Keine 3. Volleyball-Liga mehr in Gera - 19.06.2015 - 07:06 Uhr

Volleyball  - Es war nur ein kurzes Intermezzo für die Damen des Geraer VC in der 3. Liga. Platz fünf hatte der Sechser von Trainerin Sylvia Roll als Aufsteiger in der ersten Saison belegt. Nun ist erst einmal wieder Schluss.

Trainerin Sylvia Roll schon auf Jobsuche
Der Verein hatte in den letzten drei Jahren viel Geld und Mühe investiert, um Tschechinnen, Polinnen und US-Amerikanerinnen zu verpflichten. Auch die 250-fache Ex-Nationalspielerin Sylvia Roll, die im letzten Sommer den Polen Marek Buchholz als Trainer abgelöst hatte, war sicherlich nicht zum Nulltarif zu haben. Doch leistete die 42-Jährige eine erfolgreiche Arbeit und tat viel dafür, das angeschlagene Image des Vereins in der Öffentlichkeit zu verbessern. Im letzten Heimspiel gegen den VfL Nürnberg Anfang März waren mehr als 300 Zuschauer in die Panndorfhalle gekommen.
Dementsprechend enttäuscht war die gebürtige Schwerinerin Sylvia Roll nun auch vom Rückzug des Teams. „Wir steckten schon mitten in den Planungen für das neue Spieljahr. Wir wussten, dass wir sparen müssen. Trotzdem hätten wir ein starkes Team beisammen gehabt. Die ersten Neuzugänge waren schon verpflichtet“, meinte Sylvia Roll am OTZ-Telefon aus dem Heimaturlaub in Mecklenburg-Vorpommern.
An der betreffenden Präsidiumssitzung, auf der der Ausstieg beschlossen wurde, hatte sie nicht teilgenommen. „Ich bin ja kein Präsidiumsmitglied, war deshalb auch nicht stimmberechtigt. Ich werde zwar noch einmal nach Gera zu einem Gespräch kommen, hätte hier auch gern weitergearbeitet, weil es mir Spaß gemacht hat, etwas mit aufzubauen. Aber eigentlich bin ich auf Jobsuche. Die Lage beim GVC ist mir zu unsicher“, verriet Sylvia Roll, die vor ihrem Engagement in Gera sogar die Dresdner Bundesliga-Herren trainiert hatte.
„Wir peilen einen Konsolidierungskurs in der Regionalliga an und werden versuchen, vielleicht schon 2016/17 wieder anzugreifen“, erklärte GVC-Präsident Wolfgang Hiller. Für die Regionalliga hat der Geraer VC seine bisherige zweite Mannschaft gemeldet, die in der Thüringenliga alle 22 Spiele für sich entschieden hatte und damit aufgestiegen war. Dieses Team bleibt auch in der bisherigen Besetzung zusammen und nimmt unter Trainer Frank Haedicke die neue Aufgabe in der vierthöchsten DVV-Spielklasse in Angriff.

Jens Lohse / 19.06.15 / OTZ