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Ein Angliszismus, der sich mitunter verkrümelt...
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Autor:  untermhäuser [ Fr 25.Mär 2016 15:35 ]
Betreff des Beitrags:  Ein Angliszismus, der sich mitunter verkrümelt...
Jeder hatte ihn schon mal im Mund, aber wohl eher selten mit einem Krümel daran gedacht, dass es sich hier um einen Angliszismus handelt. Unser schönes deutsches Wort "Keks" - und Hermann Bahlsen könnte man als den Erfinder unseres heutigen Wortes "Keks" bezeichnen. 1911 deutschte er das englische Wort "cakes" für die Benennung seiner Produkte ein. Seit 1889 hatte er seinen Verkaufshit "Leibniz-Cakes" genannt, doch das sprachen viele Eingeborene in Ermangelung guter Englischkenntnisse eben falsch aus...

Der Duden kümmerte sich ebenfalls um den Keks. Schon 1905 nahm er das Wort "Keek" und die Pluralform "Keeks" auf, später wurden diese Formen jeweils um ein "e" gekürzt in "Kek" und "Keks" - erst mit Bahlsen kam dann 1911 im Duden unsere heutige Gebrauchsform im Singular als "Keks" und im Plural als "Kekse"...

Also, wenn unser Aschemännel aus Anlass des 105-jährigen Dudenjubiläums zu einem der nächsten Stammtische seine allseits beliebte Dose, gut gefüllt, wieder mitbringen würde... ;-)
Autor:  pfiffikus [ Fr 25.Mär 2016 15:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Angliszismus, der sich mitunter verkrümelt...
gegen lehnwörter habe ich ja nichts, insbesondere, wenn es zum zeitpunkt der einführung ins deutsche noch kein passendes wort gab. das scheint hier der fall zu sein. in solchen fällen darf das lehnwort gerne auch aus dem englischen sprachraum kommen. ja, es gibt auch sinnvolle anglizismen!


pfiffikus,
der sich gerade einen überzieher drüber gezogen hat
Autor:  untermhäuser [ Fr 25.Mär 2016 15:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Angliszismus, der sich mitunter verkrümelt...
pfiffikus hat geschrieben:


pfiffikus,
der sich gerade einen überzieher drüber gezogen hat


Welchen denn??? Pullover, Kondom, Munkejacke, Herrenmantel, pantoffelähnliche Überschuhe z.B. im Museum, Folienfüßlinge,...??? ;-)
Autor:  archivar [ Fr 25.Mär 2016 16:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Angliszismus, der sich mitunter verkrümelt...
Aber ohne die Werbetrommel zu rühren wäre der gute alte Bahlsen wohl an dem Zeugs erstickt. Leibniz-Kekse wurden stark beworben, besonders oft auf den Feldpostkarten des 1.Weltkrieges (siehe Bild 1).
Auf Bild 2 finden wir dann auch die englische Schreibweise "Cakes".

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Autor:  untermhäuser [ Fr 25.Mär 2016 18:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Angliszismus, der sich mitunter verkrümelt...
Du hast aber auch zu jedem Thema eine Postkarte, archivar... ;-)
Autor:  Aschemännl [ Fr 25.Mär 2016 21:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Angliszismus, der sich mitunter verkrümelt...
Bist du mal hungrig unterwegs, dann hilft dir schnell ein Leibniz-Keks.
Leibniz - für Leute mit 52 Zähnen.
Autor:  archivar [ Fr 25.Mär 2016 22:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Angliszismus, der sich mitunter verkrümelt...
untermhäuser hat geschrieben:
Du hast aber auch zu jedem Thema eine Postkarte, archivar... ;-)

Eine?
Autor:  Lea [ Mi 30.Mär 2016 11:56 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Angliszismus, der sich mitunter verkrümelt...
Was ist der Unterschied zu Plätzchen?
Ich fresse nur Cottbuser Kekse oder welche von Wikana. Insbesondere den Leibnitz-Keks mag ich nicht, zu eindimensional im Geschmack, zu unausbalanciert in der Konsistenz. Der Erfinder der Infinitesimalrechnung hat weiß Gott besseres verdient als sowas.
Autor:  archivar [ Mi 30.Mär 2016 18:07 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Angliszismus, der sich mitunter verkrümelt...
Und von den guten Hansa-Keksen hältst du wohl nichts, lea?
Autor:  Lea [ Mi 30.Mär 2016 21:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Angliszismus, der sich mitunter verkrümelt...
Hansakekse sind auch nicht zu verachten. Aber das ist wie mit dem Whisky, entweder trinkt man Ardbeg oder Laphroaig, beides geht irgendwie nicht. Ich bin halt irgendwann bei Cottbuser hängen geblieben. Die Keks in runden Rollen eingepackt (extrem gutes Verhältnis von Inhalt zu Verpackung), ich glaube aus Wurzen waren die, gibts ja heute nicht mehr, die habe ich auch zentnerweise gefressen, da gabs welche die waren mit Zucker bestreuselt und gelegentlich eine Spekulatiusvariante.
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