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Wird es so kommen?
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Autor:  pfiffikus [ Fr 10.Dez 2004 17:24 ]
Betreff des Beitrags:  Wird es so kommen?

Es ist Montag, der 3. Juni 2010, 5 Uhr morgens. Der Radiowecker reißt Günther S. (46) aus dem Schlaf. Der Oldie-Sender spielt Modern Talking.

Herr S. quält sich aus dem Bett. Gestern ist es etwas später geworden. Bei der Arbeit. Dienst am Pfingstsonntag - mal wieder. Früher konnte er danach wenigstens ausschlafen.
"Ja, ja, der Pfingstmontag", murmelt Herr S., "ist das wirklich schon sechs Jahre her?"

Es hat sich wirklich einiges getan seit damals. Nur nicht in seinem Haus. Als 2005 die Eigenheimzulage plötzlich doch gestrichen wurde, mussten sie eben Abstriche machen. Und inzwischen hat sich Familie S. daran gewöhnt. An die frei liegenden Leitungen und den Betonfußboden.

Gut, denkt Herr S., dass damals die Garage noch nicht fertig war. Denn der Wagen ist längst verkauft - Zu teuer, seit es keine Kilometer-pauschale mehr gibt.

Und mit Bus und Bahn dauert es in die City ja auch nur zwei Stunden. Und was man dabei für nette Leute trifft.

Zum Beispiel die Blondine, die Herrn S. immer so reizend anlächelt. Zurücklächeln mag er nicht. Wegen seiner Zähne.

Aber was will man machen? 3000 Euro für zwei Kronen sind viel Geld. Und schon die Brille musste er selbst bezahlen.

Hat dabei aber 15 Euro gespart, weil er nicht gleich zum Augen-, sondern erst zum Hausarzt gegangen ist.. Wegen der Überweisung.

Trotzdem: Der Urlaub fällt flach. "Das könnte Ärger geben zu Hause", stöhnt Herr S vor sich hin. Traurig erinnert er sich an letzte Weihnachten.

Als es nichts gab. 2009 wurde nämlich auch in der freien Wirtschaft das Weihnachtsgeld gestrichen. Im öffentlichen Dienst ist das ja schon länger her. "Und bis wann gab 's eigentlich Urlaubsgeld?", fragt sich Herr S., er kommt nicht drauf. Damals hatte man jedenfalls noch genügend Urlaub, um das Urlaubsgeld auszugeben.

Heute sind's ja gerade mal 19 Tage im Jahr. Pfingstmontag? 1. Mai? Geschichte. Das stand nicht auf der Agenda 2010 - so hieß sie doch oder? Aber man soll nicht meckern. Die da oben, weiß Herr S., müssen noch viel mehr ackern. Darum kann Günther S. mit der 45-Stunden-Woche auch ganz gut leben. Er hat auch keine Wahl.

Seit der Kündigungsschutz auch in großen Betrieben gelockert wurde, mag man es sich mit den Bossen nicht mehr verscherzen. Wer will sich schon einreihen in das Heer von sieben Millionen Arbeitslosen?

Aber den Feiertagszuschlag für den Dienst an Pfingsten vermisst er schon. Was soll's, in 23 Jahren, dann wird er 70, hat Herr S. es hinter sich. So üppig wird die Rente zwar nicht ausfallen, wenn das mit den Nullrunden so weitergeht.

Doch wer weiß: Vielleicht bringt ihn das Rauchen vorher um. Obwohl er weniger qualmt, seit die Schachtel neun Euro kostet. Aber heute, auf den letzten Metern zum Büro, steckt Günther S. sich trotzdem eine an.

Autor:  Lea [ Fr 10.Dez 2004 17:38 ]
Betreff des Beitrags: 

es wird noch viel schlimmer kommen,

Autor:  Barbara [ Fr 10.Dez 2004 18:47 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich kriege noch Rente - du ganz bestimmt nicht mehr! :)lesen

Autor:  phoenix66 [ Sa 11.Dez 2004 8:30 ]
Betreff des Beitrags: 

ich verstehe nicht,was das Gerede von wegfallenden Renten soll.Es wird
weiterhin irgend eine Rente geben.Es fragt sich allerdings,wieviel?

Autor:  untermhäuser [ Sa 11.Dez 2004 8:33 ]
Betreff des Beitrags: 

phoenix66 hat geschrieben:
Es fragt sich allerdings,wieviel?


und natürlich auch "wovon"???

Autor:  phoenix66 [ Sa 11.Dez 2004 8:36 ]
Betreff des Beitrags: 

Renten sind dann nicht mehr zuerwarten,wenn auch die Rentenversicherung abgeschafft wird.

Autor:  pfiffikus [ Sa 11.Dez 2004 11:54 ]
Betreff des Beitrags: 

Bis 2010 wird die gesetzliche (umlagefinanzierte) Rente noch nicht zusammenbrechen. Doch sie wird es aufgrund der demografischen Struktur unserer Bevölkerung. Zu wenige Junge für die vielen Rentner. ...

Deshalb ist es richtig, dass man diese Rente mit einer kapitalgedeckten Altersvorsorge ergänzt, das heißt, jeder wird sich selbst um Ersparnisse bilden, die man selbst als Rente verbrauchen oder vererben kann. Riester hat dem Modell seinen Namen verpasst, obwohl die Idee viel älter ist.

Autor:  Lea [ Sa 11.Dez 2004 12:49 ]
Betreff des Beitrags: 

phoenix66 hat geschrieben:
Es wird
weiterhin irgend eine Rente geben.Es fragt sich allerdings,wieviel?
und welches vorzeichen vor der zahl steht.

Autor:  Tim [ So 12.Dez 2004 15:03 ]
Betreff des Beitrags: 

die sollten von der pflicht, in die rentenkasse einzahlen zu müssen komplett absehen. dann könnte man das ganze geld in die private vorsorge stecken und bekämme bestimmt auch mehr heraus

Autor:  MM [ So 12.Dez 2004 15:13 ]
Betreff des Beitrags: 

Tim hat geschrieben:
die sollten von der pflicht, in die rentenkasse einzahlen zu müssen komplett absehen. dann könnte man das ganze geld in die private vorsorge stecken und bekämme bestimmt auch mehr heraus


...Wovon leben dann Rentner, die zuvor einige Jahre arbeitslos waren???

Autor:  Tim [ So 12.Dez 2004 15:26 ]
Betreff des Beitrags: 

dann muß das system eben schrittweise runtergefahren werden.
die rentner, für die ich jetzt zahle, hatten damals ein ganz gutes einkommen, im verhältnis zu den damaligen preisen!
bei den heutigen verhältnissen zwischen gehalt und preisen, zahle ich doch viel zu viel in die rentenkasse ein.

Autor:  pfiffikus [ So 12.Dez 2004 19:37 ]
Betreff des Beitrags: 

Tim hat geschrieben:
die sollten von der pflicht, in die rentenkasse einzahlen zu müssen komplett absehen...

Wenn du diese Forderung von einer Stammtischparole zu realer Politik machen willst, gehört es dazu, dass du gleichzeitig sagst, wie dann die Renten der heute lebenden Rentner finanziert werden.

Tim hat geschrieben:
dann muß das system eben schrittweise runtergefahren werden.

Genau so geschieht es.

Tim hat geschrieben:
die rentner, für die ich jetzt zahle, hatten damals ein ganz gutes einkommen, im verhältnis zu den damaligen preisen!

Diese Rentner haben im Vertrauen auf das System in die Rentenkasse eingezahlt und regierungsseitig (gebetsmühlenartig Norbert Blüm: "Die Renten sind sicher!") eine stabile Rente zugesichert bekommen.

Heute ist das nicht mehr so. Es wird klar gesagt, dass die Renten für die Leute, die noch die Möglichkeit haben, private Vorsorge zu treffen, schrittweise heruntergefahren werden. Das sollten sie auch tun.

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