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Gedicht zu Weihnachten
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Seite 1 von 1

Autor:  Jessyyy [ Mi 07.Dez 2005 13:23 ]
Betreff des Beitrags:  Gedicht zu Weihnachten

Advent

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken
Schneeflöcklein leis hernieder sinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.

Und dort vom Fenster her durchbricht
den dunklen Tann ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
Die Försterin im Herrenzimmer.

In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.

So kam sie mit sich überein:
am Niklasabend muss es sein.
Und als das Rehlein ging zur Ruh,
das Häslein tat die Augen zu,
erlegte sie direkt von vorn
den Gatten über Kimm' und Korn.

Von Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase,
und ruhet weiter süß im Dunkeln,
derweil die Sternlein traulich funkeln.

Und in der guten Stube drinnen,
da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muss die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.

Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied,
(was der Gemahl bisher vermied),
behält ein Teil Filet zurück,
als festtägliches Bratenstück
und packt zum Schluss, es geht auf Vier,
die Reste in Geschenkpapier.

Da tönt's von fern wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.

Wer ist's, der in so tiefer Nacht
im Schnee noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten!

"He, gute Frau, habt Ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?"
Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau steht schon bereit:
"Die sechs Pakete, heil'ger Mann,
's ist alles, was ich geben kann."

Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt,
ein Sternlein blinkt - es ist Advent.

Autor:  archivar [ Mi 07.Dez 2005 15:12 ]
Betreff des Beitrags: 

Sauber, absolut sauber! Kann man diese Dame mieten?

Autor:  phoenix66 [ Mi 07.Dez 2005 17:17 ]
Betreff des Beitrags: 

@Archi,

aber,aber! Das ist doch keine "Hostess".

Autor:  archivar [ Mi 07.Dez 2005 21:05 ]
Betreff des Beitrags: 

Aber sie kann vortrefflich schießen.

Autor:  Alter Schotte [ Mi 07.Dez 2005 21:10 ]
Betreff des Beitrags: 

archivar hat geschrieben:
Aber sie kann vortrefflich schießen.

Und Du hast sicher schon eine ganz bestimmte Person anvisiert :lol:

Autor:  archivar [ Mi 07.Dez 2005 21:15 ]
Betreff des Beitrags: 

Eine? Haha, Dutzende, wenn das reicht...

Autor:  frieda [ Mi 07.Dez 2005 21:51 ]
Betreff des Beitrags: 

ob lea auch manchmal an sowas denkt :?: :lol:

Autor:  clarino [ Mi 07.Dez 2005 22:36 ]
Betreff des Beitrags: 

Das Weihnachtsgedicht von Loriot, welches Jessyyy eingestellt hat ist schon makaber, aber hier legen wir noch eins drauf.


Die Nacht mit “Weih” davor

Es war die Nacht mit Weih davor, die Ente schlief im Ofenrohr.
Fast alles ist genau wie immer, selbst Opa furzt im Herrenzimmer.

Nur so still war es noch nie. Was ist geschehen, frag ich Sie?
Das ganze Haus steckt voller Leute, doch niemand ist zu hören heute.

Liegts vielleicht an der Weihnacht? Nein, Mama hat sie umgebracht.
Im Festtagstrubel heute Morgen ist sie mal kurz verrückt geworden.
So hat sie dann ganz ungeniert die ganze Sippe ausradiert.

Ne Tasse Rattengift un Stollen, das gab´s zum Frühstück für den Ollen.
Noch zweimal kurz nach Luft geschnappt, dann gab er schon den Löffel ab.

Der Oma dann ´ne Stunde später ´nen kleinen Sprengsatz ans Katheder.
Noch nicht mal fertig ausgeschissen, hat´s sie beim letzten Druck zerissen.

Dann Tante Ruth, die dicke Kuh kam in den Kühlschrank, Klappe zu.
Die Nachbarn wollten nur was fragen, die wurden gleich noch mit erschlagen.

Danach mit Säge, Axt und Feile, den Onkel Heinz in kleine Teile.
Zum Schluß die Kinder, es war schon spät, nach Bosnien als Kehrpaket.

Nur Opa sitzt noch am Kamin und läßt besinnlich einen ziehen.
Doch plötzlich fragt er sich ganz leise: “Es ist so still, was soll die Scheiße?”

Er macht sie auf und geht zur Mama. Die sitzt grad´ in der Speisekammer.
Hackt aus dem Dackel Rehragout.

Der Opa sagt verdutzt: “Nanu!
Du hast ja alle tot gemacht, was hast du dir dabei gedacht ?!”

“Ach weißt du”, spricht sie reuevoll, “ich hatte halt die Schnauze voll!
Vom vielen Krach und Weihnachtssegen, vom kochen, backen, waschen, legen.
Vom Gänsebraten aus der Truhe. Ich wollte einfach meine Ruhe!”

Der Opa bleibt gewurzelt stehen und sagt: “Ich kann dich gut verstehen.
Denn mal privat, unter uns beiden, ich konnt´ die alle auch nicht leiden.

Mein Kind, das hast du gut gemacht. Ich wünsch dir Frohe Weihnacht!”

Wie wär´s Archivar, wenn du dir diese Dame mietest .........
Weihnachten erlebst du dann garatiert ruhig und ohne Stress, besinnlich und friedlich, wie es sein sollte.

Autor:  phoenix66 [ Do 08.Dez 2005 7:57 ]
Betreff des Beitrags: 

der Archi wird doch nicht mit dem Lea so viel Frust gemeinsam haben?

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