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Busse und Bahnen fahren (noch)
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Seite 1 von 4

Autor:  untermhäuser [ Fr 26.Sep 2014 13:24 ]
Betreff des Beitrags:  Busse und Bahnen fahren (noch)

...Ab 06.Oktober gibt es recht viele Veränderungen in Geras Bus- und Bahnverkehr...

den neuen Fahrplan findet man hier (Klick auf die jeweilige Linie): http://www.gvbgera.de/fahrplanauskunft/

Autor:  James T. Kirk [ Fr 26.Sep 2014 14:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

Was uns da als "Einsparung" verkauft wird, lässt mir die Hutschnur hochgehen. Der 5-Minuten-Takt für Lusan und Bieblach-Ost bleibt bestehen, Untermhaus-Zwötzen auch nur mit einer marginalen Ausdünnung (16:30 statt 18:30 Umstellung auf 15-min-Takt), Überlandbuslinien die man hätte zusammenlegen können, fahren weiter wie bisher - nur seltener ... Fragen über Fragen ...

Autor:  pfiffikus [ Fr 26.Sep 2014 14:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

Ich sehe es fast wie James. Das Einsparpotential auf den Straßenbahnlinien wurde nicht genutzt.

Andererseits werden massiv Fahrgäste aus den umliegenden Ortsteilen verprellt. Die Leute, die sich auf Grund des neuen Fahrplanes ein (zusätzliches) Auto leisten, fallen künftig dauerhaft als Fahrgäste für den GVB aus.

(Bedeutet die massive Einschränkung des Angebotes eigentlich ein Sonderkündigungsrecht für Stadtkartenabos der betroffenen Bürger?)

Zusätzliche PKWs werden natürlich die Flächen für den ruhenden Verkehr in der Innenstadt besser auslasten.


Pfiffikus,
der als Positives daran sieht, dass dadurch Mehreinnahmen vom Ordnungsamt generiert werden können

Autor:  Aschemännl [ Fr 26.Sep 2014 15:51 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

Gespart wird wohl eher beim Personal:

http://gera.otz.de/web/gera/startseite/detail/-/specific/Mitarbeitern-der-Geraer-Verkehrsbetriebe-droht-Entlassung-1205374590#xtor=RSS-3

:roll:

Autor:  baumann [ Fr 26.Sep 2014 16:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

@James: Es geht offensichtlich (bis zum bitteren Ende) nur und ausschließlich um den Erhalt der Arbeitsplätze im Unternehmen; nicht vorrangig um die Optimierung der Fahrgastbeförderung.
Beim Personal der Stadtverwaltung wird ja auch nicht sichtbar gespart. Die "freigesetzten" Mitarbeiter bei den Stadtwerken sind ja laut OTZ auch bereits "in anderen Unternehmen" untergekommen.
Das es nur um die Sicherung der Arbeitsplätze geht, hat der Herr Leithold als Aufsichtsrat des GVB schon vor langer Zeit im Zusammenhang mit der Förderung der Linie 4 kundgetan. Damit steht die Vermutung im Raum, daß mit den Fördermitteln ein "Weiter So" kaschiert werden sollte. Nun geht das nicht mehr.
Die letzte Bemerkung ist aber wirklich nur eine Vermutung meinerseits. Allerdings lassen die aktuellen Fakten entsprechend Rückschlüsse zu.

Autor:  archivar [ Fr 26.Sep 2014 17:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

Weniger Busse und Bahnen sind m.E. ein gelungener Beitrag zur Minderung der Abgas- und Feinstaubbelastung in der Stadt. Weniger Bahnen - weniger rote Ampelphasen für den Individualverkehr, weniger Laufenlassen der Motoren im Stand.
Merke: Alles scheinbar Schlechte hat auch sein Gutes.

Autor:  pfiffikus [ Sa 27.Sep 2014 19:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

Aschemännl hat geschrieben:


Da wird es vor allem diesen Personenkreis erwischen. Um das zu orakeln, müssen die OTZ-Redakteure ganz sicher nicht lange recherchieren. Da ist aber das rote Lager schuld, denn unter den Bedingungen eines Mindestlohnes kann ein Unternehmen in Insolvenz solche Leistungen nicht mehr anbieten.


Pfiffikus,
der schon seit langer Zeit darauf hingewiesen hat, wer unter einem Mindestlohn leiden wird

Autor:  archivar [ Sa 27.Sep 2014 19:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

Lieber pfiffikus, vielleicht könntest du auch einmal auf diejenigen hinweisen, die von einem Mindestlohn "profitieren"?
Auch diese Medaille hat 2 Seiten.

Autor:  pfiffikus [ Sa 27.Sep 2014 19:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

archivar hat geschrieben:
Lieber pfiffikus, vielleicht könntest du auch einmal auf diejenigen hinweisen, die von einem Mindestlohn "profitieren"?
Auch diese Medaille hat 2 Seiten.

Soll ich das jetzt auch noch einmal machen? Das wurde doch schon von den Befürwortern ausführlichst propagiert, als man für den Mindestlohn kämpfte.

Profitieren werden diejenigen, vor allem in prekären Arbeitsverhältnissen,
  • deren Tätigkeit sich nicht einige hundert oder einige tausend Kilometer ostwärts verlagern lässt,
  • die nicht in die Scheinselbständigkeit gedrückt werden,
  • die innerhalb einer Stunde mindestens den Gegenwert des Mindestlohnes plus Sozialleistungen plus Gewinn erbringen und
  • deren Arbeit nicht durch realitätsfernen Akkordlohn bezahlt wird.

Wegen der hier genannten Einschränkungen hatte ich ja bereits ein anderes Instrument genannt, welches die genannten Nachteile vermeiden kann.


Pfiffikus,
der selbstverständlich anerkennt, dass manche Leute vom Mindestlohn profitieren wird

Autor:  strubbelmiez_1975 [ Sa 27.Sep 2014 19:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

pfiffikus hat geschrieben:
Da wird es vor allem diesen Personenkreis erwischen. Um das zu orakeln, müssen die OTZ-Redakteure ganz sicher nicht lange recherchieren. Da ist aber das rote Lager schuld, denn unter den Bedingungen eines Mindestlohnes kann ein Unternehmen in Insolvenz solche Leistungen nicht mehr anbieten. Pfiffikus, der schon seit langer Zeit darauf hingewiesen hat, wer unter einem Mindestlohn leiden wird
Bei Dienstleistungen, dessen freien Markt stramm wegfällt und man sich so irre lange dafür hat feiern lassen waren nie Ziel für den Mindestlohn, das haben die Forderer in ihrer grenzenlosen Nächstenliebe ganz sicher "vergessen" zu erwähnen. 8) eigentlich keine üble Idee so etwas, aber nur mit einem anständigen Anstellungsverhältnis und angemessener Bezahlung oder den Markt freigeben, auch wenn es vielleicht noch keiner versucht hat, diese Dienstleistung im freien Markt anzubieten. Die Mobillotsen sind ja ebenfalls eine Gruppe, die man von vornherein aus dem Mindestlohn herausgelassen hat. Jetzt wo sie sicher nicht mehr auf dieser Basis tätig bleiben können, bin ich mal gespannt, was man sich dann noch einfallen lässt.

Die Taktung der Linie 3 ist nur mit wenigen Unterschieden, stimmt, allerdings sind die Bahnen meist ausgelastet. Bei den Bussen kann ichs nicht aus eigener Erfahrung beurteilen nur die 3 oder 4 Linien , die auch die Klinik "anfahren" da würde es reichen, wenn alle 20 Minuten ein Bus fährt, auch wenn es bequemer ist, nicht lange auf den Bus zu warten. Genutzt wird der Bus von etlichen Mitarbeitern der Klinik , wie ich paar Male gesehen hatte.

Oh nun haben sich die Beiträge überschnitten.

Autor:  nurmalso [ Mi 01.Okt 2014 12:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

Was müsst ihr nur immer für einen Unfug schreiben.
Bäääähhh, da ist das rote Lager schuld. Bähhh der Mindestlohn.
In keinem einzigen Land in dem es seit Jahren Mindestlöhne gibt ist ein "rotes Lager" vorhenden geschweigedenn schuld. Was denn für eine Schuld? Das Menschen für ihre Arbeit anständig berzahlt werden?
In keinem einzigen Land in dem es seit Jahren Mindestlöhne gibt ist die Wirtschaft zusammengebrochen.
In keinem einzigen Land in dem es seit Jahren Mindestlöhne gibt ist die Wirtschaft abgewandert.
Totaler Unfug, sag ich nurmalso.

Die Ausdünnung der Taktzeiten, der Personalabbau, jede Form den ÖPNV unattraktiver zu machen, wird zu einer Verschlechterung der Bedingungen für jetzige und zukünftige Bürger der Stadt Gera führen.
Somit beerdigt die Landesregierung durch ihre Verweigerungshaltung das Oberzentrum Gera endgültig,
sag ich nurmalso.

Das scheint hier aber vielen ausgesprochen gut zu gefallen sag auch noch nurmalso.

Autor:  pfiffikus [ Mi 01.Okt 2014 12:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

nurmalso hat geschrieben:
In keinem einzigen Land in dem es seit Jahren Mindestlöhne gibt ist die Wirtschaft zusammengebrochen.

Das Thema hatten wir doch schon. In 20 von 27 EU- Ländern gibt es einen Mindestlohn. Zum Beispiel 2,55 Euro in Portugal und 3,80 Euro in Griechenland, 0,65 Euro in Bulgarien und 1,97 Euro in Tschechien. Es ist völlig klar, dass davon keine Wirtschaft zusammen bricht.

nurmalso hat geschrieben:
In keinem einzigen Land in dem es seit Jahren Mindestlöhne gibt ist die Wirtschaft abgewandert.

Nein, die Höhe macht es aus, in welche Richtung die Produktionsstätten wandern. Und dass Teile der Wirtschaft in Länder mit sehr niedrigem Lohnniveau abgewandert sind, willst Du hoffentlich nicht bestreiten.


Praktisch gibt es einige Branchen, deren Abwanderung naturgemäß nicht zu befürchten ist (Bau, Dienstleistungen, ...). Trotzdem ist ein hoher Mindestlohn noch keine Garantie für vernünftige Bezahlung des Personals. Das schrieb ich bereits.
Ein Mindestlohn kann allenfalls eine kleine Hilfe dabei sein, er ist besser als Wildwuchs. Doch es gäbe da wirksamere Instrumente.


nurmalso hat geschrieben:
Somit beerdigt die Landesregierung durch ihre Verweigerungshaltung das Oberzentrum Gera endgültig,

Es besteht die Gefahr, dass hier in Gera ein Fass ohne Boden gefüllt werden soll. Dagegen verweigert sich die Landesregierung. Aber wenn der Boden repariert würde (das ist Sache der Geraer, nicht der Landesregierung!), dann wäre man auch bereit, wieder etwas nachzufüllen.


Pfiffikus,
der Dir zustimmt, dass der ÖPNV an der falschen Stelle ausgedünnt wurde

Autor:  pfiffikus [ Mi 01.Okt 2014 12:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

Noch einmal zum Thema Ursachenforschung ein Vergleich:

In NRW 1
Dateianhang:
Haltestelle1500.jpg
Haltestelle1500.jpg [ 189.4 KiB | 11138-mal betrachtet ]


Auch dort:
Dateianhang:
Haltestelle2500.jpg
Haltestelle2500.jpg [ 85.75 KiB | 11138-mal betrachtet ]


In Sachsen Anhalt
Dateianhang:
Haltestelle3500.jpg
Haltestelle3500.jpg [ 110.48 KiB | 11138-mal betrachtet ]



Und in Gera High-Tech und nicht so ein Billigzeugs!
Dateianhang:
Haltestelle4500.jpg
Haltestelle4500.jpg [ 124.41 KiB | 11138-mal betrachtet ]



Pfiffikus,
der das schon einmal erwähnte

Autor:  Aschemännl [ Mi 01.Okt 2014 13:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

pfiffikus hat geschrieben:
nurmalso hat geschrieben:
In keinem einzigen Land in dem es seit Jahren Mindestlöhne gibt ist die Wirtschaft zusammengebrochen.

Das Thema hatten wir doch schon. In 20 von 27 EU- Ländern gibt es einen Mindestlohn. Zum Beispiel 2,55 Euro in Portugal und 3,80 Euro in Griechenland, 0,65 Euro in Bulgarien und 1,97 Euro in Tschechien. Es ist völlig klar, dass davon keine Wirtschaft zusammen bricht.


In diesen Ländern sind auch die Durchschnittslöhne und Lebenshaltungskosten bedeutend geringer.
Vielleicht sollte man den Mindestlohn prozentual mit dem Durchschnittslohn im jeweiligen Land vergleichen.

:idea:

Autor:  pfiffikus [ Mi 01.Okt 2014 15:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

Aschemännl hat geschrieben:
In diesen Ländern sind auch die Durchschnittslöhne und Lebenshaltungskosten bedeutend geringer.
Vielleicht sollte man den Mindestlohn prozentual mit dem Durchschnittslohn im jeweiligen Land vergleichen.

Ach das kann man gerne tun, hilft aber nicht weiter, wenn man Gewerbeabwanderung erklären will.

Gerade Gera wurde schwer betroffen. Wir hatten viele Beschäftigte in der Textilindustrie Geras. Ist die Anzahl der Mitarbeiter in den Geraer Textilbetriben heute noch nennenswert für eine Stadt mit 95000 Einwohnern? Der Rest der Wertschöpfung ist weit nach Osten abgewandert.

Für Geras Misere ist weiterhin verantwortlich, dass früher ein großer Teil der Betriebe Zweigbetriebe großer Kombinate waren, die sich am Stammsitz gesund geschrumpft haben. Zeiss gibt es heute noch in Jena. Aber in unserer Keplerstraße beschäftigen sie niemanden mehr. Die WEMA-Union war ein Teil des WEMA-Kombinates, welches in geschrumpfter Form heute noch am Stammsitz in Chemnitz werkelt. Die Wismut fiel als nennenswerter Arbeitgeber für Gera und Umgebung ganz weg. Ähnlich ging es anderen Betrieben. Der Milchhof wurde in Erfurt zentralisiert.
Für diese Schrumpfungen kann man nach meiner Meinung kaum die gewesenen oder gegenwärtigen Bürgermeister verantwortlich machen.


Die Höhe der Mindestlöhne hatte ich aus einem anderen Grunde erwähnt. Die Befürworter des Mindestlohnes haben während der Kampagne gerne gebetsmühlenartig wiederholt, dass es in 20 von 27 EU- Ländern einen Mindestlohn gibt. Aber ich weiß auch nicht, weshalb sie regelmäßig vergaßen, auf deren Höhe einzugehen.
Ja es gibt auch Länder mit einem wesentlich höheren Mindestlohn, das will ich nicht verschweigen. Aber in Verbindung mit wesentlich flexibleren Regeln, die Zahl der Mitarbeiter an den tatsächlichen Bedarf an Arbeitskräften anzupassen, funktioniert das auch.


Pfiffikus,
der sich hierzulande keine Britischen Verhältnisse wünschen würde

Autor:  Aschemännl [ Mi 01.Okt 2014 15:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

Bei der Mindestlohndiskussion geht es bisher immer nur darum,
wie der "Schwarze Peter" weitergegeben wird.
Es sollte mal klargestellt werden, wer ihn zu behalten hat.

Dabei denke ich u.a. an die gerechte Aufteilung von Betriebsgewinnen.

Autor:  Lea [ Mi 01.Okt 2014 16:36 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

Aschemännl hat geschrieben:
Vielleicht sollte man den Mindestlohn prozentual mit dem Durchschnittslohn im jeweiligen Land vergleichen.
Gelegentlich hat man früher (bevor überall die Gelddruckpressen heiß liefen und das Denken noch etwas weiter in die Zukunft reichte) mal irgendwie sowas gehört wie "die höchsten Managergehälter in einer Firma sollten nicht mehr als das zehnfache Normalarbeitergehalt sein" oder so ähnlich. Kann man ja als Referenz nehmen und den Mindestlohn in jeder Company für die Malochersklaven auf mindestens zehn Prozent des Bonzengehaltes festlegen.
Aber auch das ist egal, denn am Ende werden immer alle Kosten auf die breite Masse umgelegt. Um da rauszukommen gibt es nur eins, man muß sich von der breiten Masse absetzen.

Autor:  Radiowaves [ Sa 04.Okt 2014 21:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

Habt ihr das im Thüringen Journal mitbekommen, als Randbemerkung nebst Kurzinterview zum Festumzug heute? Die historische Straßenbahn darf nicht mehr fahren, das habe der Insolvenzverwalter festgelegt. Das gehöre nicht zum Kerngeschäft. Allein dieses Wochenende sollen so über 7000 EUR entgangene Einnahmen aufgelaufen sein.

Wo führt das hin? Werden die historischen zuerst und das restliche rollende Material danach verscherbelt und am Ende bleiben in Gera nur die Gleise liegen? Oder nimmt die - man ist das ja noch aus alten Zeiten als Reparationsleistung gewohnt - auch noch wer mit?

Sieht so aus, als müßte Geras Bevölkerung sehr wachsam sein bzw. es unverzüglich werden.

Autor:  Alter Schotte [ Sa 04.Okt 2014 22:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

Also, heute Nachmittag fuhr die historische Straßenbahn sogar die große Kirchstraße runter! :mrgreen:

Autor:  Radiowaves [ Sa 04.Okt 2014 23:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

Ich ahnte ob des Anblickes (ohne Stromabnehmer) schon, was kommen kann und wohl auch wird. Ist ja alles Konkursmasse, kann verhökert werden. Als nächstes dann die neuen Bahnen, so ein Betrieb grad Einrichtungswagen mit dieser Spurweite braucht. Am Ende steht möglicherweise die Einstellung des kompletten Straßenbahnnetzes. Ich halte das nicht für ausgeschlossen.

Ich merks immer wieder: außer einer Kleinigkeit hat sich gar nichts verändert verglichen mit dem Staat, über den sie jetzt wieder diskutieren, ob er Unrechts- oder nicht Unrechts- war. Die Kleinigkeit: das Gewinner-Kriterium "politische Konformität" wurde durch "Geld" ersetzt. Man ist kein Verlierer mehr, wenn man nicht politisch konform ist - man ist dann einfach nur egal. Dafür diktiert halt das Geld. Solange die Mehrheit das für gerechter, also Darwinismus für eine Erungenschaft menschlicher Zivilisation hält, müssen wir uns nicht wundern.

Autor:  Aschemännl [ Sa 04.Okt 2014 23:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

Alter Schotte hat geschrieben:
Also, heute Nachmittag fuhr die historische Straßenbahn sogar die große Kirchstraße runter!


Na prima, da hatte man sie also schon aufgeladen.
Wohin fährt der Transport weiter?
Nach Naumburg?

:roll:

Autor:  Radiowaves [ Sa 04.Okt 2014 23:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

Ich dachte eigentlich, die ist zurück ins Depot. Aber: wenn im MDR-Beitrag gesagt wurde, daß die Bahn an diesem Wochenende eigentlich Sonderfahrten absolvieren sollte, dann beißt sich das mit längerfristig geplanter Teilnahme am Umzug.

Autor:  Aschemännl [ Sa 04.Okt 2014 23:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

Radiowaves hat geschrieben:
Wo führt das hin? Werden die historischen zuerst und das restliche rollende Material danach verscherbelt und am Ende bleiben in Gera nur die Gleise liegen?


Das hat man in 40 Jahren DDR nicht geschafft.
In der Marktwirtschaft ist sowas jederzeit möglich.

:roll:

Autor:  Alter Schotte [ Sa 04.Okt 2014 23:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

Aschemännl hat geschrieben:
Wohin fährt der Transport weiter? Nach Naumburg?

Nee, die wollten den Vornehm auch nicht haben. Er ist dort kläglich gescheitert :lol:

Autor:  Radiowaves [ Sa 04.Okt 2014 23:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Busse und Bahnen fahren (noch)

Aschemännl hat geschrieben:
Das hat man in 40 Jahren DDR nicht geschafft.
In der Marktwirtschaft ist sowas jederzeit möglich.


Das wußten wir ja sogar. Zumindest uns hat das die stets mausgraue Gerda N. in der Enzianschule im Stabü-Unterricht ja beizubringen versucht. Nein, ich will nicht behaupten, ich hätte es ihr nicht geglaubt. Man konnte ja im Westfernsehen (die Dresdner alternativ und in hochkonzentrierter Form beim Sudel-Ede) entsprechende Meldungen von Streiks, Aussperrungen, Ostermärschen (was hätte das in der DDR für Massenverhaftungen gegeben, wenn die eigene Bevölkerung da das gemacht hätte, was man ihnen im schwarzen Kanal von den Westbrüdern und -schwestern vorgeführt hat...) durchaus sehen. Nur war das alles a) weit weg (hinter einer Mauer) und b) betraf das gewiß nur eine Minderheit. Die Mehrheit saß gewiß zum Frühstück in einem sonnendurchfluteten Garten (keinesfalls vor 10 Uhr) neben einem Backsteinhaus und eine dämlich grinsende Blondine mit langen Zöpfen und blödem Hut bringt Streichfett vorbei.

Naja, und heute steht das Elend halt nicht nur anklopfend vor der Tür, sondern ist allhier. Von uns selbst reingelassen, vor 25 Jahren. Hätten wir eine andere Wahl gehabt? Bin mir nicht so sicher. Sieht auch bei den Staaten, die keinen gleichsprachigen und irgendwann künstlich abgespaltenen "großen Bruder" hatten, dem man sich für nen Begrüßungs-Hunni an die Brust werfen konnte, nicht besser aus.

Fair ist nur, daß es alle trifft. Das ganze System hat fertig. Bin gespannt, wanns richtig kracht.

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