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BeitragVerfasst: Sa 06.Apr 2013 18:31 
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1. Name des Autors: Helga Talke

2. Titel des Werkes: Der Kohlrabi Kunigunde Meier

3. Verlag: "Junge Welt Berlin", (Original-Buch:1.Auflage 1980), das Heft: 4.Auflage 1990

4. Seitenzahl: 63

5. Genre: Kinderbuch (ab 7 J.) + Ratgeber

6. ISBN: ISBN-Nr.3-7302-0699-0

7. Preis: ab ca. 3 €

8. Buchvorstellung:
Kunigunde Meier, eine Hexenschülerin aus Kleintrullervitz sitzt gelangweilt im Schulgartenunterricht und erfand lieber für ihre Begriffe nützlichere Dinge wie Kaugummis mit Bratkartoffelgeschmack oder jodelnde Staubsauger. Und was passiert, wenn man in der Theorie nicht aufpasst? Man versagt meist in der Praxis. So geschah es auch im Schulgarten, als Kunigunde ihre Kohlrabisamen lieblos in die Erde brachte, da sie in der Unterrichtsstunde über Kohlrabianbau nicht aufpasste. Auch war ihr nicht bekannt, dass die von ihr verhassten Tiere und Insekten größtenteils Nützlinge waren. Als sie ihre Lehrerin wie viele Male so richtig provozierte, wurde nach einer Hexenlehrerkonferenz beschlossen, die Schülerin dasselbe Schicksal erleiden zu lassen. Sie sollte am eigenen Leib erfahren, wie es einem Kohlrabisamen ergeht, wenn er einfach in ein tiefes Loch geworfen und die Erde fest zugestampft wurde, wie sie es selbst tat. Sie kann erst erlöst werden, wenn sie zu einem Kohlrabi heranwächst, der von einem Menschen begehrt wird. Nun war sie auf die Hilfe der Nützlinge angewiesen, die sie vergraulte und durfte ihre Freundin namens Klabim nur 3 Mal zu Hilfe rufen…

9. Da es ja ein Kinderbuch ab 7 J. ist, geht die Empfehlung natürlich einerseits an die Kinder, die auf lustige Art viel über den Gartenbau lernen wollen. Andererseits kann es natürlich auch vorgelesen werden. Helga Talke hat mit dieser Geschichte einiges vermittelt:
Behandle andere, wie Du selbst behandelt werden möchtest. Auch ist die Moral mitgeben worden, verzeihen zu können. Die Illustrationen von Johannes Karl Gotthardt Niedlich (der arme Mann…) können sich echt sehen lassen. Es sind viele Bilder im Buch, die das Geschriebene darstellen. Selbst Kinder, die nicht lesen können, könnten hieraus die Geschichte erkennen. Es hat Erinnerungswert an meine Kindheit, wo mich dieses Buch schon begleitete. Ich las es oft, weil die Geschichte auch lustig herübergebracht wurde und man sich vieles bildlich vorstellen konnte - gut fürs Kopfkino also.
In dieser Geschichte wird genauestens erklärt, wie sich was verhält. Wie eine Pflanze keimt, welche Bedingungen sie braucht und wie diese geschaffen werden. Es ist also eine kleine wissensgespickte Geschichte, um Kindern die Welt der Pflanzen und Tiere (die Sache mit der Flora und Fauna) näher zu bringen. Auch die Nützlichkeit einiger Tiere und Insekten wird hier genauestens erklärt.
Also ist schon allein der Sinn der Geschichte klasse.
Zur eigentlichen Geschichte sind kleine Ratgeber in Form von Rezepten vom Regenwurm Dr. Lumbricius, dem Gartenarzt aufgeschrieben worden. Es ist weiterhin ein Gartenkalender für Kinder am Ende des Buches.
Wer also kleine Gärtner züchten möchte oder von sich aus interessierte Kinder hat, hat mit diesem Buch einen absoluten Gewinn. Lateinische Namen kommen nicht so oft vor (um Euch zu beruhigen).
Für die Herrschaften ist auch ein nackter Hintern zu sehen. Tja, die Freundin Klabim hatte es schon mal eilig. :wink:

Nun die Lesepröbchen:
Es ist die Stelle, an der Kunigunde den ersten Kontakt zum Doc Regenwurm hatte.
Zitat:
"Wer schreibt denn hier auf einer Schreibmaschine?" fragte neben ihr eine dumpfe Stimme.
Ich schreibe nicht, ich klappere bloß mit den Zähnen" sagte Kunigunde erschrocken. "Ich friere furchtbar."
"Soso Hampf hampf!"
"Was sagten Sie?"
"Verzeihung, ich muss erst herunterkauen" erklärte der Regenwurm erklärte der Besucher mit vollem Munde. "Wenn Sie gestatten, stelle ich mich vor. Ich bin Doktor Lumbricius, der Gartenarzt. Ich stamme aus der Familie der Regenwürmer."…

Hier macht Kunigunde eine Begegnung mit dem Unkraut.
Nachdem Kunigunde feststellte, dass ihr das Licht genommen wurde und sie durch ein "Guten Morgen" geweckt wird, folgender Dialog:
Zitat:
"Ihr Boden schmeckt lecker" lobte die Besucherin. "Hier ist mein Platz" sagte Kunigunde. "Hier können sie nicht bleiben. Wer hat sie überhaupt hierher gesät?"
"Ich säe mich selbst aus menschliche Hilfe brauche ich nicht. Ich bin ein Unkraut und fliege mit dem Wind. Mein Name ist Atriplex. Bitte rücken Sie ihre Wurzeln ein Stück zur Seite, Sie behindern mich."…
"Wir werden Sie bedrängen, Fräulein brassica oleracea gongylodes."
"Ich bin ein blauer Frühkohlrabi, kein Brassica Dingsbums"

Hier erklärt Frau Unkraut der Kunigunde, dass man halt lateinische Namen verwendet, um international den Namen der Pflanze zu verstehen. Latein ist also "Amtssprache" der Gärtner. (Ich musste für die Prüfung 40 davon können *ächz!*) Man erkennt also hier schon, wie genau die Zusammenhänge erklärt werden.


Zum Ergattern dieses Buches gilt folgendes Rezept:
Man grabe z. B. bei Amazon,
(http://www.amazon.de/exec/obidos/tg/det ... ing/-/3730 206990/new)
staune nicht schlecht über die Preisspanne, sucht sich möglichst ein Gebrauchtangebot heraus und wirft das Buch online schwungvoll in den Warenkorb, wickelt die Bestellung ab und freut sich über das Paket, welches später der Postbote bringt.
Die Zaubernummer zum Finden des Buches ist ISBN-Nr.3-7302-0699-0. Und das angegebene Lesealter ist ab 7Jahre.
Man lobe den Verlag Junge Welt und ärgere sich ein wenig, dass es nun ein Heft statt ein festeres Buch ist.
Man nehme also einen schützenden Heftumschlag A4, welches passt (Mieztest) und freue sich dann über längere Lebensdauer.
Man beachte den begeistert erhobenen grünen Daumen der Facharbeiterin für Gartenbau in der Zierpflanzensparte, die auch von Gemüseanbau (gerade noch (Rest-)Ahnung hat und nehme die Grüße entgegen


auszugsweise aus meiner bereits veröffentlichten Rezension bei Verbraucherportalen übernommen


Zuletzt geändert von strubbelmiez_1975 am Sa 06.Apr 2013 19:08, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Sa 06.Apr 2013 18:40 
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wann ist denn der titel erstmals erschienen...??? klingt nach tiefster ddr-zeit... ;-)


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BeitragVerfasst: Sa 06.Apr 2013 18:46 
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ja, ist tiefste DDR-Zeit, auf dem Heftchen steht natürlich 4.Auflage 1990 aber beim Buch weiß ichs leider nicht. habe oben mal noch ein bisschen editiert, aber muss irgendwann in den 80ern oder so gewesen sein.


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BeitragVerfasst: Sa 06.Apr 2013 18:58 
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1.Auflage 1980 habe ich gerade im Netz gesehen...


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BeitragVerfasst: Sa 06.Apr 2013 19:07 
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oh, dankeschön :dange: , ich editier mal oben 8)


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