem Alter aufbauen können, geachtet werde ich hier von Leuten aus der Generation 70+). Meine Jenaer Freunde gehen arbeiten, bei Zeiss, im Institut, in der eigenen kleinen Firma. Sie machen sich nicht lächerlich mit solchen Floskeln, hinter deren styliger Fassade oft das reine Prekariat herrscht: https://digitalpresent.tagesspiegel.de/ ... die-hoelle . Sie müssen solide sein, denn sie haben Familien zu ernähren und sie tragen Verantwortung. In der Schweiz kenne ich eine Frau, hyperintelligente Mathematikerin (Hobby: Professoren ihr fachliches Versagen nachweisen), von der kenne ich tatsächlich den Begriff "Co-Working Space". Und jedes Jahr neue höchstintelligente Projekte, die ich intellektuell nicht fassen kann - aber bislang hat sie nie von Resultaten berichtet.

Man muss diesen ganzen Wortfassaden-Blödsinn nicht machen, wenn man zukunftsfähig sein will. Ich erlebe, wenn ich unterwegs bin, genug Versuche und Ansätze, zukunftsfähig zu werden, neue Wege für das postfossile Zeitalter zu suchen, neue Wege hinsichtlich Gemeinschaftsbildung zu suchen und zu gehen - aber ohne diese Modebegriffe. Ist mir dann gleich viel sympathischer.

Die Abwesenheit solcher Modeworte ist auch ungemein hilfreich, wenn ein Projekt nicht so richtig in Fahrt kommt oder gar scheitert. Man spart sich den Spott, der sonst ob des deutlich sichtbaren Unterschieds zwischen Schein und Sein auftreten wird. Ein Saftladen bleibt ein Saftladen, auch wenn er Juice Store heißt.

Wenn ich hier in Berlin lese, dass es kommende Woche eine "Maker Faire" gibt, weiß ich, dass ich da schon wegen der Ansprechhaltung nicht hingehöre. Mir ist eine Dorfschreinerei dann wirklich lieber.

Abgesehen davon finde ich noch etwas viel schlimmer als diesen englischsprachigen Möchtegern-Weltstadt-Blödsinn: die geplante weitgehend komplette Zubetonierung dieses wertvollen Areals. Die regelrechte Einmauerung des KuK. Die Idiotie, dort noch ein Hotel hinsetzen zu wollen (im Plan nun vorsichtig als "Haus am KuK" bezeichnet). Und am allerschlimmsten: die Verarschung der engagierten Bürger, die sich zu "Kuk an! 2" Zeit genommen und Mühe gegeben haben, die ihre Anregungen einbrachten, die nicht meckerten, sondern konstruktive Vorschläge machten (die auf mich richtig hoffnungsvoll wirkten, denn so etwas hätte ich in diesem Umfang, in dieser Klarheit und in dieser Qualität in Gera nicht erwartet).

Das Grüne Haus ist aus dem Projekt ja auch ausgestiegen, weil es die sogenannte "Bürgerbeteiligung" nur noch als Alibifunktion erkennen konnte. ("Grünes Haus beendet Mitarbeit an Entwicklung Geras Neuer Mitte" via Google aufrufen.)

Ja, es sind bislang nur Platzhalter, die da stehen. Und ja, wir sind noch nicht im Baurecht. Aber der Weg, der hier beschritten wird, ist ein befremdlicher. Selbst wenn man nicht auf die Einwohner der Stadt hören will, sollte man doch wenigstens so planen und bauen, dass ein "artgerechter Lebensraum" für Menschen entstehen kann - und der braucht nicht so viel mehr Beton in der Innenstadt, davon gibt es seit der Schändung der in der DDR realisierten Grün- und Brunnenanlagen sowie der Zitronenpresse mehr als genug. Beton und Ödnis im Namen des Konsums. Lebensqualität entsteht dabei nicht.

Auf http://www.gera-chronik.de findet sich ein Scan einer Postkarte aus den späten 80er Jahren:

Bild

Da sieht man eine anständige Grünanlage, da sieht man Wege zum Bummeln, da sieht man vor allem eine Johannisstraße, in die Licht fallen kann. Heute fühle ich mich in der Johannisstraße wie ein Grubenarbeiter unter Tage. Heute steht da das Elster-Forum wie ein gestrandeter Eisbrecher. Schade, dass es stehenbleiben wird. Dann doch aber bitte die restliche Fläche nicht auch noch so dicht zubauen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geras Neue Mitte
BeitragVerfasst: Di 23.Okt 2018 12:20 
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Radiowaves hat geschrieben:

1. Ich kann mit dem englischen Blablubb auch nichts anfangen. Ich sehe da sofort diese Hipster vor mir, die ich aus Berlin kenne, diese Apple-Anbeter, die sich für unwiderstehlich halten. Diese Gestalten, die alles "nice" finden und "liken" und die sich am Wochenende einen "Freund +" (= Wochenendbekanntschaft mit Sex) via Tinder engagieren.

2. Zumindest nicht in Jena


3. Wenn ich hier in Berlin lese, dass es kommende Woche eine "Maker Faire" gibt, weiß ich, dass ich da schon wegen der Ansprechhaltung nicht hingehöre. Mir ist eine Dorfschreinerei dann wirklich lieber.




zu 1. Sprichst Du aus eigener Erfahrung oder aus der Vorstellung vom Wort her?
Aus eigener Erfahrung sind das genau nicht "SOLCHE" Leute, sondern Macher. Leute die nicht nur schwafeln sondern wirklich was anpacken und bewegen. Die gegen die Konsumgeilheit und für Nachhaltigkeit kämpfen.

zu 2. Auch in Jena gibt es mittlerweile einen Makerspace - wenn Du magst Google mal Lichtwerkstadt und verschiedene CoWorkingSpaces.

zu 3. Ich glaube es wäre was für Dich, denn da kommen die Leute mal aus ihrer Dorfschreinerei raus und stellen sich vor, man kann das als eine Art Messe betrachten. Wir waren letztes Jahr in Berlin und auch in Chemnitz. Da ist immer SEHR VIEL los (ich wollte das anfangs auch nicht glauben ;) ) Aber insbesondere sieht man da auch viele Eltern mit Kindern, damit diese sehen und lernen können, was es alles für Möglichkeiten gibt.
Falls Du mal die Chance hast, probier es ruhig mal aus und besuche eine MAKERFAIR, es gibt auch eine Zeitschrift dazu die nennt sich MAKE ;)

um beim Thema zu bleiben, all das könnte man dann vielleicht in Geras neuer Mitte finden!

@Clemi DANKE :) !


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 Betreff des Beitrags: Re: Geras Neue Mitte
BeitragVerfasst: Di 23.Okt 2018 12:42 
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Hoffentlich nicht unter diesen Bezeichnungen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geras Neue Mitte
BeitragVerfasst: Di 23.Okt 2018 13:12 
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Eingedeutschte Begriffe für CoWorking gibt's glaube nicht, beim Makerspace evtl. offene Werkstatt, aber das ist eher der Sammelbegriff.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geras Neue Mitte
BeitragVerfasst: Di 23.Okt 2018 15:18 
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watson hat geschrieben:
zu 1. Sprichst Du aus eigener Erfahrung oder aus der Vorstellung vom Wort her?

Ich wohne hauptwohnsitzmäßig in Berlin, seit 2004. Ich habe in der Stadt null (!) langfristige soziale Kontakte, die jünger als 70 Jahre wären. Leute in meinem Alter lerne ich schon nur selten kennen, da ich mich nicht durch die angesagten Szenekieze bewege und nachts nicht mit irgendwas "eingeworfen" in Clubs herumcoole. Ich habe hier Szenen erlebt im Zusamentreffen mit nahezu-Altersgenossen (dazu noch mit welchen, die von sich behaupten, sich aktiv auf einen Weg der psychischen Gesundung gemacht zu haben), in denen ich wie ein Alien betrachtet wurde, weil ich mir nicht am Wochenende was zum Ficken via Tinder suche und weil ich nichtmal Facebook oder Smartphone habe. Bei denen ist alles "nice", da wird "geliked" undsoweiter. Datenendgeräte müssen das Logo eines angebissenen Apfels tragen, sonst sinkt man im Ansehen auf das Niveau eines Penners.

Die wenigen Frauen in etwa passendem Alter, die ich zufällig in den vergangenen 14 Jahren hier kennenlernte, waren meist derbe auf Party, derbe auf Alkohol, hatten ausgiebige Drogenerfahrungen, waren teils heftig psychotisch. Danke, kein Bedarf. Hätte ich welchen, wäre ich Facharzt für Psychiatrie geworden.

Ich bin auch gar nicht bereit, mich zu verbiegen, um irgendwem zu gefallen - was hätte ich davon? Also gehe ich in meiner freien Zeit dorthin, wo ich mich wohlfühle - und das ist im Sommer mein FKK-Strand. Ich liebe Wasser, Sand und kräftig riechenden heißen Kiefernwald. Die Leute dort sind auch fast alle älter als ich. Mit einigen habe ich in der Zeit am Strand angenehmen Kontakt - aber die sprechen alle Deutsch und nicht Denglish.

Als hobbymäßig zumindest einstmals am Rundfunk Interessierter habe ich lange das Geschehen um das Rundfunkgelände der DDR in der Nalepastraße verfolgt. Wir haben hier die weltbesten Studios, die Raumakustikerin, die diese Räume in den frühen 1950er Jahren berechnet und projektiert hat, lebt noch (und hat auch den Saal im Geraer KuK geplant). Seitdem das Rundfunk-Areal an einen Jungmillionär gegangen ist, wird dort auch alles auf Hipsterscheiße umgebaut. Da werden solide, erfahrene, langjährige Mieter, die in den Studios u.a. Hörspiele für die öffentlich-rechtlichen Anstalten produziert haben, aus den Räumlichkeiten vertrieben, damit Platz für Hipster-Events ist. Ich habe gerade die zweifelhafte "Ehre", die schriftlichen Absonderungen einer für ein in diesem Umfeld ansässiges Onlinemagazin schreibenden jungen Autorin lesen zu dürfen. Sie will ein Portrait der betagten Raumakustikerin verfassen. Auch nach der zweiten Iteration liest es sich wie ein Schulaufsatz einer Zwölfjährigen. Aber der Schilderung nach wäre die junge Frau von sich absolut überzeugt. So kenne ich diese Szene - und ich meide diese Aufschneider. Bei denen wird alles auf "Verwertbarkeit" evaluiert - auch Menschen.

watson hat geschrieben:
Aus eigener Erfahrung sind das genau nicht "SOLCHE" Leute, sondern Macher. Leute die nicht nur schwafeln sondern wirklich was anpacken und bewegen.

Die sondern solchen englischsprachigen Blödsinn ab? Habe ich zumindest anders erlebt. Meine Erfahrung (die kann ja sehr speziell sein) sagt: wer wirklich was bewegen will, macht kein englischsprachiges Marketing-Schönschwätz drumherum. Das braucht man, um sich zu präsentieren in einer vermeintlich auf solchen Blödsinn stehenden Welt. Für mich ist diese Sprache die Sprache des jugendlich angestrichenen Turbokapitalismus, letztlich auch die Sprache der Gentrifizierung.

watson hat geschrieben:
zu 2. Auch in Jena gibt es mittlerweile einen Makerspace - wenn Du magst Google mal Lichtwerkstadt und verschiedene CoWorkingSpaces.

Danke, kein Bedarf. Ich gehöre da nicht hin. Dafür fehlt mir der Dünkel der selbsternannten intellektuellen Elite. Ich habe in Jena Freunde und einstige Wegbegleiter, die sind promoviert, die arbeiten in anspruchsvollen Jobs, einer hat eine kleine Firma. Aber keiner hat es nötig, sich mit solchen Modernitätsaccessoires zu behängen.

watson hat geschrieben:
Wir waren letztes Jahr in Berlin und auch in Chemnitz. Da ist immer SEHR VIEL los (ich wollte das anfangs auch nicht glauben ;) ) Aber insbesondere sieht man da auch viele Eltern mit Kindern, damit diese sehen und lernen können, was es alles für Möglichkeiten gibt.

Ja, ich weiß, es ist sehr viel los. Ich war vor etwa 2 Jahren mit meinem damals 83-jährigen Patenonkel in Berlin im Technikmuseum zu einer Sonderausstellung. Der Weg dorthin und die U-Bahn waren derbe verstopft, wegen der nebenan stattfindenden MakerFair. Wenn ich Zeit für die irrelevanten Dinge hätte, könnte ich mir sowas freilich mal geben. Aber mich interessiert es einfach nicht mehr. Wenn ich als Techniker eines gelernt habe, dann dies: Technik heilt keine seelischen Wunden.

Ich war gerade vor 3 Wochen mit einem höchstbegabten 12-jährigen Jungen aus Jena unterwegs, habe ihm das Wasserkraftmuseum Ziegenrück gezeigt. Für mich schon eine Gratwanderung: ich nehme die jugendliche Neugier des Jungen wahr, das Interesse für Technik, letztlich ist es in diesem Alter vor allem wohl Neugier daran, wie "die Welt" funktioniert. Das hatte ich auch - und ich war später als junger Mann süchtig nach Technik. Irgendwas anderes ist dann aber nachgereift und seitdem besteht bei mir kein Bedürfnis mehr, tiefer in diese Bereiche einzusteigen. Es hat mich nie genährt und nie gesättigt. Das große "Loch" blieb, es ließ und es lässt sich nicht mit noch mehr Technik stopfen. Ich versuche deshalb auch, im Kontakt mit diesem Jungen aus Jena (Sohn einer Freundin, Zeiss-Spezialschüler) darauf zu achten, dass die Balance gewahrt bleibt und er mit zunehmendem Alter auch mitbekommt, was wirklich zählt.

watson hat geschrieben:
um beim Thema zu bleiben, all das könnte man dann vielleicht in Geras neuer Mitte finden!

Als Raum mit entsprechend geplanter Verwendung. Aber es stünde dort nur, weil es Leute von anderswoher (u.a. Berlin) geplant haben. Es stünde dort wie bestellt und nicht abgeholt, es passt einfach nicht zur Realsituation in Gera. Geras Realsituation ist natürlich nicht allzu erfreulich, aber die ändert man doch nicht dadurch, dass man eine Hülle hinstellt und hofft, dass sich darin etwas zu entwickeln beginnt. Der natürliche Weg geht genau andersherum.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geras Neue Mitte
BeitragVerfasst: Di 23.Okt 2018 16:31 
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Radiowaves hat geschrieben:
Ich bin auch gar nicht bereit, mich zu verbiegen, um irgendwem zu gefallen - was hätte ich davon?


Das sagt ja auch niemand. Ich finde es halt wichtig offen und neugierig zu bleiben, heutzutage wird doch allzuoft erstmal "Nein" geschrien ohne sich wirklich mit was befasst zu haben.


Radiowaves hat geschrieben:
Wenn ich als Techniker eines gelernt habe, dann dies: Technik heilt keine seelischen Wunden.


Das hätte ich Dir auch so sagen können :D



Radiowaves hat geschrieben:

Als Raum mit entsprechend geplanter Verwendung. Aber es stünde dort nur, weil es Leute von anderswoher (u.a. Berlin) geplant haben. Es stünde dort wie bestellt und nicht abgeholt, es passt einfach nicht zur Realsituation in Gera. Geras Realsituation ist natürlich nicht allzu erfreulich, aber die ändert man doch nicht dadurch, dass man eine Hülle hinstellt und hofft, dass sich darin etwas zu entwickeln beginnt. Der natürliche Weg geht genau andersherum.


Ich weiß gar nicht, wo die Idee her kommt, von der Stadt? Wer plant das? Wie kam man denn darauf, immerhin ist es ja etwas was es in Gera noch nicht zu geben scheint. In Gera gibt es doch eine Vielzahl von unterschiedlichen Menschen, wie überall. Vielleicht gibt es die Leute die sowas beanspruchen würden, jeder kocht zur Zeit irgendwo im Raum, Verein sein eigenes Süppchen und eine Vernetzung fehlt. In Erfurt ist es ganz oft so. Vielleicht fehlt die Hülle um diese Leute sichtbar zu machen und zu vernetzen. Vielleicht kann sich nur etwas entwickeln, wenn es einen Raum, eine Hülle gibt. Ich weiß es nicht, ich würde es Gera aber wünschen, statt einen neuen Konsumtempel mit zig gleichen Geschäften (Brillen, Hörgerate, Schuhe, Apotheke) und 2 Supermärkten - denn davon gibt es weiß Gott genug.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geras Neue Mitte
BeitragVerfasst: Do 29.Nov 2018 9:58 
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Bürgerantrag scheitert klar im Geraer Bauausschuss

Klotz, der für Initiatoren den Antrag begründete, bemängelte, „dass sich der Bürgerwille im aktuellen Plan nicht wieder findet“, dass die Geraer „eine dermaßen kompakt bebaute Fläche“ nicht gewollt hätten. Der Wunsch nach mehr Grün habe keinen Einzug in die Planungen gefunden.
...
Der Geraer Stadtrat entscheidet am 6. Dezember über den Einwohnerantrag.



https://gera.otz.de/web/gera/startseite ... ign=Portal


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 Betreff des Beitrags: Re: Geras Neue Mitte
BeitragVerfasst: So 02.Dez 2018 11:27 
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Durch die englischen BlaBla-Begriffe, benutzt von watson in einem deutschsprachigen Forum, geht das eigentliche Hauptthema unter.
Bürgernähe damals, da wurden verschiedene Modelle der zwei Areale im KuK vorgestellt, diesmal kann auch der Geraer Bürger auswählen <<<< aus heutige Sicht, ein prima Gag der Stadt Gera
Eine Kampagne die fast ein Jahr lief, "Gera`s neue Mitte" , bla bla bla >>> nur Augenwischerei, sowas war fernab der Realität.
Erinnern wir uns doch, mit dem Verkauf der zwei Areale vor dem KuK und der Bibliothek, entscheidet zu 75% der Käufer, was da hinkommt und was gebaut wird,
die 25% Mitspracherecht der Stadt waren nicht der Rede wert, denn das alles wurde in der Konkursmasse der Stadtwerke verscherbelt, dabei waren Immobilien wie das Ferbersche Haus und andere Grundstücke, und alle im Stadtrat hatten (ahnungslos?) dem Verkauf von Immobilien und Grundstücken der ehml. GWB zugestimmt.
Gottseidank wurde jetzt zurück gerudert und das Vorkaufsrecht, welches die Stadt bei 25% der Anteile noch hatte, in Anspruch genommen.
So nun wissen wir wie die "Neue Mitte" aussehen soll.
Auch Gera kommt langsam in der Realität des Kapitals an, wo nur der Gewinn entscheidet und nicht die Phantasievorstellungen einzelner Bürger, die etwas Grün, vielleicht einen Park etc. dorthin haben wollten.
Manche erinnerten sich, dass da mal ein Platz + Denkmal stand, der Baum erinnert noch an den Neustadtplatz mit Tschirchdenkmal.
Wenn nur noch die Dollar-Zeichen in den Augen der Stadtoberen entscheiden, dann sieht es eben so aus (ich erinnere nur an den Bau des Elster-Forums) :mrgreen:
Und zur Erinnerung, die zwei Areale 2006 <<<< damals gehörten die Grundstücke wirklich der Stadt und der Bau einer neuen Radrennbahn + Einkaufszentrum konnte durch Bürgerproteste noch abgeschmettert werden.
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 Betreff des Beitrags: Re: Geras Neue Mitte
BeitragVerfasst: Di 04.Dez 2018 9:39 
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Ich hab die Wörter doch nicht erfunden, die stehen doch da so auf dem Plan :roll:

Ansonsten hätte ich auch gern mehr zum Thema gewußt, hat aber bisher keiner hier beantwortet. Ich bin auf alle Fälle gespannt wie es weitergeht und was letztendlich dort stehen wird.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geras Neue Mitte
BeitragVerfasst: Di 04.Dez 2018 19:23 
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Eigentlich wäre es wieder mal Zeit,
die Zentral-Haltestelle zu verlegen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geras Neue Mitte
BeitragVerfasst: Mi 05.Dez 2018 20:25 
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Aschemännl hat geschrieben:
Eigentlich wäre es wieder mal Zeit, die Zentral-Haltestelle zu verlegen.
Und warum dieses bitte?


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 Betreff des Beitrags: Re: Geras Neue Mitte
BeitragVerfasst: Mi 05.Dez 2018 21:03 
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Weil vor dem KUK jetzt noch so schön viel Platz ist.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geras Neue Mitte
BeitragVerfasst: Mi 05.Dez 2018 22:00 
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watson hat geschrieben:
Ich bin auf alle Fälle gespannt wie es weitergeht und was letztendlich dort stehen wird.

Ich würde mir ja wünschen, dass sich die Geraer bei den Jenensern abgucken, wie sowas gemacht wird. Modell "Eichplatz": die Großk(l)otz-Planung der Stadt zum Teufel jagen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geras Neue Mitte
BeitragVerfasst: Do 06.Dez 2018 8:21 
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Radiowaves hat geschrieben:
watson hat geschrieben:
Ich bin auf alle Fälle gespannt wie es weitergeht und was letztendlich dort stehen wird.

Ich würde mir ja wünschen, dass sich die Geraer bei den Jenensern abgucken, wie sowas gemacht wird. Modell "Eichplatz": die Großk(l)otz-Planung der Stadt zum Teufel jagen.


Also wenn überhaupt, dann bitte die "Gerschen". :wink:

Ich finde es jedoch gar nicht so verkehrt, dort etwas hinzubauen.
Der verbleibende Platz sollte noch für die Eisbahn ausreichen.
Das Winterdorf kann dann in die Schlossstraße ziehen und die dortigen Buden ziehen die Sorge aufwärts.
Stattdessen kann gern das Elsterforum wieder abgerissen werden und dort wieder eine Parkanlage errichtet werden.
Das Alkoholverbot wird natürlich bis dorthin ausgeweitet. :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Geras Neue Mitte
BeitragVerfasst: Do 06.Dez 2018 9:38 
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Radiowaves hat geschrieben:
Ich würde mir ja wünschen, dass sich die Geraer bei den Jenensern abgucken, wie sowas gemacht wird. Modell "Eichplatz": die Großk(l)otz-Planung der Stadt zum Teufel jagen.


Viel gebracht hat das auch nicht, ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber ich glaube nächstes Jahr geht der Bau los - ohne Frage an die Bürger. Der neue FDP Bürgermeister mischt schon ganz schön alles auf - vieles wird wirtschaftlich gesehen, aktuell Räumung Inselplatz, Verbot der Wagenburg...


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 Betreff des Beitrags: Re: Geras Neue Mitte
BeitragVerfasst: Do 06.Dez 2018 9:46 
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@flopa99
Ja, natürlich, auch ich möchte dort keine Brachfläche - die haben wir jetzt und sie ist weder optisch attraktiv noch von ihrer Nutzung her sinnvoll noch wäre sie in irgendeiner Weise "ökologisch". Das Areal muss natürlich entwickelt werden. Aber doch bitte nicht alles so dicht zubauen und das Haus der Kultur dabei weitgehend "einmauern". Das hats nicht verdient.

Und seeeehr gerne das Elsterforum abreißen und wieder eine Grünanlage errichten. Man könnte ja eine kleinere Ausgabe der Zitronenpresse da drin errichten als Heimat des Stadtcafé.

Man wird ja mal noch träumen dürfen. ;)

@watson
Ich saß im Herbst zufällig mit einem FDP-Mann aus Jena (nein, nicht mit dem...) zusammen in einer Gaststätte und konnte lauschen, was er so mit einem anderen FDP-Mann (nicht aus Jena) zu erzählen hatte. Da ist mir das Blut beinahe in den Adern gefroren. Es ging nicht um die Stadtentwicklung, es ging um die große Politik. Soviel Gier, soviel Hass, wie da in wenigen Sätzen herauskam, hat gereicht, um die schöne, so "zivilisiert" wirkende Fassade von Jena mal so richtig schön einzureißen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geras Neue Mitte
BeitragVerfasst: Do 06.Dez 2018 9:58 
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flopa99 hat geschrieben:
Ich finde es jedoch gar nicht so verkehrt, dort etwas hinzubauen.
andere auch nicht. Aber es kommt eben darauf an was und wie gebaut wird. Und beim Elefantenklo sieht man ja, daß alles nur auf den kurzfristigen Profit ausgelegt ist. Nachhaltigkeit und Nutzen spielen kaum eine Rolle. In der selbsternannten Leuchtturmmetropole hat man den ersten Betonirrsinnentwurf zum Glück in die Tonne getreten. Der Schwachsinn war völlig beliebig und belanglos, ohne Konzept, vom Design von vorgestern, einfach nur sinnlos den Platz zugekleckert. Wenn man schon die einmalige Möglichkeit hat mitten in der Stadt eine Fläche dieser Größe zu gestalten sollte man Leute mit Verstand und Ideen ranlassen um dort etwas außergewöhnliches entstehen zu lassen. Und ich meine damit nicht nur irgendwelche Bauten sondern ein Gesamtkonzept. Ich hoffe man ist in Gera klug genug das zu erkennen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geras Neue Mitte
BeitragVerfasst: Do 06.Dez 2018 18:09 
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... und erspart uns bitte den Glaspalast mit dem Schlauchboot obendrauf! :roll:

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https://gera.thueringer-allgemeine.de/web/gera/startseite/detail/-/specific/Neue-Radrennbahn-in-Gera-fuer-15-Millionen-geplant-1685483395

:wink:


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HaPe hat geschrieben:
....damals gehörten die Grundstücke wirklich der Stadt und der Bau einer neuen Radrennbahn + Einkaufszentrum konnte durch Bürgerproteste noch abgeschmettert werden.

Aschemännl hat geschrieben:
... und erspart uns bitte den Glaspalast mit dem Schlauchboot obendrauf! :roll:


Wie oben schon beschrieben:
Neue Radrennbahn mit Einkaufszentrum .... und das Schlauchboot sollte einen überdimensionalen Helm darstellen, wie ihn Radfahrer bei Bahnrennen tragen.
Wer lesen kann, der ist klar im Vorteil :wink:


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Du willst doch diesen fetten Pottwal, der da tot überm Dach hängt,
nicht als Fahrradhelm bezeichnen ...

:facepalm:


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ich nicht, aber die Architekten <<< die haben manchmal "Einfälle wie ein altes Haus" :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Geras Neue Mitte
BeitragVerfasst: Fr 07.Dez 2018 14:26 
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Es soll auch Leute geben, die in ihrem Garten schon mal einen Schuppen gebaut haben und sich deshalb für Architekten halten ...


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