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40 Jahre später - Unvorstellbar!
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Autor:  kati [ Mo 12.Okt 2009 9:16 ]
Betreff des Beitrags:  40 Jahre später - Unvorstellbar!

Mit zwei Buchstaben in ein neues Zeitalter - Vor 40 Jahren wurde die erste Internetbotschaft verschickt - (Agentur epd)

Das Internetzeitalter beginnt mit einem Absturz. Am 29. Oktober 1969 sitzt der Programmierer Charley Kline hinter einem kühlschrankgroßen Rechner an der University of California in Los Angeles und tippt den Buchstaben «L» in die Tastatur. Dabei telefoniert er mit dem Informatiker Frank Heart im 500 Kilometer entfernten Stanford Research Institute. Auch dieser sitzt hinter einem Monstrum von Computer und starrt gebannt auf den Bildschirm.
«Hast Du das L?», fragt Kline. «Ja!», bestätigt Heart. Kline tippt ein «O». «Hast Du das O?» «Ja!» Als nächstes tippt Kline ein «G». Nichts passiert - der Rechner in Stanford ist abgestürzt. «LO», so heißt also die erste Internetbotschaft. Verschickt zwischen zwei über eine Telefonleitung verbundenen Computern. Eigentlich hatte Kline die Buchstaben «LOG» senden wollen, worauf Heart mit «IN» antworten sollte.

Verglichen mit der heutigen Bedeutung des Internets ist diese erste Nachricht dem damaligen University-of-California-Professor Leonard Kleinrock fast schon peinlich. «Wir hatten einfach keine Ahnung, was das für eine folgenschwere Entwicklung war», erinnert sich Kleinrock.
Keine Presse, kein anderer Wissenschaftler, nicht mal eine Kamera war dabei. Lediglich ein mit Bleistift gekrickelter Logbucheintrag dokumentiert die erfolgreiche Kommunikation zwischen den beiden Computern.
Dass den Internetpionieren die Dimension ihres Schaffens nicht bewusst war, mag auch an der Rolle des Computernetzes liegen, das damals noch «Arpanet» hieß. Dieses Netz sollte Ende der 60er Jahre vor allem Universitäten und Forschungszentren in den USA miteinander verbinden, damit diese ihre wenigen und teuren Großrechner gegenseitig nutzen konnten.

... Doch selbst in den Industrieländern machen die Menschen nach Ansicht des Trierer Mediensoziologen Michael Jäckel von der gigantischen Auswahl nur wenig Gebrauch. «Das Internet ist ein globales Medium mit vielen lokalen Zügen.» Die meiste Kommunikation finde nach wie vor im direkten Umfeld statt, Neuigkeiten würden auf wenigen Seiten gesucht: «Ähnlich wie beim Fernsehen, wo es nur wenige große und viele kleine Sender gibt.» Auch das Internet hat seine Leitmedien. Grundlegend verändert hat sich der Umgang mit der Privatsphäre: «Man ist eigentlich gegen Datenmissbrauch, geht aber manchmal fahrlässig mit seinen persönlichen Daten um.» Besonders die junge Generation unterschätze, welchen Wert ihre persönlichen Daten für andere haben können. E-Mail, Blogs, Chats und Foren laden mittlerweile ein zur 24-Stunden-Kommunikation. Wie sehr unser Leben 40 Jahre nach der ersten Nachricht vom Internet bestimmt wird, merkt man spätestens beim nächsten Umzug, wenn der DSL-Anschluss erst zwei Wochen später kommt. Das Internet hat die Art der Kommunikation verändert. Aber die alte Welt, sagt Jäckel, wurde durch die neue «nicht auf den Kopf gestellt».

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