Ich verschiebe die Diskussion mal hier hinüber:
archivar hat geschrieben:
Nach einer grottenschlechten Leistung verliert die Frauen-Fußball-Nationalmannschaft gegen brutale Kokainschmuggelweiber vom Amazonas.
Die schlechteste Leistung seit Jahren, die unsere Mannschaft abgeliefert hat.
So ist jeder Gedanke an das Endspiel eine Luftblase.
Die schlechteste Leistung seit Jahren, die unsere Mannschaft abgeliefert hat.
So ist jeder Gedanke an das Endspiel eine Luftblase.
Lieber Schalke-Fan,
eine derart harte Kritik finde ich bei allem berechtigten Ansatz völlig überzogen. Ja auch ich habe mich über die Leistung der Mädels (incl. der Leistung der Trainerin) geärgert. Das soll jedoch über einige wichtige Punkte nicht hinwegtäuschen.
* Ich unterstelle Dir, dass Du die zwei Spiele gegen Vietnam und Sambia nicht gesehen hast. Die Leistung in diesen Partien war um ein vielfaches schlechter - vor allem auch taktisch ...
* Selbst Popp und Oberdorf, die selbst keine Kinder von Traurigkeit sind, ordneten die Spielweise der Kolumbianerinnen zwar als hart, aber nicht brutal ein. Sie hatten, (Zitat:) "schlimmeres" erwartet.
* Nutzt Alex Popp ihre zwei fast 100%-igen Torchancen aus jeweils 5 und 16 Metern, müssen wir uns über dieses Spiel jetzt gar nicht mehr unterhalten.
* Wenn einer Mannschaft 7 oder 8 Stammspieler oder -spielerinnen fehlen, muss man immer mit gewissen Leistungseinbrüchen rechnen.
* Wenn man sich Gesamtheit des bei dieser WM abgelieferten Niveaus anschaut, dann haben bisher eigentlich nur die Japanerinnen wirklich guten Fußball abgeliefert. Die anderen etablierten Nationen wie USA, Frankreich, Brasilien, England, China, Schweden usw. usf. offenbaren ebenso wie Deutschland eher Rückschritte als Fortschritte gegenüber der jüngeren Vergangenheit. Teils mag das an der Tatsache liegen, dass häufig ältere Spielerinnen am Werk sind, die ihren Zenit schon deutlich überschritten haben. Andererseits sind die Defensivleistungen vieler Teams deutlich schneller besser geworden, als die Offensiven Mittel dagegen gefunden haben.
* Letzterer Aspekt ist ein Riesenproblem vor allem auch der Deutschen. Gegen Vietnam sah es zwischenzeitlich aus, als ob die deutschen Männer spielen würden. Einfallslose, minutenlange Ballstafetten rings um den Strafraum wie beim Hallenhandball ohne überraschende Bälle in die Tiefe, verteidigt Dir halt auch ein Team ohne höhere technische Fähigkeiten mühelos weg.
Die Ursache dafür liegt in einer völlig falschen Trainerausbildung beim DFB und hat mit Frauen- und/oder Männerfußball nix zu tun.
* Vermisst habe ich beim Spiel vor allem eine klassische deutsche Tugend. Neben der nur 50/50 vorhandenen, gegen Kolumbien aber zu 100% erforderlichen Körperlichkeit aller Spielerinnen, fehlt spieltaktische Cleverness. Einerseits muss ich ein oder zwei Kolumbianerinnen näher an den Rand einer roten Karte bringen. Da fehlt´s vor allem auch am Einfluss von der Bank (z.B. Hinweis auf mögl. VAR-Check zur Roten Karte beim Foul an Popp in Minute 15). Dieser Einfluss war auch in der Nachspielzeit in Bezug auf die lasche Verteidigung ungenügend. Noch vor der letzten Ecke, bereits während der Gegenangriff lief, fühlte ich mich in fataler Art und Weise an das Sambia-Spiel erinnert.
* Vielleicht sollten wir das mit dem (un-)möglichen Endspiel aber auch in der Vorrunde alles nicht überbewerten. Wenn Weltmeisterschaften in der Vorrunde entschieden würden, wäre Holland bei den Männern schon mindestens drei mal ganz oben auf dem Treppchen gewesen ...
P.S. Lass uns lieber über die grottenschlechte, verheerende Leistung des FC Gelsenkirchen 04 im Saisonauftaktspiel zur zweiten Bundesliga sprechen. Oder vielleicht auch das Abwehrverhalten der Spanierinnen
