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die (bestimmt)älteste birke von Untermhaus starb gestern... https://www.untermhaus.ozongenie.de/forum/viewtopic.php?f=3&t=805 |
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Autor: | frieda [ Sa 06.Dez 2003 2:07 ] |
Betreff des Beitrags: | die (bestimmt)älteste birke von Untermhaus starb gestern... |
![]() man hat gestern einen ca. 70 jährigen wunderschönen Birkenbaum, den bestimmt größten aus Untermhaus, gefällt... grund: die nachbarn mochten ihn nicht-er "rauscht und saut..." ![]() |
Autor: | pfiffikus [ Sa 06.Dez 2003 10:50 ] |
Betreff des Beitrags: | |
Du magst die Nachbarn nicht. - Was machst du nun mit denen? |
Autor: | Barbara [ Sa 06.Dez 2003 19:28 ] |
Betreff des Beitrags: | |
Es ist schade um JEDEN Baum, der gefällt wird. Und diese Birke war kerngesund - aber leider jemandem im Weg. |
Autor: | untermhäuser [ Sa 06.Dez 2003 23:23 ] |
Betreff des Beitrags: | |
frieda hat dieses bild geschickt: ![]() |
Autor: | Ossi [ So 07.Dez 2003 1:05 ] |
Betreff des Beitrags: | |
![]() Die Birke Meine Eltern kauften 1938 ein Haus in der Gaghfa Siedlung in der Fichtestr. 2. Sie zogen mit meinen beiden großen Schwestern in das für heutige Verhältnisse bescheidene Haus ein. Die Häuser waren schon mit WC und Bad ausgestattet, was damals ein Luxus war. Die Fichtestraße, damals Elsa Brandström Straße, war die nördlichste der Siedlung. Dahinter war ein Sportplatz. Die Grenze zum Sportplatz bestand aus einer Pappelallee, an die ich mich heute noch entsinnen kann. Sie bestand in meiner Erinnerung allerdings nur noch aus zwei großen Pappeln, die übriggeblieben waren und die ich als Kind als „Spielplatz“ benutzte. Ich habe noch ein altes Bild von diesen Pappeln. Sie wurden währen des Krieges fast alle verfeuert, wie alles was zum Heizen zu gebrauchen war. In einer der zwei übriggebliebenen Pappeln- der sog. Holke- Pappel, bauten wir ein Baumhaus, wie es auch heute wieder unter den Kindern Mode geworden ist. Diese alten Überreste der Pappelallee sind aber in den 50er Jahren kaputtgegangen. Weshalb, kann ich heute auch nicht mehr sagen. Wir hatten aber noch einen Ersatz. Es war die Birke in der hintersten Ecke vor der Straße am Kupferhammer. Ich muss das aber noch etwas genauer erklären, denn dieses Grundstück gehörte ja nicht uns, wir hatten das ja nur von der Stadt gepachtet. Als die damaligen Behelfsheime auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes hinter der Gaghfa- Siedlung gebaut wurden, ging man als Grenze von der Pappelallee aus. Diese zog sich von der Elster bis zur heutigen „Distel“ hin. Geplant war damals ein Weg an dieser Alle entlang, der aber nicht verwirklicht wurde. Durch Grundstücksgrenzen und Größen ergab sich ein Winkel, der nicht zur Gaghfa- Siedlung – aber auch nicht zu den Behelfsheimen gehörte. Unser damaliger Nachbar Herr Töpfer und auch mein Vater wurden von amtswegen gefragt, ob sie diese Ecke nutzen möchten. Unser Nachbar, Herr Töpfer , lehnte ab, und mein Vater übernahm mit Pachtvertrag dieses „Dreieck“ zur Nutzung. Das war ca. 1942. Damals stand in der hintersten Ecke ein kleines selbst aufgegangenes Bäumchen- eine Birke. Sie war etwa 2,5 m hoch. In ihr bauten wir unser nächstes Baumhaus. Mit „Moppel“ verbrachte ich viele Stunden beim Bau dieses „Vogelnestes“. Es war auch leicht zu erreichen vom Dach der damals von Hans H. gebauten Garage. Sie war ja nur 1, 5 m entfernt errichtet worden. Wir konnten uns an den überragenden Ästen in unsere Höhle schwingen. Aber die Birke hatte schon vorher für meine Schwester Heidi eine Bedeutung. Während des Krieges lernte sie ihren jetzigen Mann Heino kennen. Er war natürlich, wie alle jungen Männer damals, im Krieg. 1943 machten sie sich aus, wenn sie sich verlieren sollten- etwa durch Deportation oder ähnliches, vergraben sie in den Wurzeln der noch kleinen Birke eine Nachricht, wo sie sich wieder treffen können. Die alten Pappeln haben sie nicht ausgewählt, da sie zu groß und auffällig waren. In den Wurzeln der kleinen Birke würde wohl keiner suchen. Vielleicht ist in den Wurzeln der vorgestern gefällten Birke noch eine Nachricht? Später baute der Vater von Hans H., der Zwischenzeit mit Familie in den Westen abgehauen war, die Garage um und setzte die Mauer auf die Grenze des Grundstücks auf die Wurzeln der Birke. Die Birke überstand aber auch das. Im Gegenteil, sie wurde immer größer und schöner. Dass zu einem Baum natürlich auch Blätter gehören, die im Wind nicht nur säuseln, sondern auch mal rauschen können und dass sie diese jedes Jahr wechselt, wurde ihr zum Verhängnis. In der Zwischenzeit wohne ich schon fast 15 Jahre nicht mehr im Haus . Meine Tochter hat dieses Grundstück übernommen und damit auch diesen Zipfel, der damals übrig war. Den Übergabevertrag habe ich selbst mit ihr auf der damaligen kommunalen Wohnungsverwaltung, die für dieses Grundstück zuständig war, unterzeichnet. Durch die Wende, die inzwischen eingetreten ist, ist der damalige Pachtvertrag nicht mehr auffindbar. –Wirren der Zeit- Jetzt hat das Ordnungsamt bestimmt, die Birke muss weg! Also ist sie gefallen- sie hat auch eine Geschichte. Ich habe sie mal aufgeschrieben. Hat sie Euch wirklich so gestört, dass sie sterben musste? Uwe O. ![]() |
Autor: | frieda [ So 07.Dez 2003 3:09 ] |
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pfiffikus hat geschrieben: Du magst die Nachbarn nicht. - Was machst du nun mit denen?
in der tat hast du recht, aber wer die mag muss auch so sein wie die ![]() ich kenne keinen, der die mag... @ Ossi besser hätte ich nicht ausdrücken können, was wir mit diesem baum verbinden-sorry-verbunden haben ![]() |
Autor: | archivar [ So 07.Dez 2003 14:25 ] |
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@ossi: Das ist ja eine wirklich tolle Geschichte! Um so bedauerlicher, daß die Birke so ein unrühmliches Ende finden mußte. Alles und jedes hat Geschichte und Vergangenheit, ob ein Baum, ein Gebäude oder sonst etwas. Man sollte nicht leichtfertig über etwas den Stab brechen und der Vernichtung anheim geben. Es gibt immer Menschen, für die sich das, was abgerissen oder gefällt oder sonst irgendwie vernichtet wird, mit Erinnerungen verbindet. Ein wenig Nachdenklichkeit kann nie schaden. Was weg ist ist weg und kommt nie wieder. |
Autor: | frieda [ So 07.Dez 2003 15:56 ] |
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er musste aus ganz egoistischen gründen fallen und das ist um so bedauerlicher... |
Autor: | Barbara [ So 07.Dez 2003 17:41 ] |
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@Ossi Also stand die Birke auf dem Pachtgrundstück deiner Tochter ... da könnte man doch glatt glauben, daß es jemandem ganz gelegen kam, daß der Pachtvertrag nicht mehr aufzufinden ist ... ![]() @Frieda Wie sieht es denn nun mit Ersatzpflanzungen aus? Da wurde ein großer, alter und gesunder Baum - mit welch fadenscheiniger Begründung auch immer - gefällt. Dafür müßten Ersatzpflanzungen geleistet werden. Da würde ich doch mal nachfragen ... |
Autor: | frieda [ So 07.Dez 2003 18:03 ] |
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eine sehr gute idee- werde ich gleich mal das umweltamt befragen ![]() |
Autor: | Barbara [ So 07.Dez 2003 18:45 ] |
Betreff des Beitrags: | |
.... und soweit ich weiß, muß derjenige, der die Fällung beantragt hat, die Ersatzpflanzung bezahlen. Und zwar nicht nur EIN Bäumchen, die Anzahl der zu pflanzenden Bäumchen richtet sich nach dem Alter und der Größe des gefällten Baumes. Da das ein alter und großer Baum war, müßten das einige sein - und das wird teuer ! ![]() |
Autor: | frieda [ So 07.Dez 2003 19:57 ] |
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da könnte man doch eine edeltannenhecke (schützt vor neugierigen und unerwünschten gaffern) beantragen ![]() |
Autor: | Barbara [ So 07.Dez 2003 20:05 ] |
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Da wirst du leider nicht nach deinen Wünschen gefragt, das legt das Umweltamt fest. Edeltannen ganz gewiß nicht. |
Autor: | frieda [ So 07.Dez 2003 20:48 ] |
Betreff des Beitrags: | |
dann nehme ich birken ![]() |
Autor: | clarino [ Mi 10.Dez 2003 0:11 ] |
Betreff des Beitrags: | |
In Nachbars Garten stand einst eine Birke vor meinem Haus. Es ist doch einfach unverschämt, dass gerade heute, wo der Mensch die Umwelt bereits genug verdreckt, auch noch Birken unnütz herumstehen und den Garten mit Blättern vollsauen! (dies Verslein ist nicht von mir) Es kann die größte Birke nicht in Frieden leben, wenn sie dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Ich liebe Birken, wenn sie ganz leise im Kamin vor sich hinknistern oder wenn sie den Mutzbraten den edlen Geschack verleihen. Ich weiss euren Schmerz und den Verlust zu deuten, aber ich danke OSSI ungemein für seine liebevolle Erinnerungsgeschichte über diesen Geschichtsbaum , die ich mit verlaub gleich in meine Mappe der Gagfah-Siedlung mit aufgenommen habe. |
Autor: | untermhäuser [ Mi 10.Dez 2003 8:45 ] |
Betreff des Beitrags: | |
oh oh clarino, du alter specht, die birke im ofen wär dir also recht. wo bleibt dein mitgefühl, ich bin fast platt, hast du etwa freunde bei einem amt der stadt? oder ein verhältnis mit des nachbars frau* oder warum stellst du hier schamlos unbetroffenheit zur schau? (*gemeint ist hier friedas nachbar...) |
Autor: | frieda [ Mi 10.Dez 2003 20:17 ] |
Betreff des Beitrags: | |
der untermhäuser hat so recht, ach, ist der clarino schlecht ![]() schadenfreude, schönste freude das ist der lebenssinn so mancher leute! er hat tatsächlich schon geplaudert mit der nachbarin! vielleicht kam ihm da mehr in den sinn!!! (schon die verdächtigung ist straf`genug) hack ihn der hahn im tiefenflug!!!! |
Autor: | frieda [ Do 18.Dez 2003 16:18 ] |
Betreff des Beitrags: | |
nun mal ein bildchen was von der einst so stolzen birke übrig geblieben ist ![]() der rest vom stamm sieht jedenfalls sehr gesund aus-finde ich ![]() Bitte etwas geduld-das bildchen erscheint nach dem text, der untermäuser kriegt es per e-mail geschickt und stellt es hoffentlich bald rein! |
Autor: | Gast [ Do 18.Dez 2003 16:30 ] |
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Kann ich mir in etwa so vorstellen. ![]() |
Autor: | untermhäuser [ Do 18.Dez 2003 21:46 ] |
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hier ist dein bild, frieda: ![]() |
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