Untermhäuser Forum

Das Alte muss weg Teil 2...


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Es ist nicht immer nur eine Frage des Geldes, um etwas zu erhalten, sondern oft auch eine Frage des Willens. Und damit sieht es in Gera zappenduster aus. Die Rathaus-Gewaltigen knüpften 1990 nahtlos an die Tradition der SED-Bonzen an, alles Alte gnadenlos auszuradieren, siehe Posthumus-Denkmal, Osterstein, Fassade Hauptbahnhof vor 1990,
Bettelburg und vieles andere nach 1990.
Traurig und beschissen!!!

Kommt drauf an, wie es innen aussieht. Wenn enormer Sanierungsbedarf besteht, dann ist die Suche nach einem Investor, sagen wir mal, sehr schwierig. Und zur Verwendung von öffentlichen Geldern gibt es sicher dringendere Sanierungsfälle.

Also wer für den Erhalt des kompletten Hofes plädiert, möge auch sagen, wer es erwerben soll (will) und was aus den Gebäuden zu machen wäre. Dieser Zusatz fehlte mir noch im Beitrag.

Da ich nicht weiß, wer das Gut erwerben soll und was aus den Gebäuden zu machen wäre, schließe ich mich der Meinung von pfiffikus an und fordere energisch: Weg mit dem alten Schutt, und bei der Gelegenheit gleich die Biermann-Villa mit weg!

Nicht, bevor auch hier eine Einzelfallprüfung stattgefunden hat! In vielen Fällen kann es sicher sinnvoll sein, ein Gebäude einige Jahre "schlummern" zu lassen, bis auch Gera der große Aufschwung kommt und sich ein Investor und eine sinnvolle Nutzung leichter finden lässt.

Im Falle des hier angesprochenen Gutshofes - er war sicher mal eine Augenweide - fände ich das nicht so gut. Ich kann mich einfach nicht zu der Aussage hinreißen lassen, dass es sich hier um Einmaliges oder unbedingt Erhaltenswertes handelt.

In unmittelbarer Nachbarschaft könnte ja mal eine BUGA stattfinden... Und einfach nur weiß antünchen...?

Etliche Gebäude in Gera "schlummern" schon so lange, daß man dies bereits als Agonie bezeichnen muß.
Pfiffikus, du eierst hier im Minenfeld herum. Wie denn nun? Weg oder "schlummern" oder was?

Du meinst jetzt sicher das Gut. Abriss kostet Geld, Sanierung kostet viel Geld. Beides muss mit Hilfe der künftigen Nutzung refinanziert werden. Manchmal ist kein Geld da, dann schlummert das Gebäude automatisch. (Schornsteine, Biermannvilla,... )

Sollte sich der Investor für Abriss eines Gebäudes entscheiden, dann gibt es bei jedem Gebäude Leute, deren Erinnerungen sich damit verbinden. Du wirst es nicht glauben, auch in Pforten drückt es mir das Herz. Aber dieses Herzdrücken ist lange nicht so heftig wie beim Beseitigung der Bettelburg oder der Robinie am Museum. Hier ist wenigstens jemand gefunden worden, der Geld in das Grundstück reinsteckt.

Deshalb nehme ich den geplanten Abriss der Gebäude zur Kenntnis. Das Herzdrücken hab ich dir schon geschildert. Doch ich werde mich nicht an Demos und Mahnwachen zur Erhaltung des Pfortener Gutes beteiligen. Das könnte bei Villen in der Innenstadt ganz anders aussehen.

es gibt aber nicht nur materielle werte sondern auch aesthetische und ideelle. und allein deshalb lohnt es schon solche sachen zu erhalten. fuer neu gebaute glas-metall-beton-tempel die niemand braucht ist doch auch genug geld da. man kann doch nicht bei allen dingen des lebens eine finanzielle kosten-nutzen-rechnung aufmachen. und selbst wenn man das so macht, dann entstehen durch den abriss kosten die man nie wieder reinkriegt, und ein stuck geschichte ist auch weg. eine sanierung kostet zwar auch, aber man kann die kosten durch nachfolgende nutzung zumindest teilweise wieder hereinholen.

Alles richtig, gut und schön. Die Frage bleibt trotzdem: Wer soll es bezahlen? Auch wenn eine eventuell nachfolgende Nutzung VIELLEICHT einen Teil der Kosten wieder einbringt - bezahlt werden muß die Sanierung erst mal. Wer kann schon mit solchen Summen in Vorkasse gehen? Ich jedenfalls nicht, und die ich kenne, auch nicht. Die Stadt als GEldgeber - die ist doch jetzt schon pleite.

bei der steuerlast die wir alle zu tragen haben muss fuer die wichtigen dinge doch geld uebrig sein.
die stadt ist pleite weil sie wirtschaftet wie der staat, d.h. riesige betraege fuer sinnlosesten nippes hinauswerfen, zig millionen unseres geldes in den sand setzen und die buerokratie aufbauen. geld ist, so will ich meinen, schon da, aber es wird zuviel an der falschen stelle verbraten. dem ein ende setzen -> alle wird gut.

Lieber Archivar,
es ist nicht möglich, aus Nostalgiegründen alle Gebäude stehen zu lassen, die jemandem gefallen. Da fällt mir ein, dass ich vor einigen Jahren in der Heinrichstraße am "Gastronom" stand, während damit begonnen wurde, den Elfgeschosser neben der ehemaligen Gera-Information abzubrechen. Wenige Meter von mir entfernt stand eine Frau, die Heulkrämpfe hatte. Und als ihre ehemalige Wohnzimmer (oder Schlafzimmer) an der Reihe war, schrie sie besonders laut. Nun, ich konnte die Gefühle dieser Frau zwar nachvollziehen, aber nicht nachfühlen. An diesem Beispiel merkst du deutlich, dass die Nostalgie, mit der wir an einem Gebäude hängen, von Person zu Person schwankt. Auch an dieser Stelle ist ein Stück Geschichte unwiederbringlich weg.


Es ist kein Geld der Stadt, das ich mit meinen Steuern finanziere. Im Gegenteil. Marktkauf in der Wiesestraße hat nicht nur das neue Gebäude errichtet und das alte saniert, sondern musste zusätzlich den Neubau der Keplerstraße zwischen Wiesestraße und Voigtlandstraße einschließlich zweier Ampelanlagen bezahlen.
Ob sie jemand braucht - Im Marktkauf und in den Arkaden ist regelmäßig Kundschaft. Im Elsterforum war ich noch nicht.



Ich bin froh, dass es gelungen ist, in Gera eine ganze Reihe von Gebäuden zu sanieren und nutzen. Ginge es hier um das Schlösschen in der Vollersdorfer Straße, könnte ich Deine Gefühle nachvollziehen. Aber in diesem Thema geht es um das ehemalige Gut in Pforten! Mach doch einfach mal einen Vorschlag, wie es genutzt werden könnte!

Ihr habt mich vieleicht etwas falsch verstanden. Ich wollte nicht schon wieder die Stadt Gera vorschieben, um dem Gut etwas Gutes zu tun.
Ich habe da rein privat gedacht. Wenn ich nicht schon anderweitig eine Chance auf Wohneigentum hätte, könnte ich mir gut vorstellen selbst dort zu wohnen. Wenn die vorderen Scheunen weg sind, kann es ganz passabel aussehen. Man ist schnell im Zentrum (sowohl mit Auto, Bahn oder Fahrrad), man ist aber auch schnell im (Buga-)Grünen. Und in dem Turm würde ich mir ganz unterm Dach ein Lesezimmer mit fettem Ohrensessel und Bücherwänden einrichten.

Da ist bestimmt auch noch Platz für die Rheumasalbe?
Du junger Spund und Ohrensessel...

...du meintest wohl schlafzimmer mit fettem ohropax und dicken wänden gegen die geräusche deiner lärmenden quälgeister, von denen du ja immer zahlreicher umgeben sein wirst in naher zukunft, wie ich erfuhr...

@ untermhäuser
Ich weiß nicht, was Du so für Eigenschaften in die Welt setzt, aber mein Junior ist ein Lieber, eher weniger laut und kann sich auch mal 'ne Stunde alleine in seinem Zimmer beschäftigen. Und ich habe mir fest vorgenommen, ähnliche Eigenschaften auch bei Nummer 2 zu erreichen!

@picasso
da hast du dir aber viel vorgenommen, meistens haben die kleinen geister eh ihren eigenen kopf
aber die idee mit dem ohropax ist schon gut

Finde ich nicht, Frieda!
Die Kleenen bekommen leider viel zu selten ein offenes Ohr. Bei mir ist das nicht anders. Da kommt man von der Arbeit, drückt alle mal kurz und dann sitzt man schon wieder an der Arbeit.

so hatte ich das auch nicht gemeint-ich wollte auf die charakterausprägung, die man sowieso nicht ändern kann, anspielen!

aber mit dem rest geb ich dir recht (wenn man eine so ausgefüllte tätigkeit,wie du offensichtlich hast, ausübt!)

Ach ja,so als Alterswohnsitz könnte ich mir das Gutshof-Schlößchen schon vorstellen ...

Kommst du zurück nach Gera?

barbara hat doch alterswohnsitz geschrieben, das wird dann wohl noch einige jahrzehntchen dauern, bis sie das alter erreicht hat..., pfiffikus, wie kannst du ein so jugendliches rehlein wie die barbara so beschämen...???

@Pfiffikus
Ich bzw. wir würden gern nach Gera zurückkommen. Aber solange wir noch arbeiten müssen und Arbeit haben, müssen wir halt da bleiben. Wenn ich das Geld hätte, könnte ich das Schlößchen ja schon mal altersgerecht ausbauen lassen ...
@Untermhäuser
Du Schmeichler nun wieder! "Rehlein" hat noch nie jemand zu mir gesagt. "Hirschkuh" wäre wohl zutreffender.

Aus der Traum !

Es war doch von Anfang an nur ein Wunschtraum, oder?

Schade! Nun kann ich doch meinen Alterswohnsitz nicht da nehmen und muß ins Altersheim gehen