Untermhäuser Forum
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18.Mai
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Seite 2 von 2

Autor:  Radiowaves [ Di 22.Mai 2012 0:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 18.Mai

Jaaa, der Mühlgraben. In rot, in grün, in blau, in grau - und immer stinkend. Bissl "flußabwärts" versteckt oder versteckte sich ja noch eine kleine weitgehend eingewachsene Mühlgrabenbrücke in den Gärten, irgendwo hinter der Grundschule am Anfang der Leibnizstraße (gegenüber vom Schlecker).

Und kann sich noch jemand an die Tanke gegenüber vom Matscher erinnern, direkt neben der Schmiede und dem Blumenladen? Ich bilde mir ein, mich sogar noch an eine Doppelkolbenpumpen-Zapfsäule zu erinnern, kann aber auch sein, daß ich mich da nun wirklich täusche.

Bissl weiter Richtung Wald: am Eingang der Schafwiesenstraße stand da, wo jetzt dieses bunkerähnliche Eckhaus steht (gegenüber vom Milker) ein nettes Gebäude mit Türmchen im Garten. Schade, daß das abgerissen wurde, muß etwa 1993 gewesen sein. Ich habe noch irgendwo ein Foto, leider nicht hier in Berlin.

Was hätten wir sonst noch? Die Sero-Annahmestelle in der Kantstraße, nachdem sie vorher glaube ich in der Feuerbachstraße war. HdR dort, wo jetzt der Netto-Parkplatz am Kupferhammer ist. Den kultigen Konsum nebst Wäscherolle in der Maler-Reinhold-Straße, mit der Konsumgasse, in der der Asphalt Beulen hatte wie von Maulwurfshügeln und die Gartenzäune im Sommer nach Carboloneum dufteten. Vielleicht ist das sogar jetzt noch so, bin da lange nicht mehr durch.

Und, auch wenns nicht Untermhaus ist: kann sich noch jemand erinnern, wie sie 1987 (?) den großen Schornstein in Mitte abgerissen haben, zwischen Punkthochhaus und KIW (wo jetzt die Scaterbahn ist)? Das Ding war so morsch, daß sich keiner hochgetraut hat. Und sprengen ging nicht, weil rundrum bebaut war. Was machte die DDR? Sperrte eine Ecke im Sommerbad auf der Wiese, stellte dort nen Tankwagen mit Kraftstoff hin, holte einen MI-8-Hubschrauber von der Interflug und flog den Abrißmann frei am Stahlseil hängend über die Stadt, setzte ihn auf der Schornsteinkrone ab, blieb im Standflug obendrüber als Sicherung und der arme Mann warf die Steine von Hand in den Schornstein. Manchmal fiel er selbst rein und mußte wieder vom Hubschrauber rausgezogen werden. Voll krasse Aktion...

Den Schornstein gibts hier in dieser Fotogalerie im Anschnitt zu sehen, sowohl mit als auch noch ohne das Punkthochhaus:
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... 17,5670070

Weiterhin im Angebot und für heimatgeschichtlich Interessierte sehr zu empfehlen, wenngleich mit Eisenbahn-Schwerpunkt:
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... 17,5774893
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... 17,5524948
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... 17,5719504
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... 17,5561297

Schön, daß es Leute gibt, die sowas erst im Bild festhalten und dann auch noch veröffentlichen.

Autor:  Lazarus [ Di 22.Mai 2012 12:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 18.Mai

Radiowaves hat geschrieben:
Schön, daß es Leute gibt, die sowas erst im Bild festhalten und dann auch noch veröffentlichen.
Meine Worte.
Archi, wir müssen auf dem nächsten Stammi unser schon lange geplantes Gespräch unter ... naja ... Männern ... führen. :D

Autor:  Alter Schotte [ Di 22.Mai 2012 16:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 18.Mai

schafwiesen hat geschrieben:
Kann sich noch wer an den Mühlgraben mit Wasser erinnern? Der hat manchmal gestunken und hatte immer ne andere Farbe. Man sagte, dass es darauf ankam, was der Modedruck gerade für Farben benutzt hat.

Na klar! Und überhaupt war Untermhaus ein stinkendes, feuchtes, verfallenes Viertel in dem niemand gern freiwillig gewohnt hat. Heute sieht das zum Glück ganz anders aus :D

Autor:  Aschemännl [ Di 22.Mai 2012 17:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 18.Mai

Alter Schotte hat geschrieben:
Und überhaupt war Untermhaus ein stinkendes, feuchtes, verfallenes Viertel in dem niemand gern freiwillig gewohnt hat. Heute sieht das zum Glück ganz anders aus :D


Na dann geh mal in den Fuchsklamm.
Das ist immer noch die Rheuma-Ecke von Gera.

:roll:

Autor:  Barbara [ Di 22.Mai 2012 20:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 18.Mai

schafwiesen hat geschrieben:
... Kann sich noch wer an den Mühlgraben mit Wasser erinnern? Der hat manchmal gestunken und hatte immer ne andere Farbe. Man sagte, dass es darauf ankam, was der Modedruck gerade für Farben benutzt hat.

Ja, ich kann. Mein Cousin ist beim Spielen mal in den Mühlgraben gefallen, Hinterhof Leibnizstraße. Und wenn "dr Miehlgroom mebbert" schlägts Wetter um, so sagte man.

Autor:  Radiowaves [ Fr 25.Mai 2012 23:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 18.Mai

Ich zitiere mich mal selbst...
Radiowaves hat geschrieben:
Bissl weiter Richtung Wald: am Eingang der Schafwiesenstraße stand da, wo jetzt dieses bunkerähnliche Eckhaus steht (gegenüber vom Milker) ein nettes Gebäude mit Türmchen im Garten. Schade, daß das abgerissen wurde, muß etwa 1993 gewesen sein. Ich habe noch irgendwo ein Foto, leider nicht hier in Berlin.

Und da isses, im Hintergrund, aufgenommen im Sommer 1993.

Dateianhang:
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Und weil die Cubabrücke da so böse aussieht, gleich noch einige Erinnerungen an ein ganz übles Kapitel.

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Für die, die damals noch nicht in Untermhaus oder überhaupt nicht in Gera lebten: die Cubabrücke bestand, wie man im Herbst 1992 feststellte, faktisch nur noch aus Sand. Die Stabilität war von heute auf morgen nicht mehr gegeben (...), also Vollsperrung und Umleitung über Timbuktu oder so. Jedenfalls so, daß es nicht akzeptabel war. Ich glaube, entweder Bad Köstritz (!) oder Klinikum - Frankenthal (!). Ging aber natürlich gar nicht anders. Soweit ich mich erinnere, machte man dann die Brücke an der Untermhäuser Kirche wieder auf, doch die hielt das auch nicht aus. Also baute man auf die vorhandene Brücke kurzfristig eine Stahl-Behelfsbrücke der Armee obendrauf. Diese Konstruktion stützte sich nur direkt auf den alten Pfeilern ab:

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Kleine Nebenwirkung: die aus Stahlsegmenten bestehende Brücke erzeugte beim Drüberfahren ein dröhnend-donnerndes Geräusch, das weithin hörbar war und den Anwohnern in der Schellingstraße, Uferstraße und angrenzend den Schlaf und die Nerven raubte. Es kam dann sogar zu mindestens einer spontanen abendlichen Blockade der Brücke und wenn mich nicht alles täuscht infolge dessen endlich zu einer nächtlichen Vollsperrung.

Etwas Entlastung gab es erst, als im Februar 1993 eine separate Behelfsbrücke herbeigeschafft wurde, die auf Höhe des jetzigen Netto-Parkplatzes kam:

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Nun erst konnte man die alte Cubabrücke abreißen und neu bauen. Der Verkehr mußte sich dann mit Ampelregelung am alten Brückenkopf einbahnmäßig stadtauswärts über den Kupferhammer / Conradstraße quälen. Noch im Sommer 1993 stand die alte Cubabrücke faktisch so, wie sie war. Das Provisorium blieb wohl mindestens bis Frühjahr 1995 bestehen, wenn die Aufschrift hinten auf dem Foto nicht falsch ist.

Und sorry für die Foto-Qualität! Sind 9×13er in "matt", jetzt mangels Scanner wieder abfotografiert.

Autor:  phoenix66 [ Sa 26.Mai 2012 9:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 18.Mai

ich habe das ganze Brückentheater damals "live" miterlebt. Allerdings gibts von mir keine Bilder.

Gruß phoenix66, den jeden Morgen das Gepolter der LWK´s über die Brücke gestört hat.

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